Das Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie “SOFIA”, das in der Nacht auf Mittwoch zu seinem “First Light”-Flug aufgebrochen ist, hat sein erstes Objekt am Himmel fotografiert. Es ist – ein Planet.
Jupiter, einmal im sichtbaren Licht (links) und einmal mit den Infrarotaugen von “SOFIA”. (Foto: Nasa/Anthony Wesley)
Als ich George Gull, den Chefingenieur des ersten wissenschaftlichen Instruments an Bord von SOFIA („Forcast”), Ende Februar fragte, welches Objekt er beim Premierenflug am liebsten ins Visier nehmen wollte, antwortete Gull nur: „Einen Stern”. Und er lachte. So ein Stern würde schließlich am besten zeigen, wie stabil die Optik an Bord der schwankenden und vibrierenden Boeing 747SP sei, in die die Astronomen ihr fliegendes Teleskop eingebaut haben.
Vielleicht aber auch so etwas wie der Orionnebel, der mit seinen pittoresken Staubwolken sicherlich ein Blickfang wäre. Oder doch gleich die Whirlpool-Galaxie. Die hatte sich bereits die große Konkurrenz im All, das europäische Infrarotteleskop Herschel, für sein offizielles „First Light”-Bild ausgesucht.
Es ist nun etwas Naheliegenderes geworden: Jupiter.
Rein optisch gibt die Falschfarbenaufnahme nicht allzu viel her, und (der Eindruck kann täuschen) wirklich hochaufgelöst sieht das pixlige Bildchen auch nicht aus, aber hey: Nach 13 Jahren Bauzeit steht nun immerhin fest: SOFIA kann fremde Himmelskörper im Infraroten fotografieren – auch wenn es (vorerst) nur der 788 Millionen Kilometer entfernte Jupiter ist.
Deutlich schärfer ist übrigens ein Video, das die Nasa vom Start des “First Light”-Flugs veröffentlicht hat. Eine Infrarotkamera wäre gegen Ende des Films aber auch nicht schlecht gewesen 😉
Update, 28.5.2010, 11.30 Uhr: Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gibt es nun auch eine offizielle Pressemitteilung zum “First Light”-Flug. Neben Jupiter ist dort auch eine Aufnahme der Spiralgalaxie M82 zu sehen.
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