Warum sollte uns interessieren, was so komische kleine haarige Viecher in ihren muffigen Tunnels anstellen? Wir haben doch schon so viel über Krebs herausgefunden, nur mit Mäusen und Ratten! Nun, die Erstautorin des Papers Vera Gorbunova hat da ein gutes Argument: Die sehr krebsanfälligen Mäuse und Ratten sind sehr praktisch, um zu verstehen, welche Vorgänge zur Entstehung von Krebs führen. Wenn ich aber lernen will, wie Krebs verhindert wird, sollte ich vielleicht besser in Tieren nachsehen, die keinen Krebs bekommen.

 

Gorbunova V, Hine C, Tian X, Ablaeva J, Gudkov AV, Nevo E, Seluanov A. Cancer resistance in the blind mole rat is mediated by concerted necrotic cell death mechanism. Proc Natl Acad Sci U S A. 2012 Nov 5.

 

 

[1] Ich bin selbst skeptisch, bei 2 Tierarten gleich so zu verallgemeinern. Es sind aber nunmal zwei sehr auffällige Eigenschaften – hohes Alter, kein Krebs – die sich unabhängig voneinander in 2 Arten entwickelt haben. Und diese 2 Arten teilen eine Anpassung an einen hypoxischen Lebensraum. Es ist zur Zeit nur eine Korrelation, aber mehr haben wir aktuell nicht. Man sollte also nachsehen, wie das mit anderen Tierarten in ähnlichen hypoxischen Lebensräumen ist, z. B. dem Maulwurf.

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Kommentare (3)

  1. #1 wereatheist
    Berlin
    November 21, 2012

    Und wie wärs mit Blauwalen als Modell? Mehrere hundert mal soviel Zellen wie ein erwachsener Mensch, und viel längere Lebenserwartung = mehr Gelegenheit für Zellen, Unsinn anzurichten, aus dem Ruder zu laufen…

    • #2 Alexander
      November 23, 2012

      Sehr gutes Argument! Eigentlich wollte ich genau über die Blauwale und Krebs 1-2 Sätze schreiben, aber naja, das Alter. Es gibt ein Paper, das eine Krebshäufigkeit wie beim Menschen angenommen hat und dann auf die Zellzahl von Blauwalen hochgerechnet hat. Wenn das so stimmen würde, sollte es Blauwale eigentlich gar nicht geben können. Die Blauwale müssen also irgendwie eine zu einer geringeren Krebsrate als der Mensch kommen. Was der entscheidende Faktor ist weiß bisher niemand so genau. Es könnte schon eine geringere Mutationsrate sein, oder ähnliche Anpassungen wie bei Nacktmullen und Blindmäusen auf Zellteilungsebene, etc. Der Unterschied zwischen Nacktmullen und Blindmäusen auf der einen und Blauwalen auf der anderen Seite ist, dass sich nur die eine Gruppe gut im Labor halten lässt… 😉

  2. #3 Hawk
    November 26, 2012

    Aber auch die Blauwale leben in eher sauerstoffarmer Umgebung… 😉

    Gruß Hawk