1. Ressourcen: Wald unter

Ein Taucheranzug gehört eher nicht zum klassischen Arbeitszubehör eines Holzfällers. Aber möglicherweise müssen wir unsere Vorstellung revidieren, was die Holzgewinnung angeht. Denn wertvolle Tropenhölzer werden in Zukunft möglicherweise von Tauchern mit hydraulischen Kettensägen “geerntet”.

In Stauseen und Kanälen – wie etwa dem Panama-Kanal – stehen viele Millionen Kubikmeter Tropenholz unter der Wasseroberfläche. Importeure der begehrten Edelhölzer wittern hier ein gigantisches Geschäft. Zumal die Sache auch ökologisch sinnvoll sein könnte: denn möglicherweise kann die Rodung von Regenwäldern damit ein wenig eingedämmt werden…


“Einen wahren Schatz ließen die Erbauer des Panamakanals einfach in den Fluten versinken. Zwischen 1907 und 1913 stauten sie den Gatúnsee auf, um Ozeanriesen die Passage zwischen Atlantik und Pazifik zu ermöglichen. Dichter Regenwald wurde vom Wasser überschwemmt. Bäume wurden nur gefällt, wenn sie die spätere Fahrrinne gestört hätten. Übrig blieben Edelhölzer im heutigen Schätzwert von mehreren Hundert Millionen US-Dollar. Jetzt wird dieser Schatz gehoben.”

→ Weiterlesen: [Constanze Sanders | Die ZEIT]

2. Europäische Neutronenquelle: Falsche Prioritäten

Für Materialforscher und die Biowissenschaftler ist es eine erfreuliche Nachricht: nach jahrelangen Diskussionen haben sich die EU-Forschungsminister nun dafür entschieden, die “Europäische Spallations-Neutronenquelle” (ESS) im schwedischen Lund zu bauen. Etwa 1,5 Milliarden Euro wird dieses Großprojekt kosten. Nun wird von verschiedenen Seiten Kritik geäußert, daß mit diesem Geld andere Forschungsbereiche sinnvoller hätten finanziert werden können…

“Für rund 1,5 Milliarden Euro wird in Schweden eine Spallationsanlage zur Erzeugung von Neutronen errichtet. Für einige Forscher ist das zu viel Geld.”

→ Weiterlesen: [Reinhard Wolff | taz]

3. Goeppertmayerium?

Für werdende Eltern ist die Suche nach einem geeigneten Namen für das Kind häufig eine qualvolle Angelegenheit. Da geht es den Physikern des Forschungszentrums GSI in Darmstadt nicht anders. Sie haben ein neues, superschweres Element gefunden. Doch Element 112 hat noch keinen Namen. Nun debattieren die erfolgreichen Forscher, welcher Namen sich eignet. Angeblich steht eine Frau als Namenspatin hoch im Kurs. Doch welche Physikerin eignet sich?

“Doch ist die Erhöhung der Frauenquote im Elementarreich ein echtes Problem. Denn wird nach Personen getauft, sollte es jemand sein, der oder die sich um Kernforschung in hervorragender Weise verdient gemacht hat. Und es ist gewiß nicht die Schuld der Frauen, daß sie in der Kernphysik des 20. Jahrhunderts so unterrepräsentiert sind, daß die bekanntesten Gestalten, Lise Meitner und Marie Curie, schon ein Element haben.”

→ Weiterlesen: [Ulf von Rauchhaupt | Planckton]

Bei 3vor10 gibt es jeden Tag, von montags bis freitags, drei ausgewählte Links zu Artikeln in wissenschaftlichen Blogs und Nachrichtenportalen.

Kommentare (2)

  1. #1 Fischer
    Juni 15, 2009

    Na, solang’s nicht Merkelium wird…

    Ich hatte ja (weil Darmstadtium schon vergeben ist) Wixhausium angepeilt. Aber ich fürchte damit komm ich nicht durch.

  2. #2 Marc
    Juni 15, 2009

    An die naheliegendste und prominenteste Physikerin habe ich mal wieder nicht gedacht. Ist natürlich die Frage, wie dringend die GSI-ler auf Fördergelder angewiesen sind. Wenn es ganz schlimm steht, dann könnte man ja auch auf eine Pädagogin/Theologin ausweichen und das Element “Schavanium” taufen. 😉