Was für Bekenntnisse dieser Tage. Harry Potter-Darsteller Daniel Radcliffe outet sich als Atheist und Dawkins-Fan, wie Florian berichtet. Der nicht ganz so bekannte Spiegel-Autor Henryk M. Broder äußert sich in einem Selbsterlebnis-Bericht zum ThemaAtemaussetzer im Schlaf (Apnoe) und wie mich die Apotheken-Umschau dazu brachte, das untersuchen zu lassen” in einer Weise, die auch hier nicht unbeachtet bleiben sollte.

Er schreibt, als er erklärt, was er seinem behandelnden Arzt verschwiegen hatte:

“… und sage nicht einmal, dass ich mich vor Jahren in die Hände von Homöopathen begeben habe und daran fast verreckt wäre. Jetzt vertraue ich der Apparatemedizin, voll und ganz. …”

Lieber Henryk M.Broder, das würde uns (den Sb-Bloggern) hier natürlich gefallen, wenn Sie uns das mal detaillierter beschreiben könnten, wie das mit dem “verrecken war”. Oder handelt es sich nur um so einen lockeren, journalistischen Spruch, der gerade so schön in den Artikel passt? (bitte Update 7.7. weiter unten beachten)

Das mit der Apparatemedizin bezieht sich wahrscheinlich auf das konkrete Problem der Apnoe und lässt sich nicht verallgemeinern, oder?

Die Müdigkeit am Morgen war übrigens nicht Apnoe-bedingt. Ein gar nicht so schlechtes Beispiel dafür, was das Lesen der Apotheken-Umschau anrichten kann.

Zusatz:
Das Ganze ist übrigens deswegen so bemerkenswert, weil man ja meistens nur den umgekehrten Fall zu hören bekommt: “Also, ich war beim Homöopathen und bei mir hat´s geholfen.” Wer diese Argumente zählen lässt, muss muss sich natürlich auch Broders Spruch anhören.

Das wäre doch mal was für die künftigen Diskussionen: Anstatt zu erklären, warum das persönliche Erlebnis nur einen bedingten Aussagewert hat, entgegnen wir einfach: “Ja, mag sein, aber Broder wäre fast dran verreckt.

Update 7.7.:
Berechtigterweise war in den Kommentaren die Frage aufgekommen, warum Herr Broder fast wegen Homöopathie verreckt wäre.

Ich habe ihn per E-Mail befragt. Er hat prompt geantwortet und mir gestattet, seine sehr persönliche Erfahrung zu veröffentlichen (für Kinder unter 16 teilweise nicht geeignet).

Antwort Henryk M. Broder, der wegen einer chronischen Darmentzündung einen Homöopathen aufgesucht hatte:

“während ich langsam ausblutete und immer schwächer wurde, bekam ich kleine weisse pillen vom homöopathen, der jeder verschlechterung meines zustands mit zufriedenheit zur kenntnis nahm: “das ist nur die erstverschlimmerung”. und als ich kaum noch gehen konnte, hat er mich zu einer geistaustreiberin geschickt. – wenn ich ihn jemals wieder treffe, polier ich ihm die fresse und schick ihn hinterher zu einem seiner kollegen statt zu einem arzt.”

Kommentare (42)

  1. #1 strappato
    6. Juli 2009

    Drei Tage später mache ich mich auf den Weg in eine Klinik im Süden Berlins.

    Privatpatient. An diesem Satz hätte Lauterbach seine Freude dran.

  2. #2 Hannes Bongard
    6. Juli 2009

    „Bis zu 25.000 Todesfälle durch Medikamente“

    http://www.sueddeutsche.de/wissen/132/423891/text/

  3. #3 blogjoker
    6. Juli 2009

    Nun, diese nette Anekdote kann man auch zum Nachweis für die Wirksamkeit der Homöopathie umdeuten:

    (1) Broder hatte genug vom Elend dieser Welt und wollte sich das Leben nehmen

    (2) Damit das nicht so hart wird, entscheidet er sich für eine „sanftes“ Methode: ein homöopathisches Mittelchen

    (3) Die Aussage „es hat ihn fast umgebracht“ bedeutet: es gab tatsächlich eine kritische Reduktion seiner Vitalität.

    (4) Ergo: An Homöopathie ist was dran!

    (5) Nur an der Potenzierung müßte noch etwas gefeilt werden…

    Welches Mittelchen hat Broder denn nun eigentlich ausprobiert?

    Es wäre im homöopathischen Katalog nämlich ein hervorragender Kandidat gegen das rätselhafte Broderline-Syndrom (ähnlich Sarkasti-Syndrom, chronische Schreibwutanfälle), dessen Ursachen bisher noch von keinem einzigen Schulmediziner zufriedenstellend erklärt werden konnten.

  4. #4 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    @Hannes Bongard
    klingt nach einer beeindruckenden Zahl und wie heißt es so schön: “Jeder einzelne ist zu viel”. Doch auf wie viele Behandlungen kommen die. Und ich nehme an Sie zielen darauf ab, dass dies bei H. nicht so viele sind? Das Problem ist: “Wo keine Wirkung ist, gibt es auch keine Nebenwirkungen, oder?

    Ergänzend müsste man noch sagen: Bei dieser Zahl handelt es sich um eine Schätzung, und zwar um den höheren Wert, im Artikel heißt es: “Nach Einschätzung des Bremer Gesundheitsforschers Gerd Glaeske werden jährlich 16.000 bis 25.000 Todesfälle durch Neben- und Wechselwirkungen verursacht. Exakte Zahlen gibt es nicht.”

  5. #5 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    @blogjoker
    Um was es bei dem Fall ging, schreibt er leider nicht, vielleicht bekommt er den Thread hier ja mit, dann kann er es ja noch erklären.

    Broderline-Syndrom, sehr schön …. :-)

  6. #6 Hannes Bongard
    7. Juli 2009

    HEUTE, 7. Juli 2009 | 21:45 Uhr | NDR
    Die Krankenfabrik: Patienten in Not, Schwestern am Limit

    Der Film zeigt die dramatischen Zustände in einer großen deutschen Klinik. Eine Woche lang haben Sylvia Nagel und Thomas Reutter Schwestern und Patienten begleitet. Dabei haben sie Erschreckendes erlebt. Pflege im Laufschritt, Risiko Krankenhaus für die Patienten.

    Dokumentation von Sylvia Nagel, Deutschland 2008

  7. #7 klauszwingenberger
    7. Juli 2009

    @Hannes Bongard
    Kein Wunder, da sich die Homöopathen ja nur mit Ejapopeja-Fällen auseinandersetzen müssen; die möchte ich mal in einer Unfallnotaufnahme erleben!

  8. #8 Hannes Bongard
    7. Juli 2009

    „Sie hat Schmerzen und Angst und wünscht sich nichts sehnlicher, als wieder gesund zu werden: Deshalb sucht Merle Hilbk eine große deutsche Universitätsklinik auf – und erlebt dort Hightech-Medizin ohne Menschlichkeit.“

    http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,614949,00.html

  9. #9 Florian Freistetter
    7. Juli 2009

    Ich versteh immer noch, wieso Leute wie Bongard nicht die absurde “Logik” ihrer Argumente erkennen… Selbst wenn die “Schulmedizin” des Teufels wäre und die Menschen reihenweise abschlachtet: das ist kein Argument für oder gegen die Wirksamkeit der Homöopathie! Das wäre in etwa so, als würde ich behaupten, nur weil Autos viele Menschen töten und schlecht für die Umwelt sind, muss jeder ab sofort mit nem fliegenden Teppich zur Arbeit fliegen…

  10. #10 Relaxation
    7. Juli 2009

    @ Hannes Bongard

    Wie man an den beiden letzten Brocken, die Sie uns so schön hinwerfen, erkennen kann, beklagen Sie -wie wir alle, dass im Gesundheitssystem gerne an den echten Leistungsträgern gespart wird. Schließlich liegt hier eine der Hauptursachen für die fehlende Fürsorge aus Mangel an Zeit (Planstellen werden gestrichen, statistische Erhebungen zur “Effizienzsteigerung” und für die korrekte Abrechnung belegen Kapazitäten etc.).
    Aber da wir uns gerade in einem Homöopathie-Thread (siehe Titel) befinden, würde ich gerne die Diskussion etwas eingrenzen und frage mich, ob Sie denn auch Vorschläge hätten, wie man die Mittel, die sinnlos für Quacksalberei wie diese verbrannt werden, für die Bezahlung von mehr Pflegekräften freibekommen könnte.

    Ich weiß nicht wirklich, was eine Pflegekraft oder ein Arzt im Jahr verdienen, aber wenn wir die 200 Millionen Euro Umsatz allein der homöopathischen Industrie in Deutschland in mehrere Tausend Vollzeitstellen für echte Mediziner und Pflegekräfte umwandeln könnten, wären die von Ihnen benannten Probleme ja ein gutes Stück weit gelöst.

    Also, wie sieht´s aus?

  11. #11 EsoTypo
    7. Juli 2009

    Ich finde es immer wieder interessant, wie die wissenschaftliche Medizin und deren Ausübung, unser Gesundheitswesen, in einen Topf gehauen werden.

    Wirksamkeit, Nachweisbarkeit und Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Medizin werden durch sämtliche Toten und alles Leid der Welt nicht geringer.
    Wie diese medizinischen Erkenntnisse und Möglichkeiten dann konkret umgesetzt werden, welche Fehler dabei dann passieren und wo die Ursachen der Fehler sind, muss im Detail geprüft und verbessert werden. Dass es in unserem Gesundheitswesen einiges zu verbessern gibt, ist unbestritten.

    Allen, die zum HP gehen und homöopathische Mittel etc. nehmen und dafür kräftig in die Tasche greifen, schlage ich vor, einfach mal dasselbe Geld in die Hand zu nehmen und sich damit als “Privatpatient” zum Arzt ihres Vertrauens zu begeben. Ich wette, der nimmt sich dann genausoviel Zeit, wie der HP. Aber den Tensor wird er wohl nicht auspacken und evtl. nach einer Stunde Gespräch nur raten: “Mehr Wasser trinken, mehr Bewegung, gesünderes Essen, aber Medikament brauchen sie nicht…”

  12. #12 Hannes Bongard
    7. Juli 2009

    „Eine Argumentation im Bereich der Wissenschaft ist zu unterscheiden von der Argumentation im Bereich der Rhetorik (Kunst der Rede). Zwar wird in beiden Bereichen auf Meinungen eingewirkt. Aber während es in der Wissenschaft um die Wahrheit von Behauptungen geht, dient die Rhetorik der Verbreitung beliebiger Meinungen.“

    de.wikipedia.org/wiki/Argument am 7. Juli 2009

  13. #13 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    @Bongard
    kommen Sie. Ich will hier keinen Zitate-Anhang erstellen. Sonst könnten wir hier auch noch auf den Fall des kleinen Jungen verweisen, der verstarb usw. kennen Sie eh.

    Mal eine ernsthafte Frage: Gibt es dokumentierte Todesfälle, die durch eine homöopathische Fehlbehandlung zustande kamen? (Also vergleichbar den 16.000 bis 25.000 Fällen aus dem SZ-Artikel.)

  14. #14 Hannes Bongard
    7. Juli 2009

    Und warum klärt der Wissenschaftsjournalist Marcus Anhäuser mit Henryk M. Broder nicht ab, inwiefern sich dieser „vor Jahren in die Hände von Homöopathen begeben habe und daran fast verreckt wäre“?

    http://www.henryk-broder.de/kontakt/

  15. #15 radicchio
    7. Juli 2009

    hannes bongard – heilströmungen und astrologie.

    noch fragen?

  16. #16 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    @Bongard
    das ist doch mal ein guter Vorschlag. Anfrage läuft.

  17. #17 Hannes Bongard
    7. Juli 2009

    Danke.

  18. #18 Florian Freistetter
    7. Juli 2009

    @Marcus: Naja – da Homöopathie ja nur Wasser/Zucker ist, stirbt auch niemand direkt an der Einnahme von Globuli. Aber es gibt natürlich leider viele indirekte Todesfälle. Statistisch ist das aber schwer zu erfassen – denn wenns der Homöopath verpfuscht, dann stirbt der Patient ja meistens trotzdem im Krankenhaus und erhöht damit die Zahl der “Opfer der Schulmedizin”, die uns die Homöopathen dann wieder um die Ohren hauen wollen…

    Und Bongard dazu zu bringen, in echt zu reden und nicht nur Zitatespam abzulassen hab ich in meinem Blog auch schon vergeblich probiert. Wer so voll ist mit der Weisheit des Kosmos, der kann mit uns dummen Normalsterblichen wahrscheinlich nicht mehr direkt kommunizieren. Oder Bongard hat einfach keine eigene Meinung. Man weiß es nicht ;)

  19. #19 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    @Florian
    ist klar. Nur, ich wollte das etwas anders angehen. Sagen wir: H. wirkt. Da es nichts mit Wirkung ohne Nebenwirkung gibt, sollte dies auch zu Komplikationen führen, oder nicht? Oder auch: Es sollte auch zu Fehlmedikation kommen. Auch Homöopathen arbeiten nicht fehlerfrei. Also sollte es zu Todesfällen kommen, die irgendwo dokumentiert sein sollten (weil man sich als verantwortungsvolle Zunft verbessern will. Um dies zu tun ist eine gute Dokumentation unerlässlich).

    Deswegen meine Frage an die Homöopathen: Gibt es eine zentrale Dokumentation von Nebenwirkungen, Todesfällen u.ä. Und wie sehen die Zahlen aus?

  20. #20 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    @Florian
    wegen der indirekten Folgen: Deshalb habe ich natürlich auch in der Überschrift das “an” gestrichen und durch “wegen” ersetzt.

  21. #21 Gluecypher
    7. Juli 2009

    Na, Bongart, die geistige Verstopfung mit Homöopathie kuriert und wieder einen Diarrhöe-Anfall gehabt? Und da die HPs eh’ nur Wehweh-chen behandeln kommt’s eben auch nicht zu Todesfällen. Oder wieviele Menschen sind nachgewiesenermassen an Psoriasis oder quersitzenden Fürzen gestorben?

  22. #22 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    @Gluecypher
    bitte mäßigen … ein bisschen Zeit muss er schon haben.

  23. #23 Justin Bellard
    7. Juli 2009

    Prof. James Taylor Kent schrieb einst: “Wenn unsere Arzneimittel nicht töten könnten, dann könnten sie auch nicht heilen”. – Es ist ein Trugschluss anzunehmen, dass Homöopathie ungefährlich ist. Von Kent stammt auch: “Die schlimmsten Fälle sind die homöopathisch verpfuschten Fälle, die damit praktisch unheilbar werden. – Für den Laien ist es nicht möglich einen gute Homöopathen zu erkennen, es sei denn, er widmet sich selbst jahrelang dem Studium der Homöopathie.

  24. #24 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    @alle
    Herr Broder hat geantwortet. Bitte Update in diesem Beitrag beachten. Für einen Gastbeitrag oder einen Kommentar habe er keine Zeit (wie eigentlich zu erwarten). Er hat mir aber kurz geschildert, wie es dazu kam.

    Eins noch: Zurückhaltung bezüglich der Krankheit Herr Broders halte ich für selbstverständlich, das ist kein Spaß. Ich werde jeden persönlich aus den Kommentaren bugsieren, der sich nicht dran hält.

  25. #25 Gluecypher
    7. Juli 2009

    @Markus

    Die Bemerkung bezog sich nicht auf Herrn Broder, hierzu kann ich gar nichts sagen. Das war eher auf die typische Klientel der HPs bezogen. Denn mit wirklich ernsthaften Erkrankungen haben die Damen und Herren der Ultraverdünnungsfraktion eher selten zu tun. Und wenn, dann gibt es eben noch den doppleten Boden Notaufnahme und das Netz der Intensivmedizin. Und wenn dann wirklich eine ernsthafte Erkrankung verschleppt wurde, dann kann man die entsprechenden Folgen ja immer noch den bösen, “allopathischen Schulmedizinern” in die Schuhe schieben.

  26. #26 radicchio
    7. Juli 2009

    »Für den Laien ist es nicht möglich einen gute Homöopathen zu erkennen …«

    das ist auch für den fachmann nicht zu erkennen.

  27. #27 Hannes Bongard
    7. Juli 2009

    Gefahren der Homöopathie

    Der Verzicht auf eine normale medizinische Versorgung kann bei akuten Beschwerden lebensgefährlich sein, wenn der Einsatz einer wirksamen Therapie verzögert wird. […] Da das verstärkte Auftreten der Symptome unter dem Begriff Erstverschlimmerung als Teil des Heilungsprozesses verstanden wird, können wichtige Behandlungen versäumt oder erst verspätet vorgenommen werden.

    de.wikipedia.org/wiki/Homöopathie am 7. Juli 2009

  28. #28 blogjoker
    7. Juli 2009

    Das war mit der Anfrage an Herrn Broder war eine gute Idee!

    Die Antwort bietet wenig Interpretationsspielraum: Die Sache mit dem alternativen Therapieversuch ist in die Hose gegangen.

    Ok, dass er es einmal mit Homöopathie versucht hat, kann ich noch halbwegs nachvollziehen. Dafür wird mächtig die Werbetrommel gerührt und für viele Nicht-Mediziner ist der Unterschied zur “Schulmedizin” nicht so deutlich gekennzeichnet, wie er sein könnte/sollte.

    Als moderner Mensch ist man es gewohnt, möglichst offen für neue Ideen zu sein. “Alternativ-Irgendwas” hat bei vielen diese unantastbare Aura von modern, aufgeklärt, chic, cool, mit der sich auch der letzte Humbug noch teuer vermarkten kann.

    Aber dass Broder es anschließend noch mit einem “Geistheiler” probiert hat… mutig, mutig!

    Egal was man von seiner Ansichten halten mag – er ist eben einer der wenigen, die noch genug Mumm haben, ohne relativierendes Geschwurbel und in verständlichen FSK-16-Worten auch unbequeme Positionen zu vertreten.

    Davon gibt’s leider viel zu wenige, gerade in der Alternativmedizin und im EsoBusiness.

  29. #29 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    @Bongard

    und was wollen Sie uns damit sagen?

  30. #30 Hannes Bongard
    7. Juli 2009

    Uns?

  31. #31 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    @Bongard
    mir. Und den Mitlesenden.

  32. #32 Hannes Bongard
    7. Juli 2009

    The answer is blowin’ in the wind.

  33. #33 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    Bob, bist Du’s.
    Herr Bongard, ein bisschen dünn, finde ich.

  34. #34 S.S.T.
    7. Juli 2009

    Wenns nicht in den Sternen steht, stehts in Wiki und wenn da auch nichts steht, sind halt Winde.

  35. #35 Marcus Anhäuser
    7. Juli 2009

    @Justin Bellard
    “Wenn unsere Arzneimittel nicht töten könnten, dann könnten sie auch nicht heilen”. – Es ist ein Trugschluss anzunehmen, dass Homöopathie ungefährlich ist. Von Kent stammt auch: “Die schlimmsten Fälle sind die homöopathisch verpfuschten Fälle, die damit praktisch unheilbar werden”

    Okay, wenn das für Homöopathie auch gilt (logisch, wenn es wirkt), dann ist eben die Frage: Wie viele sind betroffen. Wie viele Todesfälle gibt es? Verpfuschte Fälle? Gibt es Schätzungen, Untersuchungen?

  36. #36 Justin Bellard
    8. Juli 2009

    »Wie viele sind betroffen. Wie viele Todesfälle gibt es? Verpfuschte Fälle? Gibt es Schätzungen, Untersuchungen?«

    Warum sollte es dafür Untersuchungen geben? Exitus durch ein hom. Arzneimittel C1000? Das wäre ja ein Beweis für die Wirksamkeit!

    Kleiner Selbstversuch gefällig? Glonoinum C30. Nur Mut!

  37. #37 Marcus Anhäuser
    8. Juli 2009

    @Justin Bellard
    Warum sollte es dafür Untersuchungen geben? Exitus durch ein hom. Arzneimittel C1000? Das wäre ja ein Beweis für die Wirksamkeit!

    Eben. Da die Homöopathen ja glauben, dass es wirkt, sollten Sie solche Angaben machen können. Ich kann gerne warten.

  38. #38 Albert Wilfert
    10. Juli 2009

    Klar kann man mit Homöopathie auch einen Fall noch schlimmer machen, als er schon vorher war. Und in der Folge auch unheilbar machen. Aber da muss man sich eher schon anstrengen. In der Schulmedizin geht das ganz locker und wird auch täglich vorgeführt. Die Trennung der Methoden ist bei der Behandlung wichtig. Die Feindschaft aber fatal. Denn in lebensgefährlichen Situationen sind die symptombekämpfenden Massnahmen manchmal schon wichtig, man sollte sich aber im klaren sein dass man damit nicht heilt, sondern nur über die akute Krise hinweghilft.
    In der Folge sollte man wieder die Methode wechseln. Und das ist durch diese Feindschaft oft nicht möglich.

  39. #39 S.S.T.
    10. Juli 2009

    Ah ja, dann nimmt man bei einer Lungenentzündung erzwungenermaßen ein paar Tage Antibiotika. Dann ist man wieder halbwegs auf dem Damm. Dann kann man wieder zu Glaubulis greifen, um die Lungenentzündung endlich wirklich zu heilen (und ich dachte bisher immer, Placebos wären für die Symptome zuständig, tss). Falls allerdings so ein paar Baktis die paar Tage Killerchemikalien überlebt haben…ist es nur die harmlose Erstverschlimmerung.

    Wer bringt eingentlich endlich ‘Lungenentzündung C 100’ auf den Markt, oder gibt es das schon? (Man verliert so langsam den Marktüberblick.)

  40. #40 Justin Bellard
    12. Juli 2009

    Das Problem ist, dass die Schulmedizin fachlich nicht in der Lage ist mit der Homöopathie zu kommunizieren, umgekehrt aber schon.

    Die Schulmedizin hatte sich einst der Forschung bedient. Heute steht sie unter ihrem Joch. – Wie sieht den der Alltag aus? Schnelle Diagnose, Nachschlagen was verordnet oder getan werden darf. Fertig. Frust. – Weit entfernt von einem Heilberuf. – Als Erfolgserlebnis bleibt da nur noch das Konto.

  41. #41 S.S.T.
    12. Juli 2009

    @ Justin Bellard

    Und worin besteht zwischen HP und Forschung ein Zusammenhang?

    Dass bei EBM nicht mehr geforscht wird, ist mir neu, aber sicherlich gibt es Belege dafür?

  42. #42 Marieke
    18. Juli 2009

    “Ah ja, dann nimmt man bei einer Lungenentzündung erzwungenermaßen ein paar Tage Antibiotika. Dann ist man wieder halbwegs auf dem Damm.”

    Wenn’s mal so einfach wäre.
    Durch die nach wie vor häufig vollkommen unsinnige, aber “prophylaktisch gebotene” Gabe von Antibiotika bei viralen Infektionen sind Pneumokokken zunehmend antiobiotika-resitent. Die aggressivsten Pneumonien bekommt man übrigens im Krankenhaus, in dem man sich aus ganz anderen Gründen aufhält – sozusagen als kleines Bonusgeschenk der antiseptischen Medizin.
    Würden Antibiotika ausschließlich bei Nachweis bakterieller Infektionen UND bei Vorliegen eines schlechten Allgemeinzustandes bzw. eines geschwächten Immunsystems verabreicht, wären sie tatsächlich nach wie vor die segenreichste Entdeckung der modernen Medizin.