Single‐study syndrome is a common problem in stories about climate change and other topics as well, of course, but I think it has the most power to cause the most harm when it turns up in health and medical reporting, because people are likely to act upon these stories in ways that can quickly affect their lives, whether it’s eating more of this or less of that, or deciding to try or to skip new drugs and treatments. And you can see how potentially dangerous that becomes when you consider that most of these studies will never be replicated.”
Ergänzung 7 (11:58 Uhr):
Mir und auch manchem anderen ist der Begriff des Single Study Syndromes das erste Mal in der Diskussion um die Seralini-Studie aufgefallen (Stichworte: Gentechmais, Ratten, Tumoren usw.) . Damals hatte Andrew Revkin auf seinem NYT-Blog Dot Earth einen Blogpost dazu verfasst mit dem Titel: “Single-Study Syndrome and the G.M.O. Food Fight“:
“I’ve written here before about what I call “single-study syndrome,” the habit of the more aggressive camps of advocates surrounding hot issues (e.g., climate, chemical exposure, fracking) to latch onto and push studies supporting an agenda, no matter how tenuous — or dubious — the research might be.”
Ergänzung 7 (11:43 Uhr):
Der Blog Science or not? hat dem SSS einen ganzen Blogpost und eine “Rote Flagge” gewidmet, ergänzt durch den unvermeidlichen xkcd-Cartoon:
“How to recognise this tactic
This tactic shows up when a person who has a vested interest in a particular point of view pounces on some new finding which seems to either support or threaten that point of view. It’s usually used in a context where the weight of evidence is against the perpetrator’s view.”
Ergänzung 8 (17:33 Uhr):
An diesem Essay kommt man natürlich gar nicht vorbei in der Diskussion:
John P. A. Ioannidis (2005): Why Most Published Research Findings Are False
Ergänzung 9 (2.8. 9:56 Uhr):
Mir scheint, es gibt einen subtilen Unterschied in der Betrachtung des “SSS”, den man beachten sollte. Einmal wird der Begriff verwendet in Diskussionen über große wissenschaftliche Themen, eine Studie, die konträr zu bisherigen Studien zeigen soll, dass es doch anders ist (Beispiel: Seralini). Hier geht es vor allem um Wissenschaftler und Befürworter einer These, die mit dieser einen Studie das gesamte bisherige Wissen infrage stellen.
Zum anderen beschreibt das SSS die Problematik im Journalismus, jede einzelne kleine Studie zu berichten (ähnlich wie bei Resveratrol) als wäre sie wichtig, bedeutend also relevant also berichtenswert, obwohl die Menschheit bei genauer Betrachtung auch sehr gut ohne diese Studie auskommen könnte.
Nachtrag 6.8.: Das SSS im Journalismus hängt aber natürlich auch am SSS in der Wissenschaft, weil Journalisten gerade diese eine Studie aufgreifen und darüber berichten, weil jemand behauptet, sie würde alles auf den Kopf stellen, (siehe eben den Fall Seralini).
Ergänzung 9 (6.8. 9:56 Uhr): Lars Fischer hat in seiner ureigenen Art in einem Blogpost begründet, warum Pinkers Forderung Quatsch ist (“Wie, nicht mehr über Studien berichten?”), Titel zuvor: :
“Dass das funktioniert, glaube ich schlicht nicht. Reviews sind keineswegs objektive und vollständige Literatursammlungen, sondern ebenfalls meist subjektive Zusammenfassungen dessen, was die ausgewählten Autorinnen und Autoren für den Stand der Forschung halten. Und ob man sich das Ergebnis einer zufälligen Studie oder die Meinung eines zufälligen Autors stützt, bei umstrittenen Themen kommt das aufs Gleiche raus, wenn man unreflektiert an die Sache rangeht. (…)
Außerdem sind, wie andere andernorts ja schon anmerkten, einzelne Studien schlicht nachrichtenwürdig, auch wenn sie für’s Überleben der Menschheit oder den Fortgang der Wissenschaft grad mal nicht relevant sind. (…)
Die Wissenschaft erzeugt keine Wahrheit, sondern einfach verschiedene Grade von Unsicherheit, über die ich als Journalist zu jedem Zeitpunkt berichten können muss (…)
Ganz abgesehen davon ist es auch nicht mein Job, möglichst gesichertes Wissen an den Mann oder die Frau zu bringen. (…)”
Holger Dambeck von Spiegel Online pflichtet ihm auf Twitter bei:
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