mammals.jpgZum Start des neuen Jahrzehnts (es ist ja jetzt nicht mehr lang) blickt Jay Hosler, Biologe und Comiczeichner par excellence (und Lesern von evolvimus mittlerweile bekannt), zurück auf … nein, nicht nur auf die letzten zehn, sondern auf die letzten 4,5 Milliarden Jahre. Leider hat er diesmal nur die Geschichte geschrieben und die Illustrationen den beiden Zeichnern Kevin und Zander Cannon überlassen: Evolution: The Story of Life on Earth erscheint im Januar in den USA.

Heute kann man sich einen ersten Eindruck vom Comic machen, denn das dritte Kapitel “E Is For Extinction” ist schon mal als PDF herunter zu laden. Es mag auf Anhieb etwas wirr und überdreht erscheinen, denn die Geschichte wird von zwei außerirdischen Kreaturen erzählt, die die Erde genaustens untersuchen. Da gibt es den König der Squinch, einer asexuellen Art des Planeten Glargal, und den interplanetarischen Biologen Bloort 183, der dem König von der Erde erzählt. Beide sind auf der Suche nach der Heilung für eine genetische Krankheit, die ihre Art bedroht.

2009 erschien “The Stuff of Life”, quasi Teil 1 der Serie um die wirren Außerirdischen. Darin erkunden sie alles zur Genetik:

“Evolution” erscheint wie sein Vorgänger kein einfaches Buch zu sein. Zwar ist es an Kinder ab 10 gerichtet, aber wenn der PDF-Ausschnitt einen guten Eindruck des gesamten Buches wieder gibt, wird versucht, sehr viel Detail zu vermitteln. Viel wird mit paläontologischen Begriffen um sich geworfen, und wer sich in den geologischen Zeitskalen nicht bestens auskennt, wird das Triassic wohl einfach als “einen Zeitraum” hinnehmen müssen. Doch die Begriffe werden mit Leben und bunten (wenn auch nicht farbig illustrierten) Charakteren gefüllt.

Ich muss zugeben, ich finde das Kapitel lustig, auch wenn ich mit den Squinch nicht viel anfangen kann. Jay Hosler ist sehr amüsant, und manche der Zeichnungen hier sind echt beeindruckend. Wie z.B. der Abschnitt über die Dinosaurier (ein Klick darauf vergrößert die Ansicht):

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Die Geschichte um die Paleoptera (Libellen- und Eintagsfliegenartige, die ihre Flügel nicht falten konnten) ist besonders schön erzählt. Auch wenn die Paleoptera allgemein eher als paraphyletisch angesehen werden, und deren Auftauchen hier wirkt, als handele es sich um eine feste klassifizierte Gruppe, erklärt Mr. Hosler die Rolle der Ökologischen Nische in der Evolution sehr schön.

Wie auch immer – für alle, die Comics mögen und sich auch interessante Texte zu Evolutionsbiologie gerne zu Gemüte führen, ist das vielleicht genau das Richtige.

Ich denke ich falle ganz bestimmt in beide Kategorien.

Kommentare (1)

  1. #1 tomW
    Dezember 15, 2010

    Das Aussterben der einen Species ist das Glück der anderen.
    Um mal Austin Powers zu bemühen:

    Die Evolution ist ein Dorffahrrad, jeder darf mal oben drauf…