Calendula, die Ringelblume, ist eine gelb- oder orangeblühende Gartenblume. Sie ist für Gärten, in denen Kinder spielen, gut geeignet, da sie einen Fussball oder schlichtes Drauftreten nicht übelnimmt. Außerdem blüht und blüht sie, so dass selbst gelegentliches Blumenpflücken der Schönheit des Gartens keinen Abbruch tut.
Außerdem ist sie völlig ungiftig. So können Ringelblumenblüten auch bedenkenlos als dekorative Salatzutat verwendet werden.
Extrakte aus Ringelblume werden in der Naturheilkunde vor allem gegen Hautverletzungen verwendet. Gute wissenschaftliche Studien, die eine Wirksamkeit belegen, fehlen allerdings bisher.
In der Naturheilkunde werden pharmakologisch wirksame Pflanzen eingesetzt. Häufig kann nach jahrzehntelanger Erfahrung mit diesen Pflanzen die wirksame Substanz isoliert und synthetisch hergestellt werden.
Allerdings wird die Ringelblume auch in der Homöopathie verwendet. Die Homöopathie beruht im Gegensatz zur Naturheilkunde auf der Vorstellung, dass die Wirksamkeit von Stoffen durch mehrfaches Verdünnen erhöht wird. Für diesen Effekt gibt es kein Erklärungsmodell, das mit dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand vereinbar wäre.
Das macht aber nichts. Denn wenn die Homöopathie in guten wissenschaftlichen Studien besser wirken würde als Placebo, würde sie dennoch in die wissenschaftliche Medizin aufgenommen – dafür ist nämlich allein die Wirksamkeit das Kriterium und nicht die wissenschaftliche Erklärbarkeit.
Ringelblume wird als homöopathisches Mittel z.B. als Calendula C30 angeboten. Das bedeutet, dass der ursprüngliche Ringelblumenextrakt 30 Mal jeweils 1:100 verdünnt wurde. Das mache insgesamt also einen Teil Ringelblume auf 1000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 Teile Wasser (1060, eine 1 mit 60 Nullen – ich hoffe, ich habe richtig gezählt).
Was ist dann noch von der Ringelblume drin? Nichts. Einfach gar nichts. Wirklich nichts. Beim besten Willen: nichts.
Zum Vergleich: ein Liter Wasser enthält etwa 3 x 1025 Wassermoleküle. Ein Molekül Ringelblume (die im Übrigen aus sehr vielen verschiedenen Substanzen besteht) kommt also auf 1035 Liter Wasser.
Das Problem ist jetzt, dass dieses Wasser (oder entsprechende Globuli, die ähnlich hergestellt werden) als Medikament verkauft werden dürfen und behauptet werden, es wäre ein wirksames Mittel gegen ernste Verletzungen wie Verbrühungen oder Hundebisse!
Gutgläubige Eltern kaufen diese Mittel und verabreichen sie Kindern, die ernsthafte, ärztlich behandlungsbedürftige Verletzungen haben. Sie bringen ihre Kinder dann nicht rechtzeitig zum Arzt und enthalten ihnen so eine notwendige medizinische Versorgung vor.
Damit verlängern Eltern die Schmerzen der Kinder und nehmen eine Entzündung der Wunde mit möglichen schwerwiegenden Folgen leichtfertig in Kauf.
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