1. Embryonale Stammzellen: Ein Signal für die Forschung
Kein wissenschaftliches Feld ist so umstritten, wie die Forschung an embryonalen Stammzellen. In dieser Frage prallen Forschungsethik, wissenschaftliche Neugier und religiöse Überzeugungen aufeinander und einvernehmliche Lösungen gibt es wohl ohnehin nicht. In den verschiedenen Ländern trifft man so auch ganz verschiedene gesetzliche Rahmenbedingungen an, die diesen ambitionierten Forschungsbereich manchmal fördern, manchmal fast ganz verbieten.
In Großbritannien freuen sich die Forscher über überaus liberale Regelungen, in Deutschland hadert man mit der Stichtagsregelung. In den USA hatte die Bush-Administration die finanzielle Förderung der Stammzellforschung eng begrenzt. Nun hat Barack Obama – wie im Wahlkampf angekündigt – eine Trendwende vollzogen: er versprach die Wissenschaftler in diesem Gebiet nach Kräften zu unterstützen und hob das Verbot der Forschungsförderung mit öffentlichen Mitteln auf. Ein deutliches Signal für eine liberale Wissenschaftspolitik…
“Der US-Präsident Obama hat sein Versprechen eingelöst: Per Verordnung darf erstmals seit 2001 die Forschung an embryonalen Stammzellen wieder staatlich gefördert werden…”
→ Weiterlesen: [Sven Stockrahm | ZEIT Online]
2. Seltene Krankheiten: Waisen der Medizin
Niemand ist gerne krank. Aber zum Glück dürfen wir in den allermeisten Fällen darauf hoffen, dass die Selbstheilungskräfte unseres Körpers aktiv werden oder notfalls hält die moderne Medizin Medikamente und Therapien bereit, die die Krankheit – hoffentlich – effektiv bekämpfen.
Dabei gerät oft in Vergessenheit, dass das keineswegs selbstverständlich ist. Es gibt Krankheiten, gegen die ist – buchstäblich – kein Kraut gewachsen und kaum jemand nimmt sie wahr. Es handelt sich um sogenannte Waisenkrankheiten, deren Betroffene im mehrfachen Sinne “verwaist” sind: sie sind mit ihrer Krankheit allein und auch die Medizin und Pharmaindustrie interessiert sich kaum für sie. Je seltener einer Erkrankung, desto verlorener die Patienten. Katharina Kluin hat sich auf die Suche nach einigen Betroffenen gemacht.
“Sie sind eine Minderheit – und doch sind sie viele: Mehr als vier Millionen Deutsche leiden an einer seltenen Erkrankung. Sie warten oft jahrelang auf die richtige Diagnose, Medikamente gibt es kaum. Trost und Hoffnung finden sie in Selbsthilfegruppen.”…
→ Weiterlesen: [Katharina Kluin | stern]
3. Ökobilanz der Abwrackprämie ist negativ
Die globale Wirtschaftskrise bringt viele Überraschungen mit sich: wer hätte vor einem Jahr daran gedacht, dass die Regierung einmal die massenhafte Verschrottung von Altwagen subventionieren würde? Aber alles, was dem Ankurbeln der siechenden Wirtschaft dient, scheint heute opportun. Da wird eben schnell eine “Umweltprämie” ersonnen. Doch ist das nicht ein furchtbarer Euphemismus? Wie sieht die Umweltbilanz dieser Maßnahme aus, wenn vermeintlich alte “Stinker” ausgemustert werden und idealerweise neue, CO2-sparende Autos gekauft werden?
“Unter dem Namen “Umweltprämie” hat das Bundeskabinett die Abwrackprämie in Höhe von 2.500 Euro eingeführt, für alle Fahrzeugbesitzer, die beim Neukauf ihr bisheriges, mindestens neun Jahre altes, Auto zerstören lassen. Umweltprämie klingt nach Umweltschutz, wie sieht es damit aus? Der Fördertopf soll für die Verschrottung von 600.000 PKWs reichen. Letzte Woche war bereits ein Drittel der Fördergelder vergeben. Die Devise beim Autokauf lautet also zur Zeit: Mitnehmen! Ist denn ansonsten eine positive Umweltwirkung zu erwarten?”
→ Weiterlesen: [Matthias Brake | telepolis]
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