Antragstext:
Der Bundeparteitag möge beschließen, den Programmpunkt 12.1 b.a.w. komplett zu streichen und/oder neu zu fassen und den Mitgliedern erneut zur Abstimmung vorzulegen.

Antragsbegründung:

Auch wenn wir eine Klimaänderung nicht bezweifeln, können wir die Ursachen nicht eindeutig dem CO2-Ausstoß zuschreiben. Selbst wenn man in Fachkreisen das Für und Wider nachvollziehbar austauschen kann, so ist für das Gros der Bevölkerung durch jahrzehntelange Politik- und Medienkampagnen fest im Gedankengut eingebrannt, dass der CO2-Ausstoß die wesentliche Ursache für die Klimaerwärmung ist.

Uns als AfD geht es letztlich darum, die aus der Umsetzung der sogenannten Energiewende resultierende volkswirtschaftliche Katastrophe abzuwenden und nicht darum, in einem wissenschaftlichen Disput recht zu haben!!!

Ich sehe sonst die Gefahr, dass die vorgeschlagene Position, die man inhaltlich durchaus teilen kann, von unseren Gegner als zentraler Hebel zur Diskreditierung genutzt wird, weil sich unsere Partei hiermit mehr oder weniger gegen fast die ganze Welt stellt!!

Überspitzt formuliert, man verschreckt mehr Wähler als das man sie für unsere Energiepolitik gewinnt

Letztlich dürfen wir auch nicht vergessen, dass sich die Wahlkämpfer vor Ort auf der Straße und in lokalen Versammlungen gegen die “Gegner” argumentativ behaupten müssen. Dies ist mit Verlaub gesagt, ein Himmelfahrtskommando.

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Antragstext:
Der Bundesparteitag möge beschliessen: Punkt 12.1 Klimaschutzpolitik: Irrwege beenden,Umwelt schützen 1.)Ändern der Zeilen 5-6: Bisher: Kohlendioxyd (CO2) ist kein Schadstoff, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil des Lebens Neu: Kohlenstoffdioxyd (CO2) ist nicht nur ein Schadstoff, sondern ein wichtiger Bestandteil des Lebens, unverzichtbar für alles Pflanzenwachstum 2.)Ersatzloses Streichen der Zeilen 16-18: „IPCC und deutsche Regierung unterschlagen die positive Wirkung des CO2 auf das Pflanzenwachstum und damit auf die Welternährung. Je mehr es davon in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das Pflanzenwachstum aus” 3.) Ersatzloses Streichen der Zeile 30 “CO 2 Emissionen wollen wir nicht finanziell belasten.

Antragsbegründung:
Begründung Ändern Zeilen 5-6:

Die bisherige Formulierung ist unglücklich gewählt. Man kann den Eindruck gewinnen, dass CO 2 nur eine Wohltat wäre.

In hoher Konzentration ist CO 2 sehr wohl schädlich, auch wenn diese Konzentrationen im „normalen Leben“ nicht erreicht werden. Trotzdem ist diese Aussage dann eben falsch.

Begründung Streichung Zeilen 16-18
Das mag sachlich vielleicht richtig sein, aber so kann das nicht formuliert werden.

Bei bestimmten Konzentrationen von CO 2 in der Luft können gesundheitliche Probleme nicht ausgeschlossen werden bzw. evtl. Schäden verursachen.

Das kann deshalb so nicht in unser Parteiprogramm. Diese Angriffsflächen müssen wir doch nicht bieten.

Begründung Streichung Zeile 30

Das wäre ja ein Freibrief für die Industrie! Natürlich müssen wir uns alle Optionen offen halten, bei evtl. Schädigungen/Schäden die Verursacher heranziehen zu könne.

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Kommentare (15)

  1. #1 Alisier
    12. Mai 2016

    Ich denke, dass es die meisten Wähler der AfD schlicht nicht interessiert, was es nun mit dem Klimawandel und dem ganzen Gedöns auf sich hat. Starke, eindeutige Positionen sind gefragt und nicht windelweiche Diskussionen auf wissenschaftlicher Basis, die uns doch letztendlich alle nerven. Es soll sogar Leute geben, die behaupten Ausländer seien wie wir, und darüber wollen sie auch noch “diskutieren”.
    Neenee, lass ma…wir sind keine Weicheier, die immer nur rumreden, sondern harte, konservative Echtdeutsche (das wird man ja wohl noch sagen dürfen!), die endlich stellvertretend für das Volk auf den Tisch hauen! Jawoll!
    Also nochmal: wer diskutiert hat schon verloren. Es bleibt alles da drin stehen, denn wer wankt und was ändert zeigt Schwäche. Lesen tut das Programm eh keiner unserer Wähler, denn unsere Wähler wollen, dass wir immer standhaft sind und uns genauso benehmen wie sie nach 8 Bier in der Kneipe. Dann wählen sie uns zuverlässig: völlig egal, was wir wirklich gesagt haben oder sagen.

  2. #2 Dr. Webbaer
    12. Mai 2016

    Es gibt gute Gründe die Modellierung des terrestrischen Klimasystems kritisch zu begleiten, insbesondere: politisch.
    Die bundesdeutsche Energiewende kann es ja nicht sein, als unilaterale Maßnahme.
    Dass die ursprüngliche Fassung des Parteiprogramms i.p. Klimawandel dezent formuliert höchst problematisch war, könnte klar sein, insofern kann nur Verbesserung eintreten bis festgestellt werden.
    Ganz am Rande angemerkt: ‘Klimaleugner’ gibt es nicht, es es gibt eine Art “Totalresistenz” gegenüber klimatologischer Erkenntnis, der Begriff ‘Klimaleugner’ klingt gar nicht gut.

    MFG
    Dr. Webbaer

  3. #3 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2015/05/11/maisheilige/
    12. Mai 2016

    Ich bin eher froh, wenn die AfD die These vom menschengemachten Klimawandel ablehnt. Das macht sie, wie manche erkannt haben, besser angreifbar und führt eher dazu, dass sich dort Spinner und Idioten sammeln.

    Der Mensch als solcher ist in der Lage vernünftige Ansichten in der einen Sache und unvernünftige in einer anderen zu vertreten, ohne den Widerspruch in sich zu versöhnen. Mein Fernsehelektroniker etwa kann wirklich Fernseher reparieren, aber glaubt an Chemtrails und eine Minderheit an Wissenschaftlern glaubt auch nach wie vor Götter, Auferstehung und ewiges Leben.

    Allerdings sind diese AfD-Wähler wohl zum Teil auch durch einen szenetypischen Medienkonsum prädestiniert dafür mit esoterischem Unfug in Kontakt zu kommen (Koppverlag, …).

    In den USA ist dieser Humbug auch ein Phänomen, das ich verstärkt mit rechten Parteien assoziiere.

    Ich habe kein Interesse daran, dass die AfD vernünftiger wird. Je extremer und verschrobener, um so besser.

  4. #4 schorsch
    12. Mai 2016

    Vor der letzten Bundestagswahl hat, zu meiner Überraschung und zu meinem Schrecken, der ‘Wahl-O-Mat’ der Bundeszentrale für politische Bildung mir eine grössere Nähe zur AfD als zu jeder anderen zur Wahl stehenden Partei bescheinigt.

    Dabei waren es die wirtschaftspolitischen Thesen, bei denen ich nahezu vollständig mit der AfD übereingestimmt habe.

    Tatsächlich war deren Parteiprogramm, wie bei einem Ökonomen als prominentestem Gründungsmitglied nicht anders zu erwarten, ganz wesentlich um ökonomische Themen herum aufgebaut. Und das ist es, ich hab’s vorhin noch mal überflogen, im wesentlichen auch heute noch.

    Wenn ich damals über meine Nähe zur AfD erschrocken war, dann also ganz gewiss nicht meiner wirtschaftspolitischen Nähe zu deren Parteiprogramm wegen (wobei ich die seltsamen Klimathesen damals nach meiner Erinnerung noch nicht Bestandteil des Programms waren).

    Erschrocken war ich damals ob des teils überaus ekelerregenden Personals dieses Vereins und der kruden bis rassistischen Thesen, die von diesem Personal öffentlich in den Mittelpunkt ihrer Parteipolitik gestellt wurden.

    Ich habe die AfD damals nicht gewählt, weil es das Personal ist, was eine Partei ausmacht, nicht das Parteiprogramm und wenn das Personal, zumindest das am lautesten kreischende und krakehlende, Rassismus und Dumpfsinn propagiert, braucht man sich über deren wirtschaftspolitische Thesen keinerlei Gedanken mehr zu machen.

    Der ökonomische Kern des Wahlprogramms der AfD ist hingegen einem Personal zu verdanken, das dieser Partei inzwischen den Rücken gekehrt hat und das an neuer Wirkungsstätte (ALFA) deutlich andere Worte zum Klimawandel und zu CO2-Emissionen findet.

    Zu erwarten, dass die AfD ihren Kurs in dieser Hinsicht ändert, halte ich daher für illusorisch. Ich bin vielmehr überzeugt, dass über kurz oder lang die ‘freie Energie’ ihren Weg ins Parteiprogramm der AfD finden wird, genauso wie die Forderung nach gesetzlich vorgeschriebenen Perpetuum Mobiles oder nach einem Zwang für Moslems, pittoreske Pluderhosen, Turbans und hochgerollte Schnabelschuhe zu tragen…

  5. #5 Michel
    12. Mai 2016

    Anti- und pseudowissenschaftliche Einstellungen sind durchaus mehrheitsfähig. Ich sehe da leider kein Problem für die AfD.

  6. #6 Fred Feuerstein
    12. Mai 2016

    Alisier, dein Hass in Richtung der AfD sollte mal behandelt werden…

  7. #7 Alisier
    13. Mai 2016

    …..und natürlich ist jeder der uns nicht gut findet hasserfüllt und gehört in die Klapse.
    Hätte ich bei meiner Beschreibung doch fast vergessen: danke Fred Feuerstein!

  8. #8 Dr. Webbaer
    13. Mai 2016

    @ Michel :

    Anti- und pseudowissenschaftliche Einstellungen sind durchaus mehrheitsfähig.

    “Eigentlich” nicht, denn, sollte dies der Fall sein, wäre dies zivilisationsgefährdend.

    Ich sehe da leider kein Problem [allein] für die AfD. (Ergänzung: Dr. Webbaer)

    Korrekt! – Sofern richtig verstanden wie angemessen ergänzt worden ist.


    Ergänzend angemerkt, dies ist vielleicht nicht jedem klar:
    Die AfD ist grob formuliert das, was die Union vor 20 bis 40 Jahren oder zumindest deren rechter Flügel war, sie ist eine konservative (“rechte”) Partei im Aufbau und -wie es so ausschaut- ist das bundesdeutsche Parlament, der RRReichstag, hörhö, das einzige Parlament der freien Welt, in der sich dank Merkel konservative politische Meinung nur noch stark diminuiert bemerkbar machen, was nicht gut sein kann.

    WebLog-Einträge dieser Art, wie politische Veranstaltung dieser Art hätten sich gespart werden können, wenn dem Strauss-Diktum gefolgt worden bliebe.

    MFG
    Dr. Webbaer (der vorsichtshalber noch im Abgang angibt mit Franz Josef Strauß politisch nichts zu tun zu haben und nie zu tun gehabt zu haben)

  9. #9 Alisier
    13. Mai 2016

    Wenn das, was die AfD aufführt, “konservativ” ist, dann bin ich froh, wenn das in klassischen Parteien nicht mehr stattfindet.
    Die 50ger sind vorbei, und sie künstlich wiederzubeleben, indem man Menschen bauchpinselt, die in diesen Zeiten geistig festhängen, war noch nie sinnvoll.
    Andere Meinungen hierzu sind natürlich möglich.

  10. #10 Statistiker
    13. Mai 2016

    Hihi, die AfD mal wieder…..

    da liest keiner das Programm, die Wähler können doch gar nicht lesen……

    Mein Bruder wählt die afd. Die wollen ja die Arbeitslosenhilfe komplett abschaffen…. und der schmarotzt seit 20 Jahren von Hartz 4 mit Betrug…etc…..

    Naja, wer so doof ist, die afd zu wählen, ist zu allem zu doof, auch wenn fred feuerstein diese für goil hält……

  11. #11 Anderer Michael
    15. Mai 2016

    Erinnert mich an die Pädophiliedebatte bei den Grünen (1), soweit ich weiß wurde gegen die abstrusen Forderungen am Anfang nicht überall energischer Widerstand wie aktuell in der AfD und dem Problem Klimawandel-leugnens geleistet.
    Eben alles Ansichtssache. Klimawandel leugnen, Pädophilie, Kopfabschlagen, Körperstrafen. Leuchtet mir schon ein, dass Klimawandel – leugnen das schlimmste sein muss.
    Fred Feuerstein, du irrst. Mitkommentator Alisier ist sprichwörtlich der Säulenheilige von Ausgewogenheit und Sachlichkeit, quasi ein Leuchtturm rationaler Vernunft.

    1.https://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Ergebnisse_Gruenenstudie_2014.pdf.
    Finde ich sehr lesenswert, und durchaus Respekt für die Grünen, dass sie sich damit auseinandergesetzt haben. Schade, dass manche der Vorzeigegrüne geflissentlich schweigen.

  12. #12 Alexander
    15. Mai 2016

    “Die Medien werden uns diese Punkte um die Ohren hauen!”

    Welche in Irrtum. Die Medien stimmen doch eher in die Klimaskepsis mit ein. Hier z.B. ein aktueller Spiegel-Artikel:

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/kanada-werden-waldbraende-vom-klimawandel-ausgeloest-a-1091833.html

    Oder einer aus der FAZ:

    https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/erdklima-es-gruent-so-gruen-14224202.html

  13. […] die AfD Wissenschaft nicht besonderst mag ist ja nichts neues bzw Die Freiheit von Forschung und Lehre. Nun hat aber der Richter und AfD mitglied Jens […]

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