1. Vögel doch nicht Nachfahren der Dinos?

Wenn die Beobachtungen und Schlußfolgerungen von Zoologieprofessor John Ruben von der Oregon State University zutreffen, dann sind einige Kernthesen der Paläontologie in Frage gestellt. Denn bei der gängigen Lehre der Entwicklung der Arten geht man bis heute davon aus, daß die Vögel die Nachfahren kleiner, zweibeiniger Dinosaurier seien. Für Ruben ist das nicht plausibel.

Denn Vögel zeichnen sich v.a. dadurch aus, daß sie etwa 20x mehr Sauerstoff benötigen, als etwa Reptilien. Die festsitzenden Schenkelknochen und die Muskeln von Vögeln tragen wesentlich dazu bei, daß die Vögel ausreichend Lungenkapazität haben. Bei den Dinosaurieren findet man aber eben gerade keine festsitzenden Schenkelknochen. Für John Ruben ein Indiz, um an der gängigen Dino-Vogel-Theorie zu zweifeln…


“Vögel gelten als die Nachfahren von kleinen, zweibeinig laufenden Dinosauriern – so jedenfalls die etablierte Lehrmeinung. Jetzt aber greifen amerikanische Forscher diese Basis der Vogelevolution an. Im „Journal of Morphology” postulieren sie, dass sich Lungenfunktion und Oberschenkelanatomie von Dinos und Vögeln dermaßen fundamental unterscheiden, dass es sich ihrer Meinung nach nur um eine parallele Entwicklung handeln könne. Allenfalls habe es einen gemeinsamen Vorfahren beider gegeben..”

→ Weiterlesen: [SciNexx]

2. Musik gegen Schnarchen

Blasmusik ist sicher nicht jedermanns Sache, aber chronische Schnarcher oder Menschen, die an einer Schlafapnoe leiden, sollten sich ernsthaft überlegen, ob sie nicht ein Blasinstrument erlernen wollen. Denn Studien legen nahe, daß das regelmäßige Spielen von solchen Instrumenten – wozu übrigens auch ein Didgeridoo zählen kann – das Schnarchrisiko senkt.

“Wer unter nächtlichen Atemaussetzern leidet, sollte es vielleicht mit Musik versuchen. Tagsüber, wohlgemerkt. Amerikanische Psychologen haben ermittelt, dass das Spielen von Blasinstrumenten mit einem geringeren Risiko für Schlafapnoe einhergeht. Der Grund dafür könnte in besser trainierten Atemwegsmuskeln liegen.”

→ Weiterlesen: [Scienceticker]

3. Namen brauchen Zeit

Es ist schon einige Zeit her, als Björn Kröger in seinem Blog dazu aufrief, ihm Namensvorschläge zur Taufe von seltenen Nautiloideen zu machen. Zur Erklärung: Björn ist Paläontologe und Nautiloideen sind fossile Kopffüsser. Und einige Exemplare durfte oder mußte Björn damals beschreiben und auch benennen.

Das dazugehörige Paper ist – nach einigen Warteschleifen – nun publiziert. Die beiden Fossilien hören übrigens auf die Namen “Richardonoceras gastroscopium” und “Richardsonoceras goldmanni”. Und die ganze Geschichte liest man hier…

“Es ist jetzt beinah 19 Monate her, dass ich, noch als aktiver Blogger, nach Namen gesucht habe für ein paar fossile Kopffüsser. Damals hatte die Blogosphäre meiner Phantasie ein wenig nachhelfen müssen, da mir die Namen ausgegangen sind. Heute ist der Artikel nun veröffentlicht worden.”

→ Weiterlesen: [Björn Kröger | Tiefes Leben]

Bei 3vor10 gibt es jeden Tag, von montags bis freitags, drei ausgewählte Links zu Artikeln in wissenschaftlichen Blogs und Nachrichtenportalen.

Kommentare (1)

  1. #1 Christian A.
    Juni 12, 2009

    Lustig! Genau den Dino-Vogel-Artikel hab ich schon bei Thilo kommentiert. Daher werde ich hier meinen Kommentar einfach mal wiederholen 🙂

    Die warmblütigen Vögel benötigen rund 20 Mal mehr Sauerstoff als kaltblütige Reptilien.

    non sequitor oder wie das heißt. Niemand behauptet heute, dass Dinosaurier kaltblütige Reptilien waren. Im Gegenteil, bei PZ oder so ähnlich habe ich mal einen Research Blogging-Eintrag gelesen, wo das Atemsystem eines T.Rex oder ähnlichen Dinosauriers rekonstruiert wurde. Resultat: Das Atemsystem ist effektiver als bei Säugetieren z.B., weil anstatt wie in einem Blasebalg stattdessen die Atemluft an einem Ende der Lunge rein- und am anderen Ende rausgeht (das ist jetzt paraphrasiert; für eine genaue Besprechung muss man sich das Paper mal raussuchen). Für mich kommt die Erwähnung von Reptilien in dem Artikel ohne inneren Zusammenhang mit dem Thema.

    „Das ist fundamental für die Physiologie der Vögel“, erklärt Devon Quick, Zoologe der Oregon State Universität. „Es ist wirklich seltsam, dass das bisher niemandem aufgefallen ist. Die Position der Schenkelknochen und Muskeln in den Vögeln ist entscheidend für ihre Lungenfunktion und erst diese gibt ihnen ausreichen Lungenkapazität für den Flug.“

    Wenn mir etwas seltsam erscheint, weil es noch nie jemanden aufgefallen ist, dann werde ich mir überlegen, ob nicht ich selber etwas übersehen habe 🙂 (vor allem, wenns so offensichtlich sein soll).

    Damit allerdings greifen sie eines der etabliertesten Dogmen der Paläontologie an.

    Brrrr!!! Mir wird kalt!

    Davon mal abgesehen ist Archaeopterix als Bindeglied gute 150 Mio Jahre alt, viel älter als T. Rex, der mit den restlichen Dinos vor 65 Mio Jahren ausstarb. Ich denke, das wird immer falsch dargestellt, wenn in irgendwelchen Wissenschaftsseiten von neuen Erkenntnissen über die Entwicklung von Vögeln geschrieben wird. Die werden einen gemeinsamen frühen Vorfahren aus der Klasse der Theropoden gehabt haben (T.Rex wird dann in dieser Klasse weiter eingeordnet, während die Vögel wegdrifteten). Mir scheints der Artikel ist vorsätzlich sensationslüstern, wobei die zitierten Wissenschaftler nicht unrecht haben müssen, aber ich finds unangenehm.