Das ist ja mal eine Nachricht, die für die historischen Wissenschaften eine nicht unbeträchtliche Auswirkung haben dürfte.
Archäologen graben seit gut sechs Monaten, abgeschirmt von der Öffentlichkeit im Landkreis Northeim in Niedersachsen in einem Waldstück aus.


Auslöser der Kampagne war ein Spaziergänger, der dort einen römischen Waffenfund machte. Diesen brachte er der zuständigen Archäologin und die stellte die Herkunft und die Besonderheit des Fundes fest. – Gesagt, gegraben so zusagen.

Und mittlerweile haben sich wohl schon über 600 Fundstücke eingestellt, die die Ansicht reifen ließen, dass es sich bei dem Fundfeld um ein ehemaliges Schlachtfeld handelt. Die Funde sind römischen Ursprungs. Und wenn man diese beiden Dinge zusammenzählt und das Alter von ca. 209 nach Christus festhält, ist der Fund eine Sensation.

Bisher ging die Forschung davon aus, dass nach der verheerenden Niederlage des Feldherren Varus in Kalkriese bei Osnabrück 9 nach Christus, keine römischen Legionen mehr im sächsischen Kernland unterwegs gewesen sind. Und jetzt dieser Fund. Also wohl alles anders, es sei den, die Waffen wären nicht von Römern geführt und eingesetzt worden, sondern altes Beutegut, das Germanen verwendet hätten.

Man kann gespannt sein, ob und wenn ja, wie dieser Fund sich auf die im nächsten Jahr ausbrechenden Feierlichkeiten zu 2000-Jahre Varusschlacht niederschlägt.

Kommentare (3)

  1. #1 Christian A
    Dezember 12, 2008

    Als ich das (Spon oder so) gesehen habe, war ich auch begeistert. Die Ausgrabung würde ich mir gerne mal anschauen!
    Allerdings sind römische Waffen alleine noch kein Grund anzunehmen, dass hier auch Römer gekämpft haben, glaube ich. Es gibt Funde von römischen Waffen in Mooren in Jütland, und allgemein waren sie überall begehrt, eben auch bei den Germanen.
    Allerdings wenn die Datierung auf 209 eingekreist ist, klingt das für mich Amateur danach, dass sie dort auch Münzfunde gemacht haben, was vielleicht darauf hinweist, dass auch römische Soldaten dort waren.
    (Ich sehe grade, dass sie Holz gefunden haben, Herkunft Afrika. Vielleicht geht so eine genaue Analyse auch mit Holzringen?)
    Aber leider ist ja noch nicht viel drüber bekannt, wenn ich dem SpOn glaube darf. Man darf auf Montag gespannt sein!

  2. #2 Christian
    Dezember 12, 2008

    Das ist in der Tat ein spannender Fund! Und dann auch noch in meiner unmittelbaren Nähe… Schade, dass man sich die abgeschirmte Ausgrabungsstätte nicht ansehen kann. Sollten es keine Beutewaffen sein, müsste die Geschichte der römischen Feldzüge in Germanien ja wirklich umgeschrieben werden. Absolut erstaunlich.

  3. #3 Christiane Hoffmann
    Dezember 12, 2008

    Ja, ich finde das auch irre, zumal ich im Bermudadreieck “Hermanns-Denkmal” – Kalkriese – Lipperland sitze und man hier so stolz war, den Römer eins über die Mütze gegeben zu haben. Bis heute gibt es viele Theorien wo die Schlacht den nun war. Und 2009 soll hier in der Region richtig gefeiert werden. Bin mal gespannt, ob der Fund einfach ignoriert wird, oder in die “Schlachtfeld-Familie” aufgenommen wird.
    Werde Euch auf dem Laufenden halten