Täglich komme ich an einem zum Büro umfunktionierten Ladenlokal vorbei. Neben Heilpraktikern, unter deren Berufsalltag ich mir etwas vorstellen kann, und Lebensberatern, auf deren Dienste ich bestimmt auch gelegentlich zurückkommen könnte, bieten dort auch Baubiologen ihre Dienstleistungen feil.
Baubiologie? Ist das eine Teildisziplin, die mir bisher entgangen ist? Zellbiologie, Pflanzenphysiologie, Immunologie, Baubiologie?
Glücklicherweise unterhalten meine benachbarten Baubiologen eine Internetseite, die mir weiterhelfen wird.
Der Begriff Baubiologie setzt sich aus Bau – Bios – Logos
zusammen und vereint so Haus – Leben – Schöpfung in ein neues
Betrachtungssystem.
Aha. Bau=Bau, klar. Bios=Leben,stimmt auch. Aber Logos=Schöpfung?
Meine humanistische und sonstwie geartete Bildung sagt mir, dass logos
wörtlich “Wort” bedeutet und im übertragenen Sinn auch “Lehre”. Aber
Schöpfung? Eher nicht.
O.k., sei’s drum. Griechisch können sie wohl nicht so gut. Aber bei
welchen Problemen können mir die Baubiologen dann weiterhelfen?
Eine Vielzahl von Schadstoffen in unseren Räumen, die
kurzen Bauzeiten der Neubauten und die häufig nicht kompatiblen
Baumaterialien in Altbauten sind immer häufiger Ursache für
Erkrankungen des Hauses und entsprechend dann seiner Bewohner.
Oha. Also wenn mein Haus krank ist. Dann können sie es vielleicht
wieder gesund machen. Aber wenn es schwer krank ist? Müssen sie es dann
einschläfern? Geht es dann ruhig und schmerzlos aus dem Leben? Wäre ja
ganz gut. Dieser Lärm und der Dreck sonst immer! Schön ist das ja nicht.
Und woran können Häuser erkranken?
Elektrosmog
Radioaktivität
Wohngifte/Chemikalien
Schimmel/Bakterien
Erdstrahlen
Über einiges brauchen wir nicht zu reden. Klar, Schimmel in der
Wohnung ist schädlich und muss beseitigt werden,
formaldehydausdünstende Kleiderschränke sind ungesund und wenn man sich
gerade einen zugelegt hat, sollte man ein paar Monate lang viel lüften.
Radioaktive Strahlung ist schädlich, keine Frage. Allerdings ist sie in
Wohnhäusern praktisch zu vernachlässigen. Zwar haben einige Baustoffe
wie z.B. Ziegel eine messbare natürliche Strahlung – aber sie ist für
die menschliche Gesundheit unbedeutend.
Elektrosmog ist messbar und dass es ihn gibt, ist unbestritten. Jede
stromführende Leitung und jedes benutzte Elektrogerät erzeugen ein elektrisches Feld.
Sehr zweifelhaft ist jedoch, ob diese Felder der Gesundheit schaden.
Elektrische Geräte sind schon seit mehr als hundert Jahren weit
verbreitet – da hätten wir einen Effekt, der größer als winzig ist,
bestimmt schon bemerkt und und in mehreren unabhängigen Studien
nachweisen können.
Und jetzt kommen wir zu den Erdstrahlen.
Geopathologische Störfelder
Dazu gehören Wasseradern, Globalgitternetze (10-m-Gitter,
Curry-Gitter) und geologische Formationen wie Erdspalten und
Verwerfungen. Sie werden von mir mit Einhand- und Winkelrute ermittelt.
So so. Einerseits können die Baubiologen solche Felder nur mit Ruten
nachweisen und nicht etwa mit einem richtigen Messgerät. Aber ist es
hingegen nicht ungemein praktisch, dass das Globalgitternetz eine
Kantenlänge von 10m hat? Einfacher geht nun wirklich nicht! Was wäre,
wenn die Kantenlänge Pi betrüge? Und nicht Meter, sondern Zoll? Man
müsste dann einfach ins Blaue wünscheln!
Muss ich zu Erdstrahlen sonst noch etwas sagen? Die Fakten: drei
verschiedene Wünschelrutengänger werden die Erdstrahlen an drei
verschiedenen Stellen in Ihrer Wohnung orten. Die einfachste Erklärung:
es gibt keine Erdstrahlen. Und wenn Sie nicht ständig Ihr Bett umstellen wollen – dann sollten Sie erst gar keine Rutengänger ins Haus lassen.
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