Die Vorstellung, dass die Sonne nach so einem malerischen Untergang am nächsten Morgen nicht aufgehen könnte, mag uns bizarr erscheinen. Für die Besatzung der französisch-italienischen Antarktisstation Concordia wurde sie vergangene Woche zur Realität: Die Aufnahme, die am 11. Mai enstand, zeigt den letzten Sonnenuntergang für die kommenden vier Monate. In diesen vier Monaten könnte die Besatzung auch genau so gut auf dem Mars leben: Die Temperaturen werden bis minus 80 Grad Celsius (und gelegentlich sogar tiefer) sinken, und die zwölfköpfige Crew ist für diese Wintermonate auf Gedeih und Verderb in dieser Station gefangen. Weder Nachschub noch Hilfseinsätze könnten Concordia in dieser Zeit erreichen. In der Tat benutzt die Europäische Raumfahrtagentur ESA die Bedingungen der winterlichen Concordia, um die Lebensbedingungen einer Mars-Expedition zu erforschen.
Foto: ESA-A. Kumar
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