Ich bin immer offen für Anregungen was ich denn noch schönes unter das Mikroskop legen könnte. Schreibt es einfach in die Kommentare oder zwitschert es mir bei Twitter: @andereLampe. Übrigens habe ich neulich auch mit verschiedenen Stiften herum experimentiert und das Ergebnis getwittert. Hier geht es zu dem Bild.

Fußnoten:

* Bei meinem braunen Zucker handelt es sich nicht um Rohrzucker (ist teurer, hätte der Hersteller drauf geschrieben) und ich habe nicht heraus bekommen was denn diese “Nichtzuckerstoffe” sind, die das braun ausmachen. Weiß das jemand?

** Die Videos bei YouTube sind ebenfalls unter CC-Linzenz. Benutzen, remixen, Dinge tun, nur setzt doch einen Link hierher, bitte. Danke.

*** Ärztezeitung über Folsäure, Artikel in The Journal of the American Medical Association, Pressemeldung zum Artikel in JAMA. Schaut euch Studien an, glaubt nicht unreflektiert alles was irgendwo im Internet steht, fragt euren Arzt.

 

 

 

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Kommentare (20)

  1. #1 rolak
    22. Juni 2015

    Nichtzuckerstoffe

    Nicht sehr genau: Das Färbende dürfte wohl unter den anderen wasserlöslichen Inhaltsstoffen der Zuckerpflanze zu finden sein, bei ‘Melasse‘ ist leider nur eine grobe Listung zu finden.

  2. #2 Lercherl
    22. Juni 2015

    Braunzucker aus Zuckerrüben ist eher selten, weil die Inhaltsstoffe der Zuckerrübe sehr intensiv riechen (und für die meisten Geschmäcker eher scheußlich – von Bio-Freaks habe ich einmal so einen Zucker in mehreren Sorten serviert bekommen, ich fand sie alle ungenießbar).

    “Wiener Zucker” (ist eine Marke) bietet z.B. Braunzucker aus Zuckerrohr an und “Kristallzucker aus der Zuckerrübe, veredelt durch Karamellisierung und Zugabe von Zuckerrohrsirup”

    Ich habe mir ja einen Slogan für die Zuckerindustrie ausgedacht (in Anlehnung an “Zucker – ein reines Naturprodukt”):

    “Zucker – nur Erdöl ist natürlicher.”

    • #3 André Lampe
      22. Juni 2015

      Na, da war wohl meine Vermutung mit den Zuckerrüben falsch. Bin jetzt trotzdem mal neugierig geworden woher denn mein Zucker kommt…

      Herzlichen Dank für die Info!

    • #4 rolak
      22. Juni 2015

      für die meisten Geschmäcker eher scheußlich

      Nanana, vergehe er sich nicht an der hiesigen Kultur, Lercherl, die Zuckerrüben-Melasse wird sogar in etwas eingedickt einzeln und ziemlich erfolgreich auf den (nicht nur) rheinischen Markt gebracht – unter sehr wertigem Namen. Braunen Rübenzucker gibt es hier eher ‘am Stück’, was sich dann Kandis nennt – auch wenn afaik die Färbung eher durch Zuckersirup-Erhitzen aka Karamellisieren entsteht.

      woher denn mein Zucker kommt

      Seit einiger Zeit ist in vielen Läden (und somit ~jederzeit) FairTrade-Brauner-RohrZucker im Angebot, André, der aktuelle Vorrat (insbesondere für Liköre) kommt via Lidl via Südzucker aus Malawi, wie allerdings erst nach Eingabe des Codes zu erfahren ist.

  3. #5 Kathi Keinstein
    22. Juni 2015

    Als Chemielehrerin finde ich den Auflösungsprozess auf Video extrem spannend. Ich werde mir den Artikel bookmarken und womöglich mal im Unterricht verwenden :).

    Folsäure ist übrigens nicht nur fürs ungeborene Kind wichtig, sondern auch die werdende Mutter hat Bedarf daran. Das Gleiche gilt für Frauen, die die Antibaby-Pille nehmen. Ich habe am eigenen Leib erfahren, dass ein Folsäuremangel zu den Nebenwirkungen zählt (eine Blutprobe beim Arzt ist da sehr aufschlussreich). Das kann aber mit Folsäure-Tabletten recht einfach behoben werden.

    • #6 André Lampe
      22. Juni 2015

      Hallo Kathi,

      Danke für die Infos zur Folsäure. Als Chemielehrerin kannst du mir ja vielleicht erklären warum beim Salz diese “Plättchen” an der Oberfläche entstehen (die immer so blöd die Sicht verdecken)…? Und könntest du noch ein Video mit geringerer Vergrößerung für das Lösen von Salz brauchen?

  4. #7 Kathi Keinstein
    22. Juni 2015

    Ich habe gerade nachgelesen, dass in Speisesalz häufig Carbonate (Calciumcarbonat (E 170) , Magnesiumcarbonat (E 504) ) als Rieselfähigkeitsförderer zu finden sind (reines NaCl ist hygroskopisch und würde daher bei Kontakt mit Luftfeuchtigkeit verkleben). Calciumcarbonat (Kalk!) und Magnesiumcarbonat sind bekanntlich in Wasser schlecht löslich und laut diversen Seiten für die Wassertrübung beim Auflösen von Salz im Wasser verantwortlich. Ich kann mir vorstellen, dass eben diese Trübung von den unter dem Mikroskop lästigen Plättchen herrührt (die folglich aus Calcium-/Magnesiumcarbonat bestehen).

    In dem Fall hätte ich sogar eine Erklärung für die vielen kleinen Gasbläschen in den Salz-Videos, insbesondere wenn du mit destilliertem Wasser mikroskopierst: Aus Carbonat-Ionen entsteht in saurer Umgebung (und destilliertes Wasser ist mit einem pH knapp unter 7 schon ein Bisschen sauer) Kohlensäure, die wiederum zu Kohlendioxid-Gas und Wasser zerfällt.

    Gegen störende Carbonate sollte es helfen das Wasser vor dem Draufträufeln ein wenig anzusäuern. Dann sollten sich auch die Plättchen auflösen. Wenn das nicht klappt, könnte die verantwortliche “Rieselhilfe” auch aus Silikaten bestehen, die sich ohne weiteres nicht lösen lassen.

    Eine dritte häufig eingesetzte Rieselhilfe ist übrigens Kaliumhexacyanoferrat ( E 536). Das ist allerdings gut wasserlöslich und gelb, weshalb ich bei deinem Speisesalz eher auf Carbonate tippen würde.

    • #8 André Lampe
      22. Juni 2015

      Danke für diese Video-Analyse, Kathi!

      Ich habe für die Videos gefiltertes Leitungswasser benutzt, also definitiv kein destilliertes Wasser. Aber ich versuche es mal mit ein wenig Essigessenz im Wasser, wenn ich die Zeit finde. Du hast nämlich vollkommen recht, auf der Verpackung sind Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat als Rieselhilfe angegeben. Ich muss demnächst sowieso nochmal am Institut vorbei, da könnte ich dann auch mal den pH-Wert meines gefilterten Leitungswassers bestimmen und vielleicht ein paar Körnchen reines NaCl mitnehmen. Nochmal herzlichen Dank für deine ausführliche Recherche.

  5. #9 LasurCyan
    22. Juni 2015

    und ziemlich erfolgreich auf den (nicht nur) rheinischen Markt gebracht

    Hier am SaaleStrand wird das als ÜberRübe vertickt, rolak. Lohnt sich imho, das mal mit dem Grafsafter Goldschaft zu vergleichen. Mein TestErgebnis war..eindeutig.

    • #10 rolak
      22. Juni 2015

      ÜberRübe

      Sieht aus wie die Einsteiger-KöderDroge, LasurCyan, die Rübe mit anderen Zuckern auf ein Drittel verdünnt. Ein Vergleich wäre daher wohl eher sinnleer, doch Probieren werde ich das geüberte allemal mal.

      Find im Moment den link nicht, doch rigendwo wurde mal erklärt, warum und wie manche Bitterstoffe, insbesondere in Kombination mit Röststoffen als Stimmungsaufheller wirken – jedem das Seine, auf der Insel Toast mit BitterorangenMarmelade, hier Rievkooche met Kraut

      • #11 André Lampe
        22. Juni 2015

        Goldsaft – habe ich vollkommen vergessen bzw. verdrängt. Hat mir nie wirklich geschmeckt, um ehrlich zu sein. Aber war auf vielen Frühstückstischen auch in OWL zu finden. Ich danke in jedem Fall für die lehrreichen und unterhaltsamen Kommentare! Schade das sich Goldsaft nicht als Probe eignet, da wird man nicht viel sehen, jedenfalls bei der momentanen Auflösung…

        Übrigens kommt mein Zucker tatsächlich aus Rüben. Ich hab einfach bisher nicht die Firma gegoogelt sondern nur auf die Packung geschaut. Die stellen ihren Zucker ausschließlich aus Rüben her…

      • #12 rolak
        23. Juni 2015

        mir nie wirklich geschmeckt

        Ja, das Stöffchen ist schon ziemlich polarisierend, André, wohl wie vieles noch nicht auf MinimalMittelgeschmack Herunterproduziertes.
        Mancmal, aber wirklich nur manchmal nehme ich einen dicken Teelöffel Kraut in die große Tasse SonntagsMorgensKaffee – allein das Erzählen hat schon die erstaunlichsten GesichtsVerzerrungen hervorgerufen 😉

        • #13 André Lampe
          23. Juni 2015

          das Erzählen hat schon die erstaunlichsten GesichtsVerzerrungen hervorgerufen

          Tut es auch bei mir, allerdings nur weil ich nicht an gesüßten Kaffee glaube 😉

  6. #14 LasurCyan
    22. Juni 2015

    auf ein Drittel verdünnt. Ein Vergleich wäre daher wohl eher sinnleer,

    In diesem Sinn schon, rolak. Nur verdünnt die Verdünnung hier nicht^^. Es werden in dieser Form die ‘StimmungsAufheller’ schon mit eingepflegt.

    @André Lampe

    Irgendwie lassen sich die ‘nachfolgenden Kommentare’ nicht per PingMail abonnieren. Wenn das so gewollt ist, kannst Du diese Nachricht..ignorieren.

    • #15 André Lampe
      22. Juni 2015

      Irgendwie lassen sich die ‘nachfolgenden Kommentare’ nicht per PingMail abonnieren. Wenn das so gewollt ist,

      Nein, ist nicht so gewollt *seufz*

      Danke für den Hinweis, ich kümmer mich drum.

  7. #16 LasurCyan
    22. Juni 2015

    Nein, ist nicht so gewollt *seufz*

    Ach naja, so dramatisch ist das ja nicht^^ Dank Dir für die schönen Artikel!

  8. #17 Kathi Keinstein
    23. Juni 2015

    Anbei, @LasurCyan: Auf Keinsteins Kiste habe ich das Problem gelöst: Jetzt gibts die Kommentare dort auch mit PingMail 🙂

    • #18 rolak
      23. Juni 2015

      gelöst

      Kann ich bestätigen…

  9. #19 LasurCyan
    23. Juni 2015

    Anbei,

    Das gefällt mir, Kathi 😉

  10. #20 Omnivor
    Am Nordpol von NRW
    21. September 2015

    In meiner Kindheit in OWL hieß das Rübenkraut “Birnkriüt”. Für (Katuffel-)Pankeoken oder für Pickert.
    Woraus sich schliessen lässt, dass die Bauern zur Zeit meiner Großmutter (um 1900) das Industrieprodukt dem selbstgemachten aus eigenem Fallobst vorzogen.
    Ich stehe heute auf “Lütticher Delikatesse” Apfel-/Birnkraut/Dattel.