Ganz einfach? Weil es Spaß macht. Sowohl die Wissenschaft selber, ihre Inhalte, die Faszination wenn man beginnt Dinge zu verstehen und die Freude daran zu sehen wie spannend es ist wenn eine Frage beantwortet werden kann. Natürlich kommen zeitgleich mindestens 10 neue Fragen auf und schon ist der Forschergeist geweckt.
Wir sind beide begeisterte Wissenschaftler. Wir waren es nicht immer und wollten beide nicht schon als 5 jährige die Pipette schwingen. Wir gehören eher zu jenen die sich von Jane Goodall und ihren berichten begeistern ließen und die, wie viele andere die beginnen Biologie zu studieren, Meeresbiologie aufregend fanden. Auch wir haben uns streckenweise durchs Studium gequält, uns gefragt wofür man das alles lernen muss… aber die Nachricht ist letztendlich angekommen. Es geht darum ein allgemeines Bild von einem Fachgebiet zu bekommen und zu lernen wo man das nötige Wissen nachschlagen kann. Es geht nicht darum alles zu wissen, nur wo verlässliche Quellen sind, das ist relevant. Als Wissenschaftler lernten wir die Wissenschaftliche Denkweise. Oft erfahren wir dass wir (und damit die Wissenschaft) kritisch beäugt wird. Was darf man noch glauben. In den Medien wird viel gesagt und in den Läden viel verkauft, doch was davon stimmt. Wie gefährlich ist nun eine Impfung? Nutzen Nahrungsergänzungsmittel? Hilft Akupunktur? Wie sieht es mit Homöopathie aus und was ist mit Chinesischer Medizin? Sobald man sich der Wissenschaft hingibt und somit nicht glaubt das Homöopathie hilft, da es in keiner wissenschaftlichen Studie gezeigt werden konnte, so wird man schon wie ein Ketzer behandelt. `Aber bei mir hilft es garantiert´ hört man dann mit einem strafenden Seitenblick, oder es wird die Geschichte des Cousins der damals dies und jenes hatte zum besten gegeben…. Die Antwort ist stets dass es ja sein mag dass es hilft. Leider konnte bislang nur keine der durchgeführten Studien einen Nutzen nachweisen. Wissenschaft und Glaube stehen sich hier gegenüber. Nichtsdestotrotz sind wir nicht blind und verschlossen, ganz im Gegenteil. Wir versuchen uns nur auf Fakten zu berufen, auf Studien und Untersuchungen die sinnvoll durchgeführt wurden und glaubhaft eine Interpretation oder gar Übertragung auf den Menschen zulassen. Dabei sind es Überschriften wie `Krebs geheilt´ die uns antreiben Wissenschaftskommunikation zu betreiben, da eine solche Populistische Aussage kompletter nonsense ist. Wie viele Menschen wissen denn Überhaupt was Krebs ist? Und dass Krebs eine Vielzahl von Verläufen haben kann, je nachdem wo die Zellen wuchern und welches System damit betroffen ist. Außerdem heißt es nicht dass, nur weil im Mausversuch der richtige Ansatz gefunden wurde, dies auf den Menschen übertragbar ist. Die Angst von Jenen die sich etwas mehr mit dem Thema beschäftigen die Daten würden 1:1 auf den Menschen Übertragen kann auch genommen werden. Ein Tierversuch ist der Beginn, dass proof of principle! Es wurde ein Mechanismus gefunden der, sofern er im Menschen gleich funktioniert und überhaupt schon bekannt und genau beschrieben ist, ein Wegweiser darstellt. Es ist ein wichtiger Schritt hin zu neuen Ansätzen auch bei Menschen therapeutisch vorzugehen. Natürlich werden aber auch hier kleine Schritte getan und nur langwierige Studien zur Minderung der Nebenwirkungen oder gar einer fälschlichen Therapie ermöglichen dem neuen Medikament eine Markteinführung und womöglich einen Siegeszug. Allein deshalb kann eine neue Erkenntnis nicht `mal kurz´ Einzug in die Therapie beim Menschen haben.
Vieles wird falsch kommuniziert. Zu populistisch und zu lückenhaft. Viele nehmen Fehler oder zu geringe Informationswiedergabe in Kauf weil der Leser ja nicht überfordert werden will. Aber wenn letztendlich niemand gewinnt weil der Forscher sich ärgert da die Daten nicht korrekt wiedergegeben wurden und der Laie immer noch nichts versteht oder noch schlimmer es falsch versteht und Unsicherheit generiert wird?
Wir trauen unseren Lesern mehr zu. Wir glauben dass jeder alles verstehen kann und wir glauben auch dass man alles erklären kann – und all das obwohl man an der Oberfläche bleiben muss da detaillierten Fakten ein Studium in dem Fachgebiet erfordern würden.
Wissenschaftskommunikation hat viele Facetten und wir haben schon einige Einblicke in das Wissen und Unwissen erhaschen dürfen. Da wir selber Wissenschaftler sind ist unser Standpunkt immer der die Fakten so korrekt wie möglich wiederzugeben, die Grundprinzipien klar zu machen. Als Wissenschaftsjournalisten versuchen wir die Brücke zwischen der Wissenschaft und dem `normalen´ Leben zu etablieren. Als Menschen des Alltags stellen wir uns oft die gleichen Fragen wie andere auch und versuchen ihnen nachzugehen oder freuen uns wenn wir sie in einer korrekten und interessanten Form wie einer Ausstellung, einem Vortrag, eines Filmes oder sonstigen Beitrages präsentiert bekommen.
Es macht Spaß und wir bekommen viel Rückmeldung von Menschen die sich Fragen stellen und oft sogar mit uns gemeinsam zur Antwort herantasten, Themen diskutieren und uns über die Erkenntnis und die Faszination der Naturwissenschaften freuen. Wir hoffen auch Euch zu begeistern.
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