— lange Pause —
Und dann lese ich eben (Donnerstagabend) das Folgende bei Spiegel Online im “Münchhausen-Check”:
“Die SPD wirft der Bundesregierung beim Armutsbericht “Fälschung” vor – wie “in totalitären Staaten”. Arbeitsministerin von der Leyen hält dagegen. SPIEGEL ONLINE und die Dokumentationsjournalisten des SPIEGEL machen den Faktencheck: Hat die Bundesregierung den Bericht geschönt?”
Es folgt die ganze schöne Geschichte im Zusammenhang mit der Streichung des Satzes und dem Hinweis der Arbeitsministerin in der Pressekonferenz (über den, laut Spiegel Online, der Focus als “Triumph” berichtet), und dann schreibt Spiegel Online mit Verweis auf die Stelle auf S. 343 im Armutsbericht:
“Doch lesen wir, was dort tatsächlich steht:
Hinter diesen Durchschnittswerten steht eine sehr ungleiche Verteilung der Privatvermögen. So zeigen sich – im Wesentlichen als Nachwirkung der deutschen Teilung – erhebliche Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland.
Das steht erstens an weit weniger prominenter Stelle und erscheint zweitens in einem anderen Kontext, nämlich dem der Ost-West-Spaltung. Deshalb kann unseres Erachtens diese Passage nicht als vollwertiger Ersatz für die Streichung vorne herhalten.”
Mit der Prominenz der Stelle haben die Kollegen vielleicht Recht, aber sonst … ?!
Was soll ich sagen: Hätte ich meinen Artikel ja doch online stellen können ;-)
Ein Witz: Der Focus liest gar nicht was in dem Zusammenhang im Bericht steht (oder lässt es unter den Tisch fallen, weil es in den Kram passt), und Spiegel Online liest es zwar, aber nicht weit genug (oder lässt es unter den Tisch fallen, weil es in den Kram passt).
Politischer Journalismus … boah
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