1. Die Demokratie der Neuronen

Henry Markram, Neurowissenschaftler in Lausanne, ist im positiven Sinne verrückt. Und so hat er sich vor 4 Jahren ein Ziel gesetzt, das eigentlich nur mißlingen kann. Sein “Blue Brain Project” will ein künstliches Gehirn “bauen”. Zelle für Zelle programmieren – das ist Fleißarbeit und wahrscheinlich größenwahnsinnig.

Bei 10.000 Nervenzellen sind die Forscher bereits angelangt. Das menschliche Gehirn hat freilich 100 Milliarden Neuronen. Henry Markram und sein Team haben noch jede Menge Arbeit vor sich. Ein Portrait…


“Henry Markram baut das Gehirn im Computer nach und sagt das Ende von Tierversuchen und klassischer Laborarbeit voraus.”

→ Weiterlesen: [Ulrich Schnabel | Die ZEIT]

2. Blüten mit Antirutsch-Beschichtung

Über die faszinierende Erfindungskraft der Natur braucht man ScienceBlogs-Lesern nichts mehr zu erzählen. Aber es ist doch jedes Mal aufs Neue beeindruckend, wie gut “durchdacht” viele Prozesse sind. Ein Beispiel dafür sind Blütenblätter. Wir kennen alle deren oftmals samtartige Oberfläche. Der Grund sind die zapfenförmigen Epidermiszellen, die 80% aller Blütenblätter haben. Dadurch absorbieren die Blätter mehr Licht, leuchten kräftiger und werden stärker erwärmt. Ein weiteres Argument für diese Noppen-Oberfläche haben jetzt Cambridge-Wissenschaftler entdeckt.

Die feinen Noppen geben den bestäubenden Insekten mehr Halt. Blätter sind offenbar ganz bewußt als Bestäuberlandebahnen konzipiert…

“Es ist großartig zu entdecken, dass die Evolution derart einfach sein kann”, sagt Beverley Glover von der Universität Cambridge. “Ich erforsche diese Zellen schon seit vielen Jahren und stets habe ich mich gefragt, ob ihr Vorhandensein auf derart schlichte Weise erklärt werden könnte.”

→ Weiterlesen: [Carsten Meinke | Scienceticker]

3. Bachelor-Studium: Module für Versuchskaninchen

Es wird immer noch viel gestritten und debattiert über die Vor- und Nachteile der Bologna-Reform, die uns u.a. die Bachelor-Studiengänge beschert hat. Dabei wird oft vergessen, daß die ersten Studenten ihr Bachelor-Studium schon hinter sich haben und für sie der B.A. längst Realität ist. Eine davon ist Frauke Bögner. Sie hat in Bielefeld Geschichte studiert – und ihr persönlicher Erfahrungsbericht, nun ja, der liefert dann doch wieder Gesprächsstoff für die näöchste Runde in der Debatte über Sinn und Zweck des Bologna-Prozesses…

“An der Schule hatten Lehrer vom Bachelor noch nichts mitbekommen, damals im Sommer 2002, und in den Vorbereitungen auf das Studium noch nicht berücksichtigt. Was ich nicht wusste: Pioniere sind eigentlich Versuchskaninchen. Im Laufe der Semester haben wir, die erste Generation der Bachelorstudenten, das häufiger zu hören bekommen. Dementsprechend chaotisch war die Studienplanung.”

→ Weiterlesen: [Frauke Bögner | taz]

Bei 3vor10 gibt es jeden Tag, von montags bis freitags, drei ausgewählte Links zu Artikeln in wissenschaftlichen Blogs und Nachrichtenportalen.

Kommentare (1)

  1. #1 Fischer
    Mai 15, 2009

    *Zelle für Zelle programmieren – das ist Fleißarbeit und wahrscheinlich größenwahnsinnig.*

    Kommt drauf an. Wenn er keinen Geldgeber hat, ist es größenwahnsinnig. Wenn er einen hat, ein entspannter Job auf Lebenszeit. ^^