Endlich geht es weiter mit der lang ersehnten zweiten Staffel meiner Texte über Cellagon aurum, der Saft der mehr sein will als andere Säfte. Einzigartig in der Blogwelt: Nach über zwei Jahren gibt es endlich die Antwort auf die Frage: Bringt mich die Studie dazu, den Saft zu kaufen?
Ich hatte vor mehr als zwei Jahren damit begonnen, mich um den Saft Cellagon aurum der H.-G.Berner GmbH aus Altenholz in der Nähe von Kiel zu kümmern. Das ist einer dieser Säfte, der für die Gesundheit ganz besonders gesund sein soll. Der verspricht mehr zu sein als ein ordinärer Multivitaminsaft oder ein Direktsaft. Es ist eine Art Saftkonzentrat, der mit Wasser verdünnt wird. Untermauert werden die besonderen, ans medizinische heranreichende Eigenschaften – wie so oft in diesem Metier – mit dem Verweis auf eine wissenschaftliche Studie.
Diese Studie eines Herrn Ronald Grossarth-Maticek (aber auch hier) hatte ich zwei Medizinern zur Beurteilung gegeben. Das Ergebnis war mehr als eindeutig, aber irgendwie habe ich es nicht geschafft, einen Beitrag daraus zu machen (das lief und läuft ja hier immer nur nebenher). Das will ich nun endlich nachholen (noch einen Beitrag Geduld bitte).
Dass dafür Bedarf besteht, zeigten zwei Dinge. Erstens: In meiner alten Plazeboalarm-Heimat sind die Texte zu Cellagon aurum im Laufe der Zeit, die am meisten besuchten. Mich erreichten immer wieder mal E-Mails, wie etwa diese hier:
“(…) Nach langer Google-Recherche musste ich feststellen, dass Ihr die einzigen seid, die nicht nur Lobeshymnen über Cellagon verbreiten, sondern tatsächlich kritisch hinterfragen.(…)”
Oder diese hier:
“(…) bin auf eure Internetseite gestoßen und wollte fragen, ob es schon eine neue Info über CELLAGON aurum gibt? Ich nehme das Produkt selber, gelange aber immer mehr zu dem Eindruck, das mir hier das Geld aus der Tasche gezogen wird, für ein Produkt, das mehr als zweifelhaft ist. Wie wirksam ist das denn wirklich??? Können Sie mir bitte eine Info geben, die meine selbstgehegten Zweifel bestätigen? (…)”
Dass das Marketing mit dem Verweis auf eine Studie goldrichtig liegt, erkennt man an folgender Feststellung eines der Mediziner, den ich zur Studie befragt hatte:
“(…) noch ein Nachtrag zu Cellagon … gestern rief bei einer Kollegin am Arzneitherapie-Beratungstelefon ein Hausarzt an und wollte etwas zu Cellagon wissen. Er wusste sogar, dass es eine Studie gab. Was für ein Marketingerfolg :-(“
Der Saft ist nicht über den normalen Handel zu beziehen, sondern in einem Direktvertriebsmodell mit Cellagon-Beratern (Nachtrag 5.11.: aber wohl auch über manche Apotheke). Wo die Berater dann zum Beispiel auftauchen, verdeutlicht folgende E-Mail eines Lesers:
“( …) Der Saft wurde mir von einer Heilpraktikerin in die Hand gedrückt, ich solle die nächsten drei Wochen das Zeug schlucken, damit sich meine Zellen regenerieren und Schmerzen, die ich seit Jahren mit mir rumschleppen, weggehen. Die nächsten Flaschen (ich bräuchte insgesamt sechs) könnte ich bei jemandem beziehen, der in ihrer Praxis aushilft. Ich bin zwar aufgeschlossen für Neues und immer sehr interessiert, allerdings auch immer sehr skeptisch. Insbesondere, wenn Heilpraktiker mir etwas andrehen wollen, was Geschäftspartner von Ihnen vertreiben ;) (…)”
Es gibt da offensichtlich etwas aufzuklären.
Nun denn.
Wahrscheinlich einzigartig in der Blogwelt: Mehr als zwei Jahre nach dem Beginn dieser Artikelserie komme ich nun endlich zum Ende. Man könnte sagen: Cellagon aurum, die erste Staffel endete mit dem klassischen Cliffhanger.
Entscheidende Fragen blieben für den Leser unbeantwortet. Wie würden die Experten die Studie beurteilen? Kann der Saft halten, was die Studie verspricht? Werde ich ihn kaufen? Fortsetzung folgt …
… im nächsten Beitrag der 2. Staffel.
Anmerkung:
Seit einigen Monaten wird auf der Webseite der H.-G. Berner GmbH auf eine gänzlich andere, aktuellere Studie verwiesen. Mit der hier besprochenen Studie wurde von Anfang 2004 bis 2009 für Cellagon aurum geworben (auf der englischsprachigen Seite wird nach wie vor damit geworben). Nachtrag 15.12.09: Inzwischen wurde die Studie auch auf der englischen Seite entfernt.
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