1. Krebsforschung: Schwieriges Aushungern
Es eine so einfache Idee und doch so schwer in der Umsetzung: wenn man die Blutzufuhr zu einem Tumor unterbinden oder wenigstens kontrollieren könnte, dann könnte man Krebsgeschwüre möglicherweise aushungern. Allerdings liegt die Sache in der Praxis natürlich deutlich komplizierter, als in der Theorie. Zwar hat man inzwischen viele der Mechanismen der Angiogenese (eben der Ausbildung neuer Blutgefäße) verstanden, doch in der Krebstherapie ist man damit bislang nicht erfolgreich.
Im Gegenteil: nun wurde festgestellt, daß die sogenannten Integrin-Inhibitoren, die für die Bildung von Kapillaren notwendig sind, höchst janusköpfige Eigenschaften haben. Wenn sie in hoher Konzentration vorliegen, dann läuft die Angiogenese auf Hochtouren; will man den Tumor “aushungern” und drosselt die Integrin-Konzentration dann reagiert der Tumor allerdings mit neuem Wachstum.
“Bei dem Versuch, Krebsgeschwüre auszuhungern, indem man ihre Versorgungswege kappt, stoßen Forscher immer wieder auf neue Schwierigkeiten. Wissenschaftler um Kairbaan Hodivala-Dilke vom Institute of Cancer Research in London haben jetzt herausgefunden, dass bestimmte Stoffe zwar die Neubildung von Blutgefäßen, die Angiogenese, bei höherer Konzentration hemmen. Dieselben Stoffe fördern bei niedriger Konzentration aber das Krebswachstum.”
→ Weiterlesen: [Barbara Hobom | FAZ]
2. Die Linke nutzt Schimpfvokabular
In Wahlkampfzeiten werden von den politischen Parteien auch rhetorisch schwere Geschütze aufgefahren. Der Linguist Noah Bubenhofer untersucht die sprachlichen Besonderheiten in der politischen Kommunikation und stellt dabei fest, daß die Namenswahl bei “Die Linke” nicht wirklich glücklich ist und Lafontaines Truppen ein auffällig extremistisches Vokabular verwenden; die “Grünen” setzen dagegen ganz auf das vereinnahmende Wir-Prinzip und akzentuieren neuerdings die “Effizienz”.
Weitere Beobachtungen des Linguisten im taz-Interview…
“Die Grünen wollen – die Linken fordern, sagt der Sprachforscher Noah Bubenhofer, der die Rhetorik der Politik untersucht. Aber vor allem muss die Sprache auch zur Partei passen..”
→ Weiterlesen: [Interview mit Noah Bubenhofer | taz]
3. Warum Streifengänse so hoch fliegen wie Passagierjets
Wenn die Schwalben hoch fliegen, dann erwartet uns gutes Wetter – wenn man der Bauernregel glauben darf. Ganz egal, ob diese Wetterregel nun zutrifft oder nicht: die Flughöhe der asiatischen Streifengans ist wirklich bemerkenswert. Wenn diese von ihren Lebensräumen in Süd- und Zentralasien in ihr indisches Winterquartier aufbricht, so muß sie teilweise den Himalaya überqueren. Und erreicht dort Flughöhen von bis zu 9.000 Metern – und das ohne Sauerstoffgerät. 😉
“Besonderheiten im Muskelaufbau, in der Blutversorgung als auch im Zellaufbau machen einen asiatischen Zugvogel zum am höchsten fliegenden Tier der Welt. Wie Forscher der University of British Columbia in der Zeitschrift Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences berichten, untersuchten Sie Exemplare der in Asien beheimateten Streifengans.”
→ Weiterlesen: [Der Standard]
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