Das Kurzfazit der Autoren Holger Hettwer, Franco Zotta und Simone Rödder dürfte so manchen Wissenschaftler ein wenig verstören, der der Meinung ist, Journalismus habe lediglich die Aufgabe die Botschaften der Wissenschaft Laien gerecht aufzubereiten. Sie empfehlen daher:
“Wir plädieren also für eine klare Ausrichtung als SMC unter journalistischer Federführung. Dies wäre unseres Erachtens ein zentraler Unterschied zum Gros der bisherigen Angebote der Wissenschaft, die oft wissenschaftsimmanenten Eigenlogiken folgen. Eine solche Ausrichtung wäre aber auch ein fundamentaler Unterschied zum britischen SMC, dessen Bias als „press office for science“ immer wieder kritisiert wird.”
Oder um es etwas anders zu formulieren: Ein SMC Deutschland sollte kein verlängerter Arm der Wissenschafts-PR-Abteilungen und Wissenschaftspolitik sein (was dem SMC London vorgeworfen wird), sondern ein kritischer Partner, der auch Finger in die Wunden legt und dahin geht, wo es weh tut. Und schließlich:
“Es liefert nicht Vorlagen für „copy & paste“, sondern Fragen, Perspektiven und Aufhänger, kurzum: es recherchiert Material, mit denen Journalisten arbeiten und mit dessen Hilfe sie ihre eigenen Beiträge produzieren und ihre eigenen Fragestellungen weiter verfolgen können.”
Kritik an einem deutschen Science Media Centre kam unter anderem von einer anderen Standesorganisation auf, der TELI, (nachzulesen etwa hier im Blog des Vereins: “Science Media Centre – mehr Risiken als Vorteile“), die aber bereits in die Untersuchung von Hettwer, Zotta und Rödder einbezogen wurde.
Wie auch immer das ausgehen mag: Gespannt bin ich, was die Leser, Blogger und Wissenschaftler hier denken: Braucht es das in Deutschland, ein Science Media Centre (das ja auch für den ein oder anderen Blogger eine Hilfe sein könnte)?
————————-
Disclaimer: Ich habe mit zwei der Autoren des Berichts (Hettwer und Zotta) viel und gern zusammengearbeitet. Die wpk unterstützt das Medien-Doktor -Projekt, dessen Redakteur ich bin.
Kommentare (13)