Ich hatte das große Glück von Antonia Rötger, Wissenschaftskommunikatorin der Helmholtzgemeinschaft, als Bloggerin zu einem der sehr exklusiven Dinners am Dienstag Abend eingeladen zu sein. Mit dabei war Lars Fischer vom Fischblog. Die Teilnehmerinnen und der Teilnehmer des Dinners waren die Fellows der Helmholtz Gemeinschaft Julia Strathmann, Lucie Moeller, Ulrike Kramm, Hendrik Fuchs and Upneet Sandhu, Sir Harold Kroto, Margaret Kroto (einer absolut liebenswürdigen Frau), Walter Kohn und Antonia Rötger.
Alle fünf jungen Wissenschaftlerinnen sind herausragend in ihrem Gebiet und in verschiedenen Stadien vor der Beendigung ihrer Dissertationen oder schon in festen Positionen. Was mich überrascht hat, ist das mehr als eine Person sagte, dass sie eigentlich nur da hin gegangen seien wo sie sind, weil anderweitige, z.B. familiäre, Verpflichtungen sie dahin geführt hätten. In jedem Fall war die Gesellschaft hervoragend.
Dass Sir Kroto die Unterhaltung dominierte wird niemanden verwundern, der ihn schon einmal erlebt hat. Er erzählte von den Dingen, die ihn bewegten und die er vermitteln möchte. Margaret bremste ihn immer wieder, wenn er gar zu provokativ und schalkhaft wurde. Ich stelle mir vor, dass man als Nobelpreisträger irgendwann darauf trainiert ist zu entertainen, wobei Kroto es trotzdem schaffte, auf jede einzelen Teilnehmerin und jeden Teilnehmer einzugehen und ihn über ihre Arbeit und ihren Werdegang auszufragen. In dieser kleinen Runde kamen auch Fragen und Themen auf, die ich mir selber, z.B. für ein Interview, so nicht überlegt hätte. So ergab sich für mich ein sehr umfassendes und persönliches Bild dieser charismatischen Person.
Mit Walter Kohn konnte ich leider nicht reden. Er saß am anderen Ende des Tisches und wir haben uns leider nicht zwischendrin umgesetzt. Kohn schien aber mit der etwas ruhigeren Unterhaltung, die er mit seiner Tischnachbarin führte sehr zufrieden zu sein und am Ende hatte er den einzigen gemeinsamen Lacher der ganzen Gruppe auf seiner Seite.
Die Themen über die Kroto referierte waren seine Lieblingsthemen Bildung, Allgemeinwissen, Religiösität und Wissenschaft. Er sprach auch über seine Forschung, seine Erfolge und wie der Nobelpreis seine eigenen Verpflichtungen und Veränderungen mit sich brachte. Seine Beschreibung eines guten Wissenschaftlers fand ich sehr beeindruckend. Ein guter Wissenschaftler laut Kroto ist jemand, der die guten Ergebnisse, die er hat als solche erkennt, nicht unbedingt einer der gezielt gute Ergebnisse produziert, weil viele Ergebnisse aus dem Blauen heraus entstehen. Wissenschaftler sind analytisch und problemorientiert und das ist etwas, das wir über gute schulische Bildung allen Menschen beibringen sollten.
Zu diesem Zweck hat Kroto den Vega Trust und GEOSTAT gegründet. GEOSTAT bietet Lehrerinnen und Lehrern Material um den bestmöglichen Unterricht zu machen und erklärt ihnen auch wie sie die Mittel und Materialien im Unterricht einsetzen. Das Vega-Projekt hingegen wendet sich an die Lernenden direkt. Bei seinen Begründungen und Zielen zu den Projekten konnte ich nur mit dem Kopf nicken, da es viele der Gründe und Ziele sind die mich motiviert haben über Chemie zu schreiben. Für mich heißt das, dass ich mich erkundige wie und in wo ich mich an den Projekten beteiligen kann.
Am Ende des Abends waren alle etwas erschöpft ob des vielen Inputs, aber fast alle schienen glücklich und zufrieden zu sein. Für mich ist dieses Dinner wahrscheinlich das Highlight der ganzen Woche und ich bin begeistert, dass die Helmholtz Gemeinschaft uns das möglich gemacht hat.
» Paula Schramm ist Chemikerin und Doktorandin an der Uni Stuttgart. |
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