Jetzt ist es amtlich. Zwei Teams von Spezialisten haben die Arbeit der NASA-Wissenschaftlerin Wolfe-Simon über die Verwendung von Arsen statt Phosphor in Biomolekülen demontiert.


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Monolake, Fundstelle der Bakterien (Bild: Wikipedia)

Wir haben auch schon darüber berichtet, wie sehr medienwirksam die Meldung in einer grossangekündigten Pressekonferenz der NASA veröffentlicht wurde (hier) und sie bald massive Kritik fand (hier).
Grundsätzlich war dies eine Meldung nach meinem Geschmack und zu Beginn war ich auch Feuer und Flamme. Doch bald stellte sich heraus, dass die Arbeit der Spezialistenkritik nicht standhalten konnte. Besonders Blogger waren an der ersten Linie der Kritik beteiligt.
Kritisiert wurde die Technik mit der das Arsen als angeblicher Baustein der DNA-Makromoleküle im Bakterienstamm Halomonas GFAJ-1 nachgewiesen wurde. Dem ganzen liegt die Idee zu Grunde, dass sich eine Mikroorganismus in einem Salzsee mit aussergewöhnlich hohen Arsenkonzentrationen anpassen könnte, indem es das dem Phosphor verwandte Arsen für die Herstellung verschiednener Phosphorhaltiger Biomoleküle umfunktioniert. Doch es zeigte sich, dass die verwendeten Nachweismethoden einfach nicht sensitiv genug ausgewählt waren und auch bei den Kulturbedingungen untolerierbare Kompromisse eingegangen wurden. Daraus lässt sich folgern, dass es sich bei dem nachgewiesenen Arsen letztendlich nur um Verunreinigungen handelte.
Die beiden neuen Untersuchungen zeigten, dass das Bakterium eine extrem hohe Asentoleranz besitzt und mit sehr niedrigen Konzentrationen an Phosphor zurecht kommen kann, bei absolutem Phosphormangel aber nicht existieren und wachsen kann.
Es wurden zwar Arsenverbindungen in Biomolekülen wie Zuckern entdeckt, doch die genauere Analyse zeigte, dass es sich hierbei um abiotisch entstandene Verbindungen handelte.
Es ist also amtlich, unser Planet beherbergt keine Alien-ähnlichen Lebensformen mit vollkommen neuartigen metabolischen Eigenschaften.
Schade eigentlich!

F. Wolfe-Simon et al. A bacterium that can grow by using arsenic instead of phosphorus. Science (2011) 332, 1163.

Marshall L. Reaves et al. Absence of Detectable Arsenate in DNA from Arsenate-Grown GFAJ-1 Cells. Science (2012) DOI: 10.1126/science.1219861

Tobias J. Erb et al. GFAJ-1 Is an Arsenate-Resistant, Phosphate-Dependent Organism.
Science (2012) DOI: 10.1126/science.1218455

Kommentare (1)

  1. #1 Anhaltiner
    Juli 9, 2012

    Schade eigentlich.

    Aber mal wieder hat die PR-Abteilung der NASA zu gut gearbeitet