Ob Val Jones und seine Kommentatoren das gemeint haben, als sie davon sprachen, Wissenschaftler sollten nicht so pingelig sein und Geschichten erzählen, um der breiten Masse zu vermitteln, welchen bedeutsamen Beitrag Wissenschaft leistet?
In der NYT gibt es heute diese Geschichte (frei nach Registrierung), über die Vermarktung eines wissenschaftlichen Ergebnisses.
Während sich die Wissenschaftler im Paper über die Bedeutung eines fossilen 47 Mio. alten prähistorischen Affen noch zurückhalten … :
“An article to be published on Tuesday in PLoS, a scientific journal, will report more prosaically that the scientists involved said the fossil could be a “stem group” that was a precursor to higher primates, with the caveat, “but we are not advocating this.””
… macht National Geographic das American Museum of Natural History (heute Pressekonferenz) und der History Channel im American Museum of Natural History (heute Pressekonferenz) ganz großes Kino draus:
” … the event (die PK), which will coincide with the publishing of a peer-reviewed article about the find, is the first stop in a coordinated, branded media event, orchestrated by the scientists and the History Channel, including a film detailing the secretive two-year study of the fossil, a book release, an exclusive arrangement with ABC News and an elaborate Web site.”
” … a television teaser campaign with the slogan “This changes everything” and comparisons to the moon landing and the Kennedy assassination. … “
Das ZDF wird es dann auch bringen.
Zusatz:
Es soll laut einem Artikel vom 16. Mai in der NYT ein Paper in PLoS One sein. Dann wäre es aber nicht begutachtet, wenn ich mich nicht irre (ist noch nicht freigeschaltet). Hier ist der Artikel.
oder doch begutachtet?:
“PLoS ONE will rigorously peer-review your submissions and publish all papers that are judged to be technically sound. Judgments about the importance of any particular paper are then made after publication by the readership (who are the most qualified to determine what is of interest to them)”
Nachtrag:
Jens Lubbadeh hat die ganze Geschichte auf SpOn erklärt, so wie es sich gehört:
“Eins aber ist schon jetzt klar: Darwinius ist – wenn er überhaupt einer ist – sicherlich nicht dieser Missing Link. Affen und Menschen trennten sich vor etwa fünf bis zehn Millionen Jahren. Hier geht es um den letzten gemeinsamen Vorfahren von Feuchtnasenaffen und Trockennasenaffen. Erstere Gruppe umfasst Tiere wie Lemuren, Makis und Loris. Letztere alles, was man eigentlich unter Affen versteht – den Menschen inklusive. Zugegeben: Feuchte und trockene Nasen lassen sich etwas schlechter vermarkten.”
Und Jürgen Schönsteins Ärger wird auch deutlich
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