… wie jedes Jahr. Das interessante wird sein, wie schlimm sie uns dieses Mal erwischen wird und welcher Influenza-Typus beteiligt ist.
Die gemeldeten Grippefälle (und viele viele andere Erkrankungen) werden weltweit in der Datenbank der WHO erfasst und können dort auch abgerufen werden. Ich habe mir aus der ‘Influenza Laboratory Surveillance Information‘ die Influenza-Werte für Deutschland angeguckt (die österreichischen Werte sind vom Verlauf vergleichbar).
Für das bisherige Jahr 2013 erhält man folgenden Verlauf:
Aufgetragen sind die gemeldeten Fälle aufgelöst auf die einzelnen Kalenderwochen und die verschiedenen Influenzatypen. Die ersten Fälle wurden etwa Mitte November 2012 erfasst, während der Weihnachtstage gab es einen kleinen Einbruch und zum Jahresanfang 2013 – wenn für die meisten die Arbeitszeit wieder losgeht – steigen die Infektionen sprunghaft an und halten sich bis in den April hinein. Danach gab es bis zum Beginn der jetzigen Weihnachtsmarktsaison keine registrierte Influenza-Erkrankung.Die meisten Erkrankungsfälle hat uns dieses Jahr der Subtypus A-H1N1 beschert (hellbau), der allgemein als Schweinegrippe bekannt ist. Dieser sorgte 1918 erstmals als “Spanische Grippe” für Schlagzeilen. Der letzte große Ausbruch war im Jahr 2009.
Ich habe den Plot nochmal für die vergangenen Jahre bis 2009 dargestellt. Zu erkennen ist, dass sich an die erste Grippe – im “üblichen” Zeitraum – direkt eine weitere mit dem H1Ni1-Typus anschloss, die dann als “Neue Grippe” oder auch “Influenza A(H1N1) 2009” bezeichnet wurde.
Die Verteilung der Grippehauptzeiten in diesem Jahr für das restliche Europa sieht ganz ähnlich aus. Um das darzustellen, habe ich eine Tabelle erzeugt (Daten über FluNet [3]). Und da von Land zu Land die Zahlen natürlich stark schwanken, wäre es sehr unübersichtlich einfach nur eine Zahlentabelle zu zeigen. Stattdessen ist der maximale Wert der gemeldeten Erkrankungen pro Land rot, der niedrigste Wert jeweils grün und die Werte dazwischen entsprechend farblich skaliert. Heraus kommt diese Grafik: Jedes farbige Feld entspricht einer Kalenderwoche, für die bessere Orientierung sind die Jahres-Quartale markiert. Nicht übermittelte Daten sind blau eingefärbt. Auch wenn natürlich nicht jede Influenza-Erkrankung unbedingt erfasst wird (wenn man z.B. nicht zum Arzt geht), kann die Grafik dennoch als guter Trend genommen werden. Vor allem erkennt man, zu welcher Jahreszeit es sich besonders lohnt, sich die Hände gründlich zu waschen 🙂
Auf der Südhalbkugel verschiebt sich die Grippehauptzeit – was auch wenig überraschend ist:
Auf Wikipedia gibt es eine Übersicht über die Zusammensetzung der saisonalen Grippeschutzimpfung und eine Empfehlung zur Impfung, die ich gern zitieren möchte. Dieses Jahr wird geimpft gegen:
– A/California/7/2009 (H1N1) (die „Schweinegrippe“)
– A/Victoria/361/2011 (H3N2)
– B/Massachusetts/2/2012
“Es wird empfohlen, die Impfung möglichst jedes Jahr in der Zeit von September bis November durchführen zu lassen. Eine Impfung ist jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt noch möglich und sinnvoll, da der Schutz bereits ein bis zwei Wochen nach der Impfung voll ausgeprägt ist. Die Influenzaimpfung sollte vor allem bei älteren Menschen jährlich erneuert werden, da sich die kursierenden Influenzavirus-Typen schnell durch Antigendrift verändern, sodass die Impfung des Vorjahres nur noch einen Teilschutz gegen den neuen Virusstamm bietet.” [4]
In diesem Sinne einen guten Rutsch, momentan gibt es weniger Grippefalle als im Vorjahr,
vielleicht haben wir Glück und es wird ein eher ruhiges Jahr wie in 2012.
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[1] Datenquelle: © World Health Organization 2013
[2] Quelle der Grafiken: Influenza Laboratory Surveillance Information
[3] Datenquelle: FluNet
[4] Wikipedia: Grippeimpfung
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