Der große Einzelgänger der Kunst Emil Nolde, erfreut sich einer Renaissance in der Kunstwelt. Mit der Eröffnung der Berliner Dependance der Noldestiftung Seebüll ist er wieder in die Hauptstadt zurückgekehrt, aus der er in den 30er Jahren so schmählich vertrieben wurde.
Die Kunsthalle Bielefeld zeigt noch bis zum 12. Mai 2008 die Ausstellung Emil Nolde – Die Begegnung mit dem Nordischen. Nolde sah diese Beschreibung, die er für sich und seine Malerei auch selber benutzte als geografische Zuschreibung, nicht als politisches Statement. Er war nicht naturlyrisch aufgestellt, aber den Fantasiegestalten und “Gesichte” wie er es nannte zugetan. Er konnte diese Zwischenwelt wahrnehmen und auch auf die Leinwand bringen.
Die ganz in türkis getauchte Kunsthalle nimmt so die Stimmung einiger seiner Bilder aus der Serie “Am Meer” von 1902-07 auf und zeigt sie in einer schönen Zusammenstellung.
Insgesamt werden über 70 Arbeiten Noldes gezeigt, dabei zwei Ölgemälde, die noch nie für eine Ausstellung ausgeliehen waren.
Fabelwesen, Gruppen von Fischern aus der Näheren Umgebung von Noldes jeweiligen Wohnorten und immer wieder das Meer sind seine Motive gewesen. Die Entstehungszeit der Arbeiten reicht von 1901 bis 1944. Es werden auch einige wenige “ungemalte Bilder” gezeigt, die Nolde heimlich während seines Malverbotes in Aquarell ausführte. Wenige davon sind später von ihm in große Ölgemälde übertragen worden. Diese besonderen Bilder sind ebenfalls in Bielefeld mit den vorangegangenen Aquarellen zu sehen.
Sehr gelungen, auch wenn mit der Kunsthalle Bielefeld ausgerechnet die Location dieses Thema wählt, die in dem “umstrittensten Ansiedlungsbereich” liegt den es gibt. Fantasie, Fabelwesen und eine fabelumgebende Stadt – welche Kombination!
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