Schwappt die Seuche des Kreationismus auch auf Europa über? Offenbar! Nach dem Vorbild des „Creation Museum in Kentucky soll jetzt auch in Großbritannien ein privat finanzierter „Kreationismus-Freizeitpark“ gebaut werden. Unterdessen versucht die National Academy of Sciences (NAS) in den USA mit einer Broschüre Argumente gegen den zunehmenden Irrationalismus sprechen zu lassen.
Ein 4,9 Millionen Euro teure Themenpark, der die Schöpfungsgeschichte multimedial inszeniert, soll im Nord-Westen von England, im Verwaltungsbezirk Lancashire, gebaut werden. Das berichtete das Schweizer Portal „Livenet“ unter Berufung auf den britischen Observer. Neben dem Themenpark soll es Kinos sowie ein Fernsehstudio geben, in dem Filme mit christlichem Inhalt produziert werden. Die örtlichen Planungsbehörden scheinen aber von der Idee nicht so begeistert zu sein, wie sich die Initiatoren beklagen.
Argumentationshilfe gegen die finanziell scheinbar potenten Kreationisten könnte da übrigens ein kleines Büchlein bieten, das die US-Akademie der Wissenschaften am 4. Januar der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Es soll in einfachen Worten erklären, auf welchem Fundament die Evolutionsbiologie gründet und wo die Forschung heute steht. Ganz sicher eine Leseempfehlung für den konservativen Präsidentschaftskandidaten Mike Huckabee. Er kann sich die 80-seitige Broschüre im Netz kostenlos als pdf herunterladen oder als Paperback für $ 11,65 bestellen. Mit europäischen Augen gelesen würde das Bändchen einen leicht zwiespältigen Eindruck hinterlassen, wie das Deutschlandradio meint. In Deutschland tickten die Uhren doch noch etwas anders. Noch!
Eine Frage: Gibt es eigentlich vergleichsweise Materialien (für Jugendliche und Schulen) auch bei uns? Wenn nicht, wäre es vielleicht eine gute Idee, nicht so lange zu warten, bis auch hier das Kind in den Brunnen gefallen ist.
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