Shakespeare-Becher aus dem Globe Theatre mit einer TARDIS im Hintergrund.

Spannend wird es bei der Frage, wo denn die richtigen VIP’s saßen – zum Beispiel das Königshaus. Beim Blick in Richtung Bühne sieht man einen Rang, der direkt hinter der Bühne langläuft – also hinter den Schauspielern – das war der Platz für die ganz wichtigen Gäste. Auf den ersten Blick eigenartig, aber wenn man sich überlegt, dass man nicht nur ins Theater geht, um ein Stück zu sehen, sondern um überhaupt mal etwas zu erleben, dann ist das genau der richtige Platz, um den ganzen Trubel zu sehen – so abwechslungsreich war es für den Adel zu der Zeit schließlich nicht.

Bildquelle: wiki, Autor: Tohma. Oben im Himmel zwischen den Sternzeichen ist eine Falltür verbaut, um den Auftritt für Himmliche Wesen zu ermöglichen. Eine andere Falltür ist auf der Bühne versteckt, um die andere Richtung zu öffnen.

Schön finde ich das Minimalistische. Die Kulisse steht für sich allein, kaum Effekte, die Zuschauer sind ganz nah dran und die Schauspieler haben die Möglichkeit mit dem Publikum zu interagieren und wirklich mit jedem Zuschauer den Augenkontakt finden zu können, so etwas findet sich nicht oft.
Interessierte werden im Netz, vor allem auf Wikipedia, noch tonnenweise weitere Fotos und Geschichten finden.

Wie aus anderen politischen Zusammenhängen bekannt ist, ist Obama aktuell in Europa unterwegs. Passenderweise hat er das Globe auch besucht.

Obama besucht das Globe Theatre. Bildquelle: BBC

Auf dem Bild erkennt man ganz gut, wie hoch die Bühne ist, und warum sie auch gerne als Tresen der Grounder bezeichnet wird. Heutzutage sind die Zuschauer natürlich etwas gesitteter, aber zu damaligen Zeit gehörte es zu der Aufgabe der Schauspieler, auch darauf zu achten, dass es sich der eine oder andere nicht zu gemütlich macht oder abgestellte Bierkrüge zu Stolperfallen werden. (Die beiden Treppen sind nur für die Umbaumaßnahmen am Bühnenbild angebaut)

Bildquelle: wiki, Autor: Schlaier. Blick auf das Globe von außen.

 

IMG_0718Nach der Führung hat man die die Möglichkeit, sich noch in Ruhe in der Ausstellung umzuschauen, die sich ausgiebig mit dem Leben und Wirken Shakespears auseinandersetzt. Oder man folgt dem Strom in den Shop und holt sich wie jeder Dritte einen Schädel als Andenken …
Ich hab mich dann doch lieber für den Becher entschieden.

Das Theater wird natürlich auch für Filmarbeiten verwendet, was sich natürlich durch seine historische Bauweise anbietet. Interessanterweise wurde “Shakespear in Love” nicht hier gedreht … aber dafür z.B. eine Folge Doctor Who (“The Shakespeare Code”, 3.2, 2007)

 

Der 10. Doctor

Apropos Dr. Who. Kaum eine andere Serie in GB ist so populär wie Dr. Who. Und selbst wenn man die Serie nicht mögen sollte, gehört sie dennoch dazu, so wie die roten Busse oder Scones.

Keine Sorge, ich werde euch jetzt hier keinen ausgiebigen Vortrag über Telefonzellen, Timeslords oder Tweed halten. Aber wer die Serie nicht kennen sollte und keine Lust hat, mehr als eine Folge zu gucken, dem kann ich eine Folge empfehlen, die wirklich alle Elemente und den Stil der Serie vereint:

Nicht blinzeln. Staffel 3 Folge 10 (Original: Blink, Juni 2007)

Guckt sie euch an und wenn ihr damit so gar nichts anfangen könnt, dann ist die Serie einfach nichts für euch 🙂

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Weeping Angel. Bildquelle: IMDb

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Einstein and Eddington. Bildquelle: IMDb

Der Darsteller des Doctors in dieser Folge ist David Tennant, ein ausgezeichneter Schauspieler (Bühne und Film) und Mitglied der brühmten Royal Shakespeare Company. Als er damals die Rolle übernommen hatte, war ich ziemlich skeptisch, weil er häufig etwas übertrieben gestikuliert. Aber er spielt so gut auf den Punkt und immer passend zur Situation, dass er aus meiner Sicht rückblickend der beste Doctor der neuen Serie ist.
Weiterhin bekannt könnte er einigen in seiner Rolle als Kilgrave in Marvel´s Jessica Jones oder als als Barty Crouch jr. in Harry Potter und der Feuerkelch sein. Eine andere spannende Rolle hat er im Film Einstein and Eddington übernommen. Hier spielt er neben Andy Serkis (Gollum, Herr der Ringe) die Rolle des britischen Genies (kein Blockbuster, aber wer die Sprache und schöne Kostüme mag, wird seinen Spaß haben).

Anlässlich der Shakespeare-400-Jahrfeiern ist er hauptsächlich auf den Theaterbühnen unterwegs und glänzte vor allem in seiner Rolle als Hamlet neben Patrick Stewart (Capt. Picard, Star Trek TNG), der den Claudius gegeben hat. Die Aufführung ist durch ihren großen Erfolg auch aufgezeichnet worden (auch wenn diese nun schon einige Jahre alt ist).
Ein wahres Fest der Nerd-Ikonen 🙂

Bildquelle: Royal Shakespeare Company

 

Weiter geht’s

Das Globe liegt für Touris überaus günstig. In direkter Umgebung liegen die Tate Gallery (weiter oben gab es ein Bild mit dem Turm), Milleniums Bridge, St. Paul’s Cathedral und das Bankside Pier.
Vom Pier aus legen regelmäßig Fähren in Richtung Greenwich ab, wie ich finde die beste Möglichkeit in diesen “äußeren” Stadtteil zu gelangen.

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Das Globe Theatre gesehen von der Milleniums Bridge. Vorne links ist das Bankside Pier zu sehen.

 

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Milleniums Bridge in Richtung St- Paul’s.

Richtung Greenwich

Greenwich ist eine andere Welt. Viel grün, niedrige Häuser, weniger Trubel. Eine kleine Ruheinsel innerhalb der Metropole. Beim nächsten Mal geht es dann hier weiter …

greenwichmeridian-1

Fortsetzung folgt 🙂

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Kommentare (1)

  1. #1 rolak
    24. April 2016

    Schön zu lesen!

    Außer für die Herren der Zeit, die zu Herren der Zeitung buchstäblich aufgeblasen und semantisch reduziert werden ;‑)