Die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung zeigt noch bis zum 7. Juni 2009 eine Ausstellung von Niederländischer Tafelmalerei des 17. Jahrhunderts. Allgemein wird diese Zeit als das “Goldene Zeitalter” bezeichnet. Das liegt daran, dass die nördlichen Provinzen der spanischen Niederlande 1588 de facto selbstständig wurden. Viel änderte sich in dieser Zeit und neue Themen in der Malerei wurden populär: die Stadt, ihre ländliche Umgebung, das tägliche Leben, Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände wurden im calvinistischen Sinne schick. Und immer wieder das Portrait. Jeder der es sich leisten konnte und das waren eine Menge Leute, liessen sich malen.
Um 1610 malte Floris van Dijck die ersten Frühstücksstillleben und verarbeitete darin die internationale Entwicklung aus Mailand, Frankfurt und Antwerpen.
Bildquelle: Pieter Claesz, Vanitasstillleben, bezeichnet mit Monogramm und Jahr: 1625, Holz, 29,5 x 43,5 cm, Frans Hals Museum, Haarlem
Pieter Claesz (um 1597-1660) kam um 1620 von Antwerpen nach Haarlem und entwickelte hier seine typische realistischere Stilllebenmalerei. Willem Heda (1594-1680) arbeitete gleichzeitig in dieser Art, so dass sie gemeinsam lange Zeit das holländische Stillleben prägten.
Pieter de Grebber (um 1600-1652/53), Salomon (1597-1664) und Jan de Bray (um 1627-1697) knüpften als Historienmaler an die Tradition des Hendrick Goltzius und Cornelis Cornelisz van Haerlem an. Obwohl nicht sehr innovativ, prägten sie den holländischen Klassizismus.
Auf Architekturmalerei spezialisierte sich zuerst Hendrick van Steenwijck und sein Sohn in Antwerpen. Pieter Saenredam (1597-1665) arbeitete mit Hilfe von mathematischen Perspektivstudien und wurde für seine Kircheninterieurs berühmt. Die Darstellungen des Haarlemer Rathauses, der Großen oder St. Bavokirche, der Stadttore, Marktplätze und Straßen visualisierte Gerrit Berckheyde (1638-1698).
Bildquelle: Pieter Saenredam Innenansicht der Nieuwe Kerk in Haarlem, bezeichnet mit Signatur und Datum: 23. Mai 1652, Holz, 65,5 x 93 cm, Frans Hals Museum, Haarlem
Einer der bekanntesten Maler dieser Zeit allerdings, Frans Hals hat der Ausstellung seinen Namen gegeben. Aber er ist eben nicht der einzige Meister dieser Zeit.
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