Der zweite Vortragsteil des Vormittags hatte mit den Laureaten Rowland und Crutzen einen starken Focus auf Treibhausgase und Klimawandel gesetzt. Rowland und Crutzen haben 1995 zusammen mit Molina den Nobelpreis für ihre Errungenschaften um die Chemie der ozonlochschädlichen Flurchlorkohelenwasserstoffe in der Stratosphäre. Von ihrer Schwerpunktsetzung haben sich Rowland und Crutzen ergänzt, allerdings gab es starke Überlappungen von Crutzens Einleitung und Rowlands Vortrag. Crutzen kommentierte das mit “but I have the better slides.”
Rowland stellt seinem Vortrag ein Zitat des amerikanischen Supreme Court voran in dem es heißt, “A well documented rise in global temperatures has coincided with a significant increase in the concentration of carbon dioxide in the athmosphere. Respected scientists believe the two trends are related.” Im Folgenden beschreibt er erst den Trend der steigenden Temperaturen im Weltweiten mittel und dann die steigenden CO2-Konzentrationen. Im Anschluß daran zeigt er dann, dass man an Infrarot-Spektren von Sateliten aufgenommen sehen kann wie Temperatur und CO2 zusammenhängen. Natürlich lässt er nicht unerwähnt, dass der Treibhauseffekt auch ein durchaus erwünschtes und natürliches Phänomen ist, da wir ohne die Reflektion der Infrarotstrahlung der Erdoberfläche an der Atmosphäre einen -14°C kalten Planeten haben.
Neben dem CO2 gibt es auch weiter Treibhausgase. Im Prinzip kann jedes mindestens dreiatomige, Gasförmige Molekül ein Treibhausgas werden, wenn es langlebig genug ist. Die Bindungen in mehrartomigen Molekülen nehmen die Energie aus der Infrarotstrahlung in Form von Schwingungen auf und geben sie als Wärme wieder ab. Zweiatomige Moleküle können diese Schwingungen nicht machen. Methan (CH4) ist eines dieser weiteren Treibhausgase. Es kommt vor allem aus Biologischen Prozessen, z.B. Verwesung von Pflanzen. Allerdings sind die Zusammenhänge hier schwieriger als es beim CO2 der Fall ist und es ist nicht ganz ersichtlich warum die Methankonzentration sich wann wie ändert. Das dritte Treibhausgas auf das Rowland eingeht ist das N2O. Wie im Nebensatz erwähnen Beide, Rowland und Crutzen, die FCKWs die ihnen den Nobelpreis beschehrten. Aber hier sind die Emissionen am abnehmen.
Neben den Treibhausgasen direkt gibt es noch andere Faktoren die beeinflussen wie schnell sich die Temperatur erhöht. Dazu gehört die Albedo, d.h. die Reflektion von Licht an hellen Oberflächen, z.B. Schnee. Schmilzt der Schnee, oder das Eis weg und wird, wie am Nordpol das darunterliegende Wasser freigelegt, verstärkt sich die Umwandlung von sichtbarem Licht in Infrarotlicht, dass dann wieder von den Treibhausgasen in Wärme umgewandelt werden. Nebenbei gesagt ein Faktor der die Entstehung von Tropischen Stürmen begünstigt sind 27°C, mit steigenden globalen Temperaturen wird diese Schwelle sicher öfter erreicht.
Gegenüber den Faktoren die die Globalen Temperaturen immer schneller steigen lassen gibt es natürlich auch noch Faktoren die die Temperaturen wieder senken können. Befinden sich viele Aerosole in der stratosphäre wird an diesen Sonnenlicht reflektiert eh es auf die Erde gelangt. Hier Knüpft Crutzen an, der den Begriff Anthropocene geprägt hat um zu die geologische Epoche zu beschreiben in der wir gerade sind, in der sich die Menschen als veritable terraformende Spezies herausgestellt haben, ähnlich wie die Gletscher der letzten Eiszeit. Charakterisiert wird das Anthroprocene durch immer Beschleunigung, wir verbrauchen immer mehr Wasser, immer mehr Erdöl, immer mehr von allem und andere Spezies sterben dafür aus.
Crutzen schlägt vor in die Erdathmospäre Sulfataerosole zu entlassen die genau den Effekt wie oben beschrieben haben. Dazu hat er mit Phil Rasch und Danielle Coleman Szenarien gerechnet und gegen die Effekte bei Vulkanausbrüchen abgeglichen. Ihre Modele scheinen gut zu sein, aber er warnt davor, dass es noch nicht an der Zeit ist das Experiment in die Tat umzusetzen und das selbst wenn es umgesetzt würde uns nichts davon entbindet unseren CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Insgesamt waren die Vorträge zwar sehr spannend aber man merkt den Laureaten an, dass sie nicht so fit sind wie sie es einmal waren. Aber bei den Leistungen um die Flurchlorkohlenwasserstoffe und ihr Einwirken auf das Montreal Protokoll dass eine schnelle politische und wirksame Lösung des FCKW-Problems in die Weg leitete ist es auch in Ordnung.
» Paula Schramm ist Chemikerin und Doktorandin an der Uni Stuttgart. |
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