1. Mineralwasser: Wie wenig an hormonellen Substanzen ist zu viel?
Unser Trinkwasser hat in der Regel eine sehr gute Qualität. Egal, ob es nun aus der Leitung kommt oder in Flaschen abgefüllt ist. Vor wenigen Wochen sorgte allerdings die Meldung für Irritationen, wonach mehr als 2/3 aller untersuchten Mineralwasserproben teilweise erheblich mit Hormonen belastet sei.
Wie kann das sein? Handelt es sich bei den identifizierten Stoffen wirklich um Hormone? Welche Auswirkung haben sie für den menschlichen Körper? Und: woher kommen diese Substanzen, die wir lieber nicht im Wasser hätten?
Wie so oft gibt es keine (einfachen) Antworten auf diese Fragen. Ulrich Schaper hat versucht, ein wenig Licht in diesen mysteriösen Hormon-Wasser-Fall zu bringen.
“Handelsüblichen Mineralwässern wurde die Qualität von Klärabwässern bescheinigt, von der Kontamination mit Sexualhormonen war die Rede. Die anfängliche Aufregung ist der sachlichen Analyse gewichen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in einer Stellungnahme die Gefährdung durch die hormonelle Belastung relativiert und beurteilt die Qualität von Mineralwässern als nach wie vor unbedenklich. Gibt es demnach gar keine potentielle Gefährdung?”
→ Weiterlesen: [Ulrich Schaper | FAZ]
2. Intelligenz ist keine Kunst
Eine der größten Herausforderungen für Psychologen und Pädagogen ist die Beurteilung der so genannten Schulreife bei Vorschulkindern. Wenn es um die Frage geht, ob ein Kind eingeschult werden soll oder möglicherweise noch nicht so weit ist, dann werden Experten zu Rate gezogen, die den Entwicklungsstand und auch die intellektuellen Fähigkeiten des Kindes beurteilen. Dabei werden fast immer auch die Kinderzeichnungen als wichtiges Indiz herangezogen. Sinnvoll ist das vermutlich nicht, wie nun ein Schweizer Doktorand zeigt.
Ronan Teplitz promoviert derzeit am Kinderspital der Uni Zürich. Und er hat dabei die Zeichnungen von fast 200 Kindern standardisiert analysiert und in verschiedenen Alterstufen verglichen. Sein vorläufiges Fazit: an den Zeichnungen lässt sich viel weniger ablesen, als Psychologen seit Generationen glauben. Und für die Bewertung der Intelligenz taugen die Zeichnungen sowieso nicht…
“Die meisten Kinder lieben es, zu zeichnen und zu malen: Angefangen bei wilden, scheinbar inhaltslosen Kritzeleien über erste Kopffüssler bis hin zu durchkomponierten Zeichnungen mit Himmel und Erde, Tieren, Blumen, Häusern und Menschen. Durch das Hantieren mit Stiften üben die Kleinen nicht nur ihre Feinmotorik. Das Zeichnen ermöglicht es ihnen auch, innere Bilder und Gedanken auszudrücken und zu verarbeiten. Traditionell gelten die Bilder daher als ein Mittel, um den intellektuellen Entwicklungsstand eines Kindes zu beurteilen, zum Beispiel, wenn es um die Einschulung geht.”
→ Weiterlesen: [Irene Dietschi | Neue Zürcher Zeitung]
Es ist eine Frage, die uns seit Jahrtausenden beschäftigt: Was macht den Menschen eigentlich zum Menschen? Oder anders: worin unterscheiden wir uns von anderen Lebewesen, worin besteht unsere Einzigartigkeit, wenn es diese überhaupt gibt? Ist es die Lautsprache, die uns etwa von Menschenaffen unterscheidet? Ist es der Gebrauch von Werkzeugen? Oder weshalb sind wir denn “anders”?
Michael Tomasello, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, sucht seit 30 Jahren nach diesem Unterschied. Und er ist sich sicher: die Fähigkeit zur Kultur ist eine bzw. unsere Besonderheit. Oder anders: der Mensch ist das kooperative Tier.
“Irgendwann«, so erzählt Michael Tomasello, »haben wir gelesen, Menschen seien die einzige von 180 Primatenarten, die Weißes in den Augen hat. Wir haben uns nur angesehen und ›Wow!‹ gesagt.« Der Psychologe strahlt, als er von diesem Erkenntnisblitz erzählt. Und seine Mitteilungslust führt direkt ins Zentrum seiner Forschung: »Die anderen Grundemotionen – Angst, Freude, Wut – haben wir mit den Affen gemein; die Freude jedoch, etwas mit anderen zu teilen und gemeinsam zu tun, ist ein menschliches Gefühl.«…”
→ Weiterlesen: [Mathias Greffrath | Die Zeit]
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