Schräg, barock, morbide oder einfach eine Bildsprache einer anderen sphärischen Welt, so oder so ähnlich formulieren es die Fans des Künstlerpaares Pierre und Gilles. Beide machen keine klassische Fotografie, auch wenn Fotos und Portraitsitzungen immer Anfang der Arbeiten sind, die beide dann weiter überarbeiten und so der Popkultur eine eigene Aura verpasst haben.
Bildquelle: C/O Berlin, Ausstellungsplakat
Die Eröffung der Ausstellung in Berlin im C/O am 24.07.09 ab 19 Uhr wird vermutlich ebenso schrill und oppulent wie die ausgestellten Arbeiten, da mit einem interessanten Publikum gerechnet werden kann und die beiden Künstler auch anwesend sein werden. Musikalisch gibt es als live Act Stereo Total und später am Abend den DJ Superzandy, beides keine Unbekannten in Berlin.
Aber zurück zur Kunst. Das die Welt zwischen Barock und irdischer Vorhölle in dem Sinne “die Hölle sind immer die anderen” hin und her schwanken kann, wird bei Pierre und Gilles sichtbare Realität.
Beide erschaffen einzigartige handbemalte Fotoporträts z.B. von Popdiven (Nina Hagen) oder Matrosen, Hofschranzen und Heiligen (Heiliger Sebastian 2009, Ausstellungsplakat) usw.
Die Arbeiten schwanken zwischen Sündern und mythologischen Figuren. Oft werden Darstellungstraditionen zitiert. So wird oft und gerne mit der Erwartungshaltung der Betrachter gespielt. Sicher entstehen auch so manche Künstlerportraits aus einer besonderen Erwartungshaltung zwischen Künstlern und “Objekten”.
Schnell werden aus den scheinbar märchenhaften Paradiesen abgründige Tiefen,die verwirren und den gewählten Hochglanzaspekt ins Morbide und Groteske verlängern. Die Vergänglichkeit und der Vanitasgedanke snd erstaunlicher Weise oft mitgedacht.
Beide zeigen, dass ihre populäre Bildsprache und die klassische Kunstgeschichte des Abendlandes gar nicht so weit auseinanderliegen.
Beide leben, inszenieren und gestalten ihren Traum, so scheint es und das mit großer Aussenwirkung.
Das C/O Berlin zeigt die Schau vom 25. Juli bis 4. Oktober 2009.
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