Erfolgreiche Wissenschaft erfordert nicht nur Wissen, sondern auch eine große Bandbreite von Fähigkeiten und Charaktereigenschaften. Dies liegt an den vielfältigen Anforderungen, die an jeden einzelnen Wissenschaftler gestellt werden – man kann eben großteils nicht einzelne Aspekte daraus delegieren. Eine tolle Übersicht, was denn alles Wissenschaft ausmacht, habe ich gerade auf der Seite “Understanding Science” der Universität Berkeley gefunden (Bild anklicken für große Version).

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So etwas mag anspruchsvoll sein, ist aber genau das,was die meisten Wissenschaftler an ihrem Job reizt. Um nur einen kurzen Abschnitt aus dem oben verlinkten Blogpost auf Bitesize Bio zu zitieren:

Being exposed to the lab environment breeds a certain mindset. I was recently at a meeting where a “management consultant” (a good career, as far as I can see, if you want to earn lots of money for doing not too much at all) actually said something very interesting about scientists in general.

His comment was that in other industries he consults for, challenges are seen as something to be feared and avoided, but scientists thrive on challenge because the very basis of science is to try and solve a complex and challenging puzzle.

Was davon dann am Ende übrig bleibt zeigt dieses Diagramm von GraphJam 😉
song chart memes
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Total geklaut von Genomicron. Dort geht T. Ryan Gregory übrigens auch auf die Daseinsberechtigung von explorativer Wissenschaft ein.

Kommentare (3)

  1. #1 ali
    März 24, 2009

    Ich mag den Flow Chart. Wäre schön, wenn es noch um die Dimension von “Fortschritt” erweitert werden könnte (oder zumindest eine grafische Darstellung davon). So kommt es weniger dynamisch rüber und viele Nicht-Akademiker sehen so darin wohl eher ein Hamsterlaufrad…

  2. #2 Alexander
    März 24, 2009

    Ja, als Ausgleich für den Input hätte auch noch ein Output hingesollt. Ich finde das mit dem Kreislauf schon richtig, schließlich regen Ergebnisse neue Forschungsprojekte an. Aber ohne Anwendungen, die diese Ergebnisse auch nutzen, kann leicht der Eindruck vom Elfenbeinturm entstehen. Trotzdem, das Diagramm ist besser als alles, was mir in der Richtung bisher untergekommen ist.

  3. #3 Oliver
    März 26, 2009

    Ich sehe allerdings in der Liste der Fähigkeiten und Charaktereigenschaften ein paar Probleme. Wieviel beschäftigt sich der durchschnittliche Prof noch mit der händischen DURCHFÜHRUNG von Experimenten? Selbst bei nicht-prof.-Arbeitsgruppenleitern dürfte ein signifikanter Anteil damit nicht mehr viel zu tun haben. Ist er deswegen kein Wissenschaftler? Ein schlechterer Wissenschaftler? Kaum. Beim Analysieren der Ergebnisse sind sie ja häufig noch fit dabei und mit der Erfahrung kommen auch Vernetzungmöglichkeiten dazu, die man als Jungspund vielleicht gar nicht hat. Das heisst also die Ausprägung der einzelnen Merkmale kann ganz unterschiedlich sein. Es kann genauso auch Leute geben, die noch keine Leiter sind, aber intellektuell auch für Wissenschaftler überdurchschnittlich gut die Punkte verbinden können und die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Dafür haben sie vielleicht nicht die Geduld, 10 96-Well-Platten händisch zu pipettieren, weil ihre “Brainpower” nach Input schreit. Die traditionelle akademische Karriereschiene aber ist häufig nicht so flexibel. Selbst als Post-Doc verbringt man üblicherweise noch geraume Zeit an der Bench – toll für Leute, die das gerne machen. Für ausgesprochene “Brainworker” aber eher abschreckend. Da müsste man sich m.E. Alternativen ausdenken, um nicht Potentiale zu vergeuden. Nota bene: Das heisst ja nicht überhaupt keine Bencharbeit mehr, denn die ist ja notwendig, um die Plausibilität abzuschätzen und zu wissen, was so alles schiefgehen kann etc. etc. etc.