Gerade erst gesehen wegen der Feiertage, aber bis 1. Januar 2014 24.00 Uhr kann man noch abstimmen:

logo_wissenschaftsblog2013Kollege Reiner Korbmann wählt auch dieses Jahr wieder den “Wissenschaftsblog des Jahres“. Erfeulicherweise sind auch einige scienceblogs.de-Kollegen nominiert: Marcus Anhäuser, Tobias Maier, Florian Freistetter, Martin Bäker und ich selbst.

Einen ungewohnt kontroversen und langen Kommentar-Thread gab zur Frage, warum der Klimaskeptiker-Blog “EIKE” um Holger Thuss nicht nominiert sei, bzw. ob man trotz der massiven Kritik an den Motiven und der politisierenden Arbeitsweise der EIKE-Blogger deren Plattform von vornherein gar nicht erst zur Wahl stellen sollte.

Die Frage, die ich mir technisch eher stelle, ist, wie die reine Browser-Wahl via polldaddy.com halbwegs manipulationsfrei über die Bühne gehen soll, aber vielleicht nehmen die Kritiker solche Abstimmungen auch einfach zu ernst… ;-)

Die Sieger des Vorjahres waren übrigens Planckton der F.A.Z. Community (1), der ebenfalls in der Wissenschaftscommunity alles andere als unumstrittene Science Skeptical Blog (2) und der Fraunhofer-Forschung-Blog (dessen Zukunft nach wie vor ungewiss ist).

Kommentare (52)

  1. #1 roel
    *****
    30. Dezember 2013

    @Alexander Gerber Danke für diesen Hinweis. Ich bin zur Zeit kaum online und hätte es übersehen.

  2. #2 Intelligenzamöbe
    31. Dezember 2013

    Hmmm. Da stellt sich mir die Frage, was wohl die genannten Scienceblogger, die GWUP, Herr Rahmstorf usw. usf. mit grenzwissenschaft-aktuell gemein haben. Dort findet alles statt, von Ufos über PSI Phänomene bis hin zu knüppelharter Esoterik – nur Wissenschaft findet dort keine statt.
    Das ist doch hoffentlich nur ein Silvesterscherz. Oder etwa nicht?

  3. #3 Alexander Gerber
    1. Januar 2014

    …die Auswahl war wie gesagt beim Kollegen ein Thema für sich. Aber die Wahl ist kein Scherz! ;-)

  4. #4 Reiner Korbmann
    München
    1. Januar 2014

    Liebe Intelligenzamöbe,
    Wissenschafts-Blogs gehören – schon von ihrer Bezeichnung her – nicht zur Welt der Wissenschaft, wo Forscher entscheiden mögen, was Wissenschaft ist und was nicht. Sondern zur Welt des Internets, das die ganze Breite der Interessen und Perspektiven unserer Gesellschaft widerspiegelt. Und ich denke, es ist wichtig, dass Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren (die zwei Kernzielgruppen meines Blogs “Wissenschaft kommuniziert”) immer wieder auch damit konfrontiert werden, dass es nicht nur die wissenschaftliche Sichtweise der Welt gibt.

  5. #5 Alexander Gerber
    1. Januar 2014

    …nachdenken könnten wir für kommendes Jahr vielleicht über so etwas wie “Kategorien”, allein schon um nicht allzu sehr Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Die Idee des Wettbewerbs halte ich aber nach wie vor wegen der Sichtbarkeit für Wissenschaftsblogging per se für hervorragend und unterstützenswert. Wichtig wäre aber auch die Frage, wo die Debatte dazu (Missbaruch von Blogs durch dogmatische Online-Zitierkartelle usw.) strukturierter stattfinden kann als in langen Kommentar-Threads. Vielleicht eine kleine Artikelserie zum Thema mit Interviews mit Scheloske & Co. — dazu dann ein/zwei Webcasts mit den Rahmstorfs und Wörners dieser Welt…

  6. […] haben ja so recht, lieber Alexander Gerber! Nicht nur, dass viele eine Wahl zum Wissenschafts-Blog des Jahres ernst nehmen. Das ist ja OK. Doch viel schlimmer: Sie nehmen sich selbst viel zu ernst und können […]

  7. #7 Intelligenzamöbe
    2. Januar 2014

    Lieber Herr Korbmann,
    Sie werden es vielleicht schon anhand meines Nicks erraten haben: Ihr Argument ist mir völlig unverständlich.
    Der Grund ist einfach. Auch wenn Wissenschaftsblogs zur I-Net-Welt zählen, so erwarte ich doch, dass ein Wissenschafts-Blog (überwiegend) wissenschaftliche Themen behandelt und nicht Pseudowissenschaften kolportiert.
    In einem Veganer-Blog erwartet man ja normalerweise alles mögliche aber gewiss keine Anleitung für Hausschlachtungen.
    Pseudowissenschaftler kommunizieren halt keine Wissenschaft. Sie tun in der Regel das genaue Gegenteil, sie negieren und ignorieren wissenschaftliche Erkenntnisse und Methodik.
    Natürlich gibt es noch eine (viele?) andere Sichtweisen auf und hinter die Welt, doch das macht einen Pseudowissenschaftler (Blog) halt noch lange nicht zu einem Wissenschaftler (Blog).
    Hip-Hopper werden völlig zu Recht auch nicht zur Wahl zum Sportler des Jahres nomieriert obwohl deren Gezappel durchaus sportliche Schwerstarbeit ist ;)

    • #8 Reiner Korbmann
      2. Januar 2014

      Ja, da unterscheiden wir uns wohl, auch wenn es Ihnen unverständlich ist: Für Sie ist ein Wissenschafts-Blog ein Wissenschaftler-Blog. Für mich ist es ein Blog, in dem über Aspekte der Wissenschaft diskutiert wird, und das keineswegs nur von Wissenschaftlern.

  8. #9 Reiner Korbmann
    2. Januar 2014

    Noch ein Wort @Alexander Gerber: Ich bin gern bereit, über eine Weiterentwicklung der Wahl zum Wissenschaftsblog des Jahres nachzudenken, sehr gern auch mit Ihnen und anderen Interessierten.

  9. #10 Florian Freistetter
    3. Januar 2014

    Auch wenn ich diese Wahl netterweise gewonnen habe, bin ich doch ein wenig verblüfft über die zur Wahl stehenden Blogs. Wenn da schon ein “Wissenschaftsblog” gewählt wird, dann erscheint es seltsam, wenn da pseudo- und antiwissenschaftliche Blogs zur Wahl stehen…
    Das ist irgendwie so, als wäre ich in einer Wahl zum “Astronomen des Jahres” gemeinsam mit Erich von Däniken und Elizabeth Tessier nominiert.
    Das hat nichts damit zu tun, dass Wissenschaftsblogs unbedingt von Wissenschaftlern geschrieben werden müssen. Ganz im Gegenteil. Aber sie sollten schon von Wissenschaft handeln und das auf seriöse Art und Weise.

  10. #11 Nachtschwärmer
    3. Januar 2014

    Florian Freistetter hat oder musste eingestehen, dass seine wissenschaftliche Karriere kläglich gescheitert.

    Seitdem widmet er sich, wie andere (pseudowissenschaftlich) Gescheiterte, um der Penunzen Willen (erfolgreich) der Wissenskommunikations.

    Es stände ihm gut an, hier etwas bescheidener aufzutreten.

    • #12 Florian Freistetter
      3. Januar 2014

      @Nachtschwärmer: Klar – weil es ja keinen besseren Job gibt um viel Geld zu verdienen, als das Wissenschaftsbloggen…

  11. #13 Reiner Korbmann
    4. Januar 2014

    @Florian Freistetter: Erst einmal herzlichen Glückwunsch von meiner Seite. Sie berühren mit Ihrer Kritik der Kandidaten zur Wahl eine ganz fundamentale Frage: Für wen ist Wissenschaftskommunikation da? Für diejenigen, die ohnehin schon „katholisch“ sind, also diejenigen, die die Grundlagen der Wissenschaft kennen, sie ernst nehmen und versuchen, sie in ihr eigenes Weltbild und ihre Entscheidungen einzubeziehen? Oder für die Wissenschaft, die versucht, auf diesem Weg mit der Gesellschaft – von der sie abhängt – im Gespräch zu bleiben, die für ihre Arbeit notwendigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu bewahren bzw. zu verbessern und der Gesellschaft etwas zurückzugeben, da Wissenschaft ja von ihr als Dienstleister, der Wissen schafft, finanziert wird, sie von ihr ihre Privilegien erhält und eine hohe Reputation eingeräumt wird.
    Jeder Blogger ist frei, sich über diese Frage hinwegzusetzen und nur für diejenigen zu schreiben, die er sich vorstellt und wünscht. Wenn man aber Wissenschaftskommunikation als eine gesellschaftliche Aufgabe versteht (was ich tue), dann kann man nicht darüber hinwegsehen, dass etwa in den USA 27 Prozent der Erwachsenen nicht wissen, dass die Erde um die Sonne kreist (und nicht umgekehrt, wie der Augenschein nahelegt), oder dass nur die Hälfte der amerikanischen Erwachsenen weiß, wie lange die Erde für einen Umlauf braucht – und muss Schlussfolgerungen ziehen zur Kreationismus-Debatte und anderen Absurditäten der politischen Diskussion. Selbst wenn die Prozentzahlen bei uns in Europa anders aussehen mögen, ich kann mich gut an Debatten um Wissenschaft hier erinnern, die im Niveau denen in den USA nicht nachstehen. Etwa als führende Vertreter der öffentlich-rechtlichen ARD allen Ernstes stundenlange Berichterstattung über UFO-Sichtungen als Teil ihrer Wissenschafts-Berichterstattung verkauft haben.
    Wer meint, dass Wissenschaftskommunikation versuchen muss, die ganze Gesellschaft zu erreichen, der muss sich auch mit den Stimmen auseinandersetzen, die Sie als „pseudo- und antiwissenschaftlich“ bezeichnen, oder mit denen, die sich für Wissenschaft schlicht nicht interessieren, weil ihnen die Einschaltquote, das neueste Facebook-„Gefällt mir“ oder das nächste Spiel ihres Bundesliga-Favoriten sehr viel wichtiger sind. Dazu kommt – das habe ich selbst hinter den Kulissen der Wahlen zum „Wissenschafts-Blog des Jahres“ kennengelernt – dass die Anhänger dieser „nicht-wissenschaftlichen“ Stimmen meist sehr viel engagierter, kämpferischer und politischer auftreten als diejenigen, die schon „katholisch“ sind.
    Zu der Auseinandersetzung mit diesen anderen, nicht-wissenschaftlichen Denkwelten will ich mit der Auswahl der Kandidaten zur Wahl des „Wissenschafts-Blogs des Jahres“ anregen, zumal diese „nicht-katholischen“ Blogs im Ranking der einflussreichsten Wissenschafts-Blogs ganz oben stehen. Das sollte ein Alarmzeichen sein. Wer sich damit erst beschäftigt, wenn wir auch bei uns eine ernsthafte Kreationismus-Debatte haben, darf sich nicht wundern, wenn er mit seinen Argumenten zu spät kommt.

  12. #14 Nachtschwärmer
    4. Januar 2014

    @ Florian Freistetter

    Außerhalb des etablierten Wissenschaftsbetrieb kannst Du Dir nun nicht mal – auch wenn Du dem wissenschaftlichen Mainstream hofierst – aussuchen, mit wem Du konkurrierst.

    Stattdessen solltest Du dankbar sein, dass Du eine Nische gefunden hast, mit dem Du halbwegs seriös und komfertabel Deinen Unterhalt verdienst.

    Ich appelliere nochmal an Deine Bescheidenheit statt an ungebrachter (pseudo-)wissenschaftlicher Hybris!

    • #15 Florian Freistetter
      4. Januar 2014

      @Nachtschwärmer: “Außerhalb des etablierten Wissenschaftsbetrieb kannst Du Dir nun nicht mal – auch wenn Du dem wissenschaftlichen Mainstream hofierst – aussuchen, mit wem Du konkurrierst. “

      Da ich die Wahl nicht organsiert habe, kann ich das natürlich nicht. Aber bei einer Wahl zum besten Wissenschaftsblog gehe ich normalerweise davon aus, dass da auch nur Wissenschaftsblogs nominiert sind. Das hat mit Hybris nix zu tun.

      “Stattdessen solltest Du dankbar sein, dass Du eine Nische gefunden hast, mit dem Du halbwegs seriös und komfertabel Deinen Unterhalt verdienst.”

      Ach, du weißt, wie viel ich verdiene? Und wie viel ich dafür arbeiten muss? (Abgesehen davon: Wem soll ich denn eigentlich dankbar sein?)

  13. #16 Alexander Gerber
    5. Januar 2014

    @ FF:
    > […] als wäre ich in einer Wahl zum
    > “Astronomen des Jahres” gemeinsam
    > mit Erich von Däniken und Elizabeth Tessier […]

    Dafür gibt es wohl gleich noch den Preis fürs “Zitat des Jahres”. Trifft es in der Tat sehr gut, ja. Lasst uns gemeinsam Ende 2014 überlegen, wie wir Hr. Korbmann bei der Weiterentwicklung seiner spannenden Initiative unterstützen können.

  14. #17 Alexander Gerber
    5. Januar 2014

    @ Nachtschwärmer: Solch ehrenrührige Behauptungen sollten (wenn sie hinsichtlich Netiquette überhaupt Platz hier finden sollten) zumindest sachlich belegt sein. Dislike.

  15. #18 Florian Freistetter
    5. Januar 2014

    @Rainer Korbmann: ” Wenn man aber Wissenschaftskommunikation als eine gesellschaftliche Aufgabe versteht (was ich tue), dann kann man nicht darüber hinwegsehen, dass etwa in den USA 27 Prozent der Erwachsenen nicht wissen, dass die Erde um die Sonne kreist (und nicht umgekehrt, wie der Augenschein nahelegt)”

    Umso wichtiger ist es, Blogs die Pseudowissenschaft oder Antiwissenschaft verbreiten, nicht auch noch durch eine Nominierung zum “Wissenschaftsblog” zu adeln. Ich wiederhole gerne nochmal: Wissenschaftskommunikation kann jeder machen; nicht nur Wissenschaftler. Aber Wissenschaftskommunikation muss eben WISSENSCHAFT kommunizieren.

    “Wer meint, dass Wissenschaftskommunikation versuchen muss, die ganze Gesellschaft zu erreichen, der muss sich auch mit den Stimmen auseinandersetzen, die Sie als „pseudo- und antiwissenschaftlich“ bezeichnen”

    Was ich in meinem Blog auch tue. Aber Pseudowissenschaftsblogs als “Wissenschaftsblog des Jahres” zu nominieren ist mMn keine “Auseinandersetzung”.

  16. #19 rolak
    5. Januar 2014

    Schön und imho das Thema komplett und korrekt abdeckend formuliert, Florian!

  17. #20 Peter Heller
    6. Januar 2014

    @ Freistetter:

    Erst einmal Glückwunsch zur Wahl.

    Ich finde es zunächst hinderlich, die von Ihnen aufgeworfene Fragestellung in mehreren Blogs gleichzeitig zu diskutieren. Sie könnten sich direkt bei Herrn Korbmann auf der Seite äußern, das würde die Debatte für alle übersichtlicher gestalten.

    Denn: Ihre Kritik scheint nach (zugegeben kurzer) Überprüfung unbegründet. Leider kann ich die Vorschlagsliste nicht mehr einsehen. Nach meiner Erinnerung – auch bestätigt durch die aktuelle ebuzzing-Liste, war allerdings nur ein Blog auf dieser enthalten, der sich esoterischen Themen vielleicht zu unkritisch widmet: Grenzwissenschaft Aktuell.

    Herr Korbmann hatte etwa 25 Blogs nominiert (stimmt die Größenordnung?).

    Man sollte doch bei den Fakten bleiben (das wäre jedenfalls “wissenschaftlich”).

    • #21 Florian Freistetter
      6. Januar 2014

      @Peter Heller: “Man sollte doch bei den Fakten bleiben (das wäre jedenfalls “wissenschaftlich”).”

      Welche “Fakten” hab ich nicht berücksichtigt?

      Abgesehen davon, dass “ebuzzing” ja auch keine verbindliche Quelle wissenschaftlicher Seriosität ist, gab es neben dem Grenzwissenschaftsblog in der Liste auch noch das “Science Skeptical Blog” und “Critical Science” die zwar “Science” im Namen haben, aber trotzdem hauptsächlich antiwissenschaftliche Berichterstattung treiben.

      Ist aber auch egal. Diese Wahl ist ja das Privatprojekt von Herrn Korbmann und er kann natürlich “Wissenschaft” definieren wie er es möchte. Wenn das irgendeine offizielle Organistion (Ministerium, Universität, etc) genau so machen würde, wäre es bedenklich. So ist es halt nur eine Auszeichnung, die eine Privatperson verleiht und die man annehmen kann oder nicht. (Und ich habe mich ja schon nach der Wahl des “Science Skeptical Blog” im letzten Jahr dazu entschieden, meine Auszeichnung aus dem Jahr 2011 aus meinem Blog wieder zu entfernen).

  18. #22 Peter Heller
    6. Januar 2014

    @ Freistetter:

    Ach so. Ich fühlte mich bislang allerdings nicht angesprochen, denn Science Skeptical ist ja nun nicht gerade “esoterisch”.

    Wenn Skeptizismus “antiwissenschaftlich” ist, dann sollten Sie Ihre Auffassung über Wissenschaft mal überprüfen. Ich denke aber, Sie kennen uinseren Blog überhaupt nicht.

    Bei Critical Science ist Ihre Einschätzung ebenfalls offensichtlich daneben. Auch hier sind nun wirklich keine Esoteriker am Werk, Wenn Sie die Auseinandersetzung mit den Thesen und Theorien Karl Poppers tatsächlich als “antiwissenschaftlich” erachten, dann ist es nur folgerichtig, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen.

    Ich hatte Herrn Korbmann im vergangenen Jahr mitgeteilt, daß ich denke, daß Science Skeptical nicht in die Auswahlliste gehört, weil wir ja nun eher Klimapolitik als Klimawissenschaft betrachten und in den sonstigen Inhalten auch eher die Technologien (Energie, Mobilität, Ernährung) und weniger die Forschung besprechen. Er hat sich anders entschieden und das ist auch in Ordnung. Bei Critical Science kann man das ähnlich sehen, auch dies ist ein hochpolitischer Blog und weniger natur- als gesellschaftswissenschaftlich orientiert. Auch die Klimalounge ist natürlich ein Politblog.

    Die Frage ist also eher, ob Blogs, die sich mit der Verbindung zwischen Politik und Wissenschaft befassen, in eine solche Abstimmung gehören.

    Und Ihre Kommentare zeigen zusätzlich eine interessante Verbindung zwischen “Emotionalität” und “Wissenschaft”. Ich werde mich dem wohl mal in einem Beitrag widmen. Denn inwieweit gefühlsbedingte Vorurteile den klaren Blick auf die Fakten vernebeln können, scheint mir ein wichtiges Thema der Wissenschaftskommunikation zu sein.

    Sie mögen die Haltung, die bei uns oder bei Critical Science vertreten wird, nicht teilen. Ist aber “gute” Wissenschaftskommunikation von der “richtigen” Haltung abhängig? Und wer entscheidet darüber, welche Haltung “richtig” oder “falsch” ist und nach welchen Kriterien?

    • #23 Florian Freistetter
      6. Januar 2014

      @Peter Heller: “denn Science Skeptical ist ja nun nicht gerade “esoterisch”.”

      Ich habe bis jetzt nirgendwo das Wort “Esoterik” verwendet…

      ” Ist aber “gute” Wissenschaftskommunikation von der “richtigen” Haltung abhängig? Und wer entscheidet darüber, welche Haltung “richtig” oder “falsch” ist und nach welchen Kriterien?”

      Gute Wissenschaftskommunikation kommuniziert 1) Wissenschaft und das 2) auf wissenschaftliche Art und Weise.

  19. #24 Peter Heller
    6. Januar 2014

    @ Freistetter:

    “Ich habe bis jetzt nirgendwo das Wort “Esoterik” verwendet…”

    Sie haben oben “Elisabeth Tessier” als Metapher für Ihre Wettbewerber verwendet. Ich sehe Astrologie als Teilmenge der Esoterik, da Herr Korbmann keinen einzigen Astrologie-Blog auf seiner Liste hatte (nach meiner Erinnerung, vielleicht war doch einer dabei). Der Schluß lag also nahe, daß Sie sich auf “Grenzwissenschaft aktuell” beziehen. Ein weiterer Teilnehmer aus dem Bereich Esoterik ist mir jedenfalls nicht aufgefallen. Auf alle anderen Nominierten paßt der Vergleich nicht.

    Meiner Frage sind Sie ausgewichen. War auch eher rhetorisch gemeint, denn über “gut” oder “schlecht” entscheiden eben nur die Leser. Vor diesem Hintergrund ist Ihre Kritik unverständlich, denn schließlich haben Sie ja gewonnen und die “Tessiers” dieser Welt sind nicht auf den vorderen Plätzen gelandet. Eigentlich also sollten Sie mit Konzept und Ablauf der Abstimmung zufrieden sein.

    • #25 Florian Freistetter
      6. Januar 2014

      @Peter Heller: “denn über “gut” oder “schlecht” entscheiden eben nur die Leser.”

      Ich habe nirgendwo gesagt, dass es um gute oder schlechte Blogs geht. Aber es war ein Wettbewerb für WISSENSCHAFTSblogs. Und deswegen sollten dort keine pseudo/antiwissenschaftlichen Blogs inkludiert sein; egal ob sie von Lesern als gut oder schlecht befunden werden.

      Das wir anderer Meinung sind, was wissenschaftlich ist und was nicht, ist ja mittlerweile klar. Und ich denke nicht, dass eine weitere Diskussion hier irgendwas daran ändert.

      “Eigentlich also sollten Sie mit Konzept und Ablauf der Abstimmung zufrieden sein.”

      Wie ich weiter oben schon sagte: Es freut mich, dass sich viele bei dieser Abstimmung für mich entschieden haben. Die Abstimmung selbst nehme ich aber eben nicht ernst, weil ich den Titel “Wissenschaftsblog des Jahres” nicht tragen kann/will, wenn die zur Abstimmung vorgelegte Liste alle möglichen Blogs enthält, u.a. welche, die keine Wissenschaftsblogs sind.

  20. #26 Reiner Korbmann
    6. Januar 2014

    @Florian Freistetter @Peter Heller: Ich denke, es geht gar nicht um gute oder schlechte Wissenschafts-Blogs, es geht vielmehr um die Frage: Was ist ein Wissenschafts-Blog?
    Und da habe ich tatsächlich eine sehr viel weitere Definition als Florian. Für ihn ist ein Wissenschafts-Blog nur einer, wo Wissenschaft verkündet wird. Für mich ist ein Wissenschafts-Blog ein Blog, in dem sich Menschen mit Wissenschaft beschäftigen, ganz gleich, was sie darunter verstehen. Dazu gehören Blogs genauso, die für sich einen pädagogischen Auftrag sehen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu verbreiten, wie auch diejenigen, die (auch aus meiner Sicht) haarsträubende Vorstellungen von Wissenschaft, Wissenschaftlern, ihrer Arbeit und ihren Erkenntnissen haben. Denn auch sie gehören zu unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit, und das ist keine kleine Randgruppe, wie ich an dem knappen Wahlergebnis um den ersten und zweiten sowie um den dritten und vierten Platz gemerkt habe, von dem ich berichtet habe.
    Wissenschaftskomunikation muss sich aber mit dieser gesellschaftlichen Wirklichkeit beschäftigen, denn sie ist keine „Kommunikation“ von Wissenschaft an die Gesellschaft, sondern eine Kommunikation von Wissenschaft und Gesellschaft – und dazu gehören nicht nur das selber Sprechen, sondern auch das Zuhören und Verstehen. Genau dazu will ich mit der breiten Auswahl von Wissenschafts-Blogs aufmerksam machen und freue mich über die intensive Diskussion.
    Nur eine Anmerkung noch, lieber Herr Freistetter: Ihre Definition von Wissenschaftskommunikation „1) Wissenschaft und das 2) auf wissenschaftliche Art und Weise“ ist längst als Elfenbeinturm-Denken auch bei vielen Wissenschaftlern überholt, und Sie selbst halten sich – zumindest bei Punkt 2) – ja auch in Ihrem Blog nicht daran.
    Als Ziel für Ihren Blog kann ich das durchaus akzeptieren, als generelle Richtschnur für Wissensschaftskommunikation halte ich es – und da bin ich in guter Gesellschaft – für ausgesprochen gefährlich. Es geht ja längst um den Dialog mit der Gesellschaft, denn Wissenschaft ist auf Gedeih und Verderb von dieser Gesellschaft abhängig. Und habe ich Sie richtig verstanden, dass sie selbst sich angesichts der Kandidatenliste für die Wahl zum „Wissenschafts-Blog des Jahres 2013“ schämen? Soll ich Sie Ende dieses Jahres aus der Kandidatenliste herauslassen? Das würde ich nicht gern tun.

    • #27 Florian Freistetter
      6. Januar 2014

      @Reiner Korbmann: “. Für ihn ist ein Wissenschafts-Blog nur einer, wo Wissenschaft verkündet wird.”

      Ähm. Nein. Wenns so wäre, dann wäre mein Blog ja auch kein Wissenschaftsblog. Denn ich “verkünde” nicht und ich schreibe nicht nur über Wissenschaft.

      “Wissenschaftskomunikation muss sich aber mit dieser gesellschaftlichen Wirklichkeit beschäftigen”

      Ja, muss sie. Hab ich auch nicht anders behauptet.

      ” ist längst als Elfenbeinturm-Denken auch bei vielen Wissenschaftlern überholt,”

      Es scheint hier ein fundamentales Missverständnis zu geben. Ich kritisiere die angesprochenen Blogs nicht, weil sie nicht nur über “reine” Wissenschaft schreiben. Das ist kein Problem. Ich kritisiere sie, weil sie – wie ich jetzt schon mehrmals gesagt habe – sich nicht mit Wissenschaft beschäfttigen sondern mit Anti/Pseudowissenschaft. Das kann man natürlich auch tun; jeder wie er will. Ich würde solche Blogs halt nur nicht in eine Wahl zu einem “Wissenschaftsblog” aufnehmen; genauso wenig wie ich ein Blog über Handarbeiten nicht zu einer Wahl zum “Sportblog des Jahres” aufnehme.

      Die Diskussion dreht sich aber mittlerweile nur noch im Kreis und ich denke, es bringt nicht viel, sie weiter zu führen. Ich bin absolut dafür, dass sich Wissenschaftsblogs mit den gesellschaftlichen Aspekten der Wissenschaft beschäftigen, usw usf. Ich bin der Meinung, dass jeder über Wissenschaft bloggen kann, nicht nur Wissenschaftler. Darum gehts aber auch nicht. Es geht darum, dass ich es nicht für angebracht halte, anti- und pseudowissenschaftliche Blogs (und der ganze Klimawandelleugnerkram IST pseudowissenschaftlich; egal wie dick man sich das Label “Politik/Gesellschaft” auf die Fahnen schreibt) als Wissenschaftsblogs zu deklarieren. Wenn es da schon hapert, dann kann ich so eine Wahl und den Titel “Wissenschaftsblog” nicht ernst nehmen. Genauso wenig wie ich – wie schon oben erwähnt – ich eine Wahl ernst nehmen könnte, bei der Däniken und Teissier zu “Astronomen des Jahres” nominiert werden. Das zeigt, dass derjenige der die Kandidatenliste aufgestellt hat, ein fundamental anderes (und in diesem Fall definitiv falsches) Bild von Astronomie hat als ich. Genau so wie sie anscheinend ein fundamental anderes Bild dessen haben, was “Wissenschaft” ist als ich.

      Aber das ist ja auch nicht unbedingt so selten. Es wurde ja auch zB schon die Wissenschaftsbeschimpfung von Alexander Unzicker zum “Wissenschaftsbuch des Jahres” ernannt… (https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/11/19/ein-physikalischer-krimis-ein-hundert-jahre-altes-buch-und-eine-beschimpfung-der-stringtheorie-die-wissenschaftsbucher-des-jahres-2010/).

  21. #28 Peter Heller
    6. Januar 2014

    @ Korbmann:

    Lieber Herr Korbmann,

    so komplex wie wir beide denkt Florian Freistetter doch gar nicht. Er ist geradezu rührend naiv.

    Aus seiner Sicht haben wir uns bei Science Skeptical nur eines schlimmen Verbrechens schuldig gemacht. Wir zweifeln doch tatsächlich die Zwangsläufigkeit einer Klimakatastrophe an. Und wagen es auch noch, die Machbarkeit diverser Klimaschutzmaßnahmen zu hinterfragen. Das kann er nicht tolerieren. Warum, bleibt im Dunkeln. Sein Eifer geht sogar so weit, daß er dafür den Begriff “Klimawandelleugner” einsetzt, der keiner Überprüfung stand hält. An dieser Stelle setzt bei Herrn Freistetter eben das wissenschaftliche Denken aus. Kann man nichts machen. Herr Freistetter urteilt weder nach den Inhalten unseres Blogs (oder auch denen bei Critical Science, die sich eher mit gesellschaftswissenschaftlichen Fragestellungen befassen), noch nach der Machart, noch nach der Profession der Autoren, noch nach den Diskussionen in der Kommentarspalte. Er kennt unseren Blog nicht. Er hat lediglich irgendwo von irgendwem einmal etwas aufgeschnappt und gefällt sich darin, Vorurteile zu pflegen.

    Glauben Sie es mir einfach: Wäre Science Skeptical nicht nominiert worden, hätte Herr Freistetter diese Diskussion nicht angefangen. Daß er so lange um den heißen Brei herumredet, mag jeder interpretieren, wie er mag.

    Ich hatte Ihnen schon im letzten Jahr gesagt, daß Ihnen exakt dieser Fanatismus entgegenschallen wird, wenn Sie uns nominieren. Nun geschieht es halt mit einem Jahr Verspätung.

    “die (auch aus meiner Sicht) haarsträubende Vorstellungen von Wissenschaft, Wissenschaftlern, ihrer Arbeit und ihren Erkenntnissen haben.”

    Auch für Sie gilt natürlich, das Versteckspiel doch bitte zu lassen. Auf der Klimalounge wirft Stefan Rahmstorf seinem Kollegen Hans von Storch “abwegige Lebensthesen” vor. Das zeigt exemplarisch, auf welche Art von Wissenschaft wir abzielen. Wissenschaft ist nämlich nicht in einer Soße der Harmonie erstarrt. Sie ist streitig, kontrovers und relevant. Natürlich polarisieren und provozieren Blogs wie Critical Science, Klimalounge oder Science Skeptical (oder eben auch EIKE oder die Klimazwiebel, die hoffentlich im kommenden Jahr dabei sind). Aber das ist doch Teil des Konzeptes, oder was dachten Sie? Dadurch erst regt man Leser an, sich mit den Themen der Klimaforschung näher zu befassen. Elitäres Denken ist hier fehl am Platz.

    Nur nebenbei: Mit einer Ausnahme sind alle unsere Stammautoren Naturwissenschaftler. Die Behauptung, wir würden den Wissenschaftsbetrieb nicht kennen, ist daher nicht haltbar.

    @ Freistetter:

    “weil ich den Titel “Wissenschaftsblog des Jahres” nicht tragen kann/will”

    Das ist interessant. Sollte ein Politiker also eine Wahl deswegen nicht annehmen, weil auch Menschen kandidiert haben, die gegensätzliche Konzepte vertreten?

    Aus Gründen der Transparenz und Fairness denke ich, daß Sie diese Entscheidung Ihren Lesern mitteilen sollten. Denn daraus spricht nicht nur ein Mangel an Respekt vor Ihren Mitbewerbern. Vor allem ist dadurch jede Stimme nachträglich entwertet worden, die Sie erhalten haben.

    • #29 Reiner Korbmann
      7. Januar 2014

      @Peter Heller: Lieber Herr Heller, bitte stricken Sie nicht an Legenden. Wir keinen Kontakt bei der Nominierung der Kandidaten zur Wahl des Wissenschafts-Blogs des Jahres, genauso wenig wie ich sonst mit Ihrem Blog irgendetwas gemein habe, außer der Offenheit, ihn als Teil eines Themas zu sehen, mit dem sich Wissenschaftskommunikation beschäftigen muss.

      Die fehlenden Gemeinsamkeiten: Das gilt auch für den unsäglichen Ton, den Sie gegenüber Herrn Freistetter anschlagen. Ich respektiere ihn und schätze sein Engagement, auch wenn ich nicht in allen Punkten mit ihm einer Meinung bin. Dabei, was Wissenschaft ist, sind wir durchaus einer Meinung, uns unterscheidet lediglich das Verständnis für Kommunikation. Persönliche Abwertungen, wie “rührend naiv” haben in dieser Diskussion nichts zu suchen. Wie sagte Alexander Gerber oben: Dislike.

  22. #30 Florian Freistetter
    6. Januar 2014

    Ok – ich denke es wird Zeit, diese Diskussion zu verlassen. Auf die üblichen Klimawandel”skeptiker”-Diskussionen habe ich keine Lust und auf unbegründete persönliche Angriffe und Unterstellungen eben so wenig.
    Was ich sagen wollte, hab ich gesagt. Um was es mir geht habe ich gesagt und auch worum es mir nicht geht. Und mehr muss ich dazu auch eigentlich nicht sagen.

  23. #31 aristo
    Füssen
    7. Januar 2014

    Herr Freistetter, kennen sie eigentlich die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens? Mir schein, da besteht erheblicher Lernbedarf.

  24. #32 shader
    7. Januar 2014

    “Aus seiner Sicht haben wir uns bei Science Skeptical nur eines schlimmen Verbrechens schuldig gemacht. Wir zweifeln doch tatsächlich die Zwangsläufigkeit einer Klimakatastrophe an.”

    Lieber Herr Heller, möchten Sie zum zweiten Mal hier Herrn Freistetter etwas in den Mund legen (siehe “esoterisch”), was er nicht gesagt hat? Von einem schlimmen Verbrechen war nirgends die Rede. Stattdessen hat er eine interessante Frage aufgestellt, nämlich ob beispielsweise ScSk ein Wissenschaftsblog ist. Nun, Sie räumen ja selbst ein, das es Ihnen viel mehr um Klimapolitik geht. Merkwürdig allerdings, warum man “Science” im Titel tragen muss. Aber dafür werden Sie schon Ihre Gründe haben.

    “Sollte ein Politiker also eine Wahl deswegen nicht annehmen, weil auch Menschen kandidiert haben, die gegensätzliche Konzepte vertreten?”

    Eine etwas bizarre Argumentation. Ich vermute mal, dass die allermeisten Blogs gar nicht gefragt wurden, ob sie in so eine Wahl aufgenommen werden wollen. Das ist schon mal ein elementarer Unterschied zu einer politischen Wahl innerhalb von Demokratien. Außerdem steht bei so einer Verleihung jedem zu, nachträglich wie Reich-Ranicki zu poltern “ich nehme diesen Preis nicht an”. Das erzeugt zwar jede Menge Wogen und Aufruhr, aber wenn daraus eine nachhaltige Diskussion entsteht, z.B. was denn eigentlich Wissenschafts-Blog sind und ob es da auch Mindeststandards gibt, nach denen man sie bewerten kann, dann hat das auch eine positive Seite, die auch der Wissenschafts-Kommunikation nur zu Gute kommt. Und schön wäre es auch, wenn solche Diskussionen nicht nur zum Jahreswechsel stattfinden, wenn mal wieder eine neue Wahl ansteht und vorher 350 Tage Ruhe über dieses Thema herrschte. Soweit meine Neujahrswünsche. :)

    In diesem Sinne
    Sören Hader

  25. #33 Peter Heller
    7. Januar 2014

    Nun, daß man “Klimawandelleugner” aufgrund seiner Konnotation als ehrverletzende üble Nachrede und bewußte Desinformation auffassen könnte, zumal dann, wenn sie nachweislich nicht den Tatsachen entspricht, kommt scheinbar niemandem in den Sinn.

    Ich denke auch, eine derart peinliche Zurschaustellung schlechter Manieren ist am besten durch Schweigen kommentiert.

    Aber ich will nicht päpstlicher sein als der Papst. Im Eifer des Gefechts sagt man manchmal Dinge, die einem später leid tun.

    Insgesamt fand ich das hier sehr erhellend. Dank an Alexander Gerber, daß er die Entwicklung der Debatte zugelassen hat. Nun sind auch aus meiner Sicht alle Argumente ausgetauscht.

  26. #34 shader
    7. Januar 2014

    “Ich denke auch, eine derart peinliche Zurschaustellung schlechter Manieren ist am besten durch Schweigen kommentiert.”

    Ist das auch Ihre Vorgehensweise bei ScSk, Zurschaustellung schlechter Manieren mit Schweigen zu kommentieren? Davon lassen sich ja etliche Beispiele in ihrem Forum finden. Von daher wirken Ihre Einwürfe als Viertplatzierten an den Gewinner eher wie die eines schlechten Verlierers, in dem Sie sich an einer bestimmten Wortwahl verbeißen, die einmal gefallen ist.

    Ihre Aussagen zu der Wissenschafts-Blog-Wahl wirken im übrigen sehr ambivalent. Einmal machen Sie Herrn Korbmann den Vorschlag, ihren Blog aus der Wahlliste herauszunehmen, da es sich nicht hauptsächlich um einen Wissenschafts-Blog handelt. Dann wiederum rufen Sie ihre Anhänger auf, für ihren Blog zu stimmen. Dann schreiben Sie, es ginge bei der Wahl ja eigentlich um nichts und es sei doch eher nur ein Spaß. Als Sie dann den 4.Platz erreichten, bedauern Sie, nicht unter den Medaillenrängen gelandet zu sein und betreiben Ursachenanalyse. Merkwürdig, wenn man doch öffentlich vorgibt, dass das doch alles eine Nebensächlichkeit sei, lässt Sie das Thema nicht wirklich los.

    Dabei wäre es doch schon sehr hilfreich, wenn Sie mal klipp und klar sagen, ob der ScienceSkepticelBlog nun ein Wissenschaftsblog ist oder nicht.

  27. #35 Peter Heller
    7. Januar 2014

    @ Korbmann:

    “…bitte stricken Sie nicht an Legenden.”

    ???? Das muß ich jetzt nicht verstehen, oder?

    “Das gilt auch für den unsäglichen Ton, den Sie gegenüber Herrn Freistetter anschlagen.”

    Nun lassen wir die Kirche aber mal im Dorf. Auch Sie haben den “Klimawandelleugner” schon einmal verwendet. Wahrscheinlich gedankenlos. Bei Herrn Freistetter ist das nach meiner Meinung nicht so. Er setzt solche Verunglimpfungen gezielt ein. Genau so, wie Beschimpfungen der Form “Pseudo-” oder gar “Antiwissenschaft”.

    Ich arbeite derzeit an einem Text über Werte in der Wissenschaft. Ich denke, Herr Freistetter beurteilt Blogs wie den unseren nicht nach den tatsächlichen Inhalten, sondern nach der Frage, ob sie sein Wertesystem teilen, oder nicht. Das ist im eigentlichen Sinn unwissenschaftlich. Und eben naiv. Das ist aber nicht mein Problem.

    Im Moment steht also “rührend naiv” gegen den “Klimawandelleugner” (ist eigentlich klar, welch üble Haltung sich hinter diesem Begriff verbirgt? – scheinbar nicht). Da liege ich schon noch ein bißchen zurück…

  28. #36 Olga Stuss
    7. Januar 2014

    Ich unterstütze Herrn Gerber. Der Preis sollte in verschiedenen Kategorien verliehen werden.

    1) Wissenschaft

    2) Pseudowissenschaft

    Unter 2 – quasi die goldene Himbeere – gehört dann der ganze Esoterik-, Klimaleugnungs-, Mondlandungs- und 9/11-Unfug.

    Dazu gibt es auch bestimmt eine rege Diskussion. da bin ich mir sicher.

  29. #37 aristo
    7. Januar 2014

    Liebe Olga, ist Ihr Nachname Programm?

  30. #38 Alexander Gerber
    7. Januar 2014

    Wer hätte gedacht, dass da so viel Zündstoff drin steckt in der Wettbewerbs-Geschichte. Wenn man über die diversen Anfeindungen und sonsitgen Entgleisungen hinwegsieht, sind auf jeden Fall aber etliche Punkte dabei, wie man die an und für sich für das Wissenschaftsblogging förderliche Idee eines solchen Wettbewerbs weiterentwicklen kann. Ohne das kleine projekt gleich überfrachten zu wollen, wäre vielleicht so etwas wie eine kombination aus Jury-Wahl und Nutzerabstimmung hilfreich (erstere zur Vorauswahl und Kategorisierung). Wenn auch kontroverse Ansätze dabei berücksichtigt werden sollen, ist eine begleitende, sachliche Diskussion meiner Meinung nach unersetzlich, und dann müsste man sich eben wirklich mal genau die Inhalte, Ziele, Methoden und Stile von Plattformen wie ScSk anschauen; diese Diskussion ist dann womöglich relevanter als die Abstimmung oder Prämierung selbst.
    Ich bin beileibe kein Freund davon, Diskussionen abzuwürgen oder zu zensieren, aber zum gebloggten Thema dürfte wohl erst einmal alles (und einiges zu viel off-topic) gesagt worden sein.

  31. #39 axel
    8. Januar 2014

    Ich greife mal das Beispiel von Herrn Korbmann auf:

    Sind so viele Menschen vom Kreationismus / intelligent design in den USA überzeugt,

    a) weil die “richtige Wissenschaft” nicht gut kommuniziert wurde? “Defizitmodell” ist hier ein Stichwort.

    b) weil es Leute/Medien gibt, die Kreationismus als “Wissenschaft” kommunizieren?

    Ich denke, Florians Beispiele (Daniken, Tessier) und Kritik zielen auf b) ab. Ich kann nachvollziehen, dass es frustrierend ist, a) zu versuchen und neben b) gleichrangig zur Abstimmung zu stehen.

    Ursache der Diskussion ist offensichtlich ein unterschiedliches Verständnis von “Wissenschaftskommunikation”, Herr Korbmann hat da eine weiter gefasste Definition als Florian. Wäre auch mal eine eigene Diskussion wert.

  32. #40 Günther Vennecke
    9. Januar 2014

    @shader,

    “… nämlich ob beispielsweise ScSk ein Wissenschaftsblog ist. Nun, Sie räumen ja selbst ein, das es Ihnen viel mehr um Klimapolitik geht. Merkwürdig allerdings, warum man “Science” im Titel tragen muss. Aber dafür werden Sie schon Ihre Gründe haben.”

    Der Grund liegt m. E. auf der Hand: “Science Skeptical” sagt doch eindeutig aus, dass man der Wissenschaft im Allgemeinen skeptisch gegenübersteht, wobei “skeptisch” hier wohl im umgangssprachlichen Sinn, nämlich als “ablehnend” zu interpretieren ist.

    Guckt man sich an, wer da alles bei ScSk aktiv ist (dass Heller behauptet, dort wären Naturwissenschaftler am Werk, ist der Witz des Jahres, in Inhalt und Qualität der Beiträge kommt das jedenfalls nicht zum Ausdruck!), dann erwartet man auch gar nichts anderes als einen wissensschaftsfeindlichen Umgang mit dem Thema.

  33. #41 Alexander Gerber
    9. Januar 2014

    Auch auf die Gefahr hin, die Diskussion neu zu entfachen, trägt dieser Tipp vielleicht ein wenig zur Versachlichung der Klimablog-Debatte bei: Ethnologe Werner Krauss (HGF) hatte vor einer Weile die wichtigsten Klimablogs deutscher Sprache beschrieben, wenn auch nicht inhaltsanalysiert (was möglicherweise mal wirklich ein spannendes kleines Forschungsprojekt wäre)…
    >> https://www.academia.edu/1642797/Ausweitung_der_Kampfzone_Die_Klimablogosphare
    (Für den Download benötigt man einen (kostenfreien) Account bei academia.edu)

  34. #42 Peter Heller
    10. Januar 2014

    @ Gerber:

    Die Arbeit von Herrn Krauß gefällt mir sehr gut. Ich denke, Science Skeptical ist dort zutreffend und fair beschrieben. Meine Empfehlung wäre auch das Buch “Die Klimafalle”, das er gemeinsam mit Hans von Storch geschrieben hat. Hier kann man sehr schön chronologisch nachverfolgen, welche Fehler die Alarmisten in der Klimaforschung in ihrer Wissenschaftskommunikation gemacht haben.

  35. #43 Wilhelm Leonhard Schuster
    11. Januar 2014

    @Florian Freistetter sagt:. …- wenn da antiwissenschaftliche Blogs zur Wahl stehen……!

    Nun, ich erinnere mich an einen Artikel des
    Herrn Freistetter
    in dem dieser, gegen den “arg teuren Besuch” des ehemaligen Papstes Benedikt in Deutschland herzieht und soweit mir erinnerlich, sogar zur Gegendemonstration ermuntert!
    Ein wunderbares Beispiel eines:
    “wissenschaftlichen Artikels”
    in seinem Blog.

  36. #44 Wilhelm Leonhard Schuster
    11. Januar 2014

    @Herr´n Peter Heller…. Dieser sollte sich an der eigenen Nase fassen und sich nicht herausnehmen gegen Herrn Freistetter zu stänkern …!
    Was beide Herren aber verbindet :
    Ich bin mit Kommentaren bei IHNEN unerwünscht…!
    Und selbiges ist der Beweis , daß beide :
    URDEMOKRATEN und beispielgebend sind!

    Hierzu übrigens ein Hitzelbergsches Beispiel :
    Ich bin nämlich völlig normal und nicht hitzelbergisch,
    kann also nach landläufiger Journaille nicht normal sein,
    gehöre also mit RECHT, von den genannten Herren gesperrt!
    Deshalb: Hoch lebe die Anormalität!
    Übrigens kann von mir aus jeder diesbezüglich leben wie er mag .Was ich aber erlebt habe:
    Nichts ist widerlicher denn ein “Schwuler Chef”
    (Ist jetzt nicht Thema diese Artikels aber eben Tagesthema!)

  37. #45 Wilhelm Leonhard Schuster
    11. Januar 2014

    Ich habe im Kommentar ,vor, einen Fehler gemacht :
    Soll nicht heißen ,” hitzelbergisch ” sondern

    “Witzelbergisch”!

  38. #46 shader
    13. Januar 2014

    Naja Herr Schuster, es macht schon einen Unterschied, ob man in seinen Blog Threads einstreut, die keinen wissenschaftlichen Hintergrund haben, oder ob das einen großen Teil der Artikel betrifft. Irgendwo sollte man auch die Relationen im Auge haben.

  39. #47 Wilhelm Leonhard Schuster
    14. Januar 2014

    @shader ist schon OK: Ich weiß doch auch, daß ich hier
    “grenzgängisch” argumentiert habe .
    Ich meine aber, daß es relativ harmlos ist, gegenüber dem
    was ich von speziellen Grenzgängern, die Sie ja auch zur Genüge kennen ,
    an meinen (Sprit) Kopf geknallt bekomme.
    (FF`s Artikel beispielsweise, sind ,so sie das ALL behandeln unbestritten, als wertvoll zu beurteilen)!

  40. […] dem Blog „[sic] science & information communication“ des Kollegen Alexander Gerber entbrannte eine heftige Diskussion: Nicht über das Ergebnis der […]

  41. #49 meertext
    30. Januar 2014

    Ich komme gerade viel zu spät zu dieser Debatte dazu…
    absolut faszinierend.
    Die Argumente, Meinungen, Verunglimpfungen ….
    : )
    Alexanders Idee, den Wettbewerb und die Diskussion anders zu strukturieren, finde ich sehr bedenkenswert.
    Und, seid mal ganz ehrlich, der Begriff des “Missbrauchs durch dogmatische Online-Zitierkartelle” ist nicht ganz aus der Luft egriffen. Die Kommentare beweisen es.
    Bei der Wahl des SB des Jahres betreiben wir neben qualitative Statistik (Zahl der Zugriffe,…) auch quantitative Statistk. Bei letzterer kommt es normalerweise auf die saubere Definition von Kategorien an.
    Das ist nicht einfach, aber machbar.
    – Qualität der Sprache (Allgemeinverständlichkeit, Stil, …)
    – Zuverlässigkeit der Inhalte (Quellenangaben? Meinung? Reflexion? …)
    – ….
    Eine sachliche Diskussion wäre hier wünschenswert gewesen.
    Vielleicht schaffen wir sie noch?

  42. […] Erst einige Monate später haben wir durch Zufall erfahren, dass der damalige Sieger, Florian Freistetter mit Astrodicticum Simplex, den Preis abgelehnt hat. Sein Kommentar: […]

  43. […] (wie gesagt, Florian hat den Preis auch schon mal abgelehnt) – bei den Scilogs oder hier bei sic war diese Aktion auch schon […]

  44. […] damit begann bei ScienceBlogs eine kontroverse Debatte um die Preisvergabe, bei der Freistetter sich deutlich von der Wahl […]