“Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser, ich spüre es in der Erde, ich rieche es in der Luft.” (Galadriel, aus: “Der Herr der Ringe”, J.R.R. Tolkien)

Ja, die Welt ist im Wandel. Geologisch gesehen ist dies sogar nicht nur metaphorisch, sondern eher nüchtern und tatsächlich so zu sehen.
Die Bewegung, Aufspaltung und Vereinigung von Kontinenten wird als Kontinentaldrift oder Kontinentalverschiebung bezeichnet.

Diese mobile Theorie löste die erste Vorstellung der Menschen ab, die Erde sei schon seit Anbeginn der Zeit gleichgestaltlich gewesen.

Mit Beginn der Kartografie und einem immer genaueren globalen Bild allerdings drängte sich die Ähnlichkeit der Küstenlinie Südamerikas und Afrikas auf. Spannende Erklärungen fanden sich im 17. / 18. Jh., die einerseits eine Horizontalverschiebung anregten, andererseits die biblische Sintflut als Grund dieses Auseinanderbrechens sahen.

Interessant finde ich den Weitblick von Benjamin Franklin, der 1782 an Jean-Louis Giraud-Soulavie, seines Zeichens Geologe in Paris, einen Brief zukommen lies, der folgende Passage enthielt: „Solche Veränderungen in den äußeren Bereichen der Erde schienen mir unwahrscheinlich zu sein, wenn die Erde bis zum Mittelpunkt fest wäre. Ich stellte mir daher vor, dass die inneren Bereiche eine Flüssigkeit von weitaus höherer Dichte und höherem spezifischen Gewicht sein könnten als irgendeine der festen Substanzen, die wir kennen und dass deshalb die äußeren Bereiche auf oder in der Flüssigkeit schwimmen. Damit wäre die Oberfläche der Erde eine Schale, die durch die heftigen Bewegungen der Flüssigkeit, auf der sie schwimmt, zerbrechen und in Unordnung geraten kann…”

1882 stellte Osmond Fisher die Behauptung auf, dass der Pazifik die sichtbare Narbe der Abspaltung des Mondes von der Erde sei. Diese Theorie stellte Charles Darwins Sohn zehn Jahre zuvor auf. Sie besagt, dass die Erde in ihrer Frühphase stärker als heute rotierte und somit durch entstehende Instabilitäten einen Teil abspaltete, der heute als Mond unseren Planeten begleitet. Noch immer gilt diese Möglichkeit als eventuelle Entstehungstheorie, wenn auch nicht als die wahrscheinlichste. Ganz geklärt scheint das Thema noch nicht zu sein. Wer mag, kann sich hier genauer informieren.


Suess- Denkmal in Wien (wikipedia.de via Herbert Ortner)

Der österreichische Geologe Eduard Suess stellte nicht die Ähnlichkeiten der Kontinentlinien, sondern auch die Faunenzusammenhänge zur Debatte, die kontinenteübergreifend vorhanden sind. Seine Erklärung waren Landbrücken, die während des Känozoikums absanken. Suess und seine Geosynklinaltheorie galten bis in die 1960er Jahre als unangefochten fachlich richtig. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, deckt sie doch alle bis dahin bekannten Prozesse und Beobachtungen ab und ist in sich logisch.

Als 1915 Alfred Wegeners Buch “Die Entstehung der Kontinente und Ozeane” erschien, ging ein “Aufschrei” durch die geowissenschaftliche Gesellschaft. Wegener betrachtete nicht nur die offensichtlichen Küstenlinien, sondern verglich die Schelfzonen der Kontinente miteinander. Das so entstandene Bild und die mögliche Zusammenpuzzlen der Landmassen zu einem großen Kontinent war eine der größten Theorien der Geologie. Beachtlich ist auch die Tiefgründigkeit, mit der Wegener seine Arbeit verfasst hat. So verglich er auch die Gebirgsmassive Südamerikas und Afrikas miteinander und stellte sowohl tektonisch als auch mineralogisch Zusammenhänge her. Glaziale Schleifspuren gleicher Richtung und fossilie Mesosaurier, auch die rezenten Manatis, all dies lässt sich auf Südamerika/Afrika übertragen.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hatte die Theorie der Kontinentaldrift allerdings einen großen Haken- der Mechanismus war nicht korrekt erkannt worden. Dies war zu Beginn des 20. Jh. auch noch gar nicht möglich.


Alfred Wegener 1912 in Grönland

Für Wegener “schwamm” sie leichte SiAl Kruste auf der schweren SiMa Kruste wie ein Eisberg auf dem Wasser. Wie so oft, wenn Wissenschaftler etwas auf der Erde nicht erklären können, suchen sie den Grund außerhalb. Astronomische Bremskräfte durch den Mond, Gezeitenkräfte oder die “Polflucht“- bei der die Kontinente auf den Äquator zugetrieben werden aufgrund der Fliehkraft der Erde, all dies waren damals plausible Erklärungsversuche. Erst das 1960 veröffentlichte Konzept der Plattentektonik brachte Wegeners Theorie die nötige Schubkraft, um international wissenschaftlich anerkannt zu werden. Doch auch hiermit taten sich die Gesellschaften schwer, war Wegener als Person doch eine “Persona non grada” – Von Haus aus Astronom, Klimatologe und Meteorologe betrachtete er auch die Geowissenschaften als Teilmenge aller NATURwissenschaften. Fachübergreifend und thematisch ineinander greifend. Für viele war das damals undenkbar, wenn es auch heute fast selbstverständlich ist/ sein sollte, in solchen Dimensionen zu denken.
Wer mehr über ihn wissen möchte, dem sei dieses Buch: Abenteuer in Schnee und Eis – Alfred Wegener ans Herz gelegt.

Als Dankeschön fürs Lesen gibt es jetzt noch eine schicke Animation der Kontinentalverschiebung der letzten 150 Mill. Jahre:

Auseinanderbrechen Pangäas (wikipedia.de via Tbower)

Auseinanderbrechen Pangäas (wikipedia.de via Tbower)


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Kommentare (51)

  1. #1 Dr. Webbaer
    Mai 30, 2011

    eine schicke Animation der Kontinentalverschiebung der letzten 150 Mill. Jahre

    Die genauso “schick” wie spekulativ erscheint, wie kann man so etwas wissen? – Warum, wth, sollen die Landmassen seinerzeit verbunden gewesen sein, was war zuvor?

    MFG
    Dr. Webbaer

  2. #2 Wurgl
    Mai 30, 2011

    Davor war Rodinia, aber da ist schon ein bissl Zeit vergangen.

  3. #3 Anhaltiner
    Mai 30, 2011

    Soweit ich weis hat man die Ausrichtung von magnetischen Gesteinen gemessen und die Platten dann in ihre ursprüngliche Nord-Südrichtung gedreht. In Brasilien und Westafrika hat man die gleichen fosile Pflanzen gefunden und die Verbreitungsstreifen passen exakt zusammen (wenn man sich den Atlantik wegdenkt) (und das nicht nur einmal sonder mindesten drei mal an unterschiedlichen Stellen)

  4. #4 AndreasM
    Mai 30, 2011

    @Webbaer: Die Wanderung der Kontinente hat Spuren hinterlassen, aus denen man ihre Bewegung rekonstruieren kann. Klar, je weiter zurück in die Vergangenheit, desto ungenauer, aber bis zu Pangäa kann man insgesamt recht sicher sein.

    Ein paar Beispiele:
    – Die Expansion am mittelatlantischen Rücken kann durch die Magnetisierung der Gesteine (wegen den wechselnden Ausrichtungen des Erdmagnetfelds) datiert werden
    – Die Trennung der Kontinente trennt auch die im Trennungsgebiet lebenden Arten, die sich von da an separat entwickeln. Aus der evolutionären Entwicklung der Arten kann also der Zeitpunkt der Trennung geschätzt werden.
    – Die Kontinentaldrift hinterlässt auch direkte Spuren in den Gesteinen entlang der Bruchzonen, insbesondere vulkanischer Natur.

  5. #5 Anhaltiner
    Mai 30, 2011

    fossilie Mesosaurier, auch die rezenten Manatis, all dies lässt sich auf Südamerika/Afrika übertragen.

    Ups hab ich wohl überlesen (ich dachte es wären Pflanzen, waren wohl doch die Dinos)

  6. #6 MartinB
    Mai 30, 2011

    @Anhaltiner
    Pflanzen gab es auch (Glossopteris, glaube ich). Und, ganz wichtig:
    MESOSAURIER SIND KEINE DINOS!!!

  7. #7 Roland
    Mai 30, 2011

    Ergänzend zu den “magnetischen Gesteinen”: Damit sind natürlich nicht Magnetiterze et cetera gemeint, ganz simple Basalte tun’s auch und eine Vielzahl weiterer Gesteine, die magnetisierbare Mineralien enthalten.
    Die richten sich beim Erstarren an den vorhandenen Feldlinien aus, die Nord-Süd-Richtung wird sozusagen eingefroren. Natürlich relativ zum magnetischen Pol, nicht zur Erdachse, aber die Abweichungen sind gering genug, um bei solchen Karten nicht ins Gewicht zu fallen.
    Wie stark die Magnetisierung in Basalten sein kann, kann man auch ohne große Meßgeräte sehen, ein normaler Kompaß reicht auch – und natürlich eine hinreichend mächtige Basaltschicht.

  8. #8 Anhaltiner
    Mai 30, 2011

    ooch menno ich dachte “meso-” steht für Mittel- also Mittelsaurier (so weit weg von den Dinos können die doch nicht sein) (ok ich sehe ein das man da aufpassen sollte, sonst sagt noch einer ich wär ein Affe. Weder Trockennasen- noch Altwelt-Affe klingt löblich)

  9. #9 MartinB
    Mai 30, 2011

    @Anhaltiner
    Naja, so ziemlich alles was irgendwie halbwegs saurierartige aussieht und zwischen Perm und Kreide lebte, bekommt halt den Namen “Saurier”. Im Deutschen ist das auch o.k. – “Saurier” ist halt ein umgangssprachlicher Begriff. “Dinosaurier” dagegen ist nur ein teil dieser Gruppe.
    Mesosaurier sind mit den Dinos nicht besonders eng verwandt – laut Wiki sind sie Anapsiden, also von den Dinos recht weit weg.

  10. #10 Roland
    Mai 30, 2011

    Warum, wth, sollen die Landmassen seinerzeit verbunden gewesen sein

    Mit dem “Warum” kommen wir natürlich in Bereiche, die eher den Philosophen und Theologen zugänglich sind. Die Männer und Frauen mit Helm und Hammer sind da meist bodenständig und sagen “so war’s (oder so ähnlich)”.

  11. #11 Roland
    Mai 30, 2011

    Mit den Mesosauriern sollte man auch nicht allzu pingelig sein. Immerhin waren es ja ebenfalls Reptilien.
    Ich kenne Leute, die die ganze Zoologie in drei Gruppen einteilen: Haustiere, Nutztiere, Ungeziefer…

  12. #12 MartinB
    Mai 30, 2011

    @Roland
    Mit MEsosauriern muss man nicht pingelig sein, aber mit DINOsauriern schon!!!!!

    Und Reptilien ist eh ein überholter Begriff (weil nach evolutionärer Logik (phylogenetische Nomenklatur) eigentlich synonym zu Amniota).

  13. #13 nichtschonwieder
    Mai 30, 2011

    @Anke:
    Du schreibst ja sehr interessante Artikel und auch verhältnismäßig viele.Genau das ist aber auch ein kleines Problem.Deswegen gebe ich die Bitte von “noch`n flo” an Cornelius mal an Dich weiter.

  14. #14 Ireneusz Cwirko
    Mai 30, 2011

    Die Kontinente waren zusammen weil die Erde logischerweise kleiner war.

  15. #15 Anke Bebber
    Mai 30, 2011

    Hallo!

    Danke fürs Lesen meines Beitrags. Ich freue mich mal wieder sehr über die verschieden gerichteten Kommentare!
    Ja, Meso(Dino)Saurier, und das noch während des Dino-hypes…. Vor ein paar Jahren hätte es mich echauffiert. Heute nicht mehr 🙂

    Ich habe auch im Hinterkopf, mal taxonomisch zu schreiben. Die Reptilien/Panzerexen-Vögel-Taxonomie ist nämlich durchaus spannend.

    Dass es hier wieder größere Ansichtenunterschiede gibt, war mir klar. Wie immer heisse ich auch im Prinzip alle als Kommentatoren willkommen, die sich höflich verhalten. Und bisher kann ich mich diesbezüglich weitestgehend nicht beschweren, weiter so!

    @nichtschonwieder:
    Ja, die /more/ Funktion werde ich wohl einrichten, nir wird es selbst schon unübersichtlich.

    @all…
    Schade, dass die spannende GESCHICHTE der Plattentektonik offenbar von euch gar nicht soooo spannend empfunden wird. Ich würde gern mehr über Wegener schreiben. Mal schauen, oder auch über andere berühmte Geowissenschaftler. Ist das von Interesse?
    Paläomagnetismus und das Streifenmuster sollte ich mir wohl auch mal vornehmen….

  16. #16 Florian Freistetter
    Mai 30, 2011

    @webbaer: “wie kann man so etwas wissen? “

    Einfach mal ein paar Bücher lesen. Z.B. das hier.

  17. #17 Wurgl
    Mai 30, 2011

    @Anke

    Also die Trennung Amerikas von Europa/Asien ist fade. Das kann man überall nachlesen.

    Doch es soll es ein paar weitere Wanderungen gebe, viel interessantere. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass ein Stück Antarktis zu einem Stückchen Nordamerika passen soll. Sowas wäre mal was anderes. Oder wo hat Indien mit dem Sprint begonnen, so dass es genug “Schwung” (SCNR) für den Himalaya hatte.

  18. #18 MartinS
    Mai 30, 2011

    Ich stehe ein wenig mit der ‚Mondabspaltungs-Theorie’ von Fisher auf Kriegsfuss!
    Bisher kenne ich nur Theorien, die aussagen dass der Mond in der Frühphase der Erdentstehung ‚entstanden’ sein muß. Der Wassergehalt magmatischer Mondgesteine soll zwar 100x so hoch sein wie bisher angenommen, aber in jedem Fall wird doch die Entstehung / Abspaltung vor Bestehen des Pazifiks (also vor einer Meerbildung) stattgefunden haben! Zumindest legen doch die Altersbestimmungen des mitgebrachten Mondgesteins diese Vermutung nahe.
    Ob damals schon Kontinente bestanden haben, halte ich zumindest für sehr fragwürdig (siehe Deinen Blog-Post zu den ältesten Gesteinen).
    Und nur, weil in späteren Zeiten im ‚Pazifik’ keine Landmassen (bekannt) waren, dort die Mondentstehung zu verorten – ich wage zu zweifeln!
    Bisher habe ich unter der Rubrik „Wissen“ abgespeichert, dass erst der Zusammenstoß mit dem Protoplaneten dazu geführt hat, dass genügend ‚Eisen’ in den Erdkern sinken konnte, dass ein Magnetfeld entstehen konnte, welches uns heute schützt.
    Ein ‚Wegschleudern’ von Erdmasse (Mantelmaterial) aus einer Seite – erscheint mir himmelsmechanisch’ kompliziert(?) und bietet auch keine Erklärung für den Magnetkern der Erde!
    Ehe ich jetzt wg ‚unwissenschaftlicher Äußerungen’ ‚gesteinigt’ werde: ich bin nur Laie und bitte um ein unblutiges Ende!

  19. #19 Theres
    Mai 30, 2011

    @Anke
    Doch, die Geschichte der Plattentektonik ist spannend, mehr aber noch die Tektonik selbst und wie man sie heute versteht. Wie immer sind die Links hervorragend und ich lese gleich noch den Rest.
    Es hat ja lange gedauert, bis sich Wegeners Theorie durchgesetzt hat. (Außerdem ist doch die ozeanische Kruste schwerer, oder?) In Büchern von 1970 und einem von 1975 (jeweils zweite oder spätere Auflage), steht die Geosynklinaltheorie noch als aktzeptiert drin und wird die Tektonik nur diskutiert. Hat wohl länger gedauert bei Verlagen? … Geologen kamen mir jedenfalls nicht zu konservativ vor. Wie kommt die Tektonik aber zustande und seit wann gibt es sie?
    Tut mir Leid wegen der schweren Frage 😉

  20. #20 MartinS
    Mai 31, 2011

    @Theres
    Bitte, nicht schlagen bitte!
    In einer Doku sah ich für die Tektonik einen einleuchtenden Vergleich: kochende Spaghetti! Konvektion durch Hitze als Erklärung für die Plattentektonik!
    Mir erschien das durchaus einleuchtend!
    So simpel und doch so genial! [Der neue ‘Hausherr’ (NG) kann wirklich grossartige Dokus auf die Beine stellen!!]

  21. #21 Theres
    Mai 31, 2011

    @MartinS
    Du … Spaghettimonster 😉
    Ja, schon klar, nur bin ich bei Zellen hängen geblieben, also circulation cells und das ganze nach einem Urey, oder so, von 195x. Das steht in oben erwähntem Buch, das ich (eine geraume Weile später;-) geschenkt bekam, und es muss doch was Neueres geben, also ne echte Erklärung, etwas wo Druck, Temperatur und neue Messungen drin vorkommen. Vor etlichen Jahren fand ich eine, die ich auch verstehen konnte, nur ist das Internet doch manchmal kurzlebig und Anke weiß Bescheid, hoffte ich. Sooo flüssig ist es unter unserer Kruste nämlich gar nicht.
    Wegen der Mond- Kollisionstheorie – klingt am logischsten, nur was ist mit dem neuerdings angenommenen, vielen Wasser im Mondgestein – https://www.scinexx.de/wissen-aktuell-13487-2011-05-27.html ?

  22. #22 Theres
    Mai 31, 2011

    PS: @Anke
    Ich hab ein Buch über Smith und seine bildschöne Karte (ich hab sie gesehen! Ha!). Die Geschichte der Geologie ist spannender als ich dachte und schreib bitte jede Menge darüber.

  23. #23 paule
    Mai 31, 2011

    @MartinS
    “und bietet auch keine Erklärung für den Magnetkern der Erde! ”
    “ich bin nur Laie und bitte um ein unblutiges Ende!”

    Woher kommt Magnetismus? Magnetische Erscheinungen beobachten wir immer dann, wenn Ladungen umeinanderkreisen. Im Kollektiv sind die Rotationsachsen chaotisch verteilt und daher merken wir nichts vom Magnetismus. Alles hebt sich auf.

    Für den Erdmagnetismus benötigen wir keinen Eisenkern. Es genügt, daß die Erde rotiert. Damit haben alle Erdatome eine gemeinsame Rotationsachse, welche allen anderen chaotisch ausgerichteten Rotationsachsen übergeordnet ist. Alle Atome drehen sich einmal am Tag um sich selbst und das ergibt das Erdmagnetfeld.

    Krustenrotationsachse und die Rotationsachse des erdinneren Gases müssen nicht gleich ausgerichtet sein, weshalb die außén sichtbare Rotationsachse nicht mit dem magnetischen Polen übereinstimmen muß. Sicher spielt da auch die Massenverteilung eine Rolle.

    Bei den Himmelskörpern können wir feststellen, daß nichtrotierende bzw. nur langsamrotierende Körper nur schwache Magnetfelder haben. Die schnell rotierenden haben dagegen starke Magnetfelder.

    Auch das jeweilige Wetter, innen wie außen, spielt eine Rolle.

  24. #24 Roland
    Mai 31, 2011

    Liebe Anke,
    das mit der Plattentektonik ist natürlich SPANNEND! Schreib mehr dazu!
    Daß ich als alter Sack da nicht in Begeisterung ausbreche, hängt natürlich damit zusammen, daß ich – zumindest gefühlt – von Anfang an dabei war.
    Nein, ich bin kein Meso- oder Dinosaurier, aber von Wegeners Theorien hat mir mein Vater, ansonsten geologisch völlig unbeleckt, schon beim kindlichen Einschlafen erzählt, knapp bevor die Glomar-Challenger-Bohrungen die Sea-floor-spreading-Theorie bestätigten – wenn ich da nicht was durcheinander werfen sollte.
    Erzähl ruhig weiter! Geologie ist, auch wenn in einem Nachbarblog so ein Pharisäer neulich mal schrieb, er könne nicht verstehen, was daran spannend sei, etwas faszinierendes.

  25. #25 Roland
    Mai 31, 2011

    Ups, schluckt die Forensoftware da manchmal was?
    Habe gerade eine (natürlich enorm geistvolle, literarisch wertvolle, einfach genial formulierte*) Entgegnung auf ICs Erde-war-mal-kleiner-These geschrieben, unn nu isse weg.

    *Kann ja keiner was anderes behaupten.

    Also nochmal, einfacher gestrickt:
    Lieber IC: Wo kommt die Masse her, die Erde aufzublähen. Minimale Änderungen der Gravitationskonstante, früher mal diskutiert (keine Ahnung, ob das heute noch vermutet wird) reichen jedenfalls nicht.
    Irdische Blähungen wirst du sicher auch nicht vermuten.
    Eine frühere Verbindung ohne Plattentektonik würde ja eine extrem deutlich kleinere Erde erfordern. Mathematiker haben das sicher abgeschätzt, aber bei aktuell 70% Ozeanfläche, selbst wenn da etliches an überflutetem Kontinentalschelf dabei ist… 50% mehr Masse heute als früher?
    Woher?
    Daß einfach das Erdinnere plötzlicher lockerer geworden wäre, ist doch absurd, irst du sicher nicht unterstellen.

  26. #26 HaDi
    Mai 31, 2011

    Wegen der Mond- Kollisionstheorie – klingt am logischsten, nur was ist mit dem neuerdings angenommenen, vielen Wasser im Mondgestein

    615 bis 1410 ppm” ist nicht wirklich viel.
    Und dieser neueste Fund ist auch eher die Ausnahme als die Regel: “Die Einschlüsse enthielten bis zu 100 Mal mehr Wasser als bisher in Mondgestein gefunden wurde” – Als Bisher. Ist nämlich kein normales Mondgestein, sondern die bekannte It´s Orange!-Probe, welche der bisher einzige Zivilist auf dem Mond gefunden hat: Harrison Schmitt, ein Geologe.

  27. #27 Ireneusz Cwirko
    Mai 31, 2011

    Lieber Roland,

    Ihre Frage hat leider kein Sinn, weil Sie von dem ausgehen dass die Masse als eine Konstante existiert. So Leid mir es auch tut, ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Ihre Vorstellungen in dem Bereich der Esoterik anzusiedeln sind.
    Die Masse ist nicht eine Konstante sondern ist ein Ergebnis dessen, dass die Elementarteilchen ein Zusammenschluss von mindestens zwei Raumvakuolen sind. Jede einzelne oszilliert dort weiter, muss aber diese Oszillationen mit der Anderen koordinieren. Das bedeutet dass ein Elementarteilchen immer wieder in mindestens zwei verschiedene Richtungen expandiert. Sie ist von Inneren aus also beschleunigt. Und das ist das was wir als Masse messen.
    Verändern sich die äußere Bedingungen des GH, verändern sich auch die Eigenschaften der Elementarteilchen und somit auch ihre Masse.

    Die kleinere Erde entsteht zur Zeiten wenn die Erde auf ihren Lauf um die Galaxis entweder die gemeinsame Rotationsebene überquert oder sich auf diesem Weg im Perihel oder Aphel befindet. Dann steigt nämlich der Wert des GH und die Raumvakuolen oszillieren mit höheren Frequenz. Die legen so zusagen kleinere Strecke ab, bis zu dem Punkt der maximalen Expansion. Schon aus dem Grund müssen die Atome ihre Ausdehnung verringern. Somit verringert sich auch die Masse der Atome. Aus Sicht eines Beobachters nimmt die Erde dann kleineren Volumen an, die Erdbeschleunigung bleibt aber weitgehend konstant.

    Wie gesagt Ihre Fragen sind unsinnig weil sie von falschen Annahmen der heutigen Physik ausgehen.
    Ich hoffe, dass ich Ihnen geholfen habe diese Tatsache zu erkennen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ireneusz Cwirko

  28. #28 Dietmar
    Mai 31, 2011

    “Die genauso “schick” wie spekulativ erscheint, wie kann man so etwas wissen? – Warum, wth, sollen die Landmassen seinerzeit verbunden gewesen sein, was war zuvor?
    MFG
    Dr. Webbaer”

    War Dr. Webbaer in der gleichen Arbeitsgruppe wie Dr. zu Guttenberg? Haben sie gemeinsam ihre Arbeit verfasst? War je ein Mensch auf dem Mond? Ist Wissenschaft nicht einfach nur ein Glaube, wie jeder ander auch? Fragen über Fragen …

    Schöner Artikel! Dieser Franklin war schon ein ziemlich heller Kopf.

  29. #29 MartinS
    Mai 31, 2011

    @Theres
    Spaghettimonster?? Da erklärt man wissenschaftlich völlig korrekt, dass wir auf dem Deckel eines Spaghettitopfes leben – und dann das: Spaghettimonster! 😉
    Dann aber bitte auch mit der gebührenden Demut einem FSM gegenüber! Spätestens dann, wenn Du meine Antwort auf Deine Frage erhältst:

    …also ne echte Erklärung, etwas wo Druck, Temperatur und neue Messungen drin vorkommen.

    Ich möchte Dich nicht mit Details verwirren; daher: Im Topf (der Erde) herrscht großer Druck; wenn der Druck zu hoch wird, hebt es den Deckel und das Wasser kocht über (Vulkanismus); ziemlich heiß ist es auch! Und neueste Messungen (gestern!) ergaben 27° im Schatten. [Druck – Temperatur – Messungen: Alles da! :-)]
    Sind Deine Fragen damit beantwortet?
    Verzeih mir Anke; Wollt ich gemacht haben a klaines Scherrzerl 😉

  30. #30 Anke Bebber
    Mai 31, 2011

    Hey ihr alle.

    Schön, weie ihr euch gegenseitig helft. Mit dem berufstätig+Mutter sein ist es nämlich so, dass das Zeitfenster für sinnvolle Blogbeiträge UND noch Kommentare sehr eng ist.

    Von daher ein DANKESCHÖN an alle, die hier munter vor sich hin erklären.

    Zur Tektonik: Ja, auch ich denke beim Kochen gern daran. Aber eher noch bei Pudding, da sieht man nämlich ganz toll, wie sich ne “Kruste” bildet und an anderer Stelle subduziert wird. Ja, so irre bin ich. 😀

  31. #31 nihil jie
    Mai 31, 2011

    Nach längerer Zeit auch mal wieder ein Kommentar von mir 😉
    Interessanter Artikel… vor allem weil mich das gleich an eine sehr sehr gute Freundin erinnert die im Alfred Wegener-Institut arbeitet… sie ist Tiefseebiologin. Ich glaube ich sollte sie mal heute noch anrufen 😉

  32. #32 Ireneusz Cwirko
    Mai 31, 2011

    Lieber Roland,

    Ihre Frage hat leider kein Sinn, weil Sie von dem ausgehen dass die Masse als eine Konstante existiert. So leid mir es auch tut, ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Ihre Vorstellungen in dem Bereich der Esoterik einzusiedeln sind.
    Die Masse ist nicht eine Konstante sondern ist ein Ergebnis dessen, dass die Elementarteilchen ein Zusammenschluss von mindestens zwei Raumvakuolen sind. Jede einzelne oszilliert dort weiter, muss aber diese Oszillationen mit der Anderen koordinieren. Das bedeutet dass ein Elementarteilchen immer wieder in mindestens zwei verschiedene Richtungen expandiert. Sie ist von Inneren aus also beschleunigt. Und das ist das was wir als Masse messen.
    Verändern sich die äußere Bedingungen des GH, verändern sich auch die Eigenschaften der Elementarteilchen und somit auch ihre Masse.

    Die kleinere Erde entsteht zur Zeiten wenn die Erde auf ihren Lauf um die Galaxis entweder die gemeinsame Rotationsebene überquert oder sich auf diesem Weg im Perihel oder Aphel befindet. Dann steigt nämlich der Wert des GH und die Raumvakuolen oszillieren mit höheren Frequenz. Die legen so zusagen kleinere Strecke ab, bis zu dem Punkt der maximalen Expansion. Schon aus dem Grund müssen die Atome ihre Ausdehnung verringern. Somit verringert sich auch die Masse der Atome. Aus Sicht eines Beobachters nimmt die Erde dann kleineren Volumen an, die Erdbeschleunigung bleibt aber weitgehend konstant.

    Wie gesagt Ihre Fragen sind unsinnig weil sie von falschen Annahmen der heutigen Physik ausgehen.
    Ich hoffe, dass ich Ihnen geholfen habe diese Tatsache zu erkennen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ireneusz Cwirko

  33. #33 Theres
    Mai 31, 2011

    @HaDi
    Ja, inzwischen habe ich die Zahlen kapiert – und war nur ein Geologe auf dem Mond?
    @MartinS
    😀 Suuuuuuuuper erkärt, bin begeistert!
    Wie wäre es mit einem Bericht über die Tektonik auf dem VT- Blog, in ebensolcher, hinreißender Manier?
    @Anke — da ich die Kruste nicht mag, esse ich Pudding immer warm … dumm, so entging mir doch was wichtiges 🙂

  34. #34 Hannes Bongard
    Mai 31, 2011

    „Die Leute, die so recht darauf pochen, auf dem Boden der Tatsachen zu stehen und mit Hypothesen durchaus nichts zu tun haben wollen, sitzen doch allemal selbst mit einer falschen Hypothese drin […]. Hätten sie die Verschiebungstheorie schon auf der Schule gelernt, so würden sie sie mit demselben Unverstand in allen, auch den unrichtigen Einzelheiten, ihr ganzes Leben hindurch vertreten, wie jetzt das Absinken von Kontinenten.“ – Alfred Wegener

  35. #35 paule
    Mai 31, 2011

    Hier noch eine schöne Aufnahme von Ankes Puddingkruste, mittendrin im Subduzieren:

    https://www.spiegel.de/images/image-192670-galleryV9-cvlg.jpg

  36. #36 webmantz
    Mai 31, 2011

    Ein lesenswerter Artikel, vielen Dank dafür.

    Allerdings steckt der größte Patzer schon im ersten Satz 🙂
    Das Zitat “Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser, ich spüre es in der Erde, ich rieche es in der Luft.” stammt natürlich nicht von Galadriel, sondern von Baumbart. So zumindest im Original von Tolkien.
    In den Filmen wurde es lediglich deshalb Galadriel in den Mund gelegt, weil P. Jackson es unbedingt drin haben wollte, aber die Szene, in der Baumbart das sagt, gar nicht im Film vorkommt.

    So, genug der Erbsenzählerei …

  37. #37 Dr. Webbaer
    Mai 31, 2011

    @AndreasM
    Sie halten es für plausibel wie auch belegt, dass die Landmassen vor exakt 150 Millionen Jahren verbunden waren?

    Was war vorher? Warum sollten die Landmassen weitgehend verbunden gewesen sein, wie kann man das heute nachweisen? Sind andere Landmassen vielleicht untergegangen?

    Bzgl. derartiger Theoretisierungen bleibt der Schreiber dieser Zeilen skeptisch,
    MFG
    Dr. Webbaer

  38. #38 MartinS
    Mai 31, 2011

    @Theres
    Deinem Wunsch wurde entsprochen 😉

  39. #39 Geoman
    Mai 31, 2011

    Hallo Anke,

    Du schreibst, Dich über das magere inhaltliche Interesse der Kommentataoren an der Entdeckung der Kontinentaldrift beklagend, etwas enttäuscht:

    “Schade, dass die spannende GESCHICHTE der Plattentektonik offenbar von euch gar nicht soooo spannend empfunden wird.”

    ‘Deine Geschichte’ der Kontinentaldrift wird “nicht soooo spannend empfunden”, weil es Dir gelingt, einen Paradigmenwechsel, der bis heute als eine der größten revolutionären Errungenschaften der Wissenschgeschichte gilt, als relativ planvolle und erbauliche Integrierung der zunächst absrusen Idee eines Außenseiters in den wissenschaftlichen Kanon darzustellen.

    Tatsächlich bezeichnete der Wissenschaftsbetrieb Wegeners Theorie lange Zeit als “Fieberphantasie eines von Krustendrehkrankheit und Polschubseuche schwer Befallenen”. Du entschuldigst oder rechtfertigst indirekt die jahrzehntelange Verunglimpfung Wegners wie folgt:

    “Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hatte die Theorie der Kontinentaldrift allerdings einen großen Haken- der Mechanismus war nicht korrekt erkannt worden.”

    Das ist aber ziemlicher Quatsch, wie Du in meiner (nicht entschärften) Version der Geschichte der Entdeckung der Kontinentaldrift nachlesen kannst:

    https://www.kritische-naturgeschichte.de/Medien/Schulwissenschaft-Text.pdf

    (Seite 5 bis 8)

  40. #40 Anke Bebber
    Mai 31, 2011

    @MartinS
    Link, bitte 🙂

  41. #41 Theres
    Mai 31, 2011

    @Anke
    Sicher? Aber hier ist er 😀 https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/05/verschworungsgeplauder-iii-ab-jetzt-nur-noch-zu-fuss.php#comment219689
    klappt hoffenntlich!
    @Geoman:
    Wegeners Theorie wurde nicht anerkannt, weil er nicht hinreichend erklären konnte, wieso sich Kontinente verschieben. Erst als man den mittelatlantischen Rücken erreichen konnte, sah man’s schließlich.
    Zitat Wiki: ” Ein ursprünglicher Superkontinent (Pangaea) könnte so durch relativ schwache Kräfte in Stücke brechen und auseinander treiben. Dies würde nicht nur den parallelen Verlauf der östlichen und westlichen Küsten des Atlantiks erklären, sondern auch die Ähnlichkeiten der Fossilien und Klimazeugen, sowie bestimmter alter Gebirgszüge in Gondwana. Wegeners Theorie stieß zu seinen Lebzeiten aber auf breite Ablehnung, da er die wirkenden Kräfte nicht plausibel erklären konnte. “

  42. #42 Geoman
    Mai 31, 2011

    @Thereses

    Die Eiszeitentheorie ist auch schon vor langer Zeit akzeptiert worden, ohne dass bis heute auch nur der gringste Konsens über die Kräfte besteht, die weitgreifende Inlandverlandvergletscherungen bewirken können.

    Wegeners Theorie ist so vehement bekämpft worden, weil auch die Wissenschaft ein Nachbild gläubigen Schauens ist. Es lag einfach außerhalb jeder Vorstelllungskraft, dass der Schöpfer die Kontinente nicht fixiert, sondern beweglich auf unserem Planeten verankert hat.

    Wie irrational der Widerstand gegen Wegner war, zeigt sich darin, dass mir ein befreundeter Student berichtete, dass es Ende der 1990er Jahre an deutschen Universitäten noch (ältere) Dozenten gab, die Fragen zur Kontinentaldrift in Geologieprüfungen bewusst ausklammerten, um nicht nicht in persönliche Gewissennöte zu kommen. Ein besseres Indiz für irrationale Orhodoxien der
    Wissenschaft lässt sich kaum finden.

  43. #43 AndreasM
    Mai 31, 2011

    @Webbaer:
    Ja, es ist durchaus plausibel. Da aber die Methoden nicht 100% genau sind, sollte das Wort “exakt” gestrichen werden. Belege gibt es eine ganze Reihe, die hier auch schon zum Teil erwähnt wurden.

    Vor Pangäa gab es mehrere Kontinente und noch früher wieder einen Superkontinent. Die Ungenauigkeiten lassen hier aber noch mehrere Varianten zu.

    Worauf will der Webbaer eigentlich hinaus. Was bezweifelt er genau? Den Zeitpunkt? Die Plattenbewegungen per se?

  44. #44 s.s.t.
    Mai 31, 2011

    @ Dr. Webbaer

    Was war vorher? Warum sollten die Landmassen weitgehend verbunden gewesen sein, wie kann man das heute nachweisen? Sind andere Landmassen vielleicht untergegangen?

    Das weiß ‘man’ aufgrund zahlloser Indizien. Die Kontinentaldrift ist also schuldig im Sinne der Anklage die Kontinente durcheinander zu bringen.

    Sofern sich für die Revison bzw. das Wiederaufnahmeverfahren Verfahrensfehler bzw. neue Indizien/Beweise vorbringen lassen, immer her damit.

    (Das Auseinanderdriften kann übrigens jeder Hinz und Kunz mit minimalen Mittel höchst selbst auf Island messen; Island wird nachweislich von Jahr zu Jahr aus der Mitte heraus größer. Das belegt zwar nicht den Mechanismus und die Ursachen, belegt aber, dass z.B. Amerika sich von Europa entfernt.)

  45. #45 Andreas P.
    Mai 31, 2011

    @geoman
    Bonuspunkte für das wiederholte bewusste Durcheinanderbringen von Wissenschaftlern und Wissenschaft.

    @anke
    Danke für den interessanten Artikel. Gibts eigentlich auch eine These warum sich die Dinge so entwickeln wie sie es tun, insbesondere auch die Zeit vor Pangäa, oder ist das alles rein stochastisch?

  46. #46 Theres
    Juni 1, 2011

    @AndreasP
    Falls ich antworten darf: Da … Wenn ich beim heutigen Wetter zusammenfasse, kommt nur Unfug dabei heraus, deshalb nur der Link. Eine neue Zusammenstellung samt Belegen suche ich noch (nicht in Buchform) und über Mineralienzusammensetzungen kann man viel herausfinden.
    https://www.scinexx.de/wissen-aktuell-9179-2008-11-28.html

  47. #47 HaDi
    Juni 1, 2011

    @Theres:

    Auch wenn etwas Offopic…

    Ja, inzwischen habe ich die Zahlen kapiert – und war nur ein Geologe auf dem Mond?

    Schmitt war tatsächlich er einzige Mensch auf den Mond mit wissenschaftlichen Hintergrund, die restlichen 11 kamen alle von der Air Force, bevorzugt Testpiloten. Und er war der letzte. Eigentlich war Schmitts Flug erst für später vorgesehen, doch diese geplanten FOlgemissionen wurden wegen mangelnden Interesse an Mondlandungen gekürzt und so wurde er vorgezogen. Man wollte wenigstens einen mal da oben haben, der sich zumindest etwas damit auskennt. 😉

    Videos von Apollo 17 sind deswegen eigentlich die Interessantesten, man spührt, wie begeistert Schmitt war, während die anderen Mondbesucher mit der monotonen Mondoberfläche wenig anzufangen wussten.

    Neben der überraschend wasserreichen orangenen Probe (man beachte den Fundort am Rande eines Kraters fand Schmitt auch ein Stein, der Hinweise auf ein rudimentäres Magnetfeld am Anfang der Mondentstehung gibt, was als deutliches Indiz für die derzeit bevorzugte Theorie eines Zusammenstosses der frühen Erde mit einem grossen Objekt gewertet wird. DIe Menge an eingeschlossenen Wassers in der “Orange Soil” scheint dem zwar zu widersperechen, aber bei den auffälligen Fundort liegt es nahe, auch den Einschläger im Krater als Ursache für den hohen Wassergehalt in betracht zu ziehen.

    (Gerade nochmal die Geologie-Kurve gekriegt – ich lass´ Euch jetzt weiter mit Anke flirten! 😉

  48. #48 Theres
    Juni 1, 2011

    @HaDi
    Danke – irgendwie hatte ich mit mehr Wissenschaftlern gerechnet, auch bei Apollo … Es gibt die Dialoge bei der Nasa, faszinierend.

  49. #49 Niederfuchs
    Juni 1, 2011

    Schön zu lesen – Kleine Korrektur:
    Es heßt “persona non grata”
    Näheres hier:
    https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Persona_non_grata

  50. #50 Geoman
    Juni 1, 2011

    @Anke

    Deine Beiträge sind didaktisch gut aufbereitet, durchaus informativ und lesbar. Die Themen aber vielleicht manchmal etwas zu allgemein gehalten und lehrbuchhaft. Wenn ich mich anlässlich dieses Beitrag sehr kritisch zu Wort gemeldet habe, dann weil die Geschichte um Alfred Wegeners “Krustendrehkrankheit” eindrücklich zeigt, dass der wissenschaftliche Fortschritt nicht planvoll verläuft, sondern auf Störungen und Irritationen von Außen angewiesen ist. Und dies in einem Beitrag über “Die Geschichte der Kontinentaldrift” zu unterschlagen, ist eine ziemliche Provokation oder auch Fahrlässigkeit von Dir.

    Wegeners frühe Idee der Kontinentaldrift sollte allen hier auf Scienecblogs zu denken geben, die sich darin gefallen, ungewöhnliche Ideen durchweg als Fieberwahn von Cranks abzutun. Vielleicht zeigt die Geschichte in einigen Jahrzehnten, dass sie die Cranks waren, die den wisenschaftlichen Fortschritt verhindert haben.

  51. #51 s.s.t.
    Juni 2, 2011

    @Geoman

    Vielleicht zeigt die Geschichte in einigen Jahrzehnten, dass sie die Cranks waren, die den wisenschaftlichen Fortschritt verhindert haben.

    Es gab immer wieder ‘Cranks’, die Geschichte schrieben. Genau die haben sich eingeprägt. Und warum? Weil es sehr ungewöhnlich ist, dass ein ‘Crank’ Geschichte schreibt; und ungewöhnliches prägt sich halt ein.

    Wenn man sich mal so ein Sammlung anschaut, wie man sich um 1900 das Jahr 2000 vorstellte, wird man auch mit vielen Verrenkungen kaum etwas finden, was der Realität entspricht.

    Zahllose Fortschritte der Wissenschaft entspringen der Hartnäckigkeit (dem Nachfragen) von Forschern bei ungewöhnlichen Beobachtungen, als einprägsame Beispiele nur: Penecillin, Nickel-Effekt. Forschung ist ein Reisberg, bei dem man allerdings nie weiß, wie breit er ist und was einen an der anderen Seite erwartet.

    Gelegentlich erlangen ungewöhnliche Ideen von ‘Cranks’ hohe Bedeutung; man mag Kekules Traum dazu rechnen. Jedoch sind diese ‘Crank’-Treffer höchst einsame Leuchttürme im unendlichen Crankmeer.

    Nur weil eine Idee dem sog. Mainstream widerspricht, ist das alles andere als eine Qualitätsgarantie. I.d.R. ist das Gegenteil der Fall. Die Müllhalden der Geschichte sind voll von verqueren Ideen.

    (Nochmals: An Treffer erinnert man sich, weil es ungewöhnlich ist. An ‘Schwachsinn’ nie, weil das der Normalfall ist.)