Ein bisschen Eigenwerbung: Wer etwas zum Thema bevölkernugsweite mangelnde statistische Bildung am Beispiel von Gesundheitsthemen wissen möchte, bitte hier lang.

Für den Hintergrund kann ich folgendes Paper empfehlen:

Helping Doctors and Patients Make Sense of Health Statistics

Viel Spaß

Kommentare (5)

  1. #1 Bernd
    23. April 2009

    … stimmt, irgendwie kam mit der Name bekannt vor. Schöner Artikel!

    An dieser Stelle noch der Hinweis auf David Spiegelhalter (GB), der u.a. eine Professur für “the Public Understanding of Risk” innehat. Es gibt außerdem noch einen Blog names “Understanding Uncertainty”.

  2. #2 Christian W
    24. April 2009

    Danke für den Hinweis auf diesen interessanten Artikel. Allerdings stimme ich dem Tenor dort überhaupt nicht zu:

    “Statistisches Verständnis ist so wichtig wie Lesen und Schreiben”, predigt Gigerenzer immer wieder.

    Einverstanden, aus der Sicht eines Naturwissenschaftlers, Studenten oder auch Abiturienten (ich setze stillschweigend voraus, dass Prozentrechnung/Stochastik/Statistik nach wie vor Teil des Abiturs ist) mag das plausibel klingen. Aber zur Kommunikation gehören immer mindestens der Sender und Empfänger. Und natürlich das Kommunikationsziel, beim im Artikel genannten Beispiel Medizin/Gesundheit nun einmal die Information aller Patienten. Und so traurig es ist, man darf einfach nicht davon ausgehen, dass jeder Patient mindestens Abitur hat – und selbst wenn das so wäre, lehrt meine Erfahrung aus dem Studium, dass auch diese nicht notwendigerweise den mathematischen Teil ihres Schulabschlusses wirklich verstanden haben.
    Das ist auch gar nicht weiter schlimm, ich meine jeder hatte in seiner Schuilzeit mindestens ein Fach, in dem er bestenfalls durch Lernhilfen wie Eselsbrücken durchkam, ohne sich jedoch der Materie verstandesmäßig auch nur auf Rufweite nähern zu können (oder wollen). Bei mir waren das bspw. Chemie und Biologie. Ich würde mir verhonepipelt vorkommen, wenn mir mein Arzt etwas sagt wie “Ein Verständnis der grundlegendsten biochemischen Reaktionen in Ihrem Körper brauchen Sie schon, sonst kann ich Sie nicht behandeln.”
    Oder wenn man die Zeit etwas zurückdreht, es ist noch nicht so lange her, da war die Fähigkeit zu lesen etwa das, was heute das einsteinische Verständnis von Raum und Zeit ist. Was hätte wohl ein Fabrik-Arbeiter in der Mitte des 19. Jahrhunderts (oder ein Leibeigener im Feudalismus) gedacht und geantwortet, wenn ihm ein Arzt erklärt hätte “Wenn sie nicht mehr als Ihren Namen lesen und Schreiben können, kann ich ihren Fuß nicht heilen und muss amputieren.”?

    Nein, ich sehe das Problem auf der anderen Seite der Kommunikation. Naturwissenschaftler, besonders Ärzte, sollten sich im Klaren darüber sein, dass sie gegenüber der Restbevölkerung einen Wissensvorsprung in Bereichen wie Mathematik haben und dass diese nicht notwendigerweise in derselben Begriffswelt heimisch ist. Das schließt eben sogar Prozentrechnung ein – es ist leider keine Ausnahme, dass kein Unterschied zwischen 30 von Hundert und eben 30-mal gesehen wird.
    Will ein Arzt sichergehen, dass ein Patient die Risiken einer Behandlung versteht, dann kann er nicht vom Patienten entsprechende Vorbildung verlangen. Auch wenn diese aus ärztlicher Sicht noch so elementar ist. Die Symptome von Kindern fragt man schließlich auch ganz anders ab als etwa von Erwachsenen.

    Ich halte es natürlich für beklagenswert, wenn solch ein wichtiger Teil der Schulbildung nicht üblicher Teil des Allgemeinwissens ist und bin auch ganz bei jenen, die trotzdem oder gerade deshalb nicht die Anforderungen an die Bildung des Durchschnittsbürgers senken wollen. Aber das geht in der ärztlichen Praxis einfach nicht. Ein Arzt kann nicht seine Patienten alle gleich informieren und die, die es mangels Vorkenntnisse nicht richtig verstehen, haben halt Pech. Der Arzt muss sicherstellen, dass alle seine Patienten genau das verstehen, was er ihnen sagen will.

    Grüße
    Christian W

  3. #3 wolfgang
    24. April 2009

    Ich wär schon froh wenn jeder Arzt Prozentrechnen könnte- ca 20% beherrschen das nicht.

  4. #4 Bernd
    24. April 2009

    Selbst wenn es nur ein kleiner, gleichwohl positiver Kommentar mit 2 Links war, so nervt es doch etwas, wenn auch nach 24h dieser noch nicht freigeschaltet wurde. Mir ist klar (hoffe ich zumindest), dass das kein spezielles Plazeboalarm-Problem ist, doch das ist (für mich auf den ScienceBlogs) nicht das erste Mal und der (meiner) Kommentatorenpsyche wenig zuträglich.

  5. #5 Marcus Anhäuser
    25. April 2009

    @Bernd
    Wo Du Rechts hast. ich muss das jetzt mal klären. Nervt mich auch. Und danke für beiden Links.