Frankreich ist irgendwie anders. Das beweisst wieder eine spannende Ausstellung, die die Kunsthalle Bielefeld zeigt. Mit Sonia Delaunay (1885 – 1979) wird eine Allround-Künstlerin gezeigt, die ihresgleichen sucht. Mit dem Namen Delaunay ist allgemein hin ihr Mann Robert verbunden, der u.a. Paul Klee und die Gruppe des Blauen Reiters nachhaltig beeinflusste, wie die Schau in Berlin “Das Universum Klee” sehr deutlich zeigt.
Bildquelle: Kunsthalle Bielefeld, Tango-Magic-City, 1913, Kunsthalle Bielefeld, erworben 1958 © L & M SERVICES B.V. The Hague 20080706
Über Sonia Delaunay urteilt der französische Kunsthistoriker Bernard Dorival 1985:
„Was eine Legion an Bauhaus-Künstlern für Deutschland war, bedeutete sie allein für Frankreich.”
Sie hat im ästhetischen Bereich alles gemacht, sich vor keiner Kunstform zurückgehalten. Egal ob Malerei, Stoffdesign, Typografie, Zeichnung oder Mode. In jeder Disziplin war Sonia Delaunay unterwegs. Das belegt ihr Œuvre und es erscheint, als wenn sie den wohl umfassendsten gestalterischen Willen in der klassischen Moderne entwickelt hat, noch weiter als Picasso.
Die Ausstellung „Sonia Delaunays Welt der Kunst” ist die erste große retrospektiv angelegte Ausstellung in Deutschland seit 50 Jahren. 1958 wurde im Städtischen Kunsthaus Bielefeld letztmalig ein Überblick über Delaunays Schaffen gegeben.
Eine Schlüsselfigur der klassischen Moderne wird nun also in Bielefeld wiederentdeckt. Mit der Ausstellung, die ca. 350 Exponate umfasst, wird ein künstlerisches Universum lebendig, das die heutige Design-Welt vorwegnimmt. Im Zentrum steht stets die Sinnlichkeit der Farbe, ihre Vielfältigkeit und Wandelbarkeit.
Nach Louise Bourgeoise und Yoko Ono noch eine bemerkenswerte Ausstellung über eine Künstlerin.
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