Dies ist ein Abschied. Mein langjähriger Blogkollege und Mitgründer dieses Blogs Martin Schäfer verlässt den Blog. Oder sagen wir: Ich streiche ihn aus dem Profil.
Auch wenn wir seit bald fünf Jahren zusammen diesen Blog machen, hielt sich seine Beitragsrate eigentlich immer ziemlich in Grenzen. Hier auf Scienceblogs hat er zum Beispiel noch nie einen Artikel gepostet. Aber das war okay. Teilweise hatte es damit zu tun, dass Medizin nicht so seine Richtung ist (auch wenn es hier auf Plazeboalarm immer wieder um alles mögliche ging).
Martin hatte ich kennengelernt über seinen ersten Blog euroscience.net. Er war mir da ziemlich weit voraus. Auf der Wissenswerte 2004 in Bremen haben wir uns dann erstmals persönlich getroffen. Wir kamen ins Gespräch, ich erzählte ihm von meiner Begeisterung für Ben Goldacres Bad Science Kolume, und dass ich sowas auch gerne machen würde (man muss sich unerreichbare Vorbilder nehmen).
Wir fanden, dass das Blogformat für sowas eigentlich ganz gut wäre. Und schon kristallisierte sich unsere Rollenverteilung heraus, die wir dann während der gesamten Blogzeit beibehielten (die aber spätestens mit dem Umzug zu Scienceblogs obsolet wurde). Er kümmerte sich vor allem um die Technik (“Martin, wofür sind nochmal diese Trackbacks?“). Ich hackte dafür öfter in die Tasten.
Dass ich zu Anfang in der “Wir”-Form schrieb, sorgte dafür, dass unser Blog auch tatsächlich als Gemeinschaftsprodukt wahrgenommen wurde. Ich hatte die Form vor alllem deshalb gewählt, weil mir dieses Ego-Ding vieler Blogs nie gefallen hatte. Ich hatte mich aber auch immer ein bisschen dahinter versteckt. Außerdem hatte mir, als ehemaligem Fußballer, die Idee von einem Team gut gefallen.
Nun ja. Ich weiß gar nicht, wann Martin den letzten Beitrag geschrieben hat. Einen halte ich allerdings für eine seiner besten Storys überhaupt. Sie ist ein klassisches “Blogger nimmt sich Printmedien vor” (aber auch PR). Sowas würde heute von Bildblog (6vor9) zitiert.
Es ging um eine Entdeckung, die keine war, und eine Meldung, die es zwei Jahre zuvor schon einmal gegeben hatte, und das alles im Umfeld von Wissenschaft, PR und Journalismus:
Elementare Fehler Nr 113 + Nr 115
Die möchte ich jedem ans Herz legen, damit er Euch allen immer in guter Erinnerung bleibt.
Mach’s gut, Martin.
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