Das British Museum in London zeigt noch bis zum 15. März 2009 die kleine aber feine Ausstellung “Babylon – Mythen und Realität”. Die Ausstellung war vorher in Berlin zu sehen. Dort aber größer und monumentaler als in London. Aber wer Berlin verpasst hat, der kann jetzt noch einen anderen Aspekt kennen lernen. Dem Mythos, den menschlichen Urmythen und der Realität von heute sind die Ausstellungsmacher in London auf der Spur.
Das British Museum hat die Schau kleiner und feiner aufgezogen und mit mehr sinnlichen Raffinessen ausgestattet. Der kleine abgedunkelte Raum mit den Tontäfelchen wird mit einem Audioprogramm bespielt, das die Sprache Mesopotamiens hörbar werden lässt und das ist reich und volumig.
Auch gehen die Briten ein anderes Thema an, das bisher wenig in den öffentlichen Fokus gerückt ist. Durch den zweiten Irakkrieg, sind die prähistorischen Stätten im Irak in Mitleidenschaft gezogen worden.
In Babylon selbst ist ein amerikanisches Militärlager und dort sind die uralten Ziegel die zum Ischtar-Tor führten, durch schweres Gerät beschädigt worden. Die Raubgräberei, die lange Zeit nicht statt fand, hat in den letzten Jahren wieder zugenommen, was die prähistorischen Funde ohne Herkunftsnachweis nahelegen, die überall auftauchen. Die Briten haben vor den Folgen des Krieges gewarnt und ihre irakischen Kollegen unterstützt wo sie konnten, aber den großen Verlust an prähistorischen Funden und dem Wissen, dass an den Fundzusammenhängen hängt konnten und können auch sie nicht verhindern.
Krieg ist eben nicht Lokomotive der Entwicklung, Krieg ist Zerstörung sinnlos und in diesem Fall geht es die ganze Menschheit an, wenn ihr Erbe aus grauer Vorzeit so zerstört wird.
Eine sehenswerte Schau, auch um der Welt zu zeigen was da unten eben auch noch passiert.
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