Als ich diese Anzeige am Ende der Wissensseiten der ZEIT las, fragte ich mich spontan: “Schützt man Tiere, in dem man Menschen jagt?” Gesagt habe ich dann nix mehr, weil mir dazu nix mehr einfällt:

20140423-163052.jpg

Hintergründe dazu bei meedia

Bei Spiegel Online gibt es jetzt einen Artikel von Markus Becker, unter anderem mit Antworten der Verlage zur Veröffentlichung der Anzeige, die auch in der F.A.Z., Tagesspiegel u.a. zu sehen war. Laut Meedia hatte die SZ eine Veröffentlichung abgelehnt.

Kommentare (34)

  1. #1 May
    23. April 2014

    Ein kleiner Hinweis auf etwailige Hilfsprogramme, welche unscharfe, kaum zu lesende Schriftzeichen, erkennen und für den menschlichen Betrachter vergrößern, wäre durchaus hilfreich gewesen.

  2. #2 Marcus Anhaeuser
    23. April 2014

    Habs nochmal in einer größeren Version hochgeladen. ansonsten, bei meedia nachschauen.

  3. #3 Brynja
    23. April 2014

    Mannomann, ich bin immer wieder schockiert, zu welchen Methoden manche Tierschützer greifen. Das ist ne echte Rufmord-Kampagne.

    Ich kann es durchaus verstehen, wenn manche Menschen grundsätzlich nicht wollen, dass Tiere für unsere Menschenzwecke genutzt werden, ob nun zum Essen oder für Versuche.

    Aber ich kann absolut nicht verstehen, wenn manche Tierschützer meinen, sie müssten sich bei dem Werben für ihre Sache nicht an Anstandsregeln halten.

  4. #4 Michel
    Sofa
    23. April 2014

    Psychopathen. Nein, kein Schimpfwort, sondern eine Diagnose.

  5. #5 Zeddi
    23. April 2014

    Ich bin ja der Meinung, man sollte Menschen, die so etwas durchführen, sämtliche errungenschaften der mordernen Medizin und Technik, inkl. Notfallambulanz, Elektrizität und Zentralheizung verwehren.

  6. #6 Stefan W.
    https://demystifikation.wordpress.com/2014/04/23/einhornapotheke/
    23. April 2014

    Den Begriff Menschenjagd finde ich unpassend wie auch die Generalisierung “Tierschützer”. Es handelt sich um einen Verein, die Tierversuchsgegner BRD e.V. .

    Der Text ist meinungsfreudig und harsch wertend, aber größtenteils sachlich – ob sachlich richtig kann ich nicht beurteilen.

    Bremen – das ist doch die Uni, die kürzlich der überführten Wissenschaftsbetrügerin Schavan eine Ehrendoktorwürde nachgeworfen hat, oder? Damit wurde ja eine Markierung gesetzt, wo man in Bremen Würde ansetzt, universitätsseitig.

  7. #7 Hobbes
    23. April 2014

    2 Sachen:
    Warum zum Henker druckt die Zeit so eine Anzeige? Und zum zweiten: Was muss ein Verein machen um gemeinnützig zu sein? Bzw. was muss er machen damit ihm diese Aberkannt werden kann? Kann da ein Jurist was zu sagen? Es wäre nämlich eine Unverschämtheit wenn man Geld zu Rufmordzwecken auch noch Steuerlich absetzen kann.

  8. #8 Statistiker
    23. April 2014

    @ Stefan W: Frau Schavan wurde die Ehrendoktorwürde von der Uni Lübeck “nachgeworfen”. Soviel zu Ihrem Strohmann……

  9. #9 Hägar
    23. April 2014

    Hallo?!
    Was habe ich verpasst?
    Rufmord? Also stimmt nichts von dem in der Anzeige behaupteten?? Oder ist da doch was Wahres dran?
    Wenn auch nur zum Teil mit den Affen so verfahren wird wie in der “Anzeige” behauptet – und die Ergebnisse der “Forschung” nur annähernd so abwegig sind wie behauptet – wieso schlagen alle auf den Anzeigensteller ein und nicht auf besagten Professor, der mutmasslich Affen leiden lässt für fragwürdige Ertgebnisse??
    Ich habe die Anzeige 3x gelesen und die verlinkten Artikel – bitte erklärt mir, was ich übersehen habe! Wo ist der Rufmord und was ist mit den Affen??
    Irgendwie lese ich keine “Richtigstellung” der behaupteten “Greultaten”.
    Was habe ich verpasst??

  10. #10 Hägar
    23. April 2014

    Unter “Firefox” (Win+Linux) kann man übrigens mit “strg-+” das Bild größer machen oder mit Rechtsklick speichern und dann im Bildbetrachter leserlich groß machen…

  11. #11 Hägar
    23. April 2014

    …oder ist das hier ein soziologisches Experiment, das ich nicht durchschaue?? Alle sagen “ja” zur Überschrift – die genau das Gegenteil dessen formuliert, was eigentlich Thema ist??

  12. #12 ikna
    23. April 2014

    @Hägar

    Vielleicht hätten die Herren Anzeigenersteller mal sowas wie “Quellen” anführen sollen.

    Ich weiß, es ist heutzutage wirklich in Mode mal eben Sachen zu behaupten damit andere sich verteidigen müssen.. Aber “ich behaupte mal” ist kein Argument.

    Abgesehen davon werden Tierversuche genehmigt, die darf man nicht mal eben weil man lustig ist durchführen. So zu tun als ob es nicht kontrolliert wäre verdreht die Tatsachen, Tierschutzorganisationen sind viel weniger kontrolliert ;)

    LG

  13. #13 Michael
    24. April 2014

    Mal ernsthaft:
    Stimmen die im Text angegebenen Details über die Experimente? Nach kurzer Recherche gehe ich mal davon aus. Wenn die Tatsachen stimmen, findet hier kein Rufmord statt.

    Ruft die Anzeige zu Verbrechen gegenüber den Forschern auf? Nein. Also findet keine Menschenjagd statt.

    Es werden auch keine “Anstandsregeln verletzt” oder irgendwelche fragwürdigen “Methoden” angewendet; denn dafür müssten die Autoren falsche Behauptungen oder grundlose Beleidigungen verbreiten. Beides ist nicht der Fall.

    Sicher ist der Text meinungsstark, doch das ist ja in diversen Medien schon bei viel belangloseren Themen üblich.
    Wenn der Text die Wahrheit verbreitet, und wenn dadurch Leute gegen diese Experimente aktiv werden – na um so besser :-)

  14. #14 Reggid
    24. April 2014

    Zitat des Vorsitzenden des Verbandes:

    “Es muss in einer Demokratie erlaubt sein zu hinterfragen, ob jemand, der seit über 30 Jahren aus Neugier Tiere systematisch quält und tötet, nicht den Anspruch auf Menschenwürde verloren hat”

    Ist es zumindest in Deutschland (Gott sei Dank) nicht: Artikel 1 des Grundgesetzes für die Republik Deutschland, Absatz 1: “Die Würde des Menschen ist unantastbar”

    Sich als moralisch überlegen aufspielen, weil man sich gegen Tierversuche ausspricht, aber die Menschenrechte mit Füßen treten,… ziemlich widerlich.

  15. #15 Hobbes
    24. April 2014

    @Michael:
    Es ist egal ob alles den Tatsachen entspricht. Es geht hier um eine einseitige Darstellung und um den Effekt damit PR zu erzeugen. Das ganze dann noch an einem Individuum als Feindbild aufgezogen.

    Stellen sie sich mal eine ähnliche Anzeige der NPD vor die gegen Westerwelle wegen seiner Homosexualität gerichtet ist als er Außenminister wurde.

    Jeder hat das Recht Homosexualität für unethisch zu halten und sich in Vereinen zu Organisieren die sich gegen diese einsetzen. Aber niemand hat das Recht eine gezielte Kampagne gegen eine Person zu fahren nur weil es in den Kram passt.
    Das ablehnen jeglicher Tierversuche ist auch nur eine religiöse Ansicht! Anders sieht es aus wenn man nur unnötige Tierversuche ablehnt. Aber dann stellt man da warum man diese Versuche für unnötig hält und hetzt nicht gegen die Menschen.

    (Oder ein besseres Beispiel, weil es sonst Moralisten wieder meinen man könne so etwas nicht vergleichen.
    Stellen sie sich mal vor der Friedrich hätte über eine dritte Person eine entsprechende Anzeige über den Edathy im Wahlkampf schalten lassen)

    Entmenschlichung, das unterstellen einer Abartigen Ansicht, dazu noch eine niedere Absicht verbunden mit der Aufforderung solche Leute zu Verachten. Das sind Stürmerqualitäten.

    So Godwin genug gequält, aber bei Hetzaufrufen kommt man auch nur schwerlich drum herum.

  16. #16 Hobbes
    24. April 2014

    Mir ist noch ein besseres Beispiel zur Übertragbarkeit auf den Menschen eingefallen:
    Fundamentale Abtreibungsgegner.
    Das Arme Baby wäre dann der Affe und die Vergewaltigte (oder bei der Geburt sterbende) Frau, die das Kind trotzdem bekommen muss wäre der schwer kranke Patient dessen Mittel mangels Tierversuche nicht entwickelt wurde.

  17. #17 Brynja
    24. April 2014

    Es ist wichtig, die Meinung von den Methoden ihrer Verbreitung zu trennen. Das eine ist, gegen Tierversuche zu sein. Das ist legitim. Und jeder hat seine moralischen Grenzen woanders. Ich finde, man muss es respektieren, wenn Leute sagen, sie wollen nicht, dass Tiere in Versuchen verwendet werden. Es ist ihr volles Recht, sich dafür einzusetzen.

    Aber man muss und darf es nicht akzeptieren, wenn sie für diesen Zweck Forscher diffamieren. Und einen einzelnen Wissenschaftler rauszugreifen und ihm die Menschenwürde abzusprechen, ist definitiv nicht akzeptabel. Es bleibt mir unverständlich, dass man so was als sachliche Information sehen kann.

  18. #18 Brynja
    24. April 2014

    Was ich an dieser Geschichte aber fast witzig finde, ist, dass Zeit und Tagesspiegel so was abdrucken und die BILD dem Forscher auf eine Art, die ich gut finde, die Möglichkeit gibt, sich gegen die Vorwürfe zu verteidigen:

    https://www.bild.de/regional/bremen/forschung/andreas-kreiter-sind-die-ein-brutaler-tierquaeler-35643852.bild.html

    Wer hätte das gedacht? Ich jedenfalls nicht! Irgendwie verkehrte Welt.

  19. #19 Michael
    24. April 2014

    Das Zitat mit der Menschenwürde ist ja wirklich komplett daneben :-((
    (Das steht aber nicht in der Anzeige, oder? Ich habe es dort nicht entdeckt – im folgenden lasse ich es auch außer acht.)

    Ein Individuum als Vertreter einer Organisation an den Pranger zu stellen, ist in der Tat grenzwertig.
    Doch mal so gesehen: Die Polizei gibt Fahndungsfotos von Verbrechern heraus.
    In diesem Fall hat das Rechtssystem offenbar versagt; eine “Bürgerwehr” in Form eines Vereins hat es auf sich genommen, das Verbrechen anzuprangern und stellt dabei eine Person besonders heraus.

    Ist das in diesem Fall in Ordnung? Ich würde sagen: (Außer die Sache mit der Menschenwürde) – Ja. Aus folgenden Gründen:
    – Sind finanzielle/ machtpolitische/ persönliche Interessen im Spiel? Eher nicht. (Wenn dagegen jemand Politiker im Wahlkampf anprangert, sind eindeutig solche Interessen im Spiel – also sind die Fälle mit Edathy und Westerwelle nicht vergleichbar.)
    – Welche Ziele hat die Anzeige? Sie soll das Bewusstsein für die Problematik erhöhen und Leute zum Engagement motivieren. Alles ok…
    – Was wird infolge der Anzeige passieren? Wahrscheinlich wird ein Shitstorm über den Forscher hereinbrechen, vielleicht bekommt das Forschungszentrum weniger Geld, vielleicht wird das Rechtsverfahren zur Genehmigung der Versuche wieder aufgerollt. Das sind alles Sachen, die man durchaus mal über sich ergehen lassen können sollte.
    — Ist die Darstellung fair/neutral/lässt sie andere Sichtweisen zu Wort kommen?
    Nein. Doch was ist ist diesem Fall “fair”?
    Ich habe auch keine eindeutige Antwort.
    Das systematische Quälen fühlender Wesen ist jedenfalls nicht in Ordnung – unabhängig von Religion oder persönlichen moralischen Grenzen…
    Hier ein interessantes Zitat.
    “Wer sich im Falle eines Verbrechens neutral verhält, hat sich schon auf die Seite des Verbrechers geschlagen.”

  20. #20 Dagda
    24. April 2014

    @ Michael

    Welches Verbrechen? Und wer quält hier wen?
    Ich bin mir sehr sicher, dass die Neurowissenschaftler der Bremer Uni keine Lebewesen quälen, das können sie gar nicht, denn dann sind sie ihre Forschungstiere schneller los als Sie bis 3 zählen können. Ob man das von radikalen Tierschützern auch behaupten kann? Bin ich mir nicht sicher.

  21. #21 oliver
    Bonn
    25. April 2014

    @ Michael

    “Das Zitat mit der Menschenwürde ist ja wirklich komplett daneben :-((
    (Das steht aber nicht in der Anzeige, oder? Ich habe es dort nicht entdeckt – im folgenden lasse ich es auch außer acht.)”

    Der erste Satz der Anzeige zielt darauf ab, Forschern die Versuche mit Tieren durchführen ihre Menschenwürde abzusprechen.
    Darum geht es hier und wenn sie das außer acht lassen ist der komplette Rest ihres Posts für die Katz.

  22. #22 Hobbes
    25. April 2014

    öhm Michael, es hat schon seinen Guten Grund warum nur die Polizei, und das auch nur unter extrem strengen Auflagen, Fahndungsfotos raus gibt. Bei emotionalen Themen wird auf so etwas sogar verzichtet wenn das die einzige Möglichkeit ist einen Fahndungserfolg zu erzielen. (Wenn ein Pädophiler ausbricht, wird sein Bild keinesfalls zu Fahndung ausgeschrieben)

    Warum das wichtig ist?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kindsmord_in_Emden_2012#Aufrufe_zur_Lynchjustiz_und_Solidarit.C3.A4tsbekundungen
    Und die Wikipediadarstellung ist noch sehr Harmlos. Unsere Regionalzeitung war damals voll mit den Tweets und Facebookeinträgen die dieser Mob so von sich gegeben hatte. Was auch glücklicherweise zu der Solidaritätsbekundung bei getragen hatten. Denn was man da lesen musste, da konnte einem wirklich schlecht werden.

    Ansonsten:
    “- Sind finanzielle/ machtpolitische/ persönliche Interessen im Spiel?”
    Natürlich. Persönlich wird es das Ziel sein einem verhassten Feind zu schaden. Machtpolitisch wird dieser Verein das Ziel haben seine Ziele möglichst konsequent um zu setzen. Und finanziell lebt dieser Verein von Spenden und Aufmerksamkeit.
    Die drei angegebenen Fragen sind Haar genau der Grund warum diese Anzeige aufgegeben wurde.

    Dazu ist noch fast jeder Fettgedruckte Begriff in der anzeige entweder eine miese Lüge oder zumindest eine dreiste Unterstellung.
    Das Urteil des Gerichtes das es Fallabwägungen gibt wird als Skandalös bezeichnet. Ein Gutachten wird als Gefälligkeitsgutachten verunglimpft. Chirurgische Eingriffe und Narkose werden mit Folter gleich gesetzt. Grundlagenforschung wird pauschal als “Neugierforschung” und “irrelevant” abgetan.
    Dazu wird ein Zitat von einem Prof der Tiho Hannover völlig aus dem Zusammenhang gerissen. (Damals ging es glaube ich über die Gefährlichkeit von Acryliamid) Dann werden Tierversuche generell als “Pseudowissenschaft” bezeichnet. Und er wird noch einmal als Tierquäler bezeichnet.

    Wenn wir auf solche religiösen Dogmen hören würden hätte auch im Mittelalter keiner Leichen auf geschnitten und unsere Anatomikenntnisse wären immer noch bei Null.
    Ob Tierversuche noch Notwendig sind ist ein diskutables Thema. Aber wer so etwas macht will keine Diskussion.

  23. #23 Brynja
    25. April 2014

    @Michael

    Um ganz grundsätzlich die Funktionsweise von Organen, Geweben und Zellen zu verstehen werden jetzt schon seit mehreren Jahrhunderten Tierversuche durchgeführt.

    Ich kann verstehen, wenn man das schlimm findet und ablehnt. Das, was an Affen dort gemacht wird, würden wir niemanden erlauben aus Spaß zu machen. Das ist richtig.

    Aber das Ziel von Forschung ist nicht, Tiere zu quälen, sondern das Ziel ist, eine bisher ungeklärte Frage zu lösen. Und Forscher tun das, weil sie die Erkenntnis, die wir als Menschheit daraus ziehen können, als sehr hoch einschätzen.

    Es ist vielleicht nicht jedem bewusst, aber ein großer Teil des heutigen Wissens aus Medizin und Biologie beruht auf Tierversuchen. Und um das mal ganz klar zu stellen: Forscher versuchen wirklich, Experimente so schonend wie möglich zu durchzuführen. Dank Narkose, bester Hygiene und moderner Technik geht das heute auch.

    Ob wir wir als Gesellschaft das unter diesen Bedingungen erlauben ist eine moralische Frage, die individuell durchaus anders bewertet wird. Es ist eine schwierige Abwägung. Und es kann mal Zeiten geben, wo eine Mehrheit der Menschen sagt: “Nein, wir dürfen Tier nicht so für unsere Zwecke benutzen, selbst wenn manche Fragen nur dadurch geklärt werden könnte.”

    Wenn diese Mehrheit sich dafür einsetzt, dass Tierschutz höher steht als der mögliche Erkenntnisgewinn, dann wird diese Entscheidung irgendwann Gesetz werden. Und ab diesem Zeitpunkt wären die Versuche in Bremen illegal.

    Zum jetzigen Zeitpunkt aber sind sie völlig legal. Solche Versuche finden statt, weil in demokratischen Prozessen Gesetze erlassen wurden, die das erlauben. Das wurde gerichtlich gerade bestätigt.

    Wer das ändern will, muss das über den politischen Weg machen. Wenn er eine Mehrheit der Bürger hinter sich bringt, wird das irgendwann dazu führen, das die entsprechenden Gesetze geändert werden.

    Aber was gar nicht geht: Einen aufgebrachten Mob auf einen einzelnen Forscher zu hetzen, dessen Arbeit durch die deutschen Gesetze erlaubt und geschützt ist. Das empfinde ich als einen Akt der Selbstjustiz, der nur eins zeigt: dass da Leute meinen, dank ihrer moralischen Empörung stünden sie über dem Rechtsstaat und der Demokratie. Und das macht mir ehrlich gesagt Angst.

  24. #24 Michael
    25. April 2014

    Dagda schrieb:
    “Ich bin mir sehr sicher, dass die Neurowissenschaftler der Bremer Uni keine Lebewesen quälen…denn dann sind sie ihre Forschungstiere schnell los…”

    Hmm, ich nehme mal an, das sollte ironisch gemeint sein, oder ansonsten haben wir wohl verschiedene Definitionen von “Lebewesen” oder von “quälen”. Ich habe öfters mal mit Leuten vom DPZ zu tun, die sind sich durchaus bewusst, dass es den Affen gelinde gesagt nicht gut geht… aber das nur nebenbei.

    Brynja schrieb:
    “Solche Versuche finden statt, weil in demokratischen Prozessen Gesetze erlassen wurden, die das erlauben…”

    In der Tat… und wenn diese Kampagne Engagement für politische Änderungen bewirken sollte, war das wohl nicht gerade ein intelligenter Ansatz. Die Kampagne sorgt für jede Menge Aufmerksamkeit, aber letzten Endes haben die Autoren sich mit der doch ziemlich hetzerischen Darstellung, und insbesondere mit der Aussage mit den Menschenrechten, wohl selber ins Bein geschossen…

  25. #25 Dagda
    25. April 2014

    @ Michael

    Ich meine das schon ernst.
    Den meisten Primaten die als Versuchstiere eingesetzt werden wird es einigermaßen gut gehen, einerseits weil es Tierschutzgesetze gibt, die den Einsatz von Tieren in der Forschung regulieren, andererseits weil vermeidbares Leid Versuche verfälscht, nicht jedes Tiermodel ist ein stressmodel.
    Andererseits weiß ich nicht was man für ein Mensch sein muss, der solche Artikel veröffentlicht und es gibt genug Gewalt gegen Wissenschaftler von selbsternannten Tierschützern um zumindest vorsichtig zu sein.

  26. #26 Brynja
    26. April 2014

    Mich lässt die Diskussion immer noch nicht los. Vor allem, dass von einigen hier gar nicht gesehen wird, wie bedenklich die Methoden dieses Vereins sind, mal ganz unabhängig davon, wo man inhaltlich steht. Habe bei mir in der Wissensküche auch noch was drüber geschrieben:
    https://wissenskueche.de/2014/04/wenn-tierschutz-anti-demokratisch-wird/

  27. #27 Hobbes
    26. April 2014

    @Brynja:
    Ja leider ist die Radikalisierung in manchen Bereichen des Tierschutzes in der Öffentlichkeit keine Rolle spielen. Leidtragender davon ist nicht zuletzt der seriöse Tierschutz.
    In Osteuropa wird das Bekämpfen von Hunden eingestellt weil Tierschützer sich drüber aufregen. Die Toten die die Streuner verursachen interessieren keinen.
    In Afrika sterben in einigen Regionen Tiere aus, weil die Tierschützer nicht akzeptieren wollen das regulierte Jagt der beste Tierschutz ist.
    Was PETA macht ist oft nur Menschenverachtend.
    Einer der Top 10 Terroristen ist ein Tierschützer.

    Aber propagandistisch lässt sich das einfach zu wenig ausschlachten damit das medial interessant wäre.

  28. #28 Bettina Wurche
    27. April 2014

    Danke für diese kritische Stellungnahme und diese Diskussion.
    Ich (Biologin, Vegetarierin) sehe Tierversuche auch sehr kritisch, halte sie aber in begründeten Fällen für unbedingt notwendig.
    Forscher, die heute einen Tierversuch durchführen möchten, müssen komplexe Anmeldeverfahren und sehr, sehr viele Auflagen erfüllen. Das ist gut so und es macht Tierversuche teuer. Das ist ein weiteres Hemmnis, zu viele davon durchzuführen.

    Tierschutz ist ein riesiger Problemfeld. Ich engagiere mich vor allem im Wal- und Meeresschutz (durch Vorträge und Artikel) und habe da soviel Blödsinn mitbekommen, dass ich mich mittlerweile massiv von diesen Leute distanziere. Die meisten Leute, die sich Tierschützer nennen, sind Tierschutzextremisten. Gerade beim Thema “Walschutz” tummeln sich da Leute, die teils durch Unwissenheit, teils durch kriminelle Energie und ansonsten durch fanatische Verbohrtheit ein Auftreten an den Tag legen, das mich einfach nur erschreckt.
    Und ich bin fest davon überzeugt, dass dies dem Tierschutz an sich nicht dienlich ist – wie viele von Euch offenbar auch.

  29. #29 Marcus Anhäuser
    27. April 2014

    @Hobbes
    “Einer der Top 10 Terroristen ist ein Tierschützer.”

    Das ist aber auch so ein Satz … Beleg? Und nach welcher Rangordnung?

  30. #31 Dr. Webbaer
    29. April 2014

    Die Anzeige ist wohl in der FAZ, in der Zeit ZEIT, im Tagesspiegel und dem Weser-Kurier geschaltet worden.
    Geld scheint da zu sein.
    Ansonsten scheint über diese Gruppierung – https://www.tierversuchsgegner.de/ – wenig bekannt zu sein, die bekannte Online-Enzyklopädie kennt sie anscheinend nicht.

  31. #32 Dr. Webbaer
    29. April 2014

    Einer der Top 10 Terroristen ist ein Tierschützer.

    Das ist aber auch so ein Satz … Beleg? Und nach welcher Rangordnung?

    Vermutlich ist dieser Sportsfreund gemeint: Daniel Andreas San Diego
    -> https://en.wikipedia.org/wiki/FBI_Most_Wanted_Terrorists

  32. #33 Petra Ahlberger
    München
    2. Mai 2014

    Ich lese immer “die” Tierversuche.

    Ich (nicht in der Materie involviert) kann mir irgendwie nicht vorstellen daß pauschal alle Tierversuche die durchgeführt werden gleichermassen brutal und leidverursachend und dabei nutzlos sind.

    Mal ausgehend von artgerechter Haltung der Tiere, da dürfte es doch auch für die Tiere eher harmlose bis zu sehr leidverursachende Versuche geben. Von daher disqualifizieren derartig pauschale Aussagen meiner Meinung nach den Schreiberling von dem sie stammen.

  33. […] verfolge gerade im Blog Plazeboalarm eine Debatte über die Anzeigenkampagne von Tierschützern gegen den Bremer Hirnforscher Kreiter. Einen meiner Kommentare von dort möchte ich gerne auch hier noch mal bringen, weil mir […]