Der Max Ernsts Collageroman “Une semaine de bonté” entstand im Jahr 1934. Heute gelten die Collagen von dem Surrealisten Ernst in ihrer Gesamtheit als eines seiner Hauptwerke. Der gesamte Bestand wurde bisher nur ein einziges Mal gezeigt. Genau im März 1936 in Madrid. Und dann zerstreute sich das Werk in viele Sammlungen.
Galerie der Gegenwart, Lichthof, Photo: Stefan Müller
Die insgesamt fünf Hefte, die alle als Titel den Namen von einzelnen Wochentagen tragen, gehören heute zu den faszinierendsten Dokumenten des Surrealismus. Die einzelnen Blätter sind inspiriert von den Holzstichen der populären Zeitschriften des späten 19. Jahrhunderts, die Ernst seinerzeit günstig in Paris erstand.
„Une semaine de bonté” meint übersetzt: „Eine Woche der Güte”.
Ernst hat geschnippelt und geklebt was das Zeug hält. Eine geniale Schnitt- und Klebetechnik offenbart sich. Ernst kombinierte seine Motive zu anspielungsreichen und verführerischen Bildwelten.
Dabei dreht er die ursprünglichen Darstellungen teils um neunzig Grad (ohne photoshop!), löst sie, versetzt sie in einen Schwebezustand oder lässt sie um ihre Achse kreisen.
Durch diese Verfremdung schafft er provozierend rätselhafte Szenarien.
Die insgesamt 184 Originalcollagen sind noch bis zum 11. Januar 2009 in der Hamburger Kunsthalle zu sehen
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