Wenn wissenschaftliche Ergebnisse nicht reproduzierbar sind, so sind sie wertlos. Deshalb gilt es – wenn Experimente durchgeführt werden – möglichst alle Randbedingungen konstant zu halten und nur einen Parameter zu verändern, um dessen Einfluß zu untersuchen. Diese Vorgehensweise ist sowohl bewährt, als auch unmittelbar einleuchtend. Dennoch formuliert eine kleine Studie eines Verhaltensforschers aus Gießen nun Zweifel, ob diese Vorgehensweise auch für Tierversuche der richtige Weg ist.
Bei Versuchen mit Mäusen hat Hanno Würbel nämlich festgestellt, daß – überraschenderweise – just die standardisierte Versuchsanordnung schlechtere Ergebnisse bringt: je ähnlicher die Haltungsbedingungen der Mäuse, desto stärker wirkten sich winzige, zufällige Veränderungen bei den Mäusen aus – die eigentlich angestrebten wissenschaftlichen Resultate wurden dadurch verfälscht. Sollte man also zumindest in der Biologie mehr Varianz in der Versuchsanordnung zulassen?
“Tierversuche liefern zu häufig falsche Ergebnisse, behauptet eine neue Studie. Vielfältige Haltungsbedingungen statt Einheits-Boxen würden zu besseren Resultaten führen.”
→ Weiterlesen: [Andrea Six | NZZ am Sonntag]
2. Silber in Socken? Keine gute Idee
Silber hat einen interessanten Nebeneffekt: es wirkt keimabtötend. Das machen sich inzwischen die Hersteller von immer mehr Produkten zunutze und beschichten ihre Küchenutensilien mit Silberionen, um sie dann mit dem Zusatz “Antimikrobiell” bewerben zu können. Oder auch in Sportsocken werden Silberfäden eingewoben, die angeblich die Schweißbildung bzw. deren olfaktorischen Begleiterscheinungen minimieren sollen.
Bei 3vor10 hatten wir vor zwei Wochen bereits auf das Risiko hingewiesen, daß dadurch möglicherweise Krankheitskeime gegen Silber resistent werden können. Nun hat Lars Fischer nochmal genauer nachgehakt und festgestellt: Silber ist ein interessantes Antiobiotikum, aber bitte doch nur im medizinischen Kontext und nicht in Alltagsprodukten…
“Die derzeit grassierende Silber-Manie ist ein sehr ernstes Problem. Denn es gibt inzwischen nicht nur erste Resistenzen gegen Silber, diese resistenten Stämme sind oft zusätzlich gegen andere Antibiotika immun.”
→ Weiterlesen: [Lars Fischer | Fischblog]
Daß viele Volksweisheiten und Redensarten einen wahren Kern haben, ist ja bekannt. Und daß man “jemanden nicht riechen kann“, zielt genau auf die große Bedeutung des olfaktorischen Faktors auf die Partner- und Freundeswahl ab. Schon seit längerem weiß man, daß Frauen mit einer feineren Nase ausgestattet sind, die Nuancen besser unterscheiden kann.
Eine neue Studie bringt nun weitere interessante Ergebnisse: Frauen sind nämlich in weiterer Hinsicht den Männern überlegen – sie lassen sich durch Parfums weniger leicht irreführen (und können dennoch darunterliegende Gerüche identifizieren). Und – das ein zweiter schwerer Schlag für die Männerwelt – männlicher Geruch lässt sich mit Duftstoffen nur kaum überdecken.
“Einmal abgesehen von regelmäßiger Körperhygiene, gibt es Desodorants und Parfums, die solchen olfaktorischen Pannen vorbeugen können. Doch wie nun eine Studie des Neurowissenschafters Charles J. Wysocki zeigt, lassen sich weibliche Nasen bei der Wahrnehmung von Körpergeruch durch andere Düfte weniger gut überlisten als die Riechkolben von Männern.”
→ Weiterlesen: [Klaus Taschwer | Der Standard]
Bei 3vor10 gibt es jeden Tag, von montags bis freitags, drei ausgewählte Links zu Artikeln in wissenschaftlichen Blogs und Nachrichtenportalen.
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