Ganz ohne BetonSteinköpfe, dafür mit erhabenen Strukturen und einer Notlandepiste für das Spaceshuttle kommt ein Bild daher, das der deutsche Radarsatellit TerraSar-X rechtzeitig zu Ostern abgeliefert hat: Es zeigt die Osterinsel, aufgenommen aus 514 Kilometern Höhe.
Die Osterinsel, aufgenommen vom Radarsatelliten TerraSar-X. (Foto: DLR)
Vor 288 Jahre, am 5. April 1722, entdeckte der niederländische Seefahrer Jakob Roggeveen als erster Europäer ein ziemlich trostloses Eiland im Südpazifik. Und weil gerade Ostersonntag war, nannte er den Landfetzen “Osterinsel”. Auch heute gilt die chilenische Insel, 3600 Kilometer vom Mutterland entfernt gelegen, noch immer als ziemlich verlassene Gegend, aber zumindest ist sie leichter zu finden. Zum Beispiel auf den Bildern des deutschen Satelliten TerraSar-X.
Der beobachtet die Erde nicht im sichtbaren Licht, sondern mit Radarstrahlen. Je nach Beschaffenheit der Oberfläche werden die elektromagnetischen Wellen unterschiedlich reflektiert und vom Satelliten aufgefangen.Nach der digitalen Aufbereitung der Aufnahmen entstehen äußerst kontrastreiche Bilder, die zum Beispiel von Menschen geschaffene Strukturen aber auch die Wellen (und den Wellenschatten der Insel) besonders deutlich hervortreten lassen.
Auffällig auch ein schwarzer, topfebener Streifen im südwestlichen Teil der Insel. Es ist die Landebahn des Flughafens Mataveri, mit 3318 Metern Länge die größte in Polynesien. Ausgebaut wurde sie in den Jahren 1984 bis 1987 im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde Nasa, die die Osterinsel als Notlandeplatz für ihre Raumfähren nutzen wollte – hauptsächlich für die damals geplanten polaren Shuttle-Missionen, die von der kalifornischen Vandenberg Air Force Base starten sollten. Dazu kam es allerdings nie, und so wartet die Osterinseln noch heute auf Besuch vom Shuttle.
Die ganze Geschichte zum TerraSar-X Bild gibt’s beim DLR.
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