Das James Webb Space Telescope (JWST) ist der wissenschaftliche Nachfolger vom Hubble Space Telescope. Es wird das größte astronomische Observatorium sein, das jemals in den Weltraum gesandt wurde. 2013 soll JWST mit einer Ariane 5 Trägerrakete in den Weltraum transportiert werden. Das JWST Programm, in Kooperation mit der National Aeronautics and Space Administration (NASA), der European Space Agency (ESA) und der Canadian Space Agency (CSA), ist das weltweit bedeutendste Vorhaben in der Astrophysik. Bis zum 23.11.2008 ist ein 1:1 Modell des JWST im Innenhof des Deutschen Museums zu sehen.
Mit JWST erhofft man sich durch die Beobachtung dieser jungen Galaxien auch einen Blick zurück in die Vergangenheit unserer eigenen Galaxis, der Milchstraße. Um noch weiter als Hubble in die Tiefen des Weltalls schauen zu können, wird es sowohl mit einem größeren Spiegel, der das Licht besser bündelt (der Primärspiegel des JWST hat 6,5 m Durchmesser, wohingegen der von Hubble nur 2,4 m hatte), als auch mit einer Reihe empfindlicher Geräte ausgestattet, die insbesondere die eingefangene Strahlung in einem weiten Bereich des infraroten Lichts auswerten werden. Genau diese Strahlung ist es, die wesentliche Informationen vom Beginn des Universums und seinen ersten Sternen liefert, denn aufgrund ihrer Fluchtgeschwindigkeit ist ihr Licht, das uns aus dieser frühen Zeit erreicht, inzwischen in den Infrarotbereich verschoben. Man nennt das spektrale Rotverschiebung.
Den Kern der komplexen Instrumentierung bilden drei wissenschaftliche Instrumente:
Die empfindliche Infrarot-Kamera NIRCam detektiert Infrarotstrahlung im Bereich zwischen 0,6 und 5 μm Wellenlänge und wird vor allem zur Erforschung der ersten – nach dem Urknall – entstandenen Sterne eingesetzt werden.
NIRSpec ist ein Spektrograph für den nahen Infrarotbereich mit Wellenlängen von 0,6 bis 5 μm, der nicht nur hoch aufgelöste Spektren, sondern zusätzlich auch Bilder liefert.
MIRI, ein kombiniertes Instrument für den mittleren Infrarotbereich – bestehend aus Kamera und Spektrograph, ist für die Infrarotstrahlung zwischen 5 und 27 μm Wellenlänge empfindlich und deckt diesen Bereich mit Bildern und Spektroskopien ab.
Zusätzlich mit an Bord wird als viertes Instrument der FGS (Fine Guidance Sensor) sein. Er dient der Ausrichtung des Teleskops.
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