Einst macht der Phoenix Mars Lander Schlagzeilen, weil er gefrorenes Wasser im Boden des Roten Planeten entdeckte. Jetzt ist ihm ausgerechnet Eis zum Verhängnis geworden. Die Nasa hat die Versuche, nochmals Kontakt mit ihrer Sonde aufzunehmen, endgültig eingestellt.


Phoenix hat seinen ersten und gleichzeitig einzigen Winter auf dem Mars nicht überlebt. Nach langem Warten hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Bemühungen, doch noch mal Kontakt mit der stationären Landesonde aufzunehmen, nun endgültig eingestellt. Alles andere wäre auch eine große Überraschung gewesen.

Die Sonde, die vor zwei Jahren beim Buddeln im Marsboden gefrorenes Wasser entdeckt hatte, war einfach nicht dafür gemacht, den harten Winter auf dem Mars zu überstehen. Besonders nicht in der Polarregion, wo die Temperaturen auf minus 125 Grad Celsius sinken können und die Polarnacht die Landschaft monatelang in Dunkelheit hüllt. Die fünfmonatige Mission von Phoenix wurde daher bereits am 10. November 2008 offiziell beendet – eine Woche nach der letzten erfolgreichen Kontaktaufnahme.

Ganz aufgegeben haben die Ingenieure ihren Feuervogel dennoch nicht. Phoenix verfügte über einen sogenannten Lazarus-Modus: Sobald wieder genügend Licht zur Verfügung steht und die Temperaturen wieder angenehmer sind, hätte er seine Batterien selbstständig aufladen und Kontakt mit der Erde aufnehmen können. Er tat es aber nie. Seit Januar hatte die Nasa nach Signalen gelauscht. Erfolglos.

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Bilder von “Phoenix” aus den Jahren 2008 und 2010. Die bläulich schimmernden Solarzellen sind nicht mehr zu sehen, der Schatten des westlichen Paneels fehlt komplett. (Foto: Nasa/JPL-Caltech/University of Arizona)

Jetzt veröffentlichte Bilder aus dem Mars-Orbit zeigen, was offenbar mit Phoenix passiert ist: Verglichen mit Aufnahmen aus dem Jahr 2008 reflektiert die Sonde nicht nur kein Licht mehr, ihre Silhouette und ihr Schattenwurf sind auch deutlich kleiner. Die Ingenieure sind überzeugt, dass das nicht allein mit Staubablagerungen auf den Solarzellen zusammenhängt. Vielmehr dürften die Solarpaneele kollabiert sein – unter dem Gewicht von vermutlich einigen hundert Kilogramm Kohlendioxid-Eis, das sich aus der Marsatmosphäre auf der Sonde abgelagert hat.

Verabschiedet hatte sich Phoenix aber ohnehin schon im November 2008. Damals sandte er via Twitter folgende Botschaft zur Erde:

01010100 01110010 01101001 01110101 01101101 01110000 01101000

Für alle, die im Binärischen nicht ganz so fit sind, heißt das übersetzt: triumph

Kommentare (6)

  1. #1 rolak
    Mai 25, 2010

    Erst mal eine kleine Gedenkminute………..

    Binär kann ja nicht jeder, aber es gibt doch =»Übersetzer 😉 Der Klassiker zum 1-0-Thema ist meineserachtens (war das jetzt aus ‘Hackers’?, egal)

    “There are only 10 sort of people, those who understand binary und those who do not!”

  2. #2 nihil jie
    Mai 25, 2010

    tja… ruhe in frieden… oh du kosmische blechdose 😉

    @rolak
    das mit dem übersetzer ist unfair *gg

  3. #3 Engywuck
    Mai 25, 2010

    also ich seh da nur 084 114 105 117 109 112 104 (dezimal) bzw. 54 72 69 75 6D 70 68 (hex)

    Im Zeichensatz EBCDIC 500 (International) wäre das èÊÑÍ_øÇ … ASCII ist nicht alles… 🙂

    In CCITT-2 (Fernschreiber) würde die Bitfolge übrigens YALFSGPGMA{Wagenrücklauf} ergeben.
    Aufgrund des Wagenrücklaufs am Ende eine sinnvolle Zeichenfolge Aber was hat sie zu bedeuten?
    Wollen da Aliens mit uns kommunizieren?
    Hat Nostradamus das vorhergesagt?

  4. #4 Wb
    Mai 25, 2010

    Die Nachricht könnte auch F*** Y** gelautet haben.
    BTW, Phoenix kommt doch aus der Asche, das Gerät ist also noch lange nicht verloren.
    Ansonsten, ja die Story kannte der Webbaer schon, kam auf PHOENIX TV.
    So, Lazarus Modus,
    GN8
    Wb

  5. #5 U made my day
    Mai 26, 2010

    Der einzige wahre Phoenix ist die neue D-Mark 2.0 :
    https://uxmadexmyxday.wordpress.com

  6. #6 Jürgen Schönstein
    Mai 26, 2010

    Fast so anrührend wie Wall-E – nur ohne Happy-End. Phoneix war einfach ein erstaunlich zäher Roboter.