Es wird heute etwas kulinarisch. Aus meiner Küche habe ich braunen Zucker und Jodsalz mit Fluorid und Folsäure mal näher betrachtet. Bei zwei wasserlöslichen Substanzen habe ich natürlich auch versucht das Auflösen bildlich einzufangen. Los geht es mit dem braunen Zucker.
Irgendwann hab ich mir mal eine Tüte braunen Zucker gekauft. Auf der Verpackung ist nicht angegeben woher der Zucker kommt oder woraus er gewonnen wurde. Da es sich um eine Deutsche Marke handelt, vermute ich das ich hier Zucker aus Zuckerrüben erstanden haben, aber sicher bin ich mir da nicht. Von der chemischen Seite betrachtet ist Zucker ein Disaccharid, wobei bei meinem braunen Zucker noch einige “Nichtzuckerstoffe” enthalten sind und für die braune Farbe sorgen*. Wenn man einen näheren Blick auf den Zucker wirft wirkt er allerdings gar nicht mehr so braun.
Der fummelige Teil an der Sache ging los als ich mir überlegt habe, dass es doch schön wäre den Zucker beim Auflösen zu beobachten. Ich habe einige Versuche gebraucht bis ich es geschafft hatte noch Zuckerkristalle im Bild zu haben nachdem das Wasser eingestörmt ist. Den abenteuerlichen Aufbau zeige ich vielleicht irgendwann einmal, so lange könnt ihr euch – hoffentlich – an dem Ergebnis** erfreuen. Das Video läuft in vierfacher Geschwindigkeit ab.
Aus der süßen Welt des braunen Zuckers geht’s jetzt zum Salz. Ich hab bei mir in der Küche Jodsalz +Fluorid +Folsäure eines ungenannten Herstellers stehen. Es handelt sich also um eine Menge Natriumchlorid das mit 15 µg – 25 µg Iodat pro Kilogramm angereichert wurde. Hierzulande gibt es zum Glück keine Jod-Unterversorgung in der Bevölkerung mehr und damit das auch so bleibt gibt es Jodsalz. Zusätzlich habe ich noch Fluorid und Folsäure in meinem Salz aus der Küche. Das Fluorid ist aus dem selben Grund im Salz, wie wir es überall in Zahnpasta finden können: um unseren Zähnen was gutes zu tun und Karies zu reduzieren. Allerdings ist die Wirksamkeit in Speisesalz noch durch keine Studie untermauert, es gibt lediglich Nachweise für die Wirksamkeit von Fluorid in Tablettenform. Schließlich habe ich noch Folsäure in meinem Salz, was nicht anderes als Vitamin B9 ist. Der menschliche Körper kann dieses Vitamin nicht selbst produzieren und muss es durch die Nahrung zu sich nehmen. Zum Glück tut das jeder von uns einfach in dem man Obst und Gemüse isst, und eine Überdosierung von Folsäure ist recht schwer zu erreichen, da der Körper die Folsäure über den Urin wieder abgibt, die er nicht speichern kann. Für Schwangere ist Folsäure relativ wichtig, weil nachgewiesen ist, dass sich Folsäure positiv auf die Entwicklung des Kindes auswirkt – aber ich will mich nicht auf das dünne Eis der Lebensmittelberatung begeben, Links zu den Studien über Folsäure in den Fußnoten***.
Eigentlich hatte ich sehr kantige Salzkristalle erwartet. Das Kristallgitter von Natriumchlorid erzeugt eigentlich wunderschöne, würfelförmige Strukturen. Aber vermutlich hat der Transport und die Lagerung die Kanten der Kristalle abgerundet beziehungsweise sorgen die Zusatzstoffe für ein nicht so kantiges Aussehen der Kristalle. Da die Salzkörner deutlich kleiner waren als die Zuckerkristalle war das Zusehen beim Auflösen in Wasser noch schwieriger. Ich habe zwei Blickwinkel aufgenommen: Der erste Teil des Videos zeigt Salz durch den Boden einer kleinen Glasschale, der zweite Teil zeigt es von oben, durch das Wasser hindurch. Dabei ist störend das immer wieder dünne Schichten von Salz an die Oberfläche aufschwimmen oder sich am Boden niederschlagen, was man durch die zwei unterschiedlichen Blickwinkel auch ganz gut sehen kann. Auch dieses Video läuft in vierfacher Geschwindigkeit ab.
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