Neue Heimat, alter Name: „Alles was fliegt” zieht um, weg von der (nicht immer kuscheligen) ScienceBlogs-Familie, hin in die Selbstständigkeit – und hoffentlich Unabhängigkeit. Zu erreichen ist das Blog künftig unter der öden aber dafür kurzen Adresse: astirn.de/blog. Und warum?


Die kurze Erklärung: In letzter Zeit habe ich mich bei den ScienceBlogs zunehmend unwohl – und irgendwie auch deplatziert – gefühlt.

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Zeit, Abschied zu nehmen: ?Alles was fliegt? zieht um. (Foto: Nasa)

Die (wirklich) lange Erklärung: Ich war nie ein Wissenschaftler, und werde auch nie einer sein. Wissenschaft ist für mich vielmehr ein faszinierendes Feld, ein Feld, das ich begleite, über das ich berichte, das ich beobachte – durchaus mit einem Gewissen Wohlwollen, aber auch mit der nötigen Distanz und hoffentlich oft genug auch mit der nötigen Kritik (es gibt im Wissenschaftsjournalismus genügend Kollegen, die sich allzu sehr als Cheerleader verstehen, aber das ist eine andere Geschichte…)

Als ich vor knapp einem Jahr zu ScienceBlogs gestoßen bin, habe ich die Plattform als einen Ort kennengelernt, an dem man über Wissenschaft in all ihren Facetten diskutieren konnte – durchaus kontrovers, jedoch immer mit Respekt vor dem Gegenüber, vor allem aber tolerant und in einem vernünftigen Umgangston. Das hat sich geändert.

Nur, um es gleich am Anfang klarzustellen: Das alles ist mein persönlicher, ganz subjektiver Eindruck, basierend auf meinen eigenen Erfahrungen und auf Gesprächen mit Kollegen, die ScienceBlogs interessiert aber auch kritisch beobachten. Ich will niemandem vorschreiben, wie er oder sie zu bloggen hat. Und ich werde naturgemäß vielen Mitbloggern hier auf der Plattform Unrecht tun, auf die all jene Sachen, die mich stören, nicht zutreffen. Doch es ist der allgemeine Eindruck, es ist die Summe von Kleinigkeiten, die für mich zählen.

Die Themen

Spricht man mit Kollegen, die ScienceBlogs hin und wieder lesen, hört man regelmäßig: Das ist doch dieses Blog, bei dem sich alles um Astrologie, Gott und Esoterik dreht. Ich weiß selbst, dass diese Themen – wenn man die entsprechenden Posts zählt – nur einen vergleichsweise kleinen, wenn auch besonders lautstarken Anteil der Beiträge ausmachen. Aber es wird draußen anders wahrgenommen.

Um es klar zu sagen: Das sind wichtige und ehrenwerte Themen, und es ist gut, dass sich Menschen damit auseinandersetzen. Nur es ist nichts, was mich im Herzen umtreibt. Sicher: Ich muss (und ich werde) nicht über diese Themen schreiben, aber irgendwie droht dieses Umfeld doch, auf die Wahrnehmung des eigenen Blogs abzufärben. Es ist wie im realen Leben: Wenn man mit der Nachbarschaft nicht mehr glücklich ist, sollte man an einen Umzug denken.

Die Stimmung

Wenn Kommentatoren, die sich kritisch mit einem Blogeintrag auseinandersetzen, von den Autorinnen und Autoren der Beiträge ohne Umschweife als „Vollpfosten”, „Trottel” oder „Idiot” bezeichnet werden, wenn Kommentare ohne ersichtlichen Grund moderiert oder gleich gelöscht werden, läuft etwas falsch. Sicherlich, der Übergang vom Kritiker über den Wissenschaftsfeind bis hin zum Troll ist fließend, das rechtfertigt aber noch nicht den Umgangston, der mittlerweile in manchen Kommentarspalten üblich ist. Ich habe nichts gegen hart geführte Debatten, bei einigen ScienceBloggern wird es für meine Verhältnisse aber zu schnell persönlich und beleidigend. Und ich glaube zudem nicht, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit diesem Ton und diesem Sozialverhalten ihrer eigenen Sache einen Gefallen tun.

Was letztlich meinen Abschied erheblich beschleunigt hat, waren zwei Ereignisse in jüngerer Zeit: Die Causa „Jörg Friedrich” und die „Sexismus in der Sprache”-Diskussion. Das Verhalten einiger Bloggerinnen und Blogger beim Rausekeln von Jörg Friedrich war schlichtweg unter aller Sau (in den öffentlichen Kommentarspalten wurde ja nur die Spitze des Eisbergs sichtbar). Ich habe wahrlich nicht allem zugestimmt, was Jörg Friedrich geschrieben hat und ich fand sein Verhalten auch oftmals fragwürdig, aber er hat immer mal wieder den Finger in die Wunde gelegt und genau das angestoßen, was Wissenschaftsblogs eigentlich ausmachen sollte: eine lebendige Diskussion über die Wissenschaft und ihre Position in der Gesellschaft. Wenn das auf ScienceBlogs nicht mehr erwünscht ist, ist das auch nicht mehr meine Plattform.

Besonders absurd wird das angesichts der aktuellen Diskussion um Sexismus in der Sprache, in der die Protagonistinnen und Protagonisten genau das Verhalten, das sie bei Jörg Friedrich kritisierten (unwissenschaftliches Vorgehen, Beharren auf falschen Annahmen, plumpe Verallgemeinerung) selbst an den Tag legten. Das Thema ist wichtig, und es ist gut, dass darüber diskutiert wird. Wie das in den Kommentarspalten und in vielen Beiträgen passiert ist, stellt für mich allerdings einen Tiefpunkt in der Geschichte der ScienceBlogs dar.

Das Geld

Ich blogge nicht, um Geld zu verdienen. Während meiner Zeit hier bei ScienceBlogs habe ich 25 Euro eingenommen. Das ist nicht das Problem. Als Journalist habe ich allerdings prinzipiell Bauchschmerzen, wenn Beiträge nach der Zahl der Aufrufe bezahlt werden. Diese Form der Honorierung, die auch bei einigen klassischen Verlagen beliebt zu werden scheint, beinhaltet in meinen Augen das Risiko, dass hauptsächlich klickträchtige Themen veröffentlicht werden.

Probleme habe ich auch mit dem Gedanken, für wenig bis gar kein Geld für einen Verlag zu arbeiten, der mit den Beiträgen seiner Blogger Geld verdienen will. Noch dazu wenn dem Verlag (nicht seinen Mitarbeitern!) die Blogger offensichtlich völlig egal sind, wenn technische Einschränkungen nicht behoben werden, wenn keine Weiterentwicklung der Plattform abzusehen ist. Wenn ich mich schon von jemandem ausbeuten lassen will, dann übernehme ich diese Aufgabe lieber selbst. Das konnte ich schon immer ganz gut…

Und Pepsi?

Nein, Pepsigate war (im Gegensatz zu vielen amerikanischen ScienceBlogs-Kollegen) für mich nicht der Grund, die Plattform zu verlassen. Es war aber ein Anlass, über viele Dinge nachzudenken. Ich mache keinen Hehl, dass mich als Journalist die Gleichgültigkeit, mit der einige Mitblogger auf die versuchte Vereinnahme ihrer Reputation durch einen Konzern regiert haben, verwundert hat – von Wissenschaftlern hätte ich eigentlich gedacht, dass sie mehr Wert auf ihre Unabhängigkeit legen.

Für mich als Journalisten ist Unabhängigkeit jedenfalls ein hohes Gut, und diese Unabhängigkeit (man könnte auch sagen Unangreifbarkeit) ist durch die Vereinnahme durch ScienceBlogs und der dortigen Entwicklungen zuletzt immer mehr angenagt worden. Nicht stark, aber beharrlich.

Sollten Journalisten überhaupt auf solchen Plattformen mitmachen? Ich weiß es nicht. Ich für meinen Teil aber habe eine Antwort gefunden: Ab sofort ist “Alles was fliegt” unter der Adresse astirn.de/blog zu erreichen. Die dortigen Beiträge können natürlich als RSS-Feed abonniert werden, auf Twitter und Facebook bin ich wie gewohnt vertreten.

Ich freue mich auf einen neuen Start.


Kommentare (137)

  1. #1 Jörg Friedrich
    Oktober 29, 2010

    Lieber Alexander Stirn,

    man nennt eine Entmischung durch Wegzug, wie sie hier bei ScienceBlogs stattfindet, in der Soziologie wohl Ghetto-Bildung. Jeder weiß, dass so etwas keine gute Entwicklung ist, deshalb ist Ihre Entscheidung, auch wenn ich sie natürlich nachvollziehen kann, sehr bedauerlich.

    Einzelblogs und kleine Blog-Plattformen haben es schwer, eine kritische Masse an Lesern zu erreichen, die für eine gute Diskussion notwendig ist, umso mehr ist es bedauerlich, was hier bei den ScienceBlogs geschieht.

    Aber ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg auf Ihrem Blog, das ich gern lesen werde.

    Jörg Friedrich

  2. #2 JB
    Oktober 29, 2010

    Hallo Alexander!
    Schade, dass auch du gehst! Aber ich kann es verstehen, viele der von dir angesprochenen Dinge stören mich auch. Ich werde dein Blog auch auf der neuen Adresse weiter verfolgen. Viel Erfolg in der Freiheit! 😉
    Lg, JB

  3. #3 ClausP
    Oktober 29, 2010

    Hallo Herr Stirn,
    volle Zustimmung zu allem Aufgezähltem. Genau dieses:
    Zitat:
    “Wenn Kommentatoren, die sich kritisch mit einem Blogeintrag auseinandersetzen, von den Autorinnen und Autoren der Beiträge ohne Umschweife als „Vollpfosten”, „Trottel” oder „Idiot” bezeichnet werden, wenn Kommentare ohne ersichtlichen Grund moderiert oder gleich gelöscht werden, läuft etwas falsch. […] bei einigen ScienceBloggern wird es für meine Verhältnisse aber zu schnell persönlich und beleidigend. Und ich glaube zudem nicht, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit diesem Ton und diesem Sozialverhalten ihrer eigenen Sache einen Gefallen tun.”

    habe ich hier selber erlebt, und war gelinde gesagt etwas schockiert. Soviel unwissenschaftliche Polemik – vor allem von den Autoren und besonders AutorINNEN) hätte ich in einem Scienceblog nicht erwartet, und das hat natürlich dazu geführt, daß ich mich sofort ausgeklinkt habe. (Never argue with an idiot: first he drags you down to his level and then he beats you by experience).

    Alles Gute auf Ihrem Blog, habe es mir schon verlinkt.

  4. #4 Thilo
    Oktober 29, 2010

    Spricht man mit Kollegen, die ScienceBlogs hin und wieder lesen, hört man regelmäßig: Das ist doch dieses Blog, bei dem sich alles um Astrologie, Gott und Esoterik dreht. Ich weiß selbst, dass diese Themen – wenn man die entsprechenden Posts zählt – nur einen vergleichsweise kleinen, wenn auch besonders lautstarken Anteil der Beiträge ausmachen. Aber es wird draußen anders wahrgenommen.

    Die Frage ist halt schon, was man gegen diese Wahrnehmung eigentlich tun kann. Es ist ja tatsächlich so, daß selbst bei Astrodicticum Simplex die Astrologie- und Glaubensdebatten nur einen sehr kleinen Teil der (sehr hohen) Gesamtzahl an Beiträgen ausmachen. Die stärkere Wahrnehmung bekommen die Beiträge erst durch die Leser und vor allem durch die hohe Zahl an Kommentaren. Und dagegen kann man wohl nichts tun.

    ch habe wahrlich nicht allem zugestimmt, was Jörg Friedrich geschrieben hat und ich fand sein Verhalten auch oftmals fragwürdig, aber er hat immer mal wieder den Finger in die Wunde gelegt und genau das angestoßen, was Wissenschaftsblogs eigentlich ausmachen sollte: eine lebendige Diskussion über die Wissenschaft und ihre Position in der Gesellschaft.

    Auch wenn es vielleicht nichts bringt, diese Debatte neu aufzunehmen: das Problem waren ja gar nicht so sehr die Beiträge als der rechthaberische Diskussionsstil. Sicher kann man (wie es E.P.Fischer macht) auch präreflektierte Beiträge ins Netz stellen, um damit eine Diskussion anzustoßen. Das Problem bei Arte-Fakten war, daß der Autor eben keine wirkliche Diskussion wollte, sondern auf Widerlegenungen seiner Ausgangstexte immer wieder mit mit rabulistischen Rechthabereien reagierte und es letztlich immer nur noch darum ging, was er eigentlich wirklich gesagt und gemeint hat.

    Diese Form der Honorierung, die auch bei einigen klassischen Verlagen beliebt zu werden scheint, beinhaltet in meinen Augen das Risiko, dass hauptsächlich klickträchtige Themen veröffentlicht werden.

    Wie gesagt: es werden ja gar nicht mehr Beiträge zu klickträctigen Themen veröffentlicht, diese werden lediglich häufiger kommentiert und DADURCH stärker wahrgenommen.

    Für mich als Journalisten ist Unabhängigkeit jedenfalls ein hohes Gut, und diese Unabhängigkeit (man könnte auch sagen Unangreifbarkeit) ist durch die Vereinnahme durch ScienceBlogs und der dortigen Entwicklungen zuletzt immer mehr angenagt worden.

    Inwiefern?

  5. #5 Sven Türpe
    Oktober 29, 2010

    Manchmal bin ich mir selbst unheimlich: das schrieb ich Anfang 2009. Sieht so aus, als hätte ich ganz ohne rhetorische Tricks Recht behalten. Im Übrigen schließe ich mich Jörgs Worten an.

  6. #6 Sven Türpe
    Oktober 29, 2010

    Das Problem bei Arte-Fakten war, daß der Autor eben keine wirkliche Diskussion wollte, sondern auf Widerlegenungen seiner Ausgangstexte immer wieder mit mit rabulistischen Rechthabereien reagierte und es letztlich immer nur noch darum ging, was er eigentlich wirklich gesagt und gemeint hat.

    Wieso bzw. in welchem Diskursmodell ist das ein Problem? Vielleicht bin ich ja ein bedauerlicher Einzelfall, aber von den Teilnehmern einer kontroversen Diskussion erwarte ich, dass sie ihre Ansichten verteidigen und nicht angesichts des ersten Widerspruchs einfach umfallen. Es geht doch nicht um Unterwerfung, sondern darum, dass man Ansichten und Begründungen für diese Ansichten gegeneinander antreten lässt. Welche davon überzeugend oder gar elegant scheinen, muss dann jeder selbst entscheiden.

  7. #7 MartinB
    Oktober 29, 2010

    @Alexander
    Es tut mir Leid, das zu lesen, und ich bedaure, dass ich – durch das Anstoßen der Sexismus-Debatte – unwillentlich dazu beigetragen habe.

    Auf jeden Fall alles Gute.

  8. #8 JL
    Oktober 29, 2010

    Warum wird nicht mal das Kernproblem angegangen: eine Disziplinierung der Kollegen Frings, Carone und Freistätter? Wieviel sollen noch vergrault werden?

  9. #9 JL
    Oktober 29, 2010

    Upps, sollte natürlich Rings heißen, mea culpa.

  10. #10 Alexander
    Oktober 29, 2010

    Schließe mich als Außenstehender, seit ca. einem Jahr Sciencblogs Lesender, Thilo an.
    Ich bin sogar froh, dass Esoterik (Paradebeispiel 2012!), Homöopathie und Wissenschaftsfeindlichkeit (Claudia Werlhoff) hier thematisiert werden und so eine breitere Öffentlichkeit finden. Wo findet das denn sonst in den Medien statt?
    Alexander Stirns Unbehagen kann ich dennoch verstehen, vor allem angesichts des Diskussionsstils mancher Blogger, und da hat Claus P. recht, der BloggerINNEN.
    Insgesamt ist es hier auf den Sb doch ein recht durchwachsener Haufen, und ich bin daher schon vor einer Weile dazu übergegangen, nicht mehr den Gesamtfeed zu abonnieren, sondern nur noch ausgewählte Rosinen. Da ists dann auch kein Problem, “Alles was fliegt” zum neuen Feed zu folgen.

  11. #11 Thilo
    Oktober 29, 2010

    von den Teilnehmern einer kontroversen Diskussion erwarte ich, dass sie ihre Ansichten verteidigen

    Um ein x-beliebiges Beispiel herauszugreifen: schauen Sie sich diese Diskussionen an https://www.scienceblogs.de/arte-fakten/2010/05/das-wissen-welches-wissen.php über geschlagene 273 Kommentare schafft es der Autor einer inhaltlichen Diskussion über seine Thesen komplett auszuweichen

  12. #12 Andrea N.D.
    Oktober 29, 2010

    Inwiefern haben sich die Autoren der Genderdebatte “unwissenschaftliches Vorgehen, Beharren auf falschen Annahmen, plumpe Verallgemeinerung” zuschulden kommen lassen oder beziehen Sie sich auf die Kommentatoren und Kommentatorinnen?

    Ihre Parteinahme für Jörg Friedrich in allen Ehren (ich kenne ja auch die ständig angedeuteten “herausekelnden” Tatsachen hinter den Kulissen nicht), aber haben Sie schon einmal auf seinem neuen Blog gelesen? Haben derartige Texte noch irgend etwas mit Wissenschaft zu tun? Ist es nicht so, dass hier gerade in der Biologie, Chemie, Mathe, teils Medizin, und auch in der Physik viele auch wissenschaftskritische Berichte erfolgen? Ist es nicht auf SB wichtig, dass wir, wie beispielsweise von Ihnen oder Martin B. über Wissenschaft informiert werden und nicht ständig darüber geschwafelt wird, dass sie ja nur Probleme schafft, die wir ohne sie nicht hätten, Grundlagenforschung unnötig sei und das Glas Wein vorm Kamin vor 200 Jahren viel besser schmeckte? Ist Ihnen die Ironie und Plattheit dieser “Kritik” gar nie bewusst geworden? Es gibt so viele Kommentatoren, die beratungs- und kritikresistent sind und zu gerne vor sich hin schwafeln, bei den Autoren wünsche ich es mir als Leserin einfach ein bisschen profunder.

    Und da kommen wir zu der Wahrnehmung, das scheint nämlich ein Dilemma zu sein: Florian stellt wichtige und richtige Beträge ein, deren Wahrnehmung dann offensichtlich im Kommentarbereich “explodiert”. Das ist so, weil Florian mit Engelsgeduld sich alle Kommentatoren und Kommentatorinnen austoben lässt und eben nicht sperrt. Haben Sie darüber schon einmal nachgedacht? Und wenn Sie wiederholt (das ist sogar mir öfters passiert) sexistisch vom Webzoo, Name auf Verlangen entfernt oder anderen jahrelang angegangen wurden, dann gibt es vielleicht eine etwas kürzere Antwort beim 250igsten Mal und vielleicht auch eine Sperrung, auch wenn diesmal wirklich etwas ganz Essentielles im Kommentar enthalten war.
    Mir geht es mit diesen Leuten (wie auch mit Jörg Friedrich) genauso: eine rationale Diskussion ist unmöglich, weil diese Leute die einfachsten Diskussionsregeln nicht anerkennen können oder wollen. Und wenn sie diese in Ihrem Blog dann frei labern lassen, dann verschiebt sich die Wahrnehmung auf Astrologie, Religion etc.
    Irgendwann reißt einfach der Geduldsfaden, wenn gute Argumente wiederholt übergangen werden und stattdessen Buchstaben herausgepickt werden, an denen man sich aufhängt. Ich nehme mich da selbstverständlich nicht aus und habe hier noch viel zu lernen und auch viel falsch gemacht. Haben Sie einmal versucht mit Jörg Friedrich eine Diskussion zu führen, die nicht sofort persönlich wurde, wo er auf Kritik einging, Anregungen aufnahm oder überhaupt eine Kommunikation zuließ? Jüngstes Beispiel ist bei Herrn Fischer die Diskussion mit Nele. DAS finde ich war keine Art für einen SB-Autor. Natürlich sind Beschimpfungen unschön (auch wenn ich sie manchesmal nachvollziehen kann), aber diese fiesen überaus höflichen Seitenhiebe von JF waren auch nicht besser.

    Dass Sie Ihre Kritik pauschalisierend halten und nur Andeutungen machen finde ich besonders ungerecht gegenüber beispielsweise weitergen, mathlog oder Plazeboalarm u.a. und alle anderen, die großartige Arbeit leisten und hier in einen Topf geworfen werden.

    Nichtsdestotrotz bedauere ich Ihren Entschluss, dass bloggen hier einzustellen, wünsche ich Ihnen viel Erfolg auf Ihrem neuen Blog und freue mich auf weiterhin so interessante und spannende Berichte dort. Vielen Dank!

  13. #13 Florian Freistetter
    Oktober 29, 2010

    Alexander: Wenn du z.B. in der ZEIT nen Artikel über ALMA veröffentlichst und in der gleichen Ausgabe z.B. ein Artikel über den Papst und die Piusbruderschaft steht, meckerst du dann auch, wenn der Artikel über Religion mehr gelesen wird als der über Astronomie? Das ist bei den Printmedien nicht anders als im Internet: Kontroverse Themen bzw. Themen für die kein Fachwissen nötig ist, haben immer mehr Publikum als z.B. Wissenschaft. Wenn du Artikel in der Zeitung veröffentlichst merkst du halt nur nicht, wenn ein Artikel überblättert und der andere gelesen wird. Und man merkt nicht, über was die Leute dann heftig diskutieren und was sie kalt lässt. Hier im Internet merkt man es, weil die Seitenaufrufe und Kommentare gezählt werden können. Wenn du dich jetzt auf dein eigenes Blog zurückziehst, dann sparst du dir natürlich wieder diesen Vergleich den du bei einer Plattform hast. Aber an der grundlegenden Situation ändert das nichts.

  14. #14 Alexander
    Oktober 29, 2010

    An JL: Ein Name zu viel auf deiner Liste. Florian Freistetter ist eher ein Musterexemplar, was geduldige Antwortfreudigkeit, manchmal mal hart, aber nie pöblend, angeht. Auch in der Diskussion um Jörg Friedrich, hat Florian recht sachlich und für mich völlig nachvollziehbar argumentiert, was da nicht vielen, JF eingeschlossen, gelungen ist.

  15. #15 Andrea N.D.
    Oktober 29, 2010

    @Alexander:
    Das sehe ich auch so und schließe mich auch ein :-(. Florian gehört jedoch sicher nicht auf diese Liste.

  16. #16 Sven Türpe
    Oktober 29, 2010

    Das ist so, weil Florian mit Engelsgeduld sich alle Kommentatoren und Kommentatorinnen austoben lässt und eben nicht sperrt.

    ROTFL

  17. #17 Lichtecho
    Oktober 29, 2010

    Mein Senf: Ich nehme Blogs primär als Komplementärmedium wahr. In Blogs kann ich über Themen lesen, die von den professionellen Medien in unverantwortlicher Weise übergangen werden. Der Otto-Normal-Joournalist ist leider naiv, uniformiert und meistens mit linker Ideologie verblendet. Daher lese ich am liebsten Beiträge der aufklärerischen Sorte, in denen das schiefe, journalistisch vermittelte Bild der Welt zurechtgerückt oder zumindest in Frage gestellt und offen diskutiert wird. Dazu gehören halt natürlich die ganzen Religions- und Esoterikbeiträge.

    Reine Information über Wissenschaft gibt es woanders viel besser als in der Blogosphäre und ich kann sehr gut verstehen, dass man sich als Wissenschaftsjournalist in den professionellen Medien wohler fühlt oder umgekehrt formuliert: Müsste ich vom Schreiben leben, käme ich nie auf die Idee zu bloggen.

    Außerdem mag ich die kleinen netten annekdotischen Beiträge, bei denen die Internetgemeinschaft am virtuellen Lagerfeuer zusammenrückt. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

  18. #18 Andrea N.D.
    Oktober 29, 2010

    @Sven:
    DAS genau meine ich. So abwertende und unqualifizierte Kommentare. Vielen Dank für das Beispiel.

    Äh – der 100wievielste Kommentar von Ketzer war das und wie lange hatte sich Florian geduldigst mit ihm auseinandergesetzt? Hast Du mal nachgezählt und die “Argumente” von Ketzer (bist Du das vielleicht?) nachvollzogen? Nein? Warum nicht? Zu mühsam?

  19. #19 Florian Freistetter
    Oktober 29, 2010

    @Sven: Ja, du bist bei mir gesperrt. Aber erst, nachdem du lang und breit deine Ansichten verbreiten konntest. Und erst, nachdem du mir “gewaltsame Unterdrückung” vorgeworfen hast. Und – nicht schockiert sein! – du warst nicht der erste den ich gesperrt habe und wirst auch nicht der letzte sein. Wer mir strafrechtlich relevante Sachen vorwirft oder – wie andere Kommentaren mich als Mörder bezeichnet; als Nazi o.ä. – der darf sich nicht wundern wenn er rausfliegt.

    Aber ich glaube nicht, dass Alexander will, dass das hier diskutiert wird. Genau wegen solcher Diskussionen will er ja SB u.a. verlassen (wenn ich das richtig verstanden habe). Also werde ich mich hier jetzt auch nicht mehr äußern. Bloggen ist halt nicht für jeden das richtige Medium; das respektiere ich.

  20. #20 radicchio
    Oktober 29, 2010

    alexander stirn, ich lese ihre beiträge auch gern an anderer stelle!
    danke für die vielen interessanten artikel hier.

  21. #21 KommentarAbo
    Oktober 29, 2010

  22. #22 Alexander
    Oktober 29, 2010

    An Sven Türpe: nach 6 Tagen Diskussion und in Kommentar 205! Wahnsinn! Ich hätte Florians Nerven nicht gehabt, mir diese ständige Wortverdreherei von “Ketzer” so lange anzutun.

  23. #23 Christian Reinboth
    Oktober 29, 2010

    Schade. Wirklich schade. Ich habe hier zwar nicht viel kommentiert, aber doch immer gerne mitgelesen und “Alles was fliegt” gerade wegen dem klaren Fokus auf ein Kernthema immer als einen der besseren ScienceBlogs betrachtet. Zumindest die meisten Gründe kann ich aber nachvollziehen, auch wenn ich es für verkehrt halte, deshalb hier das Handtuch zu werfen.

    Spricht man mit Kollegen, die ScienceBlogs hin und wieder lesen, hört man regelmäßig: Das ist doch dieses Blog, bei dem sich alles um Astrologie, Gott und Esoterik dreht. Ich weiß selbst, dass diese Themen – wenn man die entsprechenden Posts zählt – nur einen vergleichsweise kleinen, wenn auch besonders lautstarken Anteil der Beiträge ausmachen. Aber es wird draußen anders wahrgenommen.

    In dem Punkt muss ich Thilo zustimmen. Ich ertappe mich zwar auch hin und wieder dabei, beim Blick auf die SB-Startseite die Augen zu verdrehen und “schon wieder Atheismus / Astrologie / Esoterik” zu denken, weiß aber, dass ich meinen Mit-Bloggern damit eigentlich Unrecht tue, denn die Mehrzahl der Beiträge dreht sich tatsächlich um gänzlich andere Themen – sowohl bei Florian und Jörg (die ja vermutlich gemeint sind), als auch erst recht bei Tobias, Thilo und vielen anderen, die sich fast nie auf dieses Terrain begeben. Dies wird “da draußen” – da stimme ich Dir voll und ganz zu – aufgrund der vielen Klicks (Top5) und der hundertfachen Kommentare ganz anders wahrgenommen, es stellt sich aber in der Tat die Frage, was man dagegen tun könnte (die Änderung der Top5-Auswahl wurde ja im internen Forum schon mal diskutiert…).

    Wenn Kommentatoren, die sich kritisch mit einem Blogeintrag auseinandersetzen, von den Autorinnen und Autoren der Beiträge ohne Umschweife als „Vollpfosten”, „Trottel” oder „Idiot” bezeichnet werden, wenn Kommentare ohne ersichtlichen Grund moderiert oder gleich gelöscht werden, läuft etwas falsch. […] Ich habe nichts gegen hart geführte Debatten, bei einigen ScienceBloggern wird es für meine Verhältnisse aber zu schnell persönlich und beleidigend.

    Das Gefühl habe ich auch, auch wenn ich mir einbilde, dass ich das in meinem Blog ganz gut im Griff habe (aber der wird ja auch nicht ganz so stark frequentiert). Vielleicht sollten wir wirklich alle mal ersthaft in medias res gehen und ruhig und gelassen über den Umgangston in den Blogs diskutieren – das wäre überfällig. Dies müsste allerdings meines Erachtens nach auch einschließen, reine Provokateure häufiger zu sperren, was aber wiederum eine Maßnahme ist, mit der ich mich persönlich nicht so recht anfreunden kann…

    Was letztlich meinen Abschied erheblich beschleunigt hat, waren zwei Ereignisse in jüngerer Zeit: Die Causa „Jörg Friedrich” und die „Sexismus in der Sprache”-Diskussion.

    An der Causa Jörg Friedrich hatte JF nun ja selbst auch einigen Anteil, insbesondere durch das von Thilo kritisierte Diskussionsverhalten. Wie zum Teil hinter den Kulissen mit ihm umgegangen wurde, fand ich allerdings auch nicht in Ordnung – auch Blogs, deren Tenor etwas abweicht, haben auf den SB durchaus ihre “Daseinsberechtigung”. Zumal ja gerade die Philosophie eine – zumindest aus Sicht des Außenstehenden – etwas merkwürdige Disziplin ist, bei der man vermutlich nicht davon ausgehen kann, dass den Erwartungshaltungen entsprochen wird, die man vielleicht daran knüpft, beispielsweise wenn es um Wissenschafts- oder Modernismuskritik geht…

    Die Gender-Debatte habe ich – außer der internen Debatte – komplett übersprungen, mich aber eben schnell mal durch ein paar Threads geklickt: nicht wirklich schön. Umso schlechter wäre es doch aber für die Diskussionskultur, wenn alle “ruhigen Diskutanten” die Plattform nun nach und nach verlassen würden…

    Probleme habe ich auch mit dem Gedanken, für wenig bis gar kein Geld für einen Verlag zu arbeiten, der mit den Beiträgen seiner Blogger Geld verdienen will.

    Mit dem Punkt habe ich als Nicht-Journalist weitaus weniger Probleme, denn zunächst liegt – glaube ich – die Betonung auf “Geld verdienen will” und nicht “Geld verdient” – zumindest nicht in Größenordnungen. Dazu kommt, dass wir ja auch irgendwie alle Lobbyismus in Sachen Wissenschaft (und in eigener Sache) betreiben und ich von daher gar nicht erwarte, für die Vertretung eigener Vorstellungen und Interessen auch noch gut bezahlt zu werden…

    Alles in allem finde ich es sehr schade, wenn nun ausgerechnet einer der etwas ruhigeren und sachorientierten Blogger das Schiff verlässt. Genau die braucht es nämlich.

  24. #24 Dr. Webbaer
    Oktober 29, 2010

    @Alexander Stirn
    Schade, der Webbaer hat hier immer gerne reingeschaut – die Sache mit Buzz Aldrin hat der Wb Ihnen längst vergessen!

    Tja, zur Motivlage: Wenn sich in so einem Inhalteverbund bestimmte Meinungsträger mit bestimmten Weltanschauungen bündeln, sich vernetzen, twittern bis zum Geht-Nicht-Mehr, und, sprechen wirs ruhig mal aus: Politik machen, kann das schon sehr ungünstig sein. – Gerade auch wenns Überzeugungstäter sind und der Humor durch Ruppigkeit ersetzt wird. Man hat als Konsument idT bei manchen SB-Blogs den Eindruck, dass der Troll der Gärtner, äh -jetzt kommt der Webbaer durcheinander-, achso, der Blogger selbst ist. Was schon ganz bemerkenswert ist und ein Abschiedsgrund sein kann, korrekt!

    Sollten Journalisten überhaupt auf solchen Plattformen mitmachen?

    Definitiv ja, So eine Plattform hat für beide Seiten Vorteile, Publizist und Anbieter, und sogar eine dritte Seite wird nicht unvorteilhaft versorgt: der Leser

    Weiterhin viel Erfolg, lieber Herr Stirn, man liest sich,
    MFG,
    Wb

  25. #25 machtnix
    Oktober 29, 2010

    schade, sehr bedauerlich ………
    Trollen muss mit fachlicher Kompetenz und Entschlossenheit entgegen getreten werden. Überlassen wir das Feld nicht den Trollen, dazu ist halt notwendig gelegentlich einmal die Samthandschuhe auszuziehen.

    Was Florian Freistetter und Co-Autoren angeht kann ich deren langmut nur bewundern.

    naja, warten wir s ab welche Magie Ihr Blog auf Motten ausüben wird.

    JL· 29.10.10 · 11:22 Uhr
    Upps..

    Upps..

  26. #26 Rainer P. Rovokateur
    Oktober 29, 2010

    Und – nicht schockiert sein! – du warst nicht der erste den ich gesperrt habe und wirst auch nicht der letzte sein.

    Fein, dann haben wir den Wahrheitsgehalt der Engelsgeduldthese (Engelsgeduld? Nie im Leben!) ja ganz wissenschaftlich geklärt. Zur Erinnerung, Andrea N.D. hatte behauptet:

    Das ist so, weil Florian mit Engelsgeduld sich alle Kommentatoren und Kommentatorinnen austoben lässt und eben nicht sperrt.

    Fail.

  27. #27 roel
    Oktober 29, 2010

    @Andrea N.D. “Inwiefern haben sich die Autoren der Genderdebatte “unwissenschaftliches Vorgehen, Beharren auf falschen Annahmen, plumpe Verallgemeinerung” zuschulden kommen lassen oder beziehen Sie sich auf die Kommentatoren und Kommentatorinnen?”

    Die Debatte began erst richtig mit dem Experiment von MartinB. Jörg Rings hat die Debatte aufgenommen und aus den einzelnen Sexismuskategorien ein Bingo-Spiel veranstaltet, bei dem er gleichzeitig Initiator, (einziger?) Mitspieler und Schiedsrichter war. Gewonnen hat er dann auch. Warum auch immer, wurden Aussagen von Kommentatoren und Autoren plötzlich als sexistisch dargestellt, die gar nicht sexistisch waren. Hauptsache ein Punkt beim Bingo, könnte man meinen. Eine Aussage wie z.B. “Sprache ist immer nur die Codierung dessen, was der Sprechende ausdrücken will” wurde erst gar nicht verstanden! Es gibt bei scienceblogs einige KommentatorInnen, die gelinde gesagt leichtere Probleme mit Gegenargumenten haben und sich dann nur mit Beschimpfungen, den anderen lächerlichmachen, Gastrechtentzug usw zu retten versuchen.

    Zu dem Vorgehen einiger Mitblogger auf scienceblogs gegenüber Jörg Friedrich, können Sie sogar selbst im Internet recherchieren – ist fand das übrigens höchst interessant. Wenn man das dann liest und auch die Wortwahl der betreffenden gegen Kritiker betrachtet, ist es schon seltsam wie sich diese Blogger beim Thema Sexismus in der Sprache aufstellen. Glauben Sie, dass Personen die andere Menschen und deren Meinungen nicht respektieren, das andere Geschlecht respektieren? Ich glaube das nicht!

    @Alexander Stirn Es ist schade, dass scienceblogs einen weiteren Blogger verliert. Ich habe bei Ihnen zwar nur ab und zu reingeschaut aber das werde ich auch in Zukunft tun. Von daher – bis bald.

  28. #28 Enssen
    Oktober 29, 2010

    @Rainer:

    Zu ihrer Aufnahmefähigkeit bei den Kommentarinhalten fällt mir jetzt spontan auch nur FAIL ein.

    Zum Thema:

    Ich finde diesen Weggang wie viele hier schade, aber durchaus verständlich. Sowohl die JF-Debatte, als auch diese Gendergeschichte hab ich nur halbherzig verfolgt und die Journalismusgeschichte ist nicht meins zum Verstehen, aber den v.a. diese Stimmungsgeschichte…der muss ich leider zustimmen. Ich denke inzwischen, dass Trolle etwas schneller erbannt werden sollten, sonst kann man das mit den Comments bald lassen. Diskussionen müssen sein, aber jeden Crank erst einmal Amok laufen zu lassen würde mich als Autor wahnsinnig machen. Manche, besonders vercrankte Blogs bräuchten meiner Meinung nach mal eine Art Urlaub von der Kommentarfunktion, auf dass sich die Autoren endlich mal erholen können und die Stimmung sich wieder etwas bessert.

  29. #29 roel
    Oktober 29, 2010

    @Enssen Es reicht schon aus, wenn sich AutorInnen und KommentatorInnen an die Netiquette halten. Und hier sollten AutorInnen ihre Vorbildfunktion wahrnehmen.

    “…In diesem Sinne ist ein sachlicher Stil der Kommentare geeignet, der den Respekt vor anderen Meinungen wahrt…”

  30. #30 SingSing
    Oktober 29, 2010

    Auch wenn der Weggang eines Lesers im Vergleich zu einem Blogautor nur einen sehr kleinen Bruchteil des Gewichtes hat, verabschiede ich mich hier.

    Auf Diskussionen war ich häufig in der Minderheit, aber das hat mir nichts ausgemacht. Rabiat aus einem Blog rausgekickt zu werden, wie es die werte Frau Carone mir gegenüber tat, vergällt einem jedoch schon das Freizeitvergnügen.

    Noch ein paar Anmerkungen zu einzelnen Punkten.

    * “Pepsigate” beim Mutterschiff
    Sturm im Colaglas 🙂 Die von Virginia Heffernan angesprochene Ingroup-Mentalität in Bezug auf Politik, Religion/Atheismus und die Vernachlässigung der behaupteten Zielsetzung ist viel gravierender.

    * Das deutsche Tochterschiff
    Einiges von scienceblogs.com findet sich beim deutschen Ableger wieder.Vor allem die in einem Paroxysmus von “Säuberungen” gipfelnde Sprach-Debatte, die weigehend bar eines linguistischen Sachverstandes oder sprachlichen Handwerkszeugs geführt wurde, wird ihre Kreise ziehen. Gut möglich, dass sie einmal als ein Paradebeispiel für die Verirrungen der Political Correctness angeführt werden wird.

    * Die Klima-Religion
    So tief ist die unhinterfragbare Behauptung eines menschengemachten katastrophalen Klimawandels verankert, dass ein SB-Blogger, der nach eigenem Bekunden “weniger als ein Tausendstel” so viel wie ein Fachmann von der Materie versteht, sich schrankenlos in Horrorphantasien ergehen kann und es nicht für nötig hält, Kritik zu beantworten.
    Der einzige SB-Fachmann dagegen ist eingeschworener Hardliner und blockt alle Vorschläge ab, ihm einen zweiten Blogger als Kontrahent zu diesem kontroversen Thema beizugesellen, auch die SB-Redaktion reagiert nicht.

    * Das liebe Geld
    Dass die SB-Blogger nach Klickzahlen bezahlt werden, wusste ich bereits, aber dass die Bezahlung *so niedrig* ist, das schockiert schon. Immerhin wurde der “Marktwert” Ihres Kollegen P Z Myers vom Betreiber eines anderen Wissenschaftsblogs auf 10.000 Dollar im Monat veranschlagt. Allerdings erklärt dies vielleicht einen Teil der Hitzigkeit der Debatten. Wie Henry Kissinger (einst Harvard-Professor) einmal sagte: “Debates in academia are so vicious because the stakes are so low.”

    * Dr. Freistetter
    Was seine Zensurpolitik angeht, würde ich ihm generell liberalitas attestieren, bedenkt man die schiere Anzahl der Kommentare auf seinem Weblog. Dieses Nachtreten gegen Jörg Friedrich war jedoch kein guter Stil.

    * Das Positive
    Eine ganze Menge, an erster Stelle die Physik-Artikel von Dr. Bäker, das Weblog evolvimus und vieles mehr. Alles Gute an die Autoren und Mitkommentatoren!

    MfG
    SingSing

  31. #31 Florian Freistetter
    Oktober 29, 2010

    @Enssen: “Ich denke inzwischen, dass Trolle etwas schneller erbannt werden sollten, sonst kann man das mit den Comments bald lassen. Diskussionen müssen sein, aber jeden Crank erst einmal Amok laufen zu lassen würde mich als Autor wahnsinnig machen. Manche, besonders vercrankte Blogs bräuchten meiner Meinung nach mal eine Art Urlaub von der Kommentarfunktion, auf dass sich die Autoren endlich mal erholen können und die Stimmung sich wieder etwas bessert.”

    Ok, da sag ich dann vielleicht doch noch was zur Klärung. Dieses Thema wurde schon früher lange diskutiert und ist nicht so simpel wie es scheint. Es ist nicht nur eine Entscheidung zwischen sperren oder nicht sperren. Es ist vor allem ein technischen/organisatorisches Problem. So wie es bei SB momentan ist, gibt es keine Möglichkeit Leute dauerhaft zu sperren. Ich kann zwar jemanden rausschmeissen – aber wenn der sich eine andere IP/anderen Nickname holt, dann hilft das nichts. Man muss dann also erst wieder ständig vorm Rechner sitzen und die Kommentare händisch löschen. Und dann haben vielleicht in der Zwischenzeit schon Leute auf diesen Kommentar reagiert – die muss man dann auch löschen (oder besser nicht?) und dann beschwert sich wieder wer und es gibt erst recht wieder Diskussionen (die dann natürlich nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun haben). Alternativ kann man die Kommentare auch komplett abschalten und moderiert alles händisch vor. Das ist dann aber noch mehr Arbeit und braucht noch mehr Zeit. Die Probleme mit den Kommentaren treten eben einfach auf, sobald eine gewisse kritische Schwelle an Lesern überschritten wird. Dem kann man nur entgegenwirken indem man sich bemüht, wenig Leser zu haben (dann kann man das bloggen aber auch gleich ganz lassen) oder indem man nur über Themen bloggt, die keine kontroversen Diskussionen erzeugen (Aber auch das ist illusorisch. Ich hatte hier schon Leute die ein riesen Faß aufgemacht haben, weil ich geschrieben hab, das der Mond sich um seine Achse dreht – andere flippen aus, wenn man über Fahrradhelme schreibt. Es gibt nichts, was nicht irgendwie potentielle Trolle anzieht).

  32. #32 Rainer P. Rovokateur
    Oktober 29, 2010

    Es gibt nichts, was nicht irgendwie potentielle Trolle anzieht.

    Vor allem, wenn man jeden für einen Troll hält, der seine Ansichten hartnäckig aufrecht erhält, und sich nicht durch ein paar Kraftmeiereien bekehren lässt. Das ist ja der Kern des Problems: dass einige nicht die Größe haben, Dinge geschehen und nicht das Selbstvertrauen, ihre Argumente wirken zu lassen. Vielleicht mit Grund?

  33. #33 Thilo
    Oktober 29, 2010

    Sing Sing: Der einzige SB-Fachmann dagegen ist eingeschworener Hardliner und blockt alle Vorschläge ab, ihm einen zweiten Blogger als Kontrahent zu diesem kontroversen Thema beizugesellen, auch die SB-Redaktion reagiert nicht.

    Och bitte, nicht schon wieder. Wen hatten Sie denn vorgeschlagen? Lubos Motl? Fred Singer? Oder jemanden von EIKE?

  34. #34 Thilo
    Oktober 29, 2010

    Florian: Die Probleme mit den Kommentaren treten eben einfach auf, sobald eine gewisse kritische Schwelle an Lesern überschritten wird. Dem kann man nur entgegenwirken indem man sich bemüht, wenig Leser zu haben (dann kann man das bloggen aber auch gleich ganz lassen)

    Es geht nicht darum, möglichst wenig Leser zu haben. Aber bei manchen Diskussionen auf AS hat man schon den Eindruck, daß ein Großteil der Kommentatoren Leute sind, die man eigentlich nicht für die Zielgruppe der scienceblogs halten würde. Manche der Diskussionen passen eher zu Focus-Online passen als in die scienceblogs.
    Ich denke man sollte schon wissen, welche Zielgruppe man erreichen will. Hohe Leserzahlen sind erfreulich, aber kein Selbstzweck. Von einer Diskussion in den scienceblogs erwarte ich eigentlich auch irgendetwas neues zu lernen, und bei Neuaufnahme eines alten Themas sollte man es irgendwie weiterentwickeln. Einfach jeden Monat zu denselben Themen fast wörtlich dieselben Diskussionen zu führen, ohne daß sich die Debatte irgendwie weiterentwickelt, entspricht nicht meiner Vorstellung von wissenschaftsorientierten Debatten. Wissenschaft dient der Weiterentwicklung des Weltbildes und nicht der permanenten Wiederholung.

  35. #35 Alexander
    Oktober 29, 2010

    Einspruch, Thilo! Auf den Sbs wird weniger Wissenschaft betrieben oder gar weiterentwickelt, sondern vor allem Wissenschaft vermittelt. Und für die Vermittlung ist ein gewisses Maß an Wiederholung, oder besser so wie es Florian betreibt: an Variation eines Themas sehr hilfreich. Ich lese gerne jeden Monat einen Artikel über 2012 und einen über Asteroidenabwehr und einen über Exoplaneten.

  36. #36 Florian Freistetter
    Oktober 29, 2010

    @Thilo: “ber bei manchen Diskussionen auf AS hat man schon den Eindruck, daß ein Großteil der Kommentatoren Leute sind, die man eigentlich nicht für die Zielgruppe der scienceblogs halten würde. Manche der Diskussionen passen eher zu Focus-Online passen als in die scienceblogs. “

    Vielleicht ist das der Grund. Meine “Zielgruppe” sind nämlich auch Focus-Online-Leser. Und Spiegel-Leser. Und Stern-Leser. Sogar BILD-Leser. Ich schreibe meine Texte im Prinzip für alle. Ich blogge nicht, weil mir langweilig ist oder so – sondern weil ich über gewisse Dinge reden will und möchte, dass möglichst viele davon hören. Ich halte nichts davon, das Ideal irgendeiner pseudoelitären “Scienceblogs-Zielgruppe” zu verfolgen.

    Und man darf auch nicht den Fehler machen, die Diskussionen aus der Sicht des SB-Autors zu sehen. Klar, es nervt, wenn z.B. die 100te Frage zum LHC kommt die eigentlich schon längst beantwortet war. Aber es ist ja nicht immer der selbe Kommentator der 100 Mal das gleiche fragt. Klar – die Diskussionen ähneln sich. Aber man diskutiert immer wieder mit anderen Leuten. Natürlich könnte ich ab sofort auch jede Diskussion über z.B. Planet X abwürgen und den Leuten sagen dass das doch alles schon besprochen wurde. Aber das fände ich unhöflich – den wenn jemand heute das erste Mal in mein Blog kommt, dann soll er genauso das Recht haben Fragen zu stellen und gehört zu werden wie die ganzen Leute davor.

    “Wissenschaft dient der Weiterentwicklung des Weltbildes und nicht der permanenten Wiederholung.”

    Wissenschaft mach ich auf der Uni. Hier auf ScienceBlogs blogge ich.

  37. #37 Arno Nym
    Oktober 29, 2010

    Sehr, sehr schade, wenngleich ich auch Ihren künftigen Blog lesen werde. Dass SB ausschließlich als Blog gegen Esoterik wahrgenommen wird würde Ich so nicht sagen.

    Dass sie so niedrig bezahlt wurden ist etwas seltsam, in einem eigenen Blog dürften sie durch Werbung wesentlich größere Einnahmen erzielen, was diesen Schritt für mich verständlich macht.

  38. #38 Thilo
    Oktober 29, 2010

    Alexander: Ich lese gerne jeden Monat einen Artikel über 2012 und einen über Asteroidenabwehr und einen über Exoplaneten.

    Immer denselben oder jeden Monat einen anderen Artikel?

    Es ging mir auch weniger um Exoplaneten und Asteroidenabwehr als z.B. um die Astrologie-Diskussionen, in denen sich ja (notwendigerweise) die Argumente immer wieder wiederholen.

    Ich halte nichts davon, das Ideal irgendeiner pseudoelitären “Scienceblogs-Zielgruppe” zu verfolgen.

    1. ist das Ansprechen einer bestimmten Zielgruppe nicht elitär oder pseudoelitär, sondern eben das Ansprechen einer bestimmten Zielgruppe. Jedes Thema hat eine Zielgruppe, und Diskussionen über Wissenschaft haben eben eine andere Zielgruppe als Diskussionen über den Sinn des Lebens oder Diskussionen über Politik oder Diskussionen über Mode.

    2. ist es ja genau umgekehrt – gerade durch das ständige Aufbauschen von Rand-Themen wie Astrologie & Co wird der Eindruck vermittelt, wir bräuchten eine elitäre Gemeinschaft von Wissenschaftsanhängern, die sich mit diesen “Problemen” auseinandersetzen.

    Wissenschaft mach ich auf der Uni. Hier auf ScienceBlogs blogge ich.

    Das “Problem” ist halt, daß Dein Blog (und speziell eben die von A.Stirn angesprochenen Themen) die Außen-Wahrnehmung der scienceblogs stärker prägt als die anderen Blogs. Mir persönlich ist das Image der scienceblogs relativ egal. Aber ich halte es schon für ein Problem, wenn Leute bei scienceblogs aufhören (oder eben gar nicht erst anfangen), weil sie es für imageschädigend halten mit den scienceblogs assoziiert zu werden. Ich kann es gut verstehen, wenn mancher seinen Namen nicht in Verbindung gebracht haben will mit einem Netzwerk, dessen Hauptziel (natürlich nicht in Wirklichkeit, aber in der Außen-Wahrnehmung) nicht in der Information über und Diskussion von Wissenschaft, sondern in der Bloßstellung all der dummen an Horoskope und Homöopathie glaubenden Bildzeitungsleser besteht.

    Laut Präambel schreiben auf scienceblogs Wissencahftler über das, was sie bewegt. Die scienceblogs in ihrer gegenwärtigen Form vermitteln aber schlicht einen falschen Eindruck, von dem was Wissenschaftler wirklich bewegt – die wenigsten Wissenschaftler finden Dskussionen über Horoskope bewegend. (Das ist an sich natürlich kein Problem, weil nicht jeder jeden Artikel lesen muß. Aber wenn A.Stirn meint, in der Sicht seiner Kollegen seien scienceblogs das Netzwerk, wo über Astrologie, Gott und Esoterik diskutiert wird, dann ist das schon ein Problem.)

  39. #39 Andreas
    Oktober 29, 2010

    Schade, dass Sie hier aufhören. Ihre Beiträge waren häufig interessant zu lesen. Wenn Sie allerdings aus dem SB-Feed rausfallen, werde ich sie wohl nicht mehr lesen. An meinem Abo sind nämlich die Vielgescholtenen Schuld, aber allen voran Florian Freistetter.

  40. #40 Alexander
    Oktober 29, 2010

    @ Thilo: Ich habe geschrieben, “Variation” eines Themas.
    Und das ist eine Kunst, die Florian sehr gut beherrscht. Es gelingt ihm, immer wieder einen neuen Aspekt heraus zu greifen und detailliert zu erläutern. Die damit verbundene zwangsläufige teilweise Wiederholung nehme ich gerne in Kauf, kann man ja diagonal lesen. In der Summe führt das aber dazu, dass ein Thema, zum Beispiel eben Asteroiden, in einer Fülle UND Aktualität UND Qualität behandelt wird, wie man es im Netz sonst kaum bei einem Thema findet.

    Mit einem hast du, Thilo, aber sicher recht. Es gibt einen guten Teil an Wissenschaftlern, denn geht Esoterik, Homöopathie usw. am A*** vorbei. Sie selbst halten davon nichts, und halten es sogar für irrelevant. Sobald man sich aber neben der “reinen” Wissenschaft auch mit den sozialen, kulturellen, politischen, finanziellen Aspekten von Wissenschaft beschäftigt, tauchen solche Themen automatisch auf und gewinnen auch an Bedeutung. Ich fände es gut, wenn sich Wissenschaftler öfters so klar in der Öffentlichkeit zu Wort melden würden. Gerade wenn das nicht passiert, gewinnt sonst die “Öffentlichkeit” den Eindruck, die Einsteinleugner, Nibiru-Verschörer und Impf-Chip-Implantat-Gläubigen hätten ernsthaft etwas zu sagen. In dem Zusammenhang auch gleich ein große Danke an Ulrich Berger für die ausführliche und wiederholte Beschäftigung mit dem Film “Am Anfang war das Licht”

  41. #41 Jörg
    Oktober 29, 2010

    Laut Präambel schreiben auf scienceblogs Wissencahftler über das, was sie bewegt. Die scienceblogs in ihrer gegenwärtigen Form vermitteln aber schlicht einen falschen Eindruck, von dem was Wissenschaftler wirklich bewegt – die wenigsten Wissenschaftler finden Dskussionen über Horoskope bewegend. (Das ist an sich natürlich kein Problem, weil nicht jeder jeden Artikel lesen muß. Aber wenn A.Stirn meint, in der Sicht seiner Kollegen seien scienceblogs das Netzwerk, wo über Astrologie, Gott und Esoterik diskutiert wird, dann ist das schon ein Problem.)

    Echt, hast du eine Umfrage gemacht darüber, was Wissenschaftler wirklich bewegt? Also ich kann nur beurteilen was jemand bewegt, wenn er den Mund aufmacht und es hinschreibt. Und wenn es denn tatsächlich so sei, dass die meisten Wissenschaftler sich nicht dafür interessieren, dass muss ich diese Wissenschaftler doch mal drauf hinweisen, dass sie mindestens ein Jahrzehnt staatlich finanzierte Ausbildung genossen haben, und ob das nicht Anlass sei ein wenig zurückzugeben. Und da gehört es auch dazu, die Themen die öffentlich sichtbar sind und geradezu grotesk falsch dargestellt werden nicht unwidersprochen stehen zu lassen. Mich interessiert das auch nicht besonders, aber es ist geradezu vorbildhaft dass wenigstens einige sich dessen annehmen. Sie werden dadurch bewegt, dass sie beobachten was der Bevölkerung präsentiert wird, und nicht durch Theorien über die Interessen anderer Wissenschaftler.

  42. #42 Thilo
    Oktober 29, 2010

    In der Summe führt das aber dazu, dass ein Thema, zum Beispiel eben Asteroiden, in einer Fülle UND Aktualität UND Qualität behandelt wird, wie man es im Netz sonst kaum bei einem Thema findet.

    Ich finde es völlig in Ordnung, viele Artikel über unterschiedliche Asteroiden zu schreiben. Darum ging es mir überhaupt nicht.

    In dem Zusammenhang auch gleich ein große Danke an Ulrich Berger für die ausführliche und wiederholte Beschäftigung mit dem Film “Am Anfang war das Licht”

    Ja, die Artikel von Ulrich sind witzig und geistreich geschrieben und vermitteln eben NICHT den Eindruck, daß sich da jemand einfach nur über Dümmere aufregen will.

    Gerade wenn das nicht passiert, gewinnt sonst die “Öffentlichkeit” den Eindruck, die Einsteinleugner, Nibiru-Verschörer und Impf-Chip-Implantat-Gläubigen hätten ernsthaft etwas zu sagen.

    Die Öffentlichkeit interessiert sich doch überhaupt nicht für Nibiru und auch nicht wirklich für Relativitätstheorie, auch wenn man nach dem Lesen von Blogdiskussionen einen anderen Eindruck bekommen könnte.

    Im übrigen habe ich natürlich auch kein Problem damit, wenn jemand über Themen schreibt, die mich nicht interessieren. Es fällt aber schon auf, daß es offensichtlich schwer ist, neue gute Blogger ins Boot zu holen. Und da frage ich mich schon, ob das nicht mit dem etwas einseitigen Image der scienceblogs zu tun hat, was Leute abschreckt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es wirklich so wenige Leute geben soll, die bereit wären, regelmäßig über ihr Fachgebiet etwas zu schreiben.

  43. #43 Thilo
    Oktober 29, 2010

    Jörg: Echt, hast du eine Umfrage gemacht darüber, was Wissenschaftler wirklich bewegt?

    Ich kenne jedenfalls in meinem beruflichen Umfeld niemanden, der sich für Diskussionen über Horoskope oder Esoterik interessiert. Insofern denke ich schon, daß die scienceblogs ein schiefes Bild nicht nur von der Wissenschaft, sondern eben auch von den Wissenschaftlern vermitteln.

  44. #44 Jörg
    Oktober 29, 2010

    Die Öffentlichkeit interessiert sich doch überhaupt nicht für Nibiru und auch nicht wirklich für Relativitätstheorie, auch wenn man nach dem Lesen von Blogdiskussionen einen anderen Eindruck bekommen könnte.

    Woher weißt du das? Also die Tatsache, dass das die meist gesuchten Artikel sind und dass sich ständig Beispiele in den Medien über grausame enstellte Artikel dazu finden lassen deutet irgendwie schon darauf hin, dass das beliebte Themen sind.
    Und Artikel über Relativtitätstheorie gehen immer besser als Artikel über Festkörperphysik oder Hydrologie.
    Wenn wir danach gehen, was die Öffentlichkeit interessiert, dann sollten wir nach ein paar Stichproben in Kneipen über Fußball, die Spinner in der Regierung und die dicken Hupen von der Alten drüben an der Theke. Wo ist der Maßstab da?
    Ich weiß dass du es nicht magst, mit anderen Sciencebloggern in einen Sack gesteckt zu werden, aber dann verstehe ich jetzt nicht wie du plötzlich so genau weißt was der große Sack aller Wissenschaftler wirklich will. Jeder darf schreiben was ihn bewegt, also musst du das wohl auch hinnehmen dass Florian die Astrologie bewegt. Ich jedenfalls sehe das so: wenn mich stört dass Florian so weit vorne ist aber ich lieber harte Physikartikel vorne sehen würde, dann muss ich mehr und bessere harte Physikartikel schreiben.

  45. #45 Jörg
    Oktober 29, 2010

    Ich kenne jedenfalls in meinem beruflichen Umfeld niemanden, der sich für Diskussionen über Horoskope oder Esoterik interessiert. Insofern denke ich schon, daß die scienceblogs ein schiefes Bild nicht nur von der Wissenschaft, sondern eben auch von den Wissenschaftlern vermitteln.

    Tja dann sollen die Leute halt ein Blog aufmachen und schreiben. Einrichten dauert 2 Minuten. Ich jedenfalls mag Wissenschaft und mag keine Pseudowissenschaft. Für was andere interessiert übernehme ich keine Verantwortung.

  46. #46 Florian Freistetter
    Oktober 29, 2010

    @Thilo: “Das “Problem” ist halt, daß Dein Blog (und speziell eben die von A.Stirn angesprochenen Themen) die Außen-Wahrnehmung der scienceblogs stärker prägt als die anderen Blogs.”

    Tja – dann müssen sich alle die darin ein Problem sehen das mein Blog mehr gelesen/wahrgenommen wird als die anderen mit der SB-Redaktion in Verbindung setzen. Wenn die mir dann sagt, dass hier tatsächlich ein Problem existiert, werde ich mir überlegen was zu tun ist. Bis dahin entschuldige ich mich aber nicht dafür, dass ich viele Leser habe…

    “Ich kenne jedenfalls in meinem beruflichen Umfeld niemanden, der sich für Diskussionen über Horoskope oder Esoterik interessiert. “

    Ja, und ich kenne viele, die sich dafür interessieren. So what? Ne… das ist mir jetzt zu absurd. Wenn hier tatsächlich so viele Blogger ein Problem mit meinem Blog haben, dann können wir das ja intern ausdikutieren. Ich wüsste allerdings nicht, was das Problem sein sollte. Ich mache genau das, was du schon zitiert hast. Ich schreibe über das, was mich bewegt. Muss ich mich jetzt schlecht fühlen, weil das von vielen Leuten gelesen wird?

  47. #47 Thilo
    Oktober 29, 2010

    Ich weiß dass du es nicht magst, mit anderen Sciencebloggern in einen Sack gesteckt zu werden, aber dann verstehe ich jetzt nicht wie du plötzlich so genau weißt was der große Sack aller Wissenschaftler wirklich will. Jeder darf schreiben was ihn bewegt, also musst du das wohl auch hinnehmen dass Florian die Astrologie bewegt. Ich jedenfalls sehe das so: wenn mich stört dass Florian so weit vorne ist aber ich lieber harte Physikartikel vorne sehen würde, dann muss ich mehr und bessere harte Physikartikel schreiben.

    Ich kann schon damit leben, auch wenn es natürlich gewisse Grenzen gibt. Das Problem ist, wie gesagt, daß ja in letzter Zeit nur noch wenige gute Wissenschaftler den Weg zu den scienceblogs finden (Ausnahmen wie “evolvimus” bestätigen natürlich die Regel), stattdessen aber Leute, die z.B. gerne mal über HIV-Theorien diskutieren wollen. Da sollte man sich dann schon fragen, woran es liegt. Jedenfalls werden die scienceblogs auf Dauer keine Perspektive haben, wenn sie es nicht schaffen, auch immer wieder neue Autoren zu neuen Fachgebieten anzuwerben.

  48. #48 Thomas J
    Oktober 29, 2010

    @Thilo

    Ich bin grundsätzlich sehr einverstanden.
    Andererseits werden vielleicht durch diese “Eso-Artikel” Menschen angezogen und bleiben hängen, stöbern auch mal in einen anderen Blog hier rein und lernen was.

    Das gewichte ich höher als ein allfällig verzerrtes Bild, mit was sich Wissenschaftler so beschäftigen.

  49. #49 Jörg Friedrich
    Oktober 29, 2010

    Jeder kann und soll doch bloggen über was er will, das ist doch gar nicht das Problem. Problematisch ist doch wirklich nur der beleidigende und aggressive “Diskussions”-Stil gegenüber Andersdenkenden, der dazu führt, dass viele kluge Leute, die andere Schwerpunkte setzen würden, einfach keine Lust haben, bei ScienceBlogs zu schreiben, und erst recht nicht über Themen, bei denen sie die Angriffe der Kern-Gruppe fürchten müssen. Wenn das nicht so wäre, dann würden automatisch andere Themen die Außenwahrnehmung bestimmen.

  50. #50 Rainer P. Rovokateur
    Oktober 29, 2010

    Jeder darf schreiben was ihn bewegt, also musst du das wohl auch hinnehmen dass Florian die Astrologie bewegt.

    Das sieht Florian anders, sobald die Astrologie im Radio kommt. Wenn man ihm dann mit Hinnehmen kommt und mit verschiedenen Interessen und Ansichten, da wird er fuchsteufelswild und schert sich nicht um Argumente.

  51. #51 Jürgen Schönstein
    Oktober 29, 2010

    Hallo Alexander,

    ich finde es schade, dass du ausziehst – die Scienceblogs werden ohne “Alles was fliegt” ein Stückchen ärmer. Und wenn ich durch meine Rolle in der Sexismus-Diskussion einen der sprichwörtlichen Tropfen geliefert habe, die ein Fass überlaufen lassen können, dann tut mir das mehr leid als die (zugegebener Maßen letztlich sehr unerfreuliche) Diskussion selbst. Viel Erfolg in der “Selbständigkeit”, die – wie ich anderweitig gerade lernen muss – wirklich kein leichtes Umfeld ist.

  52. #52 klaus
    Oktober 29, 2010

    Wie wäre es mal mit wirklich ernsten Themen, wie B.: Wirtschaft/Ökonomie. Da, wo es es nun wirklich drauf ankommt! Dieses Esozeugs geht einem nun wirklich so langsam aber sicher auf die Nüsse.
    Ewig und immer wieder der gleiche Astroscheiß!

  53. #53 ali
    Oktober 29, 2010

    Ich nehme an da ich nicht namentlich erwähnt wurde, dass ich wohl nicht gemeint war was die Kritik am Stil betrifft (obwohl zumindest Religion doch immer wieder auftaucht bei mir). Ich wollte nur zu bedenken geben, dass eine solche Verabschiedung die verzerrte Wahrnehmung der Scienceblogs vermutlich verstärkt (und wohl auch den Nicht-Eso-Religion Anteil senkt) und so gesehen eigentlich kontraproduktiv in Bezug auf Deine Kritik ist. Du schreibst ja, dass es dir bewusst ist, dass es in erste Linie an der Aussenwahrnehmung liegt.

    Ich persönlich versuche meinen Ton zu mässigen wann immer es geht und gleichzeitig habe ich eine sehr liberale Kommentarpolitik, weil ich mir nicht vorwerfen lassen will ich ‘zensuriere’ unliebsame Meinungen. Das Resultat ist, dass ich vor allem Beschimpfungen, Vorwürfe und Beleidigungen einstecken muss. Von Landesverrat, über ich soll doch die Schweiz verlassen, nähe zu Islamisten und Sympathien zu Terroristen, Verharmlosung eines Genozids bis zum Missbrauch der Wissenschaft für Ideologische Zwecke, wurde mir schon ziemlich alles vorgeworfen. Im Schutze der Anonymität wurde mir schon vorgeworfen ich sei überheblich, arrogant, verblendet, von der Pharmaindustrie bezahlt, möchte mir einen Posten in der EU sichern, befangen wegen meines Namens, und und und. Ich finde es oft schwer einigen Kommentarschreiberlingen nicht ‘Vollpfosten’ oder ‘Idiot’ an den Kopf zu werfen und jede respektive jeder hat eigene Wege damit umzugehen. Einige löschen schneller andere wiederum teilen auch aus. Nicht mein bevorzugter Ansatz aber zumindest verständlich.

    Würde ich mich auf das Negative konzentrieren, hätte ich Sb.de wohl schon lange verlassen. Aber wer sich schon in anderen Kommentarspalten umgesehen hat weiss, dass das Niveau in der Regel doch relativ hoch ist, dass es viel zu lernen gibt und es sehr viel interessante Blogposts und Kommentare gibt. Ich versuche lieber da meinen Teil beizutragen.

    Viel Glück beim Bloggen auswärts.

    P.S.: Die Einschätzung Jörg Friedrich sei rausgeekelt worden, teile ich nicht und halte ich für eine unnötige suggestive Bemerkung, wobei sich einige nur in ihrer Meinung bestärkt sehen werden, ohne wirklich die Fakten zu kennen.

  54. #54 Andrea N.D.
    Oktober 29, 2010

    @Christian Reinboth:
    “Zumal ja gerade die Philosophie eine – zumindest aus Sicht des Außenstehenden – etwas merkwürdige Disziplin ist, bei der man vermutlich nicht davon ausgehen kann, dass den Erwartungshaltungen entsprochen wird, die man vielleicht daran knüpft, beispielsweise wenn es um Wissenschafts- oder Modernismuskritik geht…”

    Schade, wenn Du dieses Bild von der Philosophie hast bzw. hier erworben hast. Wissenschafts- und Modernismuskritik in der Philosophie ist doch ein alter Hut und kann anhand der vielen Philosophen (kaum -innen), die sich darüber bereits Gedanken gemacht haben, gut dargestellt werden. Philosophie ist keineswegs eine merkwürdige Disziplin – sie folgt im Rahmen der Möglichkeiten der Geisteswissenschaften genauso der wissenschaftlichen Methode wie die Naturwissenschaften, was ihre Argumentationsgänge ebenso streitbar wie objektiv nachvollziehbar macht. Die Probleme entstehen doch erst, wenn sie zum Schwafeln missbraucht wird, als Nicht-Wissenschaft deklariert wird und ein Anything-Goes postuliert wird – aber das wäre in den Naturwissenschaften auch nicht anders.

    @Jürgen Schönstein:
    Ich finde, dass Alexander Euch diesen schwarzen Peter zu Unrecht zugeschoben hat und wollte hier noch einmal betonen, dass ich Deine sämtlichen Artikel über die Genderdebatte, gerade die Darstellung des grammatikalischen Sachverhalts u.a., mit Gewinn gelesen habe.

  55. #55 ali
    Oktober 29, 2010

    … und abonniert 🙂

  56. #56 Jörg
    Oktober 29, 2010

    Jedenfalls werden die scienceblogs auf Dauer keine Perspektive haben, wenn sie es nicht schaffen, auch immer wieder neue Autoren zu neuen Fachgebieten anzuwerben.

    Japp, absolut, aber ich werde mich nicht verrenken um irgendeinen Eindruck zu erwecken. Gerade die persönliche Note soll doch das sein, was gezeigt wird. Dass Wissenschaftler auch Menschen sind. Wäre toll, wenn alle Wissensvermittler wie Carl Sagan wären, aber das Zeitalter ist – nicht vorbei, aber deutlich erweitert. Und da mögen pampige Leute wie ich nicht so toll ankommen, aber so ist es nun mal, was kann ich machen, wenn mir der Hut hochgeht geht mir der Hut hoch.
    Also und die guten neuen Autoren sind nun wirklich nicht die Ausnahme! Das Problem ist keine von Scienceblogs, sondern mehr dass es eben kaum auf deutsch bloggende Wissenschaftler und Wissenschaftsfans gibt! Was wiederum, denke ich, daran liegt, dass das Internet und Blogs in Deutschland/Europa immer noch dieses seltsame Dingen ist wo Leute sich vergnügen die kein Tageslicht sehen und selten duschen.

  57. #57 Christian Reinboth
    Oktober 29, 2010

    Ich glaube, das Problem ist weniger die Auswahl der Themen sondern der Tonfall der Diskussionen. Man kann ja über Alexanders und Thilos Feststellung, die SB würden wegen der subjektiven Dominanz von Eso-Themen “draußen” nicht mehr als Wissenschaftsblog-Community wahrgenommen, ja durchaus geteilter Meinung sein – es gibt aber einfach nettere Möglichkeiten das auszudrücken. Ebenso muss man Florians Artikel über Astrologie nicht mögen, kann das aber ganz sicher auch anders ausdrücken als mit “immer wieder der gleiche Astroscheiß”. Und das ist ja hier noch eine harmlose Diskussion im Vergleich zu anderen. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, warum wir weniger Blogger haben als wir haben könnten – wenn ja, dann sollten wir – wie schon im oberen Kommentar geschrieben – irgendwann mal wirklich unaufgeregt und unvoreingenommen die Diskussionskultur auf den ScienceBlogs bereden.

    Ich könnte mir beispielsweise durchaus vorstellen, dass ein Mediziner (und an guten Medizin-Bloggern mangelt es ja wirklich) hier wenig Freude hätte, wenn er zum Beispiel den Standpunkt vertreten würde, dass Homöopathie zwar nicht wirkt, es aber in Ordnung ist, sie auf Wunsch des Patienten zu verschreiben. Oder ein Germanist, der die Sprache vielleicht für nicht ganz so sexistisch hält. Oder ein Theologe oder Philosoph (Geisteswissenschaftler haben wir ja auch nicht so viele), der sich dem Atheismus gegenüber wiederholt kritisch äußert. Ich glaube wir machen uns etwas vor, wenn wir nicht zugeben, dass solche Blogger – die ja nun keineswegs irgendwelche extremen oder gar nicht mit der Wissenschaft zu vereinbarenden Standpunkte vertreten, sich hier nicht lange halten würden. Und damit sage ich nicht, dass man die vorgenannten Standpunkte nicht kritisieren soll oder darf – natürlich soll und darf man. Die Frage ist eben nur in welchem Ton und ich glaube zumindest in diesem Punkt ziehen wir in einem direkten Vergleich mit den Scilogs eindeutig den kürzeren, wo es mir doch ruhiger und unaufgeregter zuzugehen scheint (bis auf das Klima-Blog von Stefan Rahmsdorf natürlich, aber da wird Mist dann eben auch gnadenlos gelöscht…).

    Will sagen: Vielleicht wäre es nicht verkehrt, das irgendwann mal zum Gegenstand einer (internen oder externen) Diskussion zu machen. Oder doch?

  58. #58 Winiwyne
    Oktober 29, 2010

    Lieber Herr Stirn,

    wie die meisten anderen hier bedaure auch ich Ihren Weggang von den Scienceblogs.
    Sie haben es selbst geschrieben: Wenn einem die Gegend nicht mehr gefällt, sollte man umziehen… Aber Sie übersehen, dass dies nur die “kleinst mögliche Lösung” ist: Warum versuchen Sie nicht (weiterhin) etwas zu ändern? Sie sind (waren) TEIL von SB, haben (hatten) also Anteil an dessen Außenwirkung!

    Die sich anschließende Diskussion macht mich, das muss ich zugeben, etwas traurig:
    Auf Herrn Freistetter wird mehr (Thilo) oder weniger offen eingedroschen, weil seine Aktivität die Rankings dominiert…
    – Hallo? Wären die Herren lieber im Elfenbeinturm allein? In Zeiten von Drittmittelförderung und Antragswahnsinn (Exzellenz…) ist es aber doch genau das was zählt: das vermitteln von Wissenschaft an ihren Rändern! Das Gespräch unter den Kollegen vor einer breiten Öffentlichkeit – ja, und wir alle sind nur Menschen!
    Wenn Ihnen das Diskussionsklima nicht gefällt: Sie sind nicht nur Zuschauer, Sie (alle) können es mitbestimmen!
    Wenn Sie kein Gefallen an den Rankings haben: ändern Sie es! Anderen allein ihren enormen Ausstoß vorzuwerfen erscheint mir etwas… arm.

    Scienceblogs ist die berühmte Salatschüssel, in der sich die vielen bunten Facetten der Wissenschaftslandschaft wiederfinden. Dazu gehören eben Chili und Kerbel – auch wenn ersteres vielleicht mehr wahrgenommen wird.

    Ich finde es sehr schade, da Ihr Weggang das Spektrum nur ärmer macht, nichts aber verbessert…

    Mit herzlichem Gruß
    und trotzdem den besten Wünschen,
    Winiwyne

  59. #59 Alexander Stirn
    Oktober 29, 2010

    Herzlichen Dank für die vielen netten und auch kritischen Worte sowie Entschuldigung, dass ich erst jetzt zum Antworten komme. Ein paar kurze Anmerkungen:

    @Andrea N. D.: Dass Sie Ihre Kritik pauschalisierend halten und nur Andeutungen machen finde ich besonders ungerecht gegenüber beispielsweise weitergen, mathlog oder Plazeboalarm u.a. und alle anderen, die großartige Arbeit leisten und hier in einen Topf geworfen werden.

    Das stimmt natürlich, und dass ich vielen Unrecht tun werde habe ich ganz oben ja schon angedeutet. Ich habe mich aber trotzdem dagegen entschieden, einzelne Beispiele oder Personen herauszugreifen, weil ich fürchte, dass dadurch die Diskussion auf die persönliche Ebene abgleiten und von den eigentlichen, größeren Problemen ablenken könnte. Jetzt ist es eine Pauschalkritk geworden.

    Inwiefern haben sich die Autoren der Genderdebatte “unwissenschaftliches Vorgehen, Beharren auf falschen Annahmen, plumpe Verallgemeinerung” zuschulden kommen lassen oder beziehen Sie sich auf die Kommentatoren und Kommentatorinnen?

    Auf beides. Mich hat die Art der Argumentation, wie sie an den Tag gelegt wurde (das Experiment, das Lächerlichmachen der gegnerischen Argumente, das Bingo), teilweise deutlich an das Verhalten von Wissenschaftsfeinden in den einschläigegen Diskussionen erinnert (die Diskussion hatten wir bereit intern geführt, deshalb habe ich das oben nur anklingen lassen).

    @Florian: Wenn du z.B. in der ZEIT nen Artikel über ALMA veröffentlichst und in der gleichen Ausgabe z.B. ein Artikel über den Papst und die Piusbruderschaft steht, meckerst du dann auch, wenn der Artikel über Religion mehr gelesen wird als der über Astronomie?

    Nein, das ist mir egal. Mir geht es in meiner Kritik auch nicht um Popularität oder Klickzahlen, ich weiß nicht, wo Du das herausliest. Das klingt ja fast so, als sei ich neidisch auf Dein Blog und würde deshalb trotzig gehen.

  60. #60 Thilo
    Oktober 29, 2010

    Wenn Sie kein Gefallen an den Rankings haben: ändern Sie es! Anderen allein ihren enormen Ausstoß vorzuwerfen erscheint mir etwas… arm.

    Von den rankings war überhaupt nicht die Rede. Ich glaube auch gar nicht, daß die rankings das Außen-Bild beeinflussen – eher tun das schon die langen Kommentarschlachten zu bestimmten Themen.
    Mein Punkt war eher, daß man z.B. aus vielen Kommentaren die (zustimmende oder ablehnende) Meinung der Leser herauslesen kann, daß die scienceblogs weniger als Blogs von Wissenschaftlern denn als eine Kampfgemeinschaft zur Abwehr von Homöopathie und Esoterik wahrgenommen werden. Wenn dieser Eindruck bei den Lesern in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist – um so besser.

  61. #61 Florian Freistetter
    Oktober 29, 2010

    @Alexander: “Nein, das ist mir egal. Mir geht es in meiner Kritik auch nicht um Popularität oder Klickzahlen, ich weiß nicht, wo Du das herausliest. Das klingt ja fast so, als sei ich neidisch auf Dein Blog und würde deshalb trotzig gehen. “

    Nein, das meine ich nicht. Aber es klang für mich so, als wäre es für dich ein Problem, dass bestimmte Themen populärer sind als andere – und damit auch die Außenwirkung beeinflussen. Aber ich wüsste nicht, was man dagegen tun sollte – manches ist eben immer populärer als anderes.

  62. #62 Alexander Stirn
    Oktober 29, 2010

    @ali: Ich wollte nur zu bedenken geben, dass eine solche Verabschiedung die verzerrte Wahrnehmung der Scienceblogs vermutlich verstärkt (und wohl auch den Nicht-Eso-Religion Anteil senkt) und so gesehen eigentlich kontraproduktiv in Bezug auf Deine Kritik ist.

    Den Schuh muss ich mir wohl anziehen. Andererseits finde ich es im Sinne von Transparenz grundsätzlich besser, wenn solche Fragen öffentlich und nicht hinter verschlossenen Türen diskutiert werden. Von einer guten Diskussion kann letztlich auch die Außenwahrnehmung profitieren.

    @Jörg: Das Problem ist keine von Scienceblogs, sondern mehr dass es eben kaum auf deutsch bloggende Wissenschaftler und Wissenschaftsfans gibt! Was wiederum, denke ich, daran liegt, dass das Internet und Blogs in Deutschland/Europa immer noch dieses seltsame Dingen ist wo Leute sich vergnügen die kein Tageslicht sehen und selten duschen.

    Ich habe jetzt keine Zahlen zur Hand, aber ist es letztlich nicht ein Problem der Größe? Im angelsächsischen Raum gibt es eine viel größere Grundgesamtheit und somit absolut gesehen auch mehr Blogkandidaten. Und die, die anfangen zu bloggen, erreichen ohne Sprachbarriere ein viel größeres Publikum, bekommen mehr Feedback und verlieren nicht so schnell die Lust. Theoretisch zumindest.

  63. #63 MartinB
    Oktober 29, 2010

    @Alexander
    Es tut mir wirklich Leid, wenn mein Experiment solche Folgen hatte. Wahrscheinlich habe ich nicht deutlich genug gemacht, dass das Experiment selbst natürlich (mangels Kontrollen etc.) nur eine Demonstration war, die keinen wissenschaftlichen Standards genügt, die aber eben Ergebnisse bestätigt, die in entsprechenden Untersuchungen gefunden wurden. (Es gab zwar entsprechende Sätze im Originaltext, diese waren aber vielleicht nicht deutlich genug.) Ich habe es auch in den Kommentaren wiederholt gesagt, aber das hat anscheinend nicht gereicht.

    In der Diskussion ist sicher vieles eskaliert – das Lächerlich machen verorte ich allerdings doch eher auf Seiten der Leute, die z.B. mit dem Zitieren von gendergerechten Stilblüten zeigen wollen, dass das alles großer Blödsinn ist.

  64. #64 Ender
    Oktober 29, 2010

    Adieu und viel Erfolg!

  65. #65 Ireneusz Cwirko
    Oktober 29, 2010

    Sehr geehrter Herr Stirn,

    ich habe zwar nur ein Mal bei Ihnen ein Kommentar geschrieben und dann nur gelegentlich vorbei geschaut, ich fand aber Ihren Blog O.K. an der Sache orientiert, informativ so wie ich es mir eigentlich ein Blog wünsche würde .

    Ich wundere mich nur warum haben Sie den Entschluss diesen Haufen von Paranoiker zu verlasen so spät gefasst.

    Übrigens wenn es um Herrn Freistetter geht würde ich Ihnen raten sich an der Einschätzung von Herrn Friedrich zu orientieren.

    Mit den besten Wünschen für die Zukunft

    Ireneusz Cwirko

  66. #66 Alexander
    Oktober 30, 2010

    Thilo schreibt:

    Die Öffentlichkeit interessiert sich doch überhaupt nicht für Nibiru und auch nicht wirklich für Relativitätstheorie

    und

    Ich kenne jedenfalls in meinem beruflichen Umfeld niemanden, der sich für Diskussionen über Horoskope oder Esoterik interessiert.

    .

    Man könnte auch sagen, hier sitzt jemand ziemlich im Elfenbeinturm.
    Dass sich die Öffentlichkeit dafür interessiert, und zwar sehr, zeigen ja die Reaktionen auf die Blogbeiträge, und zwar die Klickzahlen, die Verlinkung und die Kommentare. Ansonsten empfehle ich, mal den Bekanntenkreis um Nichtwissenschaftler zu erweitern, zum Beispiel um Lehrer und darunter vor allem Grundschullehrerinnen, um Krankenschwestern, Hebammen, praktizierende Ärzte …. In diesem, ich will es mal medizinisch-soziales Milieu nennen, kursieren genau diese Themen: da werden Tarotkarten gelegt, schamanische Heilwochenenden besucht, an die Homöopathie geglaubt, sogar Nibiru, die Mayas und 2012 sind da ein Thema usw. und das alles mit einer latenten bis offenen Wissenschaftsfeindlichkeit. Mich als wissenschaftlich ausgebildeten und denkenden Menschen bewegt das sehr wohl, und ich bin froh, dass auch einige Scienceblogger das thematisieren. Ganz stark nach Elfenbeintum und fast schon arrogant klingt es für mich dann, wenn du Leute zitierst, dass “sie es für imageschädigend halten mit den Scienceblogs assoziiert zu werden.” Man könnte es auch überspitzt so übersetzen: Diese Wissenschaftler interessiert nicht, was die Öffentlichkeit interessiert. Und zwar in doppeltem Sinne.

  67. #67 Alexander
    Oktober 30, 2010

    Nachtrag: Weil oben auch Lubos Motl erwähnt wird. Der ist doch ein Paradebeispiel dafür, dass ein Blog interessant sein kann, obwohl sich der Autor eines immer wieder recht unflätigen Stils befleissigt. Aber neben Artikeln die sofort den Druck auf die Löschtaste auslösen schreibt Lubos immer wieder höchst brillante Beiträge zu mathematischen oder physikalischen Themen, wie man sie sich für die Sbs auch wünschen würde.

  68. #68 Dr. Webbaer
    Oktober 30, 2010

    @roel

    Jörg Rings hat die Debatte aufgenommen und aus den einzelnen Sexismuskategorien ein Bingo-Spiel veranstaltet, bei dem er gleichzeitig Initiator, (einziger?) Mitspieler und Schiedsrichter war. Gewonnen hat er dann auch.

    Danke für den Hinweis!

    Normalerweise liest der Webbaer nicht beim (für den Wb) fachlich oft zu anspruchsvollen und ansonsten viel zu anspruchslosen Herrn Rings.
    Aber das war ja jetzt beim Nachlesen wirklich sehr komisch!

    Die Publikumsbeschimpfung ging also mit massiver Zensur einher, höhö, und wie die Sprache funktioniert in ihrer Mehrschichtigkeit (mathematisches Modell, kodieren zu Sprache, senden, empfangen und abstrahieren ins eigene mathematische Modell) durfte bei Herrn Rings auch nicht mehr angemerkt werden?

    Geben Sie doch bitte noch dem Wb einen Tipp wie die von Ihnen zuletzt angemerkte Sache im Internet sinnvollerweise recherchiert werden kann. Der Wb hat den diesbezüglichen Sachverhalt bisher so gespeichert, dass massiv gemobbt worden ist, dass ein kognitives Ungleichgewicht bestand, das nicht ausgeräumt werden konnte und dass der betroffene Inhaltemeister den Fehler beging destruktiv gemeinte Kritik zu beantworten.

    Beste Grüße!
    Ihr Webbaer

  69. #69 radicchio
    Oktober 30, 2010

    Die Publikumsbeschimpfung ging also mit massiver Zensur einher, höhö

    genau. und dieses bose-einstein-kondensat der sb-blogkultur wird nun auch im web herumgereicht als leuchtendes fanal im kampf gegen die bösen antifeministen, die es wagen, feministische sprachgymnastik argumentativ zu kritisieren.

  70. #70 Islandguy
    Oktober 30, 2010

    Beifall! Je mehr Blogger auf Scienceblogs.de Mut zur Unabhängigkeit und zu redlichem Journalismus zeigen, desto eher wird man sich beim Eigentümer die überfällige Frage stellen müssen, ob Autoren, die ihre Blogs zu Hetzkampagnen nutzen und dafür Deckung aus der Chefredaktion bekommen, dem Anspruch und dem Unternehmen gerecht werden.

    Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihrem neuem Projekt!

    @ Thilo

    Das Problem bei Arte-Fakten war, daß der Autor eben keine wirkliche Diskussion wollte, sondern auf Widerlegenungen seiner Ausgangstexte immer wieder mit mit rabulistischen Rechthabereien reagierte und es letztlich immer nur noch darum ging, was er eigentlich wirklich gesagt und gemeint hat.

    Der Vorwurf ist mehr als absurd. Letztlich ging es oft darum, daß selbsternannte Experten, darunter Sie selbst, z.B. beim Thema QT einfach nicht mithalten konnten, aber nicht bereit waren, ihre Irrtümer einzusehen. Was hätte Herr Friedrich da machen sollen? Für die Damen und Herren eine neue QT erfinden?
    Was die endlosen Diskussionen um Begriffe anging, ware es meist der selbe kleine Kreis von Kommentatoren, die solche in Gang setzten. Am Ende konnte man kaum umhin zu erkennen, daß dies als Mittel der Polemik benutzt wurde und nicht etwa einem Gedankenaustausch dienen sollte.

  71. #71 Sven Türpe
    Oktober 30, 2010

    und dieses bose-einstein-kondensat der sb-blogkultur wird nun auch im web herumgereicht als leuchtendes fanal im kampf gegen die bösen antifeministen, die es wagen, feministische sprachgymnastik argumentativ zu kritisieren.

    Hat den Jungs mal jemand erklärt, dass sie mit Feminismus keine Frau ins Bett kriegen?

  72. #72 Ireneusz Cwirko
    Oktober 30, 2010

    @ Herr Stirn “Man könnte auch sagen, hier sitzt jemand ziemlich im Elfenbeinturm.
    Dass sich die Öffentlichkeit dafür interessiert, und zwar sehr, zeigen ja die Reaktionen auf die Blogbeiträge, und zwar die Klickzahlen, die Verlinkung und die Kommentare. Ansonsten empfehle ich, mal den Bekanntenkreis um Nichtwissenschaftler zu erweitern, zum Beispiel um Lehrer und darunter vor allem Grundschullehrerinnen, um Krankenschwestern, Hebammen, praktizierende Ärzte”

    OK 90% der Kommentare schreibt er selbst und seine Spezi sonst interessiert es niemanden.

    Was Elfenbeinturm betrifft da scheinen Sie selbst fest eingesperrt. Man kann über das was Herr Kuessner schreibt geteilter Meinung sein, was aber Scienceblogs und die Unterwanderung der Plattform durch paranoische Klugscheißer die überall nur Ezoteriker sehen selbst aber genauso nur ezoterischen Schwachsinn schreiben, nur zustimmen. Als ich vor ca. 2 Jahren zum ersten Mal bei einer gewissen Dame mit einem Syndrom mein erster Kommentar bei Scienceblogs geschrieben habe war ich entsetzt über die Diskussionskultur der Blogerin. Später habe ich bemerkt, dass es sich nicht um eine Ausnahme handelt sondern um eine Regel. Wenn die “Wissenschaftler” auf diese Art die Themen der Wissenschaft zu vermitteln versuchen, wundert mich nicht dass die normalen Menschen lieber Tarotkarten legen als bei euch zu lesen. Vom Erkenntnisgewinn ist doch kein Unterschied. Übrigens es dreht sich bei Scienceblogs sowieso fast alles nur über Esoterik und Ideologie anscheinend haben die Bloger sonst nichts zu bitten.

  73. #73 Sven Türpe
    Oktober 30, 2010

    In diesem, ich will es mal medizinisch-soziales Milieu nennen, kursieren genau diese Themen: da werden Tarotkarten gelegt, schamanische Heilwochenenden besucht, an die Homöopathie geglaubt, sogar Nibiru, die Mayas und 2012 sind da ein Thema usw. und das alles mit einer latenten bis offenen Wissenschaftsfeindlichkeit.

    Wie würde man in diesem Milieu den Freistetterschen(*) Umgang mit Glaubensfragen wahrnehmen und welche Wirkung können wir unter realistischen Annahmen erwarten?

    (*) Ich greife mir einfach mal den sichtbarsten Repräsentanten der zelebrierten Intoleranz heraus.

  74. #74 BreitSide
    Oktober 30, 2010

    Und schon wieder ist es passiert: die üblichen einflätigen und unfältigen (oder umgedreht) Kommentare von Sven, SingSing, der-keine-grammatik-kennt-radi, neuerdings auch der Ire Näus oder IslandGay.

    Genau das ist doch das Problem, oder? Aber je nun, so ist das Leben. Die Öffentlichkeit besteht halt nicht immer nur aus Gentle(wo)men… Und warum soll das im www anders sein als in der Kneipe oder im Verein oder am Arbeitsplatz?

    Also ruhig Blut, der Troll lauert überall.

  75. #75 BreitSide
    Oktober 30, 2010

    Thilo· 29.10.10 · 18:45 Uhr
    …weniger als Blogs von Wissenschaftlern denn als eine Kampfgemeinschaft zur Abwehr von Homöopathie und Esoterik…

    Ist nicht “die Wissenschaft” an sich eine Veranstaltung zur Abwehr von Esoterik? Die Homöo-Paten sind ja nur ein Teil der Esoszene.

    Dein Terrain ist ja Mathe. Und da tummeln sich eben nicht so viele Trolle/Cranks. Oder irre ich mich? Da gibt es eben keine industrielobbyierte Ablehnung der 3. binomischen Formel.

    Homöo- und andere Esopaten aber fahren einen konzertierten Kampf gegen Wissenschaft an sich. Und das kann keinen Wissenschaftler (aber eben auch keinen Ingenieur, der was auf sich hält) kalt lassen.

    Und die Speerspitzen dieser Unwissenschaftlichkeit sind zZ ja
    – Paramedizin (va Homöos, Bachblütler, Akupunktler, Wassergrandler…) und
    – Physik (Klimawandel, Einstein/Planck, Meier´s 2012, Planet Y, Dauerbrenner Astrologie…),
    – Religion.

    Und deswegen sollte man genau gegen diese ankämpfen. Meine (beschränkte) Weltsicht sagt mir, dass es diese Themen sind, die die Gesellschaft beschäftigen. Massenmedien mögen Diskussionsschwerpunkte verschieben können, SB.de kann das sicher nicht. Also kann SB.de entweder die Mehrheiten ignorieren oder die “Mehrheits”-Themen aufgreifen.

    Und selbst wenn SB.de nicht dem Mainstream folgt, der Mainstream zwingt sich ihm auf. Und beeinflusst mit Klick- und Kommentarzahlen die Ratings.

    Nihilotrotzquam ist SB.de noch lange nicht Mainstream. Und das ist auch gut so.

  76. #76 cydonia
    Oktober 30, 2010

    Herr Stirn, ich kannte ihren blog nicht so gut, und bedaure es, dass Sie sich genötigt sehen ihn zu schließen. Immerhin war die Diskussion bis hierher sehr aufschlussreich.
    Was mich aber fasziniert, ist die Tatsache, dass einige der nun wirklich schwierigsten und unverschämtesten Trolle sich hier zu ihren Verteidigern und Fans aufschwingen.
    Und das haben Sie mit Sicherheit nicht verdient.

  77. #77 Hel
    Oktober 30, 2010

    @Sven Türpe

    Hat den Jungs mal jemand erklärt, dass sie mit Feminismus keine Frau ins Bett kriegen?

    Weder dürften gutaussehende junge Wissenschaftler derartiges nötig haben noch funktioniert bekanntlich das Vertreten gesellschaftlicher Theorien/Konzepte einem Aphrodisiakum gleich. Sag mal, und womit kriegst du denn die Frauen eigentlich ins Bett? Bist du einer von denen, die glauben, wenn man zehn Frauen die schlichte Frage “F***?” stellt, beißt mindestens eine an = 10% Erfolgsquote, boah…

    Ich mit meinem sprach- und wirtschaftswissenschaftlichen Examen fand die Threads über geschlechtergerechte Sprache größtenteils sehr interessant und habe darin wieder etwas dazugelernt, nicht nur über Sprache. Das Knauß-Blog bei Scilogs ist hingegen einfach nur eine Zumutung und eine Schande für die Mannheit.

    Die hier auf SB zT äußerst leidenschaftlich geführten Diskussionen gibts ja auch bei ganz anderen Themen, nämlich nicht nur bei Esoterik, Pseudowissenschaften und Religion, sondern ebenso bei Klimawandel, Quantenmechanik, CERN, SRT, Impfungen, Genetik, Politik, Geschichte, Wissenschaftstheorie und -philosophie uvm. Warum auch nicht?

    Die “Causa Jörg Friedrich”, die ich nur passiv mitverfolgt habe, sehe ich ambivalenter. Nachdem ich einige ältere Threads (ua JFs ersten und seinen letzten) gelesen habe, weiß ich zwar, dass er nicht “rausgeekelt” wurde, finde aber auch, dass beim Tonfall ihm gegenüber bisweilen das mE noch vertretbare Polemik-Ausmaß überschritten wurde. Daraus mag wohl seine manchmal deutlich spürbare Gekränktheit resultieren – durchaus verständlich. Nun hat JF auch einen, hm, sehr speziellen Schreibstil, der zwangsläufig angreifbar macht, sorry for that.

    @JF himself

    Immerhin, und das finde ich gut, stellen Sie sich auch schon mal den Debatten, gehen auf direkte Fragen/Einwände ein und versuchen sich zu erklären, was natürlich wie bei anderen mal besser, mal schlechter gelingt. Quasi öffentliche Selbstreflexion ist ein hartes Brot 🙂 Ich würde es begrüßen, Sie hier weiter regelmäßig zu lesen, obwohl ich in mancher Hinsicht nicht gerade massiv mit Ihnen konform gehe *g*

  78. #78 MartinB
    Oktober 30, 2010

    @BreitSide
    “Dein Terrain ist ja Mathe. Und da tummeln sich eben nicht so viele Trolle/Cranks. ”
    Naja, Pi-ist-rational-cranks sind auch nicht soo selten – einer stand in Hamburg immer vorm Geomatikum und verteilte entsprechende Handzettel. Heutzutage findet man die auch im Internet.

  79. #79 Sven Türpe
    Oktober 30, 2010

    Sag mal, und womit kriegst du denn die Frauen eigentlich ins Bett?

    Nonverbal. Aber wenn man erst mal so weit ist, zu reden (oder zu schweigen) wie einem der Schnabel gewachsen ist und sich dafür von keinem ein schlechtes Gewissen aufdrängen zu lassen, kommt es auf solche Feinheiten ohnehin nur in der E-Note an. Und aufs Aussehen bei Männern sowieso nicht.

    Das Knauß-Blog bei Scilogs ist hingegen einfach nur eine Zumutung und eine Schande für die Mannheit.

    Ist es das? Wie würde man die ganze Genderei denn korrekt belächeln?

  80. #80 Olli F.
    Oktober 30, 2010

    @Ali
    “Das Resultat ist, dass ich vor allem Beschimpfungen, Vorwürfe und Beleidigungen einstecken muss.”

    Jede einzelne kannst Du Dir wie einen Orden ans Revers heften. Ich lese Deinen Blog sehr gerne, gerade weil Deine Sicht so offen ist.

    Grüße,
    Olli

  81. #81 Islandguy
    Oktober 30, 2010

    @ Breitside (was für ein kindischer Nick)

    Und schon wieder ist es passiert: die üblichen einflätigen und unfältigen (oder umgedreht) Kommentare von Sven, SingSing, der-keine-grammatik-kennt-radi, neuerdings auch der Ire Näus oder IslandGay.

    Vielen Dank für das anschauliche, abschreckende Beispiel!
    Kommentare von Menschen wie Ihnen, die denken jemanden mit dem Attribut “gay” beleidigen zu können, sind es, die ernsthaft an Wissenschaft interessierte Blogger wie Alexander Stirn und Jörg Friedrich von hier vertreiben. Und warum sollten die sich auch von Ihrer fantasielosen Polemik den Tag verderben lassen?
    Sie schaden SB, Sie schaden dem Ansehen der Wissenschaft in der Öffentlichkeit. Ihr Spott fällt nur auf Sie selbst zurück, daran ändert auch Ihr pseudosachlicher Folgepost nichts.

  82. #82 Thilo
    Oktober 31, 2010

    Alexander: ” Ich kenne jedenfalls in meinem beruflichen Umfeld niemanden, der sich für Diskussionen über Horoskope oder Esoterik interessiert. ”

    Man könnte auch sagen, hier sitzt jemand ziemlich im Elfenbeinturm.

    Mein Punkt war, daß scienceblogs ein Bild davon vermitteln sollen, was Wissesnschaftler bewegt. Und Horoskope oder Esoterik bewegen Wissenschaftler jedenfalls nicht.

    Wer über Horoskope und Esoterik diskutieren will, kann das ja tun, aber warum hier auf den scienceblogs? Es ist doch auffallend, daß es in letzter zeit kaum noch gelingt, neue Blogger für die scienceblogs zu rekruiteren. Auf andere Wissenschaftler, die
    vielleicht bereit wären, hier zu schreiben, wirken solche Debatten offensichtlich ziemlich abschreckend.

    icelandguy: Der Vorwurf ist mehr als absurd. Letztlich ging es oft darum, daß selbsternannte Experten, darunter Sie selbst, z.B. beim Thema QT einfach nicht mithalten konnten, aber nicht bereit waren, ihre Irrtümer einzusehen. Was hätte Herr Friedrich da machen sollen? Für die Damen und Herren eine neue QT erfinden?

    ????

    Über Quantenmechanik habe ich mit Herrn Friedrich nie diskutiert. Meinen Sie https://www.scienceblogs.de/arte-fakten/2010/05/das-wissen-welches-wissen.php ?
    Herr Friedrich hat auch nie überhaupt nur versucht, mir Irrtümer nachzuweisen, sondern immer behauptet, er hätte eigentlich alles genauso gemeint wie ich und sei nur falsch verstanden worden. Aber vielleicht diskutieren wir das besser unter dem fraglichen Artikel.

  83. #83 René
    Oktober 31, 2010

    Zu dem Punkt, das viele die Scienceblogs (respektive Astrodicticum Simplex) als etwas wahrnehmen, wo nur über Homöopathie, Esoterik und Astrologie geschrieben wird, kann ich als Abhilfe nur empfehlen, das die Leute, die sowas behaupten,
    an die Hand genommen werden,
    vorm Rechner platziert werden,
    das AstroSimplex mit einem der ersten Beiträge geöffnet wird,
    und vom bereitgestellten Koordinator jeder Beitrag mit den kontroversen Themen überblättert wird,
    und der Behaupter gezwungen wird, die jeweiligen verbleibenden Beiträge gewissenhaft durchzulesen.
    Nach 48 Std. darf eine Schlafpause eingelegt werden.

  84. #84 Sven Türpe
    Oktober 31, 2010

    Mein Punkt war, daß scienceblogs ein Bild davon vermitteln sollen, was Wissesnschaftler bewegt. Und Horoskope oder Esoterik bewegen Wissenschaftler jedenfalls nicht.

    Offenbar bietet die Plattform aber Anreize, über diese Themen zu einer Gefolgschaft zu predigen, daraus Selbstbestätigung zu ziehen und das zu tun, was dem angezogenen Publikum gefällt. Also etwa unter Gejohle die Ketzersau rauszuwerfen, die gegen die sichtbaren Machtverhältnisse darauf beharrt, einen Blödsinn einen Blödsinn zu nennen.

    Die Plattform wirkt als Strukturverstärker. Blogs funktionieren gerade so, dass sie auf einem freien Medienmarkt um Aufmerksamkeit buhlen und jeweils ein Nischenpublikum ansprechen. Mit Krawall bekommt man ein Krawallpublikum und so weiter.

    Die Plattform Scienceblogs verzerrt diesen Markt. Teilnehmer erhalten innerhalb der Plattform Werbung in anderen Blogs in dem Maße, in dem sie Beiträge und Kommentare produzieren. Außerdem werden sie — mutmaßlich, ich kenne den Abrechnungsmodus nicht — auch proportional zu diesen Stellgrößen mit ausgeschütteten Einnahmen belohnt. Der Homo Oeconomicus wird das als eine Einladung verstehen, aus Kacke Geld zu machen, ähh, ich meine Stroh zu Gold zu spinnen.

    Wer stattdessen nur über interessante Themen bloggen will, geht dabei unter und findet sich in der Rolle des Ausgebeuteten wieder. Die wirtschaftliche Vernunft gebietet dann den Absprung: man steht am falschen Ende des Prinzips Andere arbeiten lassen (a.k.a. User-generated Content).

    Als Korrekturmechanismus bietet sich an, automatische Querverweise innherhalb der Plattform mit Kosten zu belegen und diese Kosten mit der Gewinnausschüttung zu verrechnen. Also ungefähr die Werbemechanismen von Google nachzubauen.

  85. #85 Sven Türpe
    Oktober 31, 2010

    Zu dem Punkt, das viele die Scienceblogs (respektive Astrodicticum Simplex) als etwas wahrnehmen, wo nur über Homöopathie, Esoterik und Astrologie geschrieben wird, kann ich als Abhilfe nur empfehlen, das die Leute, die sowas behaupten,
    an die Hand genommen werden, …

    Dein Vorschlag ist fehlerhaft. Er setzt nicht bei der Ursache an.

  86. #86 Florian Freistetter
    Oktober 31, 2010

    @Thilo: “Mein Punkt war, daß scienceblogs ein Bild davon vermitteln sollen, was Wissesnschaftler bewegt. Und Horoskope oder Esoterik bewegen Wissenschaftler jedenfalls nicht. “

    Du hast da was falsch verstanden, eventuell. SB vermittelt ein Bild davon, was die Wissenschaftler bewegt, die SB schreiben. Und die bewegt eben genau das, worüber sie schreiben. Und ich kann nur nochmal sagen: du kennst Wissenschaftler, die sich für Esoterik et al nicht interessieren. Ich kenne welche, die das sehr wohl tun. So what? Du wirst ja nicht ernsthaft behaupten, ALLE Wissenschaftler wären an solchen Themen uninteressiert – also bringen uns solche Anekdoten nicht weiter.

    “Auf andere Wissenschaftler, die
    vielleicht bereit wären, hier zu schreiben, wirken solche Debatten offensichtlich ziemlich abschreckend.”

    Auch den Schluß kann man nicht so einfach ziehen. Wenn du wissen willst, warum deiner Meinung nach keine guten neuen Blogger mehr kommen (was ich bestreite: Martin Bäker, Nils Cordes, etc) dann besprich das doch mit Marc; der kann dir das sagen; hier rumspekulieren bringt wenig. Und es ist ja auch nicht so, dass das Internet voll wäre mit deutsch bloggenden Wissenschaftlern… So gut wie alle die, die bloggen, bloggen eh schon für eine Plattform.

  87. #87 Thilo
    Oktober 31, 2010

    Und es ist ja auch nicht so, dass das Internet voll wäre mit deutsch bloggenden Wissenschaftlern…

    Tatsache ist, daß im Laufe des letzten Jahres eine Reihe guter Blogger zu den scilogs, aber kaum jemand zu den scienceblogs gekommen ist.

    Zugespitzt formuliert: vor 2 Jahren wurde auf den scienceblogs überwiegend über wissenschaftliche Themen und auf den scilogs überwiegend über Weltanschauungsfragen diskutiert. Inzwischen ist es eher umgekehrt.

    Und ich kann nur nochmal sagen: du kennst Wissenschaftler, die sich für Esoterik et al nicht interessieren. Ich kenne welche, die das sehr wohl tun. So what? Du wirst ja nicht ernsthaft behaupten, ALLE Wissenschaftler wären an solchen Themen uninteressiert – also bringen uns solche Anekdoten nicht weiter.

    Ich habe schon an einer Reihe von Universitäten gearbeitet und ich fahre auch häufig zu Konferenzen, zu unterschiedlichen Themen mit unterschiedlichen Teilnehmern. Mir ist noch NIE jemand begegnet, der sich (zustimmend oder ablehnend) mit Astrologie oder ähnlichen Themen beschäftigen würde.

  88. #88 Thilo
    Oktober 31, 2010

    Rene: Zu dem Punkt, das viele die Scienceblogs (respektive Astrodicticum Simplex) als etwas wahrnehmen, wo nur über Homöopathie, Esoterik und Astrologie geschrieben wird, kann ich als Abhilfe nur empfehlen, das die Leute, die sowas behaupten,
    an die Hand genommen werden,
    vorm Rechner platziert werden,
    das AstroSimplex mit einem der ersten Beiträge geöffnet wird,
    und vom bereitgestellten Koordinator jeder Beitrag mit den kontroversen Themen überblättert wird,
    und der Behaupter gezwungen wird, die jeweiligen verbleibenden Beiträge gewissenhaft durchzulesen.
    Nach 48 Std. darf eine Schlafpause eingelegt werden.

    Ich weiß schon (und hatte das weiter oben auch geschrieben), daß diese Themen nur einen kleinen Teil der Gesamtzahl an Artikeln ausmachen. Es geht hier aber um die WAHRNEHMUNG der scienceblogs.

  89. #89 Hannes Bongard
    Oktober 31, 2010

    Glück auf den Weg.

  90. #90 Hel
    Oktober 31, 2010

    @Sven Türpe

    Nonverbal.

    *grübel*…!?

    Aber wenn man erst mal so weit ist, zu reden (oder zu schweigen) wie einem der Schnabel gewachsen ist und sich dafür von keinem ein schlechtes Gewissen aufdrängen zu lassen, kommt es auf solche Feinheiten ohnehin nur in der E-Note an.

    Ähm, wenn du demnach nicht mal selber glaubst, man könne Frauen mit Gender-Debatten klarmachen, warum unterstellst du dann bei Martin, Jürgen und Jörg derartige Intentionen?

    Und aufs Aussehen bei Männern sowieso nicht.

    Meinst du? Ich glaube, gutes/gepflegtes Aussehen hilft Männern wie auch Frauen schon signifikant beim Anbahnen sexueller Kontakte (mit welchem Geschlecht auch immer) weiter.

    Und DU bist ja, wie dein Foto auf jener Business-Website zeigt, im übrigen selbst gar kein so unattraktiver Kerl – sofern du deinem weiblichen Gegenüber beim Date nicht gerade a la Knauß vorheulst, wie schrecklich benachteiligt du als Mann doch wärst und prompt deshalb “durchfällst”, dürftest du doch keine Probleme haben mit dem, was du übergeneralisierend mit “Feminismus” bezeichnest. Oder stört es dich schon, dein Publikum bei Präsentationen mit “Liebe Kolleginnen und Kollegen” anreden zu sollen, auch wenn Frauen eventuell in der Minderzahl sind? Oder verlangt man dir ab, von VirenscannerInnen zu schreiben?

    @Alexander Stirn

    Sorry für meine Unhöflichkeit, es ist Ihr Abschiedsthread, also wünsche ich Ihnen hiermit respektvoll alles Gute.

  91. #91 Alexander Stirn
    Oktober 31, 2010

    @Florian : Aber es klang für mich so, als wäre es für dich ein Problem, dass bestimmte Themen populärer sind als andere – und damit auch die Außenwirkung beeinflussen. Aber ich wüsste nicht, was man dagegen tun sollte – manches ist eben immer populärer als anderes.

    Die Frage ist ja auch, ob man überhaupt etwas dagegen unternehmen sollte, oder ob die Stärke einer Plattform nicht von ihren populärsten (und in der Außenwirkung sichtbarsten) Mitgliedern bestimmt wird – was letztlich allerdings einen selbstverstärkenden Prozess in Gang setzen würde. Nochmal: Mir geht es nicht darum, ScienceBlogs zu verändern, auch wenn der Post (schon allein ob seiner schieren Länge) etwas missionarisch klingen mag. Wenn es mir irgendwo nicht mehr gefällt, ziehe ich halt weiter.

    @cydonia: Was mich aber fasziniert, ist die Tatsache, dass einige der nun wirklich schwierigsten und unverschämtesten Trolle sich hier zu ihren Verteidigern und Fans aufschwingen. Und das haben Sie mit Sicherheit nicht verdient.

    Danke, das war absehbar, aber damit kann und muss ich leben.

    @BreitSide: Und selbst wenn SB.de nicht dem Mainstream folgt, der Mainstream zwingt sich ihm auf. Und beeinflusst mit Klick- und Kommentarzahlen die Ratings.

    Mit der gleichen Argumentation könnte man aber auch begründen (oder wenn man will: rechtfertigen), dass die klassischen Medien immer seichter werden. Wobei im Internet dieser Effekt durch Linkökonomie und Rankings natürlich noch deutlich verstärkt wird. Nur muss man dem zum Beispiel bei ScienceBlogs durch die Liste der meistgelesenen Artikel ganz oben auf der Startseite noch Vorschub leisten? Viele große Nachrichtenseiten im Netz verzichten bewusst auf solche Listen (die für ihre Außenwahrnehmung ziemlich peinlich wären).

    Und um es nochmals deutlich zu machen: ScienceBlogger machen keine “Hetzkampagnen” und sind auch kein “Haufen von Paranoikern”. (Der “Alexander” hier in den Kommentaren ist übrigens jemand anderes als ich, nur weil da teilweise etwas Verwirrung aufkam).

  92. #92 Florian Freistetter
    Oktober 31, 2010

    @Alexander Stirn: Ich vermute mal, du bist u.a. auch deswegen weggegangen, weil deiner Meinung nach bei SB die journalistischen Ansprüche nicht hoch genug sind? Das haben wir ja schonmal zumindest ansatzweise woanders diskutiert. Da kommts halt immer drauf an, wie man das Medium Blog für auffasst. Für mich ist das was ganz anderes als z:b. bei einer (Online)Zeitung und kann auch nicht mit gleichen Maßstäben gemessen werden. Aber ich verstehe auch, dass andere das anders sehen.

    “Zugespitzt formuliert: vor 2 Jahren wurde auf den scienceblogs überwiegend über wissenschaftliche Themen und auf den scilogs überwiegend über Weltanschauungsfragen diskutiert. Inzwischen ist es eher umgekehrt.”

    Die Themenmischung auf meinem Blog war vor 2 Jahren nicht anders als heute. Vor 2 Jahren war SB einfach nur noch nicht so bekannt wie heute. Heute gibt es viel mehr Leser – und deswegen auch mehr und längere und heftigere Diskussionen. Klar – weniger Leser machen weniger Stress. Aber ich blogge nicht, weil ichs gemütlich haben will…

  93. #93 Thilo
    Oktober 31, 2010

    Die Themenmischung auf meinem Blog war vor 2 Jahren nicht anders als heute.

    Wirklich? Der Blog beginnt im Februar 2008, den ersten Beitrag zur Astrologie habe ich im Juni 2008 gefunden, den ersten zur Homöopathie ebenfalls im Juni 2008, den ersten in dem es (am Rande) um Religion geht im November 2008. Dafür gab es damals auch noch
    Beiträge mit niedrigen Klickzahlen (was natürlich kein Wert an sich ist, aber doch auf die Verschiebung der Prioritäten hindeutet).

  94. #94 René
    Oktober 31, 2010

    Ich verstehe die Diskussion nicht wirklich.
    Ist die Kommentar-Zahl an einem Beitrag nicht als Indikator zu werten, wo die Leser/Schreibenden Kontroversitäten sehen.
    Ich will´s mal so sagen, bei der Ilona Baldus “Chemisch gesehen” lese ich mir durch, das da im Marsriegel Sonnenblumenöl statt Palmfett verwendet werden soll. Und ich lese auch durch, wie die gesättigten Fettsäuren umgewandelt werden. Nicht, das ich davon irgendwas behalten würde, aber was soll man da denn schreiben. “Aha, okay, gut zu wissen”. Da gibts einfach keine Reibungspunkte, wo Meinungen auseinander gehen.
    Bei Ulrich Berger “Kritisch gedacht” hingegen ist gerade eine Diskussion (die auch meinen Verständnishorizont bei weitem übersteigt) über das Erreichen der Lichtgeschwindigkeit. Da da aber Poster sind, die partout behaupten, das die Überschreitung möglich ist, gibts eben Diskussionen darüber.

    Und ich muß auch mal ehrlich sagen, das diejenigen, die sich darüber echauffieren, das bei Astrodicticum Simplex auch Themen abgehandelt werden, die den “normalgebildeten” Menschen interessieren, der verkennt, welche Zugpferd-Rolle dieser Blog für die Scienceblogs spielt. Ich behaupte nämlich mal, das die meisten Schreiberlinge durch diesen Blog überhaupt erst zu Scienceblogs gefunden haben. Das die anderen Blogs dadurch in die Nutznieser-Rolle kommen, weil sonst deren Blogs ungesehen bleiben würden, kann keiner ernsthaft bestreiten.

    Den einzigen Punkt, den ich in dieser Diskussion mit unterstütze, und an dem wirklich gearbeitet werden muß, um das Niveau hochzuhalten, ist der, das es eine ziemlich hohe Frequentierung von beleidigenden Äußerungen in den Kontrovers-Beitrag-Kommentaren gibt. Von Befürwortern, wie auch von Gegnern der jeweiligen angesprochenen Dinge.
    Eine Zensur seitens der Software wäre da wünschenswert, wo die Liste der betroffenen Wörter durch aussterneln, dem Leser vorenthalten bliebe.

    Gruß René

  95. #95 Thilo
    Oktober 31, 2010

    Ich denke auch, daß eine stärkere Zensur im Kommentarbereich durchaus wünschenswert wäre. Wenn man sich z.B. manche Kommentare unter diesem Beitrag anschaut (die ja alle von regelmäßigen Kommentatoren stammen), dann geht es doch zum Teil offensichtlich gar nicht mehr um die Diskussion konkreter Themen, sondern einfach ums Frust-Ablassen und Beschimpfen anderer Diskussionsteilnehmer, egal was die nun gerade gesagt haben. Dem kann man entweder durch eine rigidere Lösch-Politik entgegen wirken oder dadurch, daß man eben Diskussionen so aufzieht, daß diese Leute sich nicht angezogen fühlen.

  96. #96 S.S.T.
    Oktober 31, 2010

    @Thilo

    …und ich fahre auch häufig zu Konferenzen, zu unterschiedlichen Themen mit unterschiedlichen Teilnehmern. Mir ist noch NIE jemand begegnet, der sich (zustimmend oder ablehnend) mit Astrologie oder ähnlichen Themen beschäftigen würde.

    Ich auch und da habe ich sehr andere Erfahrungen gemacht; o.K. nicht gerade was Astrologie betrifft, aber gerade HP betreffend, und das von Leuten, die es von ihrer Ausbildung her besser wissen müssten (u.a. Dingen). Evtl. sind Mathematiker resistenter als Naturwissenschaftler, bei denen zwar die Zahl der ‘Gläubigen’ nicht sehr hoch ist, jedoch unübersehbar.

    Pseudowissenschaft übt nun mal einen großen Reiz zum debattieren aus, weil jeder mitreden kann und vieles ausreichend weit in den Sternen liegt, dass ausreichend Platz zum Schwafeln bleibt. Du hast so etwas doch selbst bei Deinen RT-Diskussionen erlebt. Ebenso reizt fast alles, was mit Prognosen zu tun hat, zum Mitreden (s. Primaklima).

    Rein fachliche Artikel mögen vielleicht zahlreiche Leser haben, aber regelmäßig haben sie auch wenig Komentar-Resonanz, weil eigentlich alles gesagt wurde (siehe eben hier) oder, was möglicherweise häufiger ist, anderes als ein “sehr schön dargestellt” bleibt einem (interessierten) Laien i.d.R. nicht. Oder erwartest Du eine Reaktion z.B. auf ‘Florians’ Geisternebel wie “in meinem Teleskop sieht das alles völlig anders aus, also Bullshit!!!!”

    Apropos Bullshit, die Reaktion von Diax Rake’s Bullshit-Bingo habe ich mit meinem Rant durchaus provoziert; wobei der Automatismus solcher Leute immer noch faszinierend ist. Zum ersten Mal ins Spiel gebracht war das Bingo noch witzig, aufgewärmt nur noch fade und als eigener Artikel zum Kotzen. Jedenfalls für mich. Und ich behalte mir das Recht vor, auf einem Forum wie diesem, Artikel nach meinem Gusto zu bewerten, denn die Kommentar-Funktion lädt logischerweise dazu ein, ja fragt sogar danach, sofern man seine Meinung begründen kann. Die indirekte Replik von @Florian darauf fand ich übrigens auch weit daneben, denn man kann durchaus rosa schön finden und blau ablehnen (hat im Individuellen etwas mit Weltverständnis zu tun).

    @Alexander Stirn
    Tut mir leid für Ihre Entscheidung. Ihre Beiträge fielen ‘leider’ unter die Kategorie B, ihnen Artikeln war also kaum etwas anzumerken. Jedenfalls alles Gute und viel Glück.

  97. #97 Sven Türpe
    Oktober 31, 2010

    Im Gegenteil. Eine rigide, aber nach subjektiven Kriterien ausgerichtete Löschpolitik sorgt voraussichtlich dafür, dass die an passender Stelle verhinderten Kommentare sich, angereichert mit Frust, weniger passende Kanäle suchen.

  98. #98 Thilo
    Oktober 31, 2010

    Eine rigide, aber nach subjektiven Kriterien ausgerichtete Löschpolitik sorgt voraussichtlich dafür, dass die an passender Stelle verhinderten Kommentare sich, angereichert mit Frust, weniger passende Kanäle suchen.

    Schon möglich. Aber das ist dann nicht unser Problem. Dafür gibt es schließlich die Diskussionsspalten von Spiegel-Online , Focus-Online oder den Tageszeitungen. Warum sollten die scienceblogs dafür zuständig sein?

  99. #99 Sven Türpe
    Oktober 31, 2010

    Weil diese Kommentare hier landen werden und nicht auf den Websites der Holzmedien. Und weil eine Kommentarredaktion das Geschäftsmodell verdirbt. Und weil das alles am Problem vorbeigeht. Kommentare sind nicht das Problem.

  100. #100 michael
    November 1, 2010

    @Alexander Stirn

    Wünsche auch alles Gute und viel Glück.

  101. #101 Leserdernichtmehrliest
    November 1, 2010

    Das Problem meine Damen und Herren aus meiner Sicht was sicher repräsentativ sicher für manche andere gilt ist, dass hier nicht Wissenschaft bloggt sondern bloggende Wissenschaftler ihren pers. Senf schreiben.Esoterische Themen wurden vor allem nach dem 2012 Hype verstärkt.FF hatt dass bestimmt gut gemeint aber es bildete sich eine Schar fundamentalistisch eingestellter Gemeinschaft die eine Weltanschaung predigen deren Ursprung und Bindung jeder hier kennt.Diese übernahme und das anlocken von eher unwissenden Menschen oder suchenden mit einer derart destruktiven Haltung voller Hass geprägt ist selten zu beobachten und bietet dem gemeinen Leser nur kopfschütteln.mit Skeptizismus hatt dies nichts zutun

    Zu erwähnen ist aber auch dass gerade in Grenzwissenschaftlichen Spezialsparten Themen aufgeworfen werden die nicht an der uni direkt erlernbar sind und der Blogger selbst nur sehr wenig Ahnung hatt bzw nicht intensiv damit auseinandergesetzt und doch kein deut abrückt von seiner Haltung.Es ist aber schon auch scheinheilig so zutun als ob man nicht bewusst auf Klickzahlen und Chipstütenunterhaltung mancher produziert oder Fische vor die Fans wirft.Ausserdem wenn jemand argumentativ ankommt wird dies selten als belebung erkannt nein die wahren Absichten zeigen sich dass es ein Battlefield ist .Sowas ist erbärmlich.Ausserdem kann man auch mal kommentare als kommentare stehen lassen und nicht wie ein Hai draufstürzen vom blogger selbst als ob er sich verteidigen muss…

    deswegen gehören solche Themen nicht hierher die nur zur extremen Feindseligkeit bestellt sind.Ich bin selbst Atheist aber 1 Milliarde Christen zu beleidigen sollte nicht sein..Kritik an der Sache schon aber ihr wisst was ich meine…

    Ich möchte hier Wissenschaft denn es ist ein Wissenschaftsblog.Dies kann versüsst werden mit pers. Anektoden.Doch solange hier nur Populismus betrieben wird und kein Skeptischer troll jehmals gesperrt wurde(oder wurde bspw. cydonia dass?) wird der alllg User und Wissenschaftsintertessierter laie lieber auf Spiegel Artikel zurückgreifen…

    das Projekt ist gescheitert und die guten verlassen das Schiff. noch kann man es retten …

    in diesem sinne es kann nur besser werden 🙂 .

    villeicht müsste auch um qualität zu bewahren gewisse Magnete die Segel streichen..

  102. #102 Sven Türpe
    November 1, 2010

    mit Skeptizismus hatt dies nichts zutun

    Doch doch. Der Skeptiker legt wert darauf, von seinen Mitskeptikern als solcher anerkannt zu werden. Manchem genügt das auch schon.

  103. #103 Florian Freistetter
    November 1, 2010

    @Thilo: “Dafür gab es damals auch noch Beiträge mit niedrigen Klickzahlen (was natürlich kein Wert an sich ist, aber doch auf die Verschiebung der Prioritäten hindeutet). “ Du meinst im Gegensatz zu jetzt und so Publikumsmagneten wie z.B. dem hier: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/10/wie-kleine-galaxien-gross-werden.php ?

    Aber egal – diese Diskussion führt zu nichts. Ich werde es sicher nicht schaffen ein Blog zu schreiben, bei dem niemand was zu meckern findet. Bzw. doch, aber dazu müsste ich die überwiegende Mehrheit der Leser vergraulen und nur noch über Themen bloggen die so gut wie keiner mehr versteht. Aber ich hab halt nunmal vergleichsweise viele Leser (und dafür werd ich mich sicher nicht entschuldigen…) und es ist unmöglich es allen Recht zu machen. Ich werde daher einfach mal so weitermachen wie bisher…

  104. #104 Sven Türpe
    November 1, 2010

    … was völlig in Ordnung ist. Man muss die Plattform in Ordnung bringen, so dass sie mit den real existierenden Bloggern für alle funktioniert, und nicht umgekehrt.

  105. #105 Eddy
    November 1, 2010

    1) Zu Florian Freistetter

    Solange er seine Esoterikbeiträge mit sehr guten populärwissenschaftlichen Artikeln würzt dürfte wohl niemand etwas dagegen haben.

    Es stimmt schon, dass er die Esoteriker anlockt wie das Licht die Motten um sie nicht immer ganz vorurteilsfrei und fair zu widerlegen. Sein Moderationsstyl ist aber sehr gut und seine Kommentare durchaus akzeptabel.

    2) Das kann man leider nicht von allen Sciencebloggern bahaupten. Völlig überrumpelte Diskussionsteilnehmer werden regelmässig von den allseits bekannten Blogpitbulls verbal zerfetzt. Der Colt sitzt recht locker bei einigen Verbalathleten, die wohl eher eine Heilung ihrer Triebe beim Psychologen erwarten dürften als auf den Scienceblogs.

    – Es gibt also grundsätzlich drei Gründe für Wissenschaftler die Scienceblogs zu meiden:

    a) Die zu grosse Nähe zu wissenschaftlichen Laien.

    b) Die zu grosse Thematisierung der Esoterik und der Heilmedizin.

    c) Die zu grosse Arroganz und Dummheit einiger weniger Scienceblogger.

    Wobei Punkt c) eigentlich das grösste Übel ist, das man mit einem resoluten und bestimmten gemeinsamen “Haltet doch endlich einmal euer blödes Maul” schnell behoben werden könnte.

    Aber wer spuckt sich schon gern in die eigene Suppe?

  106. #106 roel
    November 1, 2010

    Ich habe es zwar schon oben erwähnt, die Netiquette fordert zum sachlichen Stil und gegenseitigen Respekt auf. Wenn dieser Respekt jedem und von jeder Seite entgegen gebracht wird, stellen sich die Probleme fast alleine ab.

    Zur Zeit wird zwischen einigen sciencebloggern die Diskussion geführt, wie hier ggf. zensiert werden kann. Es wurde erfolglos versucht einzelne Kommentatoren zu sperren, und so muß jeder nicht genehme Kommentar händisch gelöscht werden (sehr zum Ärger dieser Blogger). Die einzige Möglichkeit scheint ihnen, eine 24 Stunden Kontrolle zu sein. Auf die Idee, dass der Ton die Musik macht sind sie bisher nicht gekommen. Und die paar Kommentatoren und auch Autoren, die sich nicht an die Netiquette halten, könnten einfach aussortiert werden.

    @webbär Zur Zeit keine weiteren Tipps.

  107. #107 BreitSide
    November 1, 2010

    MartinB·30.10.10 · 19:52 Uhr
    @BreitSide “Dein Terrain ist ja Mathe. Und da tummeln sich eben nicht so viele Trolle/Cranks. ”
    Naja, Pi-ist-rational-cranks sind auch nicht soo selten – einer stand in Hamburg immer vorm Geomatikum und verteilte entsprechende Handzettel. Heutzutage findet man die auch im Internet.

    Im Ernst? Naja, da muss ich wohl meinen Horizont noch etwas erweitern:-) Das war aber kein Ami, der das gerichtlich fixieren wollte? Aber die Story kennst Du sicher…

  108. #108 BreitSide
    November 1, 2010

    Islandguy·30.10.10 · 23:54 Uhr
    @ Breitside (was für ein kindischer Nick)
    Und schon wieder ist es passiert: die üblichen einflätigen und unfältigen (oder umgedreht) Kommentare von Sven, SingSing, der-keine-grammatik-kennt-radi, neuerdings auch der Ire Näus oder IslandGay.Vielen Dank für das anschauliche, abschreckende Beispiel!
    Kommentare von Menschen wie Ihnen, die denken jemanden mit dem Attribut “gay” beleidigen zu können, sind es, die ernsthaft an Wissenschaft interessierte Blogger wie Alexander Stirn und Jörg Friedrich von hier vertreiben. Und warum sollten die sich auch von Ihrer fantasielosen Polemik den Tag verderben lassen?
    Sie schaden SB, Sie schaden dem Ansehen der Wissenschaft in der Öffentlichkeit. Ihr Spott fällt nur auf Sie selbst zurück, daran ändert auch Ihr pseudosachlicher Folgepost nichts.

    Seit wann ist “gay” eine Beleidigung? Vielleicht in den USA oder in Bayern…
    Und außerdem laut Leo:
    gay der Homosexuelle (ein Homosexueller) | die Homosexuelle
    gay der Schwule (ein Schwuler) [ugs.]
    Adjektive/Adverbien (8 of 8)
    gay adj. bunt
    gay adj. fröhlich
    gay adj. heiter
    gay adj. homosexuell
    gay adj. lebenslustig
    gay adj. lustig
    gay adj. schwul [ugs.]
    gay adj. vergnügt
    Keine Grundformen ableitbar
    Weitere Treffer
    Substantive (1 of 1)
    gay man der Schwule (ein Schwuler) [ugs.]
    Wendungen/Ausdrücke (1 of 1)
    gay as a lark munter wie eine Schwalbe.

    Wo also liegt Dein Problem?

  109. #109 MartinB
    November 1, 2010

    @BreitSide
    Nee, das war so’n Rentner, der zeigen wollte, dass pi rational ist ubnd immer tolle Zettelchen mit abgefahrenen Skizzen drauf hatte. Vor der Physik stand einer, der immer die Relativitätstheorie widerlegen wollte (jaja, sowas gab’s damals schon…)
    Irgendwo bei den Artefakten hat mir ja auch mal jemand (ich glaube Ockham) einen Link geschickt zu einem Ami, bei dem pi unter gewissen Bedingungen gleich 4 war…

  110. #110 BreitSide
    November 1, 2010

    @BreitSide: Und selbst wenn SB.de nicht dem Mainstream folgt, der Mainstream zwingt sich ihm auf. Und beeinflusst mit Klick- und Kommentarzahlen die Ratings.

    Mit der gleichen Argumentation könnte man aber auch begründen (oder wenn man will: rechtfertigen), dass die klassischen Medien immer seichter werden. Wobei im Internet dieser Effekt durch Linkökonomie und Rankings natürlich noch deutlich verstärkt wird. Nur muss man dem zum Beispiel bei ScienceBlogs durch die Liste der meistgelesenen Artikel ganz oben auf der Startseite noch Vorschub leisten? Viele große Nachrichtenseiten im Netz verzichten bewusst auf solche Listen (die für ihre Außenwahrnehmung ziemlich peinlich wären).

    Da haste natürlich wahr. Man muss sich tatsächlich nicht jedem Publikumswunsch beugen.

    Und da waren sie wieder, die Zielkonflikte: Masse oder Klasse. Und ganz ohne etwas Masse lässt sich die Klasse von SB wohl nicht halten.

    Auf keinen Fall aber werden sich die SBler von den Tröllchen beeindrucken lassen, die (meist kurz vor ihrem Rausschmiss) den Untergang von SB heraufbeschwören. Sag ich mal einfach so. Meiner Hoffnung Ausdruck verleihend.

  111. #111 Sven Türpe
    November 1, 2010

    Man muss sich tatsächlich nicht jedem Publikumswunsch beugen.

    Ein schöner Satz, so mitten in einer Reality-Soap, die uns zeigt, dass Wissenschaftler und ihre Anhänger auch Menschen sind.

  112. #112 Thilo
    November 2, 2010

    Breitside: Auf keinen Fall aber werden sich die SBler von den Tröllchen beeindrucken lassen, die (meist kurz vor ihrem Rausschmiss) den Untergang von SB heraufbeschwören.

    Jörg Friedrich stand keineswegs vor dem Rausschmiß, auch wenn er selbst diesen Eindruck zu vermitteln versucht. Alexnader Stirn schon gar nicht.

  113. #113 Thomas J
    November 2, 2010

    @THilo

    Rausschmiess bezieht sich auf Tröllchen… nicht gleich überall Gespenster sehen.

  114. #114 Eddy
    November 2, 2010

    @Breitside

    Sie schreiben:

    “Und schon wieder ist es passiert: die üblichen einflätigen und unfältigen (oder umgedreht) Kommentare von Sven, SingSing, der-keine-grammatik-kennt-radi, neuerdings auch der Ire Näus oder IslandGay.”

    Das ist eine unnötige und pure Beleidigung weit unter der Gürtellinie, nicht weit weg von der üblichen Homophobie radikaler Gesinnung.

    Würde ich jetzt in Worten ausdrücken was ich von ihnen, angesichts obigen Zitats halte, würde man wieder mir genau das vorwerfen was sie eigentlich dauernd tun.

    Wikipedia:

    “Homophobie (von griech. ὁμός homós[1]: gleich; φόβος phóbos: Angst, Phobie) bezeichnet hauptsächlich eine soziale, gegen Lesben und Schwule gerichtete Aversion bzw. Feindseligkeit[2] oder „die irrationale, weil sachlich durch nichts zu begründende Angst vor homosexuellen Menschen und ihren Lebensweisen“.[3] Homophobie wird in den Sozialwissenschaften zusammen mit Phänomenen wie Rassismus, Xenophobie oder Sexismus unter den Begriff „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ gefasst und ist demnach nicht krankhaft abnorm.”

    Ich hoffe das ist auch sogar für sie so deutlich, dass sie entweder einfach mit dem Unsinn aufhören oder sich deutlich zu ihrer Gesinnung bekennen. Dann könnte man sie wenigstens endlich aus den Scienceblogs für immer entfernen.

    Die Blogger sollten lieber solche Individuen sperren anstatt diejenigen die sich gegen solchen und ähnlichen Populismus wehren müssen. Es sei denn diejenigen die diesen Populismus betreiben und schüren sind selbst Blogger unter einem Sockenpüppchen-pseudonym. Und auch das müsste herauszufinden sein.

    Da ich selbst auf einem Blog der Scienceblogs gesperrt bin weiss ich von was ich hier schreibe.

  115. #115 cydonia
    November 2, 2010

    Nicht überzeugend, Eddy, nur hyperventilierend.

  116. #116 BreitSide
    November 2, 2010

    @Thilo: “Jörg Friedrich stand keineswegs vor dem Rausschmiß, auch wenn er selbst diesen Eindruck zu vermitteln versucht. Alexnader Stirn schon gar nicht.”

    Ich meinte tatsächlich (natürlich…) die Tröllchen, die gerne nach diesem Schema vorgehen:
    – nerven mit copy&paste, Rabulistik, Verdrehungen,
    – auf die Nase fallen und von immer Wenigeren mehr ernst genommen werden,
    – wüste Beschimpfungen auf die Mitkommentatoren,
    – wüste Beschimpfungen auf den Blogautor,
    – Profezeiungen, dass SB demnäxt untergehe.
    Die verschiedenen Stadien sind fließend und können natürlich auch übersprungen werden…

  117. #117 Alexander Stirn
    November 2, 2010

    @alle: Ich würde bitten, wieder zu (wie es roel oben formuliert hat) sachlichem Stil und gegenseitigem Respekt zurückzukommen. Das ist kein Ort für Beleidigungen und Diskussionen über Homophobie.

    @Florian: Ich vermute mal, du bist u.a. auch deswegen weggegangen, weil deiner Meinung nach bei SB die journalistischen Ansprüche nicht hoch genug sind? Da kommts halt immer drauf an, wie man das Medium Blog für auffasst. Für mich ist das was ganz anderes als z:b. bei einer (Online)Zeitung und kann auch nicht mit gleichen Maßstäben gemessen werden.

    Das war jetzt kein Auslöser für meinen Weggang, aber ich finde diese Trennung zwischen den Bloggern auf der einen und den Journalisten auf der anderen Seite in der Tat nicht mehr zeitgemäß. Wer publiziert, egal wie und in welchem Medium, sollte sich an einem gemeinsamen Wertekanon orientieren. Dass dieser nicht eins zu eins aus den klassischen Medien oder der klassischen Journalistenausbildung übertragen werden kann, sondern ständig weiterentwickelt werden muss, ist natürlich auch klar.

    Aber ich hab halt nunmal vergleichsweise viele Leser (und dafür werd ich mich sicher nicht entschuldigen…) und es ist unmöglich es allen Recht zu machen. Ich werde daher einfach mal so weitermachen wie bisher…

    Wie gesagt, ich will niemandem vorschreiben, wie er/sie zu bloggen hat. Ich bin jemand, der dann lieber bei sich ansetzt und seine eigenen Konsequenzen zieht.

  118. #118 BreitSide
    November 2, 2010

    Eddy:“Das ist eine unnötige und pure Beleidigung weit unter der Gürtellinie, nicht weit weg von der üblichen Homophobie radikaler Gesinnung.
    Würde ich jetzt in Worten ausdrücken was ich von ihnen, angesichts obigen Zitats halte, würde man wieder mir genau das vorwerfen was sie eigentlich dauernd tun.”

    Nicht doch, das war nötig, glaubs mir!

    Aber warum kofferst Du Dich jetzt so auf? Du warst ja gar nicht in meiner Liste? Oder doch? Hab ich ein Sockenpüppchen getroffen?

  119. #119 Maulwurf
    November 2, 2010

    @ Alexander Stirn
    “Wer publiziert, egal wie und in welchem Medium, sollte sich an einem gemeinsamen Wertekanon orientieren.”
    Lese ich die Wissenschaftsartikel in den printmedien, dann musste ich sehr oft sehr falsche Behauptungen lesen (Bsp. gibt es genug). Man kann hier einigen (vorallem den hier angegriffenen) viel vorwerfen. Doch diese Personen verdrehen die wissenschaftliche Erkenntnisse nicht.
    “Wie gesagt, ich will niemandem vorschreiben, wie er/sie zu bloggen hat. Ich bin jemand, der dann lieber bei sich ansetzt und seine eigenen Konsequenzen zieht.”
    Klar, subtile Beleidigungen sind ja in Ordnung. Da benutzt ja niemand die bösen Worte. Wissen sie, diese Sätze hätten sie sich sparen können. Die Aussage diese beiden Sätze widersprechen nach mE auch eindeutig und könnten schon Rückschlüsse auf die “wahren” Gründe ihres Abgangs zulassen.

  120. #120 BreitSide
    November 2, 2010

    Mauli: was soll uns dieser Dein Post jetzt sagen?

    Dumpfe unterschwellige Unterstellungen und ein paar zusammenhangslose Binsenweisheiten und Behauptungen. Mehr habe ich nicht rausdestillieren können.

  121. #121 BreitSide
    November 2, 2010

    Ich finde es übrigens auch schade, dass Alex hier aufhört. Fliegerei und Raumfahrerei haben mich schon immer fasziniert.

    Wozu allerdings dann eine etwas nachdenklichere Wertung des Impacts dieser Aktivitäten gekommen ist. Jeder Flughafenanwohner weiß, wie das mit dieser ohrenbetäubenden “Faszination” ist.

    Trotz alledem finde ich eben so Sachen wie Bransons Raumer erst einmal toll. Frage mich nur, warum es wohl keinen Mittelweg gibt zwischen Massenkommerz und fast unbezahlbaren Einzelstücken. Aber das wäre ja Thema für einen anderen Fred (gewesen):-(

    Aber warum sollte man sich mit Dingen (hier eher Verhältnissen) quälen, die man als nicht mehr stimmig empfindet?

    Insofern alles Gute beim Neuen und danke für den unlarmoyanten Abschied ohne Auskeilerei!

  122. #122 Eddy
    November 2, 2010

    @Cydonia

    Ich habe nicht die nötige Zeit alle Beleidigung von Breitside auszugraben. Meine Kollektion aus einem einzigen Thread gegen mindestens 7 Personen muss erst einmal reichen :

    https://www.scienceblogs.de/primaklima/2010/08/klimaschmock-des-monats-august-2010.php

    “Ach SingSing, Du fällst ja auch schon wieder in das alte Klimatrollmuster:

    Fehlen die Argumente, geht´s an die Person. Erbärmlich.”

    “Ach AkaInhofeSockenpüppchenTroll, krieg Dich mal wieder ein.

    Meinst Du, Du kriegst noch mehr Gummipunkte für noch mehr Unsinn?”

    “Ach SingSing, Deine Verschwörungsfantasien sind schon bemerkenswert.

    Aber typisch für die KlimaMondLandungsEvolutionsLeugner. Also wieder nix Neues unter der Sonne.”

    “Inhofe, Du gibst – wieder – archetypenhaft den Klimaleugner.”

    “Ach Jantar, Du bist schon ein trolliges Sockenpüppchen. Wahrscheinlich aber nur wieder ein neues Minenhündchen, das, gefüttert mit den uralten Leugnerpolemiken, rumnerven soll.

    Und verlogen auch noch:”

    “Wie üblich und schon so oft gesehen: sobald der Klimatroll sein copy+paste verschossen hat und merkt, dass der Gegenüber Substanz hat, kommt die übliche Beleidigung”

    “Ach Sockenpüppchen, hat ED wieder mit so pöhsen Fakten Dein schönes Pippi-Kuckucksheim putt macht?
    Ist schon nett, wenn Trolle so fest mit dem Fuß aufstampfen, dass sie quietschen.”

    “Witzigerweise trifft man dieselben Leute und Meinungen bei
    – den Kreationisten,
    – den Mondlandungsleugenern,
    – den 9/11-Leugnern,
    – den Tabakleugnern,
    – den Einsteinleugnern,”

    “Na, Nörgelchen, wieder schlecht geschlafen?

    … Naja, wir trollerieren das, auch Klimatrolle haben Redefreiheit.”

    “Ach je, lesen sollte man können. Und dann vielleicht auch noch verstehen, was geschrieben steht.”

    “So stell ich mir Autismus vor:”

    “@Alles Käse: musst Du hier alle Freds mit Deinem Altmännerbesserwisserbeckmessertum (oh, sorry, der Hinweis auf Dein biologisches Alter ist ja sicher nicht pc) vollspammen?

    Dein Deppendeutschleerertum geht gewaltig auf den Senkel.”

    “Hoho, Luca, wisch mal schön wieder alles auf, wenn Du das geleßen hast…

    Was Du da abgeliefert hast, ist die bekannte krude Klimatrollmischung aus Strohmännern, Unsinn und glatten Lügen.”

    “brian, Du hast meinen Abend gerettet. Selten so viel Uninn auf einem Haufen gelesen. Was immer es ist, nimm es nicht zu oft!”

    Anhand dieser offensichtlich fehlgeleiteten “Diskussionskultur” kann man sehr schön erkennen, dass der Begriff “Islandgay” keineswegs ein Tippfehler war, sondern, dass der ach so nette und adrette Breitside ganz bewusst eine ganze Bevölkerungsgruppe (Homosexuelle) diffamiert um damit seine Abscheu gegenüber “Island guy” auszudrücken.

    Man sollte sich doch wohl bitte fragen dürfen wieso einige wenige Scienceblog-teilnehmer sich dauernd derart im Ton vergreifen dürfen und dieses Verhalten nicht nur geduldet sondern sogar vom Blogbetreiber applaudiert wird?

  123. #123 BreitSide
    November 2, 2010

    Man sollte sich doch wohl bitte fragen dürfen, warum ein bekannter Troll mit der einen oder anderen Sperrung nix Besseres zu tun hat als eine Exegese meiner Äußerungen. Die zum größten Teil ja gar nix mit ihm zu tun haben. Er meint vielleicht, Lokus45 kann nicht für sich selbst sprechen? Oder eine seiner Sockenpüppchen…

    Ich bin mir sicher, mit einer ähnlichen Wühlarbeit würde ich in kürzester Zeit von Eddy (oder seinen 7 gaaanz verschiedenen Sockenpüppchen) eine ungleich größere Sammlung ungleich unappetitlicherer Ablaichungen finden.

    Allein meine Erziehung verbietet mir, das Körperteil zu nennen, an dem mir das vorbeigeht.

    Eddy, Du musst noch viel ruhiger werden.

  124. #124 BreitSide
    November 2, 2010

    dass der Begriff “Islandgay” keineswegs ein Tippfehler war, sondern, dass der ach so nette und adrette Breitside ganz bewusst eine ganze Bevölkerungsgruppe (Homosexuelle) diffamiert um damit seine Abscheu gegenüber “Island guy” auszudrücken.

    Der war gut!

    Erst keine Ahnung von Englisch*) und dann noch Unterstellungen ohne Ende. “Diffamieren” ist ja ein Lieblingswort aus dem Klimatrollwortschatz. Naja, im bekannten Eddyversum ist vieles möglich…

    *)hatte ich doch extra einen Auszug aus Leo einkopiert, haste aber wohl nicht gelesen?

  125. #125 michael
    November 2, 2010

    Also : in Islandgay ist gay ja kein Adjektiv sondern ein Substantiv. Und da bietet Leo nur eine Übersetzungsvariante.

    Aber vielleicht kennt Breitside ja Beispiele, wo das zweite Wort adjektivisch zu verstehen ist.

  126. #126 BreitSide
    November 2, 2010

    Mir fällt grad kein englisches Wort mit Adjektiv hinten ein. Morgen vielleicht.

    Aber vor allem: “schwul” ist kein Schimpfwort, oder? Das erinnert mich an eine Szene, als Thomas Herrmans, der seine sexuellen Neigungen ja nun überhaupt nicht verbirgt, vom (offensichtlich nicht allzu schlauen) Rapper Coolio angemacht wurde: “bist Du schwul oder was?”

    Herrmans darauf: “ja, ich bin homosexuell.”

    Coolio:”was, homosexuell auch noch?”

    Das ist nicht ausgedacht, das passierte live!

    Also mal ganz flach atmen, “schwul” ist kein Schimpfwort, genausowenig wie “hetero”.

    Was ist übrigens mit dem so beliebten Namen Gaylord?

    Das Ganze erinnert mich an die Aufregung um das deutsche Wort “geil”.

  127. #127 michael
    November 3, 2010

    > Aber vor allem: “schwul” ist kein Schimpfwort, oder?

    Korrekt.

    > Was ist übrigens mit dem so beliebten Namen Gaylord?

    Laut Wikipedia ist wohl nicht mehr so beliebt:

    Gaylord rangierte in den USA von 1900 bis 1940 unter den 700 bis 600 beliebtesten Vornamen. Dies fiel dann rapide ab, so dass er 1960 nicht mehr unter den 1000 beliebtesten Vornamen aufscheint

    und im Deutschen wird der Name ebenfalls nur noch als Schimpfwort benutzt. (ebenfalls Wikipedia)

    > Das Ganze erinnert mich an die Aufregung um das deutsche Wort “geil”.

    Nun, wenn Du einen Namen verhunzt, so dass das Wort ‘geil’ drin enthalten ist, kommt das wohl auch nicht gut an!

  128. #128 Dr. Webbaer
    November 3, 2010

    @Herr Stirn

    Wer publiziert, egal wie und in welchem Medium, sollte sich an einem gemeinsamen Wertekanon orientieren. Dass dieser nicht eins zu eins aus den klassischen Medien oder der klassischen Journalistenausbildung übertragen werden kann, sondern ständig weiterentwickelt werden muss, ist natürlich auch klar.

    Wie verstehen Sie hier Wertekanon? So wie bspw. einige Medien intern ihre MAs einer gemeinsamen politischen Linie verpflichten? So wohl nicht, gell, sondern eher auf den Umgang bezogen?!

    Dieser ist interessanterweise idT gekennzeichnet durch Fehltritte, ob man hier die internen Angriffe gegen drei Blogbetreiber des (hiesigen! – darum: “intern” 🙂 Verbundes nimmt oder die Publikumsbeschimpfungen (Troll, andere Niedrigkeiten, öffentliche Moderation (Ausschluss – Warum -WTF- keine private E-Mail oder PM?) und “Hinrichtung” Kommentierender (gerne auch unter Gejohle von Claqueuren))…

    Da sind ja Klöpse dabei, die im Alltags- oder Berufsleben so gar nicht denkbar, also möglich, sind. Manche denken im anonymen Web geht sowas. Sie liegen falsch, es mangelt ihnen an Webkompetenz.

    Und hier würde ein Ethik-Kodex oder Value Statement -wie immer man das auch nennen möchte- helfen. Sofern er oder es durchgedrückt werden kann. Werden verbindliche und freundliche Umgangsformen von den Inhaltegebern anerkannt, dann wird auch der Kommentierende in aller Regel lieber.

    Bspw. der Webbaer. Dennoch muss bei einer Netiquettisierung des Ganzen aufgepasst werden, dass nicht Polemik und gelegentliche giftige Kommentierung ausgesperrt wird. Das ist schwierig, holzt man zu hart, dann nimmt das öffentliche Interesse ab und es bleiben die Claqueure übrige.
    Q: Will man das? A: Definitiv nicht.
    Q: Wieviel Stil- oder Inhaltshygiene will man? A: Eher in geringem Umfang. Die Debattenkultur soll nicht kaputt gehen, die hats in Doitschland ohnehin schon schwer…

    Vielleicht auch mal vom Troll-Begriff wegkommen: Es gibt keine Trolle, deren Kommentare personenbezogen und somit gemeingültig für niedrig zu erklären sind.

    HTH
    Wb

  129. #129 Eddy
    November 3, 2010

    @Breitside

    Sie schreiben:


    Eddy, Du musst noch viel ruhiger werden.

    Ich bin der ruhigste und freundlichste Mensch der Welt. Das heisst aber noch lange nicht, dass ich mir alles gefallen lassen muss.

    Nur durch Leute wie sie und “Evil Dude” (dieselbe Person?) (Scienceblogger?) ist eine gepflegte Diskussion kaum möglich. Leute wie sie, und einige Scienceblogger gehören leider dazu, kommen nicht damit klar dass es Leute gibt die eine andere Meinung haben als sie selbst.

    Das halte ich vor allem beim Thema Wissenschaft für äusserst problematisch.

    Ihre Kommentare hier zeigen doch jedem einigermassen gebildeten Menschen wes Geistes Kind sie sind.

  130. #130 Eddy
    November 3, 2010

    @Breitside

    Oohps I did it again 😉

    Sie schrieben:

    Eddy, Du musst noch viel ruhiger werden.

    ;-)))

    Wenn man sie so liest könnte man fast denken es wär besser SIE sollten ruhiger werden … 😉

    https://images.icanhascheezburger.com/completestore/2008/10/24/128693836362392538.jpg

  131. #131 Helmut E.
    November 3, 2010

    @Eddy
    In manchen Bereichen sind Meinungen zulässig, in anderen nicht. Wenn ich z.B. bei Florian ein Kommentar hinterlasse, dass sich meiner Meinung nach die Sonne um die Erde dreht, dann darf ich mich über Gegenwind nicht wundern.
    Dieses “anything goes” in unserer ach so liberalen Gesellschaft ist teilweise unerträglich. Meinungen, selbst wenn sie noch so dämlich sind, wollen gleichberechtigt neben belastbaren Fakten stehen.
    Was ist falsch daran, die Dinge beim Namen zu nennen?

    Die überwiegende Mehrheit der SB-Community macht einen Kommentator nicht sofort zur Schnecke sondern beweist geradezu Engelsgeduld. Wie Florian schon geschrieben hat: bestimmte Fragen wurden schon tausendmal gestellt, aber derjenige der sie stellt, macht dies vielleicht zum ersten mal und verdient eine freundliche Antwort. Erst wenn er sich wiederholt als unbelehrbar erweist, wird der Ton rauer.

    Etwas mehr Moderation wäre aber angebracht. Trolle, die hier aber nur stänkern und nichts zum eigentlichen Thema beitragen, sollten m.E.n. viel früher gesperrt werden. Webbär, Türpe, etc..

  132. #132 Peter Pan
    November 3, 2010

    Wenn ich es richtig gelesen habe, dann stört Sie überhaupt nur, der raue Umgangston der Blogautoren in den Kommentaren und nicht der der Kommentatoren generell. Die Blogautoren sind in der Regel noch die Zivilisiertesten.

  133. #133 BreitSide
    November 3, 2010

    michael, Du hast natürlich vollkommen Recht. Putzig find ich halt nur, dass sich gerade Eddy, der Meister im Güllewerfen, so aufplustert, wenn andere(!) Trolle auf der Ebene angeschossen werden, auf der sie sich bewegen. Dass er ein paar Tage lang (anscheinend aufgrund seines Rauswurfs) Kreide gefressen hat, macht seine – noch nicht allzu ferne – Vergangenheit nicht vergessen.

    Jeder einzelne meiner ach so pöhsen Kommentare hatte seinen Grund. Wie man sich bettet, so schallt es eben heraus. Masochisten können gerne nachlesen…

    Frage mich nur, warum ausgerechnet der Abschiedsfred eines sehr netten Blogs von Trollen zu weiteren Schlammschlachten genutzt wird.

  134. #134 Eddy
    November 3, 2010

    @Helmut und Peter Pan

    Es gibt nur einige wenige Blogautoren die so dermassen ausrasten, dass Kritik angebracht wäre. Bei Florian Freistetter z.B. reduziert sich sein “Ärger” meistens auf die klare und deutliche Ablehnung esoterischer Theorien.

    Hier auf “Alles was fliegt” wurde ein Scienceblog-thema angesprochen die Genderdebatte betreffend. Und da haben sich gleich zwei Blogautoren komplett daneben benommen.

    Wenn ich aus eigener Erfahrung schreibe, betrifft das einzig und allein die Klimadebatte, wo jegliche Frage oder Kritik mit besonders dummen, unflätigen, beleidigenden und diffamierenden Kommentaren bedacht wird.

    Und, ja, auch dort gibt es eine Art “Esoteriker”. Es gibt aber auch Klimaaktivisten, die jede Frage oder Kritik als persönliche Beleidigung ansehen, sei diese Kritik noch so berechtigt. (wo ein “Breitside” aka “Evil Dude” seine Fäkalsprache so liebend gern entfaltet)

    Roger Pielke jr.:

    The repeated character assassination and behind-the-scenes attacks of a small segment of the climate science community gives the entire field a black eye, and it continues unabated. Greenberg is right, these guys could make apple pie and motherhood come under public suspicion.

    Daniel Greenberg: “Roger, Re my stirring experience of jousting with Mann, Ehrlich, and Rahmstorf: What a scurrilous bunch.”

    ***

    “Dear Professors Mann, Ehrlich, and Rahmstorf,

    Your correspondence concerning my review of Roger Pielke’s book “Climate Fix” has provided me with a deeper understanding of the widespread public skepticism toward climate science. In your hands, apple pie and motherhood would come under public suspicion.”

  135. #135 Eddy
    November 3, 2010

    @Breitside

    Jeder der ihre Kommentare liest sieht dass sie gleich mehrere Kontrahenten auf die gleiche Art und Weise beleidigen, auch absolute Newcomer.

    Weder bei mir noch bei diesen Leuten können sie ein ähnliches Fehverhalten erkennen, von einer einzigen Person einmal abgesehen.

    Es gibt absolut keinen Grund jeden unbescholtenen Bürger (der bezweifelt dass wir bald alle tot gehen) so dermassen rüpelhaft und unfair zu beleidigen.

    Es würde den Scienceblogs gut tun ein solches absolut inakzeptables Verhalten dauerhaft zu unterbinden.

    Diese Beleidigungsorgien richten sich mittlerweile gegen mehr als die Hälfte der Bevölkerung.
    https://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-53287.html
    Und die Kritik am Benehmen einiger weniger Wissenschaftler wird durchaus sehr ernsthaft in der “science community” diskutiert:

    https://www.google.de/#hl=fr&source=hp&q=%22post+normal+science%22+climate&rlz=1R2ACAW_deLU401&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=&fp=3454005180339507

    Zum Beispiel:

    “Hans Von Storch: “Climate science is in such a post-normal situation; other contemporary examples refer to BSE and other environmental issues.”

  136. #136 BreitSide
    November 3, 2010

    Ach Eddy, für wie bescheuert hältst Du die Leser? Jeder kann nachlesen, dass die Gülle von Deinesgleichen kommt.

    Auch wenn Du Deine Sperre nicht verknusen kannst, ist das immer noch kein Grund, hier rumzunerven und krokodilstränenreich andere Blogs auch noch vollzuspammen.

    Aber es gilt wohl die Regel: Troll bleibt Troll, egal, wo er auftaucht.

  137. #137 Alexander Stirn
    November 3, 2010

    Da zum eigentlichen Thema offensichtlich alles gesagt wurde und sich das hier zu einem Zwiegespräch zweier Kommentatoren entwickelt, mache ich die Kommentare an dieser Stelle mal dicht. Danke für die Aufmerksamkeit.