Der Begriff Fracking müsste mittlerweile jedem einmal zu Ohren gekommen sein.
Jedoch sind sich wohl die Wenigsten bewusst, was da auf uns zu kommen könnte.
Ich persönlich bin bei Fracking oder auch Hydralic Fracturing äußerst skeptisch.
Zur Methode:
Zuerst wird einmal eine mehrere hundert Meter tiefe Bohrung vorgenommen, um an die Schieferschichten zu gelangen.
Dass bereits diese Phase zu Problemen führen kann, zeigen misslungene Geothermie-Bohrungen z.B. im Breisgau, bei denen kritische Gesteinsschichten wie Anhyrit angebohrt und nicht richtig versiegelt wurden. Es drang Grundwasser ein, die Schichten quollen auf, bildeten Gips und heben den Boden etwas an. Folge: teure Straßenschäden und Mauerrisse. Diese Risiken sind aber mittlerweile gut beherrschbar, weshalb ich hier nicht das eigentliche Problem sehe. Die kritische Phase kommt danach: In die Gesteinsschichten wird unter Hochdruck das “Fracfluide” gepumpt.
Dabei handelt es sich um einen Mix von Sand, Wasser und diversen Chemikalien. Es führt zum Aufsprengen des Schiefers, wodurch Erdgas und u.U. Erdöl freigesetzt wird. Auch wenn sich die Unternehmen sicher sind, mittlerweile genügend Erfahrungen mit dem Abdichten der Bohrlöcher haben, bin ich mir bei den eingesetzten Chemikalien in den vielen vielen erzeugten Rissen nicht so sicher. Denn der größte Teil der Chemikalien bleibt im Boden zurück – und wir reden hier von verschiedensten Säuren, Bioziden, Schmiermitteln, Korrosionsschutzmitteln …
Diese Methode wurde zwar in den Vereinigten Staaten schon häufig angewendet, jedoch gibt es keine Langzeitstudien, ob das Fracfluide nicht doch irgendwann in das Grundwasser aufsteigen und dieses kontaminieren könnte.
Leider hat es das Thema noch nicht in die Politik geschafft. Ich hatte gehofft, dass es wenigstens im Wahlkampf irgendwo präsenter wird, aber Fehlanzeige.
Es gibt aber eine Publikation vom Umweltbundesamt, die sich mit den Auswirkungen vom Fracking befasst. Hier wird ausführlich auf die verschiedenen Risiken eingegangen und es gibt eine Einschätzung.
Ein sehr gutes Video zu dem Thema ist nun von den Machern von Kurzgesagt veröffentlicht worden, das, wie ich finde, einen guten Überblick über dem Thema gibt.
Hier nun die deutsche Version, den Link zur englischen Ausgabe, ist unten zu finden.
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