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Studie von Prof. Dr. Fend belegt, dass der Schulerfolg von der Schulform völlig unabhängig ist. (Ich habe diesen Beitrag auf Wunsch meiner Leser “erweitert” 09.02.08)


Die bildungspolitische Debatte der
vergangenen Jahre forderte immer wieder die Einrichtung einer einzigen
Schulform, nämlich der Gesamtschule, um benachteiligten Gruppen eine
angeblich bessere Bildung zu ermöglichen. Festgemacht wurde diese
Forderung an den praktizierten “Gesamtschulformen” einiger
PISA-Siegerländer. Dass diese Erklärung eher ideologischer Natur war
und mit den tatsächlichen Ursachen des Bildungserfolges der
PISA-Siegerländer in keinerlei Zusammenhang stand hat Prof. Dr. Fend
nun zu seiner eigenen Überraschung feststellen müssen:


Die Zeit berichtet ausführlich: hier

Wichtigste Schlussfolgerung:

“Solange die Schule intern agieren kann, also die Kinder und
Jugendlichen beisammen hat und sie nach Leistungen gruppiert, kann sie
die soziale Selektivität durchaus reduzieren.Wenn es um die weiteren Bildungsstufen geht, um die risikobehafteten
Entscheidungen beim Schulabschluss, bei der Ausbildung und bei den
Berufslaufbahnen, dann verliert sich dieser schulische Einfluss, und
die familiären Ressourcen in der Gestaltung der Entscheidungen treten
in den Vordergrund.


Zwei Faktoren scheinen also – wenn es um Schulerfolg geht – im Vordergrund zu stehen:

  • 1. Die Ressourcen in der Familie
  • 2.  Die Förderqualität in der Schule


Die jüngste Pisastudie zeigt, dass die Bildungspolitiker offenbar ihre
“Hausaufgaben” immer noch nicht gemacht haben. Denn nach wie vor werden
Migrantenkinder und Kinder aus sozial schwachen Familien benachteiligt.



Allerdings ist dies – angesichts der ständigen Einsparungen in den
Schulen – kein Wunder. Die Lehrerstunden wurden erhöht, soziale u. individuelle
Probleme, welche die Schüler bewegen, haben im Schulalltag keine Zeit
“bearbeitet” zu werden und sie können sich negativ auf den Lern- und
Leistungswillen auswirken. Es gibt weder eine Förderung in vielen Familien,
noch eine tatsächliche Förderung in der Schule….




So nimmt es nicht wunder, dass Schulform und Schulerfolg nicht
miteinander zusammen hängen. Schüler sind Individuen und ihr
schulisches Engagement, sowie ihre Lernmöglichkeiten hängen zunächst
direkt von den  Angeboten (gute Lehrer, d.h. guter Unterricht, gute
Lernmaterialien, gutes Klassenklima, gutes Schulklima) ab.



Es ist zunächst also logisch, dass die Schulform erstmal zweitrangig ist.




Die Pisa-Siegerländer zeigen insoweit, dass die Art des Unterrichts für
den Schulerfolg das ausschlaggebende Merkmal ist. Ausführlich:
hier




Mein FAZIT:



Die Frage der Schulform scheint für die allgemeine Betrachtung des
Schulerfolges keine Rolle zu spielen. Die mehrgliedrige Schulform birgt
Vor- und Nachteile in sich, welche allerdings nicht mit dem “Merkmal” –
Schulerfolg – zu messen ist.



Gemeint wären hier z.B. Nachteile für Schüler, welche durch ein nicht
unbedingt “diagnostisch fundiertes” Selektionsverfahren frühzeitig
einer bestimmten Schulform zugewiesen werden. Solche “Einzelschicksale”
können Studien nicht messen. Ein möglicher Vorteil einer gezielten
Förderung – dank mehrgliedrigem Schulsystem – verliert sich oft
aufgrund bildungspolitischer “Sparmaßnahmen”.

Die jüngste Entwicklung
im Hauptschulbereich (drastische Reduzierung der Schülerzahlen) hätte
man auch als Chance nutzen können, diese Schülergruppe besonders
intensiv zu fördern. Anstatt dessen werden Lehrkräfte abgezogen und
eine Zusammenlegung der Haupt- und Realschulen wird – rein aus
Kostengründen – der speziellen Förderung vorgezogen.

Sehr schade ist,
dass die Frage der Schulformen in der Schulpolitik mehr eine
ideologische Frage, als eine Frage dessen ist, was unseren Kindern und
damit der Zukunft unseres Landes am meisten nützt. Oft führt die an der
Oberfläche verbleibende “Schulformdebatte” dazu, die eigentlichen
Probleme aus dem Blick zu verlieren. 

Über den “Umweg” zur Frage:

Diskussion: Was sollen Wissenschaftsblogs leisten?

von Godwael @ 08.02.2008 – 13:32:35

Monika Armand, die neben der Website Neuropaedagogik.de auch ein Blog bei den Scienceblogs betreibt, hat hier eine weitere Metadiskussion über Wissenschaftsblogs angestoßen, die an einige Gedanken anknüpft, die Marc vor einer Weile in der Wissenswerkstatt diskutierte.

ist diese Diskussion zwischen „corax“ und mir entstanden. Da „corax“ sich auf meinen Beitrag „Schulform und Schulerfolg hängen nicht zusammen“ bezieht und wie ich meine, diese Diskussion auch für meine Leser bei Scienceblogs interessant sein könnte, habe ich hier unseren sehr anregenden Dialog zusammen gefasst (Corax hatte dies vorher über unsere Kommentarfunktion versucht, was leider allerdings so nicht geklappt hat – irgendwie gibt es noch mit den Kommentaren Probleme…):

corax [Besucher]

08.02.08 @ 21:20

Ich möchte Sachverhalte so erklärt bekommen, (als sei ich 5 Jahre alt)* dass ich sie weitestgehend nachvollziehen kann ohne über eine entsprechende Ausbildung in dem Fachbereich zu verfügen. Dabei hätte ich auch noch gerne eine grobe Dreiteilung in:
Was sind unbestrittene Fakten, was sind Indizien für Pro und was spricht eventuell für contra. Persönliche Meinungen des Autors hätte ich gerne gekennzeichnet bzw. es soll deutlich werden wenn etwas „Meinung“ ist.
Witze und andere Auflockerungen lese ich gerne.
Ich lese hier seit ein paar Wochen und nebenan bei Scienceblogs.
Hier gelandet bin ich über Herrn Stefanowitsch vom Bremer Sprachblog.
Hier werden eigentlich zumeist immer alle Kriterien erfüllt.

Artikel aber wie gerade nebenan: „Studie belegt!!!: Schulform und Schulerfolg hängen nicht zusammen“ oder „Väter einer bestimmten Kinderanzahl haben öfter Prostatakrebs“ von vor ein paar Wochen, gehören imo in die Tonne getreten.**
Sie sind vollkommen subjektiv, einseitig, undifferenziert und schwachsinnig.
Wer mir weismachen will, man könnte sein Kind getrost auf die Hauptschule schicken, das ändert nichts an der Wahrscheinlichkeit eines Medizinstudiums und den 4-zeiler lediglich mit Links versieht, der hat bei „Science“ nichts verloren, der kann auch für die Welt am Sonntag schreiben.
Ebenso wenn jemand unreflektiert behauptet, die Anzahl der „bekannten“ Nachkömmlinge eines Mannes! gibt Aufschluss über Prostatakrebsrisiken.

Glück auf!

*kleiner Scherz
** kein Scherz

Monika [Besucher]
https://neuropaedagogik.de
09.02.08 @ 08:48

Hallo “Corax”,
Ich habe auf Ihr aufschlußreiches Kommentar im Blog: https://wissenschaftsblogs.blogspot.com/ hingewiesen.Interessant finde ich Ihre Kritik zu meinem letzten -zugegebenermaßen etwas kurzen und “schnell” geschriebenen Post: Studie belegt…Schulerfolg…
Eigentlich war ich persönlich nicht der Auffassung, dass das Ganze zu sehr an der Oberfläche liegt, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren ;-)) Haben Sie die Links gelesen? Oder liest man als Blogbesucher die Links lieber nicht?

Wo liegt in diesem Artikel die Einseitigkeit, Subjektivität und Undifferenziertheit ? Ist es hier die Präsentation? Die Studie selbst ist ja eher nicht subjektiv und einseitig. Denn Fend war ein starker Verfechter einer “Gesamtschule” und musste anhand seiner Studie zu seiner eigenen Überraschung feststellen, dass die PISA-Leistungsunterschiede nicht auf die Schulform zurückzuführen waren….
Ich selbst – so glaubte ich 😉 – habe eigentlich nur über eine Studie berichtet, ohne Stellung zu beziehen. Sie sehen das aber anders? Warum?

corax [Besucher]

09.02.08 @ 20:59

Frau Armand,

Zunächst: Die von Ihnen verlinkte Adresse führt mein Kaspersky als Phischingseite.

„Ich selbst habe eigentlich nur über eine Studie berichtet, ohne Stellung zu beziehen. Sie sehen das aber anders? Warum?“

Zitat: „Studie belegt …“
Das ist eine Überschrift im BLÖD-Stil. Eine Studie beweist gar nichts, erst recht nicht bei so einem komplexen Thema. Wozu sollte man sonst nach einer Studie weitere durchführen?
Da werd ich schon sauer.
Dann dazu im blog ca. 70 Wörter Text zu schreiben und den Rest zu verlinken, da kann ich mir auch nen Newsfeed abonnieren.
Eine kurze Beschreibung und Aufarbeitung im Artikel wär doch wohl das mindeste.
Aus den zusätzlichen Infos lese ich jetzt, dass die Schulform (also wohl Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Gesamtschule etc.) nicht ausschlaggebend ist, sondern die Art des Unterrichts.
Täusch ich mich da, oder gibt es da nicht momentan einen direkten Zusammenhang?
In der Hauptschule muss doch in der Regel ein Lehrer 20 Schüler unterrichten und der Unterricht beträgt ca. 30 Wochenstunden, so dass bloß für die Regelfächer Zeit bleibt.
Zeit für Hausaufgabenbetreuung, Zusätzliche Fächer, weiterführende Unterstützung für langsame Schüler ist nicht vorhanden. Es sei denn Lehrer engagierten sich zusätzlich freiwillig unentgeltlich. Würde das Angebot trotzdem entsprechend ausgebaut wäre es doch so etwas wie eine Gesamtschule bzw. Ganztagesschule an der „Hauptschule“ dransteht.
Aaargh, ich hab jetzt den Zeitartikel gelesen.
Das ist ja noch schlimmer. Alles wird durcheinandergeworfen.
Das Eltern aus besseren Verhältnissen eher aufs Abitur und Studium drängen und deren Kinder häufiger entsprechende Abschlüsse machen ist doch eine Binse, dafür brauch ich keine Studie. Und im Artikel wird die Gesamtschule weiterhin befürwortet also quasi das Gegenteil von dem was Sie in Ihrem Artikel suggerierten.
Ich bin jetzt echt sauer, Ihr Artikel ist echt „Waste of Time“
Und Stellung haben Sie sehr wohl bezogen indem Sie die Aussage der Studie fast ins Gegenteil verkehrt haben. Vielen Dank auch.

Monika [Besucher]
https://neuropaedagogik.de]
10.02.08 @ 09:58

@ Corax
Ich kann nicht entdecken, wo genau ich den Artikel ins Gegenteil verkehrt haben soll? Auch Ihren inhaltlichen Beschwerden welche Sie an meinem Text monieren, kann ich so nicht folgen ?? Eine solche Kritik hilft mir leider nicht weiter, sie ist sehr allgemein und unkonkret…eigentlich genau das, was Sie kritisieren ;-)) Mich wundert auch, warum Sie dann nicht dort kommentieren, wo der Artikel steht? Schade….eine konstruktive Kritik ist das in meinen Augen nicht. Auf diese Weise können Sie alles und jedes “zerlegen”. Liegt es vielleicht daran, dass Sie selbst ein “heißer” Schulformverfechter sind und Ihnen nur die Ergebnisse der Studie nicht passen? Für jemanden der den Schulbetrieb von “innen” kennt, der weiß, dass eine Schülerförderung nur “in” einer Schule und nicht “durch” einer bestimmte Schulform stattfinden kann. Und er weiß auch, dass der größte Anteil des angeblich stattgefundenen Förderunterrichts “nur” statistisch und nicht real stattgefunden hat. So gesehen eigentlich auch eine “Binsenweisheit”…..Insofern wird es noch viele Studien mit “Binsenweisheiten” geben. In den Erziehungswissenschaften und einigen Bereichen der Psychologie sind solche “Binsen”-Ergebnisse aus der Forschung leider Alltag…
P.S.: Übrigens bin ich weder eine Verfechterin von Gesamtschulen, noch eine Verfechterin eines mehrgliedrigen Schulsystems..das ganze geht mir – wie man sieht – viel zu sehr in eine ideologische Debatte hinein..

corax [Besucher]

10.02.08 @ 15:30

Frau Armand,

zuerst das Förmliche.
Ich schreibe hier, weil ich vor meinem ersten Kommentar übersehen hatte, dass man gar nicht hier kommentieren sollte (ich hatte den link übersehen) und wenn ich auf ihren link klicke mein Virenprogramm seltsamerweise Alarm schlägt. Ich glaube das liegt an der „blogspot.com/“-endung, ich weiß auch nicht was das Programm da dran stört.
Solange es den Hausherrn nicht stört wollte ich deshalb hier weitermachen.

An Ihrem Beitrag störte mich zunächst in der Überschrift: „Studie belegt…“ Laut Duden ist „belegt“ ein Synonym für „beweist“ und das tut sie ja wohl mitnichten.
Als nächstes kommt: „Schulform und Schulerfolg hängen nicht zusammen“
Das suggeriert meiner Meinung nach, dass es überhaupt keine Rolle für die spätere Berufswahl spielt, auf welche Art von Schule man sein Kind schickt.
Damit hat sich der Fall für mich schon erledigt, der Inhalt interessiert mich da schon gar nicht mehr.

Ich hatte hier schon einiges zum Inhalt geschrieben aber wieder gelöscht. Der Inhalt interessiert mich auch gar nicht so sehr ich bin in das Thema überhaupt nicht involviert.

Ich fand und finde Ihren Artikel formal einfach schlecht gemacht. Er entspricht keineswegs den Kriterien die ich ja oben genannt habe (die ich für mich wichtig finde, kann ja jeder durchaus anders sehen). Mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen.
Es tut mir leid falls Ihnen das nicht weiterhilft.

MfG corax

Monika Armand [Besucher]
https://neurowissenschaften.blogspot.com
11.02.08 @ 19:21

Nun verstehe ich, was Sie meinen. Sie haben recht, dass die Wahl der Schulform bzw. der damit verbundene Schulabschluß eine Rolle für die spätere Berufswahl spielt. (Das war aber nicht Gegenstand der Studie.)

Jetzt weiß ich auch, wo das Problem liegt: Die Studie belegt zwar tatsächlich, dass der Schulerfolg und die Schulform nicht zusammenhängen.Jedoch: Die Begriffe Schulform und Schulerfolg habe ich so verwendet, wie es in der “Fachsprache” üblich ist. Und mit Schulerfolg ist gemeint, dass egal in welchem Schulsystem die Schüler sind, alle gleich schlecht ;-)) gefördert werden!!(Das “schlecht” ist meine Meinung.z.B. werden fleißig die Statistiken für Förderunterricht ausgefüllt, welcher real aber nie so stattgefunden hat, unabhängig von der Schulform.) Da Sie mit diesen Begriffen andere Vorstellungen verbinden, wird die Feststellung dann “automatisch” falsch. Das ist der Nachteil, wenn schriftlich Informationen festgehalten werden. Wenn dann wie hier – mit Begriffen ganz andere Vorstellungen verbunden werden – ist ein Mißverständnis vorprogrammiert. Sofern möglich, werde ich in Zukunft versuchen, verwendete Begriffe zu klären, um solche Missverständnisse zu vermeiden.
Nun will ich mal – ohne Erfolgsgarantie ;-))versuchen, zu erklären, was “belegt” worden ist:
Prof. Fend, welcher die besagte Studie durchgeführt hat, war bislang ein engagierter Verfechter für ein eingliedriges Schulsystem. Bereits in den 70ern ist er mit seinen Gesamtschulstudien bekannt geworden. Die damalige Organisationsform der Gesamtschule sorgte tatsächlich in einigen Punkten für eine Überlegenheit gegenüber dem dreigl. Schulsystem. Die verschiedenen politischen Richtungen haben sich bezüglich des Themas, welche Schulform die “vorhandene” Intelligenz der Schüler am besten fördern könne, wie bekannt, ja unterschiedlich festgelegt und jenseits vorhandener Forschungsergebnisse das Thema “ideologisiert”. Dazu muss man wissen, dass die Gesamtschulen leider die grundsätzliche Idee einer “Schule für alle” selbst immer weniger verfolgt haben, so dass in unserem Land “Gesamtschulen” eher ein “viergliedriges” Schulsystem herbeigeführt haben. So haben Gesamtschulen “schwierige” und “schwache” Schüler wieder zurück in die Hauptschulen geschickt und damit ihre eigene Zielsetzung ad absurdum geführt. Und in diesem Lichte sind die “aktuellen” Studien von Fend zu sehen. Gemessen wurde eben mit diesen Gesamtschulen. Nachdem Länder mit eingliedrigen Schulformen die PISA-Studien anführten, war für ein politisches Lager zunächst “bewiesen”, was für das bessere Abschneiden jener Länder ausschlaggebend sei: die Schulform. Da Prof. Fend ein engagierter Vertreter eines eingliedrigen Schulsystems ist, hat er gehofft, nun mit Studien beweisen zu können, dass das eingliedrige Schulsystem dem mehrgliedrigen bezüglich des Schulerfolges überlegen sei. Wenn dann in der Forschung etwas als “bewiesen” gilt, dann bezieht sich dies immer auf den statistischen Durchschnitt!D.h. in solchen Studien kann nicht gemessen und auch nicht bewiesen werden, wie für einzelne Kinder die vorzeitige Schulformwahl die spätere Schullaufbahn und damit auch die spätere Berufswahl beeinflusst wird. An dieser Stelle setzt zu Recht Ihre Kritik an. Da unsere Kinder teilweise selbst ein Opfer dieser Selektion geworden sind, kann ich Ihre Haltung besonders gut verstehen. Mir wäre ehrlich gesagt auch ein anderes Ergebnis dieser Studie lieber gewesen. Aber wenn ausgerechnet Prof. Fend das Gegenteil dessen mit seinen Studien beweist, was er beweisen wollte, dann muss man sich dieser Enttäuschung stellen und im Detail die Ursachen ausmachen..wie man eben so schön sagt, der Teufel steckt im Detail…

Schade, dass unsere Kommentare, welche vermutlich noch mehr Leser interessieren würden, jetzt nicht da stehen können, wo sie etwas klären würden ;-)) – und ich hoffe auch, dass Lars nicht zu sehr belästigt wird ;-))

Nochmals vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich möchte Sie ermuntern, weiter zu fragen und zu bohren, denn manchmal kann durchaus eine wissenschaftliche Verbundenheit oder Verbohrtheit ;-))?? zum Tunnelblick führen. Leider gibt es dagegen nur ein Mittel, eben die aufgeschlossene Kritik von Lesern Ihres Formats ;-))
Wie sagte in etwa Sokrates: “ich weiß, dass ich nichts weiß und selbst das wenige, was ich weiß, weiß ich kaum” – wie recht er hatte….
LG
Monika

corax [Besucher]

11.02.08 @ 22:43

Frau Armand,

vielen Dank, dass sie „am Ball“ geblieben sind und sich die Mühe gemacht haben es nochmals zu erklären. Ich glaube ich hab’s jetzt verstanden. 😉

Zunächst, ich hab mehrere Schulen und mehrere Schultypen hinter mir, incl Gesamtschule.
Meiner persönlichen Meinung nach, ohne dass ich mich mit dem Thema näher beschäftigt habe, halte ich die Ergebnisse nicht für ein Problem Pro oder Contra Eingliedrig oder Mehrgliedrig, sondern für ein typisch deutsches.
Die Gesamtschulen (bei uns) versuchten von Anfang an bzw. kurz nach Einführung (aus ideologischen Gründen oder anderen) ihren „Erfolg“ damit zu belegen, genausoviel Schüler zum Abitur zu bringen wie die Gymnasien.
Das kann natürlich nicht funktionieren, deshalb dann wohl auch wie von Ihnen beschrieben die Praxis, schwache Schüler ebenfalls auszusortieren. Aus falschem Konkurrenzdenken wird das System ad absurdum geführt.
Soweit ich das sehe, gehen die Skandinavier mit dem Thema viel entspannter um, haben allerdings auch den Luxus nicht mit dieser Migrantenproblematik belastet zu sein. Wenn ich das richtig weiß, ist es dort üblich die Schüler länger zusammenzulassen (8. Klasse?)und erst später je nach Fähigkeiten zu trennen. Und die Schulen sind dort wohl auch besser ausgestattet, (nicht nur auf dem Papier). Und dort funktioniert das System dann auch.
Wenn wir hier so ein System dann bloß halbherzig in einigen Bundesländern implementieren, und dann aus ideologischen Gründen „zerreden“ und dann auch noch „abspecken“ dabei aber den Namen beibehalten, kann das ja nur schiefgehen. Typisch deutsch halt.
An allem was im Ausland funktioniert, wird hier (falls wir es übernehmen)solange herumgedoktert bis gar nichts mehr funktioniert. Und die Kritiker rufen gleich: „Hab ich doch gleich gesagt.“ und die Befürworter geben irgendwann genervt auf.
Ähnliches mit behinderten Kindern, in anderen Ländern nehmen die ganz normal am Unterricht teil, plus zusätzlicher Förderung natürlich. Bei uns ist das scheinbar unmöglich. Unter dem Deckmantel der speziellen Förderung und den besonders ausgebildeten Pädagogen werden die zusammmen „weggesperrt“
Das geschieht aber meines Erachtens nicht (nur) auf Geheiß von oben, sondern weil die Eltern der „normalen“ Kinder das so wollen.
Bei uns muss immer alles schön säuberlich in seine Schublade und jedes Grüppchen für sich bleiben.
Als vor ein paar Jahren die US-Firma Walmart hier eine Dienstleistungsoffensive im Supermarkt starten wollte, hab ich nur müde gelächelt, nicht aus Gehässigkeit, sondern weil ich (leider) wusste, dass das bei uns nicht funktioniert.

So, zurück zum Thema. 🙂
Ihr Ursprungsartikel war wohl für Laien nicht aufbereitet genug, und ich sollte Artikel auch dann genau lesen wenn mir die Überschrift nicht gefällt, zumindest wenn ich sie kritisiere. 😉
Und miteinander reden hilft.
(Ist zwar ne Binse, aber man vergisst es doch immer wieder.)

Glück auf! 🙂

PS: Ich hab den Kommentar grade versucht mit einer Kopie der vorangegangenen drüben zu posten, bin mir aber nicht sicher ob es geklappt hat.