Emacs1 ist einer der leistungsfähigsten und dadurch auch komplexesten Editoren. Neben der im Titel benutzten Acronym-Erweiterung finden sich dank dieser Komplexität noch einige andere lustige Namen.
Schon ohne die bis ins letzte Detail mögliche Abstimmung auf den Benutzer findet man für fast alles Tastatur-Abkürzungen, die aus Sequenzen der im Titel
genannten Tasten, kombiniert mit normalen Buchstaben bestehen. Die Maus wird dadurch arbeitslos, die rechte Hand erspart sich viel Bewegung.
Möchte man diese möglichst schnell lernen startet man Emacs am besten mit der Option -nw oder schreibt gleich in die .bashrc
alias e=’emacs -nw’
alias se=’sudo emacs -nw’
Emacs läuft dann direkt im Terminal, ohne eigens Fenster. Das hat neben dem zwangsweise schnelleren Erlernen der Tastaturkürzel noch einen weiteren Vorteil: Man kann ohne unnötig Grafik zu transferieren auf einem Server arbeiten, auf den man nur remote zugreift.
Überrascht war ich wie schnell trotz der notorischen Komplexität dann doch einigermaßen zügiges Arbeiten möglich war. Also hier Bilder und Screenshots.
Das also ist mein Arbeitsplatz. Fast perfekt… demnächst kommt noch ein dritter Monitor dran.
Links neben dem großen Monitor an der Wand hängt das unverzichtbare Emacs-cheat-sheet. Auf dem großen Monitor wird ein Emacs-frame in einem Terminal dargestellt, es besteht aus drei Windows:
Im linken Fenster editiere ich R source-Code. Mit Hilfe von EES (einem Emacs-mode für R) kann ich einzelne Zeilen oder Bereiche dieses scripts ins rechte Fenster “schubsen”, wo eine R-Konsole innerhalb von Emacs läuft, im Fenster darunter lass ich mir Fehler anzeigen oder schau in das Transkript der Analyse(.Rout).
Rechts auf dem Bildschirm meines aufgeklappt aufgestellten Laptops stelle ich den Grafik-output dar. Vor der Tastatur des Laptops steht ein ESS-cheat-sheet( spezielle Kommandos für diesen Emacs-modus)3.
Nebe R (ESS war eigentlich der Hauptgrund warum sich für mich die Frage “Vim oder Emacs?” nicht stellte) ist Emacs auch in LaTeX unschlagbar.
Im linken Fenster eine TeX Datei in den hoffentlich letzten Zügen der Bearbeitung, Emacs läuft hier im RefTeX-modus. Im rechten Fenster schließlich eine BibTex Datei, die noch einiger Korrekturen bedarf. Auf dem kleinen Monitor wird mit jedem kompilieren automatisch mit Hilfe von xdvik die aktuelle .dvi Datei angezeigt.
Leider ist dieser Post noch nicht direkt in Emacs geschrieben, ich bin mir aber sicher es lohnt sich mir für den nächsten Post ein ähnliches Setup wie ich es für R und Latex dafür zu finden…
[1] viele sagen oder schreiben “der” Emacs, ich finde aber eine Software bekommt keinen Artikel.
[2] Eigentlich ist das ganze noch etwas komplizierter, da ich das R script auf meinem 2x Quad-core Server über ssh editiere. Man sollte dann X11 forwarding aktiviert haben und beim einloggen mit
ssh -Y -c arcfour,blowfish-cbc -C youruser@yourserver
ein Packen der Daten und eine schnelles Verschlüsselung einstellen (via Samat Jain)
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