So ein Zufall: Da bekam ich dieser Tage eine Anfrage von einem Leser, was ich denn von dieser iPhone-App SleepCycle hielte. Eine Software, die einem morgens in der Leichtschlafphase aufwecken will, und damit ein unbeschwertes Aufwachen ermöglichen soll. (Das Prinzip: Der Bewegungssensor misst die nächtliche Bewegung im Bett, die für Tiefschlafphase und Leichtschlafphase unterschiedlich ausfällt.) Sie gehört zu den meistverkauften Apps derzeit.
Da ich gerade mit Arbeit zugeballert bin, musste ich den Leser auf später vertrösten. Jetzt kann ich mir die Arbeit dafür ganz sparen (bis auf diesen kleinen Post), denn Holger Dambek von Spiegel Online hat sich die App vorgenommen und sie bei einer Person in einem Hamburger Schlaflabor getestet.
Das Ergebnis verrät schon der Titel: Mangelhafter Muntermacher.
Schwachstelle des SpOn-Tests ist natürlich: Eine Testperson ist nicht wirklich aussagekräftig. Um es wasserdicht zu machen, bräuchte man eben viele Personen über einen langen Zeitraum. Eine wissenschaftliche Studie unter kontrollierten Bedingungen eben.
Gegen das Gerät spricht aber, dass es die Schlafphasen genau falsch herum interpretiert.
“Das Programm hat das Einschlafen richtig erkannt und reagiert, als der Patient sich umgedreht hat”, sagt sie. Die Schlafphasen konnte Sleep Cycle jedoch nicht korrekt zuordnen. “Statt Leichtschlaf zeigt es Tiefschlaf an”, moniert die Ärztin. Auch die Traumschlafphasen seien nicht erkannt worden.”
Am meisten sollte einem vielleicht die Aussage des Entwicklers Marek Drejak zu denken geben, wenn er beschreibt, wie er seine Software programmiert und eingestellt hat:
“Immer wenn ich am Programm etwas geändert habe, musste ich eine Nacht schlafen, um zu sehen, ob sie den gewünschten Effekt hat”, berichtet er.
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Nachtrag:
Hier gibt’s die Story jetzt auch als Video. Da sieht es so aus, als ob der Autor selbst die Versuchsperson ist.
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